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Inien auf der Stelle nieder zum Abendgebet oder gehen in die nächste historische Figur in Antwerpen geworden. Man kann ihn oft im Mesdschid, um dasselbe dort zu verrichten. Museum acbeiten sehen.
Dann füllen sich die Cafés und Buden der Motalebi= Ver
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Von seinen Wanderungen in Jeland erzählte der fäufer. Die Hannale, die Pferdetreiber, die stehenden und Amerikaner Hanson in der letzten Sibung der„ Gesellschaft für ambulanten Verkäufer, die den ganzen Tag bis über die Knöchel Erdkunde". Während sonst die Reisen in Island zu Pferde gemacht im Schmuze watend verbracht haben, figen behaglich bei Kaffee und werden, ist der Vortragende zu Fuß gewandert und hat auch die Cigarette zusammen, plaudern oder lauschen einem Zeitungsvorleser vielen reißenden Flüsse, so weit nicht schon Brücken, Fähren u. dergl. oder Erzähler, der ihnen von seltsamen Dingen und Leuten erzählt, ein Beginnen, das keineswegs ohne von Sultanen, geraubten Prinzessinnen und mutigen Helden. Das vorhanden waren, durchwatet Gefahr ist. Eine eigentümliche Vorrichtung zum Ueberschreiten Erzählen von Märchen findet namentlich während der Ramasanzeit breiterer und tieferer Flüsse ist die fogenannte Klaue, statt, wenn nach dem zwölfstündigen Fasten der Sonnenimtergang ein System von straff über den Fluß gespannten Tauen, die hungrigen Moslims zum Iftar- Mahle und sodann zu Tanz, Spiel an denen mittels eines Haspels ein großer, starter Kasten über und gemeinsamer Ergözung versammelt. den Fluß gezogen wird. In diesem Kasten sitzt der Reisende. Die Straßen versinken jetzt in Dunkel. Nur in Galata unten 3 Wasser dann durchschwimmen und werden entzünden sich die Laternen an den Café Chantants( oder Café Pferde müssen das Scheitan d. h. Teufels Café) und an noch schlimmeren Orten der dabei von der reißenden Strömung meist sehr weit stromab geAusschweifung; während oben in Pera Theater, Tingeltangel und trieben. In jüngster Zeit modernisiert sich das Land rasch. Die neueren Häuſer machen einen schmucken Eindruck. Sie sind gewöhnSpielhöllen ihre Gäste anziehen.
Der müde Mann der Gasse streckt sich auf sein Lager, lich mit Wellblech gedeckt, während das typische alte isländische Der müde Mann der Gasse streckt sich auf sein Lager, Bauernhaus ein Dach aus Steinen, Erde und Grasplaggen hat. um in der Frühe sein Tagewerk wieder zu beginnen. Nur noch ein Ruf ertönt draußen. Das ist der Salepverkäufer, auf diesem Dache wächst das Gras meist so üppig und das Dach außen so leicht besteigbar, daß man nicht selten dessen warmes Getränk als Panacce für alle Erkältungen von Pferde oder Schafe darauf weiden sieht. Diese alten und Beschwerden der falten Jahreszeit angesehen wird. Bauernhäuser pflegen fünf Innenräume zu haben; davon Sein lang gezogener Ruf: Sa- a- lé- ep ist noch bis spät in die Nacht sind zwei gedielt, das Familienzimmer und das Fremdenhinein vernehmbar und vermischt sich mit dem dumpfen Ton des zimmer. Bei aller Einfachbeit findet man doch schon Stabes, mit dem der Vektschi oder Nachtwächter auf das Straßeneinzelne Gegenstände des Komforts, namentlich zuweilen ein Har pflaster stampft. monium. Geheizt wird aber nicht. Die Tracht der Leute ist sauber und nett, sehr hübsch iſt namentlich die Festtracht der Frauen. Die Wegeverhältnisse beffern sich neuerdings auch; während bis vor urzem überhaupt noch keine künstlichen Wege vorhanden waren, vielmehr der Verkehr sich einfach in den von den Pferden ausa getretenen Pfaden bewegte, wird jetzt eine Landstraße nach der andern angelegt. Die Güterbeförderung erfolgt einstweilen noch auf Pferden. Schwere Gegenstände müssen im Winter über den Schnee geschleift werden. Die Bewirtschaftung des Bodens ist ziemlich unbequem. In der Natur ist nirgends eine platte Grasnarbe vorhanden, sondern das Gras wächst in einzelnen starken Büscheln( Bülten, Plaggen). Will der Bauer nun eine Wiese anlegen, so plaggt er diese Büschel ab, ebnet den Boden und besäet ihn. Der Vortragende zeigte mit Hilfe des Stioptifons die ges waltigen Henvorräte auf den Bauernhöfen, ebenso typische Lands schaften, Wasserfälle und dergleichen aus dem Junern, namentlich auch das Lavafeld von 1875, das wegen seiner Rauheit und Zertlüftung, sowie wegen der scharfen Gesteinswände nur sehr schwer zu überschreiten ist.
Der Regen hat aufgehört und die Sterne blinken am Himmel. In der Ferne sieht man die Palastfronten an den Ufern des Bosporus im Glanze einer Illumination strahlen. Morgen ist die Leilet- ul- regaib, die Nacht der Wünsche, ein hohes Fest des Islam. Was wünschen sich die müden Seelen der Männer der Arbeit auf ihrem Lager, das ihnen auf dem Fußboden irgend eines dunklen, inseltenerfüllten Loches von Zimmer bereitet ist? Ich fürchte,- ihre Wünsche halten sich in zu bescheidenen Grenzen, als daß das inter nationale Proletariat schon in ihnen Mitkämpfer erblicken dürfte. Aber muß es denn ewig so bleiben?. Toph fold
Multisignare
Kleines Feuilleton.
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b. Das Lichtbedürfnis der Weltstadt. Vor 200 Jahren war ein Bedürfnis nach Licht nur in ganz geringem Maße vorhanden; fire brace arenedarf benutte man einfache Dellampen, und eine öffentliche Beleuchtung gab es kaum. Diese begann 1680 mit einem churfürstlichen Edikt, das den Einwohnern Berlins befahl,„ eine Laterne, darinnen ein brennend Licht steckt, aus jedem dritten Hans herauszuhängen, also daß die Lampen von den liebden Nachbarn abwechselnd besorgt wurden". Mit diesen spärlichen Anfängen vergleiche man den heutigen Zustand. Berlin verbraucht gegenwärtig pro Jahr 120 Millionen Kilogramm Petroleum, 150 Millionen Kubikmeter Leuchtgas ; außerdem brennen 300 000 elektrische GlühUnd diese Entwicklung lampen, 10 000 elektrische Bogenlampen. steigt andauernd sehr rasch; man könnte als Motto unserer Zeit geradezu Mehr Licht" bezeichnen. Wir leben im Zeichen des Lichtes so gut wie im Zeichen des Verkehrs.
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Theater.
kg. Ein Maler ohne Arme.„ Wenn Raphael ohne Arme geboren wäre, so wäre er doch der große Maler geworden," daß man gegen diesen vielumstrittenen Satz nicht praktische Gründe ins Feld führen kann, beweist der Fall eines belgischen Künstlers Charles François Felu, von dem eine englische Monatsschrift folgende That fachen mitteilt: Felu wurde am 26. Juni 1830 in Waermaede bei Courtrai in Nordflandern ohne Arme geboren. Seine außerordents lich geschmeidigen Beine und Füße ersetzten ihm aber bald die fehlenden Glieder. Eine seiner frühesten Erinnerungen ist es, wie er im Garten sigt und seine Mutter ihn lehrt, mit seinen fleinen Zehen die glänzenden Blumen zu greifen, die er so gern hatte. Bald lernte er, sie selbst zu pflücken, und da er Diese Art des Unterrichts stetig fortsette, wurden seine Füße bald biegsam und brauchbar.. Felu hat dann studiert und wollte eine Stellung als Beamter in Gent bekleiden. Da verschiedene Umstände dies aber verhinderten, wandte er sich der Kunst zu, die ihn immer angezogen hatte, und im Alter von 25 Jahren begann er, in Antwerpen sich der Malerei zu widmen. Mit seinen Füßen hat er mehrere Hundert der Meisterwerke, die dort zu finden sind, topiert, und Proben seiner Kunst, Originalwerke wie Kopien, sind in der ganzen Welt zerstreut, besonders in Amerika . Wenn man diese Gemälde betrachtet, kann man sich kaum vorstellen, daß sie mit Schiller Theater. Die Richterin". Schauspiel in dem Fuß und nicht mit der Hand gemalt sind, so sicher ist die 4 Aufzügen nach Konrad Ferdinand Meyer von Roman Beichnung, so fest der Strich. Der Maler trägt auf den Füßen Woerner. Socken, die Halbhandschuhen ähnlich sind und die gehen frei und unbedeckt lassen; ein Paar Pantoffeln stehen immer neben ihm. Beim Malen lehnt er sich etwas zurück, damit er den Fuß zur Höhe der Staffelei erheben kann. Er öffnet den Maltasten, mischt die Farben ohne Schwierigkeit und arbeitet mit einer derartigen Leichtig teit, daß man bei dem ungewöhnlichen Anblick merkwürdigerweise gar nicht betroffen ist. Die Palette hält er mit der großen Zehe des linken Fußes, die er wie einen Daumen durch die Oeffnung steckt. Mit dem andern Fuße handhabt er den Pinsel mit erstaunt licher Geschicklichkeit, und trägt die Farben schnell und sicher auf. Ganz sonderbar sieht es aus, wenn er sein Taschentuch mit der größten Eleganz aus der Rocktasche zieht und den Kopf beugt, um es ohne jede Mühe zu gebrauchen. Ebenso bedient er sich beim Essen der Messer und Gabeln und schneidet sich alles allein vor. Noch erstaunlicher ist es, daß er sein eigenes Trinkglas handhabt. Bis zu den letzten Jahren hat er sich immer selbst rasiert, und zwar ohne sich je zu verletzen. Treppen ohne hinaufzusteigen wird ihm dagegen schon schwerer, er muß sich dabei In Hamburg ist das Stück fürzlich mit Baufen und Trompeten an der Wand stüßen. Sein größter Aerger ist es, daß er über die durchgefallen. Daß es im Schiller Theater schließlich doch einen Knopflöcher nicht Herr werden fann... Felu hat sympathische, Achtungserfolg errang, ist ein Verdienst der Darstellung. Es enthält fluge Züge. Er hat ein reges Interesse für Litteratur, und neben beispielsweise eine Trammscene, d. h. eine Scene, zahlreichen Versen hat er auch selbst verschiedene Lustspiele ge- eine Traumgestalt der Heldin erscheint. Sieht man sich hier dichtet, von denen eines mit Erfolg in Antwerpen aufgeführt wurde. einem schlechten oder auch nur einem mittelmäßigen SchauIm Jahre 1874 tam er nach London , wo er in der Nationalgalerie spieler gegenüber, tippt die Sache sofort ins Komische um, und im Kensington - Museum topierte. Durch seine besondere Stellung Mit Gregori war die Scene eine der stimmungsvollsten des und sein Alterer ist jetzt fast 70 Jahre alt ist gelu faft eine ganzen Stids. Allerdings war die Stimmung lyrischer Art und so
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Alle Merkmale der Dramatisierung waren in schönem Verein bei einander. Der Gang der Handlung war durch Erzählungen erschwert, in denen der Autor dem verehrten Publico auseinandersetzen mußte, wieso, warum und zu welchem Ende. Die Fabel, die sich in der epischen Form behaglich breiten durfte, wurde in der dramatischen dunkel und schiver verständlich, wenigstens wurde fie es stellenweise. Die wuchtigen dramatischen Scenen sprangen hier und da unvermittelt aus dem Rahmen des Ganzen heraus. Kurz: Die Dramatisierung" schaute dem Stück aus jeder Scene heraus. Roman Woerner hat eine Bearbeitung" geliefert, die nicht anders ist, als Bearbeitungen im allgemeinen zu fein pflegen.
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Juunerhin merkt man, daß das Original der Arbeit von Konrad Ferdinand Meyer ist. Der Charakter der Richterin verrät Wucht und Sinn für Größe. Auch im Dialog und in der Fabel spürt man die Darstellungskraft und die Phantasie des Dichters. Ganz ist die Poesie der Novelle nicht verflogen.
in der