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feiner Zeit. So schreibt er im Jahre 1882 folgende vernichtende| Ganz falsch wurde sie früher für eine Käuferin von Gold­Kritik der Sarah Bernhardt :" Diese Frau ist flug und geschickt, schmuck erklärt. Sie ist die Aufseherin der Werkstatt, ganz wie eine fie fennt ihr Geschäft bis in die Fingerspitzen, ist solche Psyche" bei der Delbereitung den ausgepreßten Saft toftet, begabt mit einer reizenden Stimme und hat eine gute in der Tuchfärberei die Güte des Stoffes kontrolliert, die fertigen Schule durchgemacht, aber sie hat nichts Natürliches an sich, überhaupt Kränze betrachtet usw. Hinter der Psyche endlich sehen wir, wie tein künstlerisches Talent, und sie versucht, das durch die Münze fertig gemacht wird. Ein Erot hält mit einer langen Pariferische Zügellosigkeit zu erfegen. Sie ist durch und durch mit Bange auf einem Ambos die beiden Stempel, zwischen denen das " Chic", Reklame und Bose erfüllt. Sie ist monoton, falt und trocken, Metallstück liegt, ein anderer schwingt mit beiden Händen an langem furz, ohne einen einzigen Funken von Talent im höchsten Sinne des Stiele einen großen Hammer, um mit einem einzigen Schlage die Wortes. Sie geht wie eine Henne, fie hat kein Mienenspiel, die Prägung zu vollziehen. Es ist für die antiken Numismatifer von Bewegungen ihrer Hände sind mit Absicht eckig, um pifant zu sein, großem Wert, hier zum erstenmale die Prozedur des Münzen­das Ganze trieft von Boulevards, Figaro und Batschuli Sie schlagens in allen Einzelheiten vor Augen zu sehen. Das graziöse müssen mir erlauben, Augier zu citieren, der einmal zu mir fagte: Thun dieser kleinen nackten Flügelbuben, die mit Eifer und Sach­Diese Frau hat kein Talent; man sagt von ihr, daß sie aus einem fenntnis Münzarbeiter" spielen, geht in der Erfindung sicher auf Batet von Nerven" besteht, sie ist eine Sammlung von Sniffen. griechische Vorbilder der hellenistischen Zeit zurüid.- Aber Sie werden fragen: Woher dann ihr Weltruf? Was fümmere ( M. Allg. 8tg.") ich mich darum? Ich spreche nur von meinem eigenen Gefühl, und ich bin froh, jemand zu finden, der meinen Standpunkt unter­stigt!"-

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Theater.

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Humoristisches.

- Serenissimus war neulich in Nom und hat das Kapitol besucht. Als er der römischen Wölfin ansichtig wird, und Kindermann den Mund aufthun will, ihm die Figur zu erklären, wintt Serenissimus schnell ab:

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Residenz Theater. Die Richtige", Komödie in einem Aft von 2. v. Trotha. Busch und Reichenbach", Schwank in drei Aufzügen von Lee und Meyer Förster. Ein Maler will heiraten. Er hat's dazu. Seine Bilder bringen Geld ein, über Damenbekanntschaften verfügt er auch. Also warum nicht? Die Sache hat aber doch ihren Haken. Regelmäßig entdeckt er au den verschiedenen Bräuten, mit denen er es versucht, irgend einen Fehler. Die eine hat zu viel Verstand, die andere gar teinen usw. Die Richtige" findet er nie. Augenblicklich ist er mit ciner Dame verlobt, die ihm zu energisch und aufbraufend ist. Fr will sie los werden und wendet dabei einen Trick alt, der ihm früher gute Dienste geleistet hat. Er lügt ihr nämlich vor, daß er ruiniert ist, daß er sich erschießen gleiche Nummer, nur ein ganz flein Bißchen größer." muß usw. Durch einen alten Tölpel von einem Diener ist dafür gesorgt, daß die Braut den wahren Sachverhalt erfährt. Natürlich bringt sie ihn nun in die tödlichste Verlegenheit, erklärt, mit ihm Sterben zu wollen usw. Schließlich verläßt sie ihn angeekelt, und damit ist das Ding zu Ende, das Herr von Trotha eine Komödie" nennt. Der Maler stöhut melancholisch: Das war die Richtige"-"

leh, weiß schon, was Sie sagen wollen, lieber Kindermann, weiß schon, äh, Romeo und Julia, Stammeltern Roms äh tenne die Geschichte." -Hochzeitsgeschenke. Braut: Steine zivei Menschen denken gleich, behaupt' ich." Besuch: Das werden Sie nicht mehr sagen, wenn Sie Ihre Hochzeits- Geschenke ankommen sehen."

Dann folgte ein Schwant wie andere mehr. Ein Konfektionär hat mit einer Probiermamsell etwas gehabt", das heißt, er hat im Grunde nichts mit ihr gehabt. Im aus der Affaire herauszukommen, die gar teine Affäre ist, giebt cr vor, überarbeitet und nervös zu sein. Von liebenden Ver wandten wird er nun sofort in eine Kaltwasser- Heilanstalt gebracht. wo es natürlich furchtbar fomische" Scenen giebt. In diesem Stil geht der Unsinn weiter. Ein Pantoffelheld, eine böse Schwieger­mutter, ein Trottel von einem Arzt, eine lifterne Witwe usw. unter stüßen den leidenden Konfektionär in seinem Bemühen, das Publikum zu erheitern. Daß auch die Zoten nicht fehlten, versteht sich am Nande. Das Publikum schien sich in der That zu amüsieren. Sch beneide es am feine Anspruchslosigkeit.- E. S.

Archäologisches.

Naja! Schuhmacher: Dieser Stiefel paßt Ihnen möglich, Madame. Versuchen wir es mit der nächsten Nummer." Dame( fategorisch): Nein, durchaus nicht! Bringen Sie die

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Notizen.

( Jugend".)

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Bon Clara Müllers Gedichtfammlung Mit roten reffen" ist eine zweite veränderte Auflage erschienen.( Großen­ hain , Baumert und Ronge.)

Die Leipziger Stadtverordneten lehnten den Antrag auf Ausschreibung der Neuverpachtung des Stadttheaters ab. Staegemann bleibt also bis 1909 Direktor.-

- Das Zustandekommen der Bolts Hochschul Kurse für Mannheim ist gesichert. Die Wiannheimer Arbeitervereine hatten sich an die Docenten der Universität Heidelberg mit der Anfrage gewandt, ob sie geneigt wären, Volls- Hochschul- Surfe für die Mannheimer Arbeiterschaft abzuhalten. In einer Versamm fung der Docenten wurde fast einstimmig beschlossen, auf diesen Vorschlag einzugehen. Es bildete sich ein Ausschuß für Volts­Hochschul- Surse der Universität Heidelberg ", der sich auch anderen Städten zur Verfügung stellen will.-

Henrik Ibsen hat ein neues Drama vollendet, das deu Titel Harald Winge" führt. Es behandelt das Problem des unehelichen Kindes.-

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- An den vier niederländischen Universitäten studieren 106 Frauen. Die Gesamtzahl der Studenteit beträgt 2832. Die Studentinnen verteilen sich auf folgende Fächer: Theologie 1, Jura 6, Medizin 25, Naturwissenschaften 11, Philologie und Philosophie 37.

richtung einer britischen archäologischen Schule in Som c. In London hat sich ein Komitee gebildet, das die Er­ der laufenden Ausgaben auf 20 000 M. angesetzt. betreibt. Die Kosten der Begründung werden auf 60 000 M., die

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c. Die Londoner Gesellschaft für University Extension" ver­zeichnet in ihrem letzten Jahresbericht befriedigende Fortschritte. 166 Sturse wurden abgehalten, an denen 12 429 Buhörer teil­nahmen. 2184 Zeugnisse wurden erteilt. Die Zahl der Kurse, die sich über mehrere Semester erstrecken, hat zugenommen.

-Gine alte griechische Münzprägewerkt statt ist in der Darstellung eines Wandgemäldes in Pompeji erkannt worden. In dem besonders reich ausgeschmückten Hause der Vettier, das vor einigen Jahren aufgededt wurde, sind auf einem reizenden Friese Heine Eroten in mancherlei Verrichtungen des täglichen Lebens dar­gestellt, als Tuchfärber, als Winzer, tränzewindend, eine Delpresse be­dienend nsw. Eine dieser Scenen nun wurde von den einen als Werkstatt eines Goldschmieds, von andern als Müngstätte gedeutet. Der Streit wird jetzt zum Abschluß gebracht durch einen Aufsatz von Svoronos, dem Direktor des Münzkabinetts zu Athen , in dem Journal international d'archéologie numismatique", der manche, von anderen nicht richtig erkannte Züge auf das gllicklichste durch den Vergleich mit Gewohnheiten und Werkzeugen erläutert, die noch heute bei ländlichen Goldarbeitern und Schmieden Griechenlands üblich sind. Der griechische Forscher hatte hier durch die Kenntnis feines Heimatlandes einen beträchtlichen Vorsprung vor den englischen und französischen Gelehrten, die sich mit der Deutung des Bildes abgemüht hatten; auch sieht man an diesem Beispiel wieder einmal, wie langlebig im Süden alte Gebräuche und Techniken sind, so lange ihnen die moderne Maschine kein Ende macht. Das Bild schildert t. In der Londoner Geographischen von rechts nach links die Entstehung einer Münze auf folgende fchaft teilte der Vorsitzende mit, daß die Mittel für die Südpol = Weise: Zuerst wird das Metall in einem kleinen Tiegel geschmolzen, Expedition einschließlich der von der Regierung bewilligten den ein Erot mit einer Zange in den Ofen hineinhält, während Summe den Betrag von 1800 000 M. erreicht hätten, doch wäre er mit einem kleinen Blasrohr die auf das Metall fallenden Kohlen- die Bewilligung der ganzen Summe noch davon abhängig, daß stückchen fortbläft. Ein zweiter Erot facht das Feuer mit einem erst aus anderen Quellen noch weitere 100 000 9. beschafft werden von Svoronos richtig erkannten Blasebalg an, den man früher für tönnten. einen Schild oder eine Ofenthür hielt. Sodann schneidet ein Ar­beiter mit einem besonderen meißelartigen Werkzeug die Metalllinie, die die Prägung erhalten soll, so zurecht, daß sie die nötige Gleich mäßigkeit und das vorgeschriebene Gewicht erhält. Vor ihm stehen zwei Wagen, darunter liegen die bereits beschnittenen Metalstücke. Diese werden aber noch einmal auf ihr Gewicht ge prüft. Ein Erot steht mit einer Wage in der Hand vor einem figenden geflügelten Mädchen, das sich, wie eine Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Handbewegung zeigt, von der Richtigkeit des Gewichts überzeugt. Somitag, den 3. Dezember. Berantwortlicher Redacteur: Pant John in Berlin . Drud und Berlag von Mraz Bading m Berlin .

Gesell

-Die bedeutendste Zeitung der Sapkolonie. The Cape­Times", bat in ihren großen Geschäftsräumen eine Dampfpfeife an bringen lassen, die jedesmal, wenn wichtige Telegramme eingelanfent sind, die Stadt Capetown durch einen markerschütternden Pfiff davon benachrichtigt. Dann eilen die Bewohner herbei, um die Special­ausgaben zu kaufen.