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Befehl von Lenepuppe!" fagte Jörgen Tambour mit Die permanische Abteilung des Museums, die bekanntlich auch die militärischer Kürze, und zu gleicher Zeit steckte sie selbst den Sammlungen Macedo mind Centeno, sowie die durch die Herren Reiß Kopf in die Thür und sagte in einem ungewöhnlich sanften und Stübel auf dem Totenfelde von Ancon zu Tage geförderten Lon:" Nun! spielt Ihr nicht? vielleicht würde es etwas Gegenstände umfaßt, hat dadurch eine höchst wertvolle Bereicherung Trinkbares geben?" erfahren. Das Berliner Museum rivalisiert jetzt auf diesem Special„ Ei, eil scheint die liebe Sonne heute?" rief der Schirr fondern übertrifft sie noch an Neichhaltigkeit. Leider nur hat die gebiet nicht nur mit den Museen in Paris , Madrid und Washington , meister, und der Dekonom nickte und putte mit einem rot- neue Sammlung nicht neben den älteren Aufstellung gefunden. Sie gewürfelten Schnupftuch die Klappen an seinem Instrument, ist in Saal V des Erdgeschosses( hinter dem Schliemann- Saal) während Jörgen Tambour behutsam den Branntwein in seine untergebracht worden, während die Macedosche sowie die NeißBrusttasche und die beiden Bierflaschen tief in seine langen Stübelsche Sammlung in den Sälen V und VI des ersten Stocks Rockschöße steckte; wenn Lerepuppe traktieren wollte, konnte er das Seinige auf ein andermal versparen.
Das Konzert begann mit einem Rondo grazioso von Fürstenau. Der Dekonom hatte in seiner Jugend wirklich Fürstenau spielen können. Aber mit den Jahren hatte sich gleichsam ein Schleier von Spucke über sein Spiel gelegt, und die Finger waren so dick und steif geworden, daß er sie geradeaus hielt, wenn er spielte.
Jörgen Tambour führt seine Partie mit Geschmack und Diskretion aus, indem er mit gedämpften Wirbeln verdeckte, wenn die Triller und Läufe des Oekonom eitel Spucke und Wind wurden. Aber der alte Schirrmeister begleitete nach seinem eigenen Kopf.
Es mußte ziemlich weit mit ihm gekommen fein, wenn er an diesen Trios teilnahm; und während dessen spielte er in feinem Gram und seiner Schande eine so wilde Begleitung, daß der selige Fürstenau sein friedliches Rondo grazioso gewiß aum wiedererkannt haben würde.
Als sie gut im Gang waren, horchte Lenepuppe an der Thür, und einen Augenblick danach tamen ein paar junge Menschen hinein; sie sahen wie Handwerksburschen aus oder etwas derart. Der eine war einäugig, und Floh wußte, daß er Blechschmied war; der andere dagegen war ein neuer junger Bursche, der sich sofort darein stürzte, ihr den Hof zu machen. Else wollte lieber in Frieden jizen und auf die Musik hören, die sie wunderschön fand; aber übrigens war fie so daran gewöhnt, daß das Mannsvolk hier oben sie kniff und liebenswürdig war, daß sie sich nicht weiter stören ließ. Lenepuppe kam nun auch selbst hinein und schloß die Thür hinter sich; und zu gleicher Zeit mit ihr, fast als ob er unter ihrer Schürze hervorkäme, zeigte sich noch eine Person, so daß es ziemlich eng in dem kleinen Raum wurde.
Es war ein kleiner, blasser Mann; Floh hatte ihn neulich schon einmal hier oben gesehen und davon den Eindruck gehabt, als ob es eine wichtige Person wäre.
Indem er sich nun auf einen Schemel dicht neben die Birtin sette, liefen seine kleinen, wasserblauen Augen in alle Winkel, über alle Personen, hinauf durchs Dachfenster und endeten innen an der Thür, wo der Riegel vorgeschoben und der Schlüssel umgedreht war.
Sein Gesicht war mager und blaß, als ob er lange im Dunklen gelebt hätte; die Haare waren hellrot, fast weiß und kurzgeschnitten, mit großen Ecken an den Schläfen. Seine Hände waren heller, als die der anderen; aber fie kamen selten vor, denn er benutzte sie, um darauf zu fizen.
Floh mußte jeden Augenblick nach ihm hinsehen: er hatte ein so wunderliches Gesicht; aber das allerwunderlichste war, daß er jedes Mal, wenn sie nach ihm hinsah, ein neues hatte. Und als er ihr Erstaunen merkte, fing er an Grimaffen zu schneiden, und schließlich setzte er solch ein garstiges Geficht auf, daß Floh einen kleinen Schrei ausstieß und sich erheben wollte.
geblieben ist, und die Centenosche Sammlung mit ihren prächtigen Thongefäßen aus der eigentlichen Inka - Region verlassen auf der gänzenden Sammlungen ist im Interesse der Uebersichtlichkeit sehr zu Galerie des Lichthofes steht. Diese Teilung der sich gegenseitig erbedauern. Vielleicht entschließt sich die Direktion des Museums doch noch nachträglich, den Parterrefaal V von den persischen, turkestanischen, fibirischen Sammlungen ganz räumen zu lassen und dafür die peruauischen Altertümer herunterzunehmen, umſomehr als ohnehin die Reiß- Stübelschen Gräberfunde auf ihrem jezigen Platz schlecht zur Geltung kommen. Auch die baldige Mitaufnahme der Baeßlerschen Sammlung in den Katalog würde sicherlich von den Besuchern des Museums, die sich für die Vorgeschichte Amerikas interessieren, mit Befriedigung begrüßt werden.
Die Baeßlersche Sammlung umfaßt Erzeugnisse aller Industriezweige Altperus. Thongefäße der verschiedensten Art, Gold, Silberund Bronzearbeiten, Gewebe, Federverzierungen, Waffen, Haus- und Ackergeräte, Holz- und Muschelarbeiten: alles ist in zahlreichen Variationen vorhanden und bietet dem Beschauer ein anschauliches Bild des Kulturstandes, den lange vor der spanischen Eroberung Perus seine Bewohner erreicht hatten. Besonders waren es zwei Wölferschaften, die in stetigem Ringen nach höheren Lebensdie spanischen Eindringlinge in Erstaunen fette und sie zu jenen formen eine Höhe der kulturellen Entwicklung erlangt hatten, welche märchenhaften Berichten begeisterte, deren Nachwirkungen selbst hente noch nicht aus der ethnologischen Litteratur verschwinden wollen. Im Innern des Landes, auf dem Hochland zwischen den Gebirgsketten der Anden waren es die südlichen Khetschuastämme, unter ihnen als bedeutendster der Inkastamm im Cuzcothal; an der Küste, von Lambayeque füdwärts bis zum Jcafluß hinab war es der Sprachseinen Sitz in der Gegend des heutigen Trujillo hatte. Ursprünglich stamm der Pinkas, dessen Hauptzweig, die Chimu( sprich Tschi- mm), waren die Yuntas völlig unabhängig von den Inkas ; auch zwischen ihnen selbst bestand kein fester Zusammenhang. Jeder Stamm res gierte sich nach seinem eigenen Belieben und Herkommen. Das hat die Entstehung verschiedener einzelner Kulturcentren in den Flußthälern an der Küste begünstigt, es hat aber auch später den Jukas ermöglicht, die Juntas verhältnismäßig leicht zu besiegen und deren reiche Gebiete ihrer Herrschaft einzuverleiben. Als Pizarro 1531 in Beru eindrang, stand die einst so stolze Yunka- Kultur schon im Verfall. Die alten Städtequartiere lagen teilweise in Ruinen, die Kanäle zur Bewässerung der Feld- und Gartenanlagen waren zer= fallen, überall Rüdgang, Siechtum und Auflösung.
Aus dieser Küstenregion stammen zumeist die ausgestellten Gegenstände der Baeßlerschen Sammlung. Zum großen Teil sind es fogenannte„ Gräberfunde", Utensilien, die aus den großen Hügelgräbern, den Huacas( sprich Whákas) der Yunkas stammen. Wie so manche anderen Völfer liebten es nämlich auch die Yunkas, ihren Toten allerlei Gegenstände, an welche deren Herz zu Lebzeiten gehangen hatte, mit ins Grab zu geben.
Saal, stößt man zunächst auf drei Doppelschränke mit roten und Betritt man den Saal V durch den Eingang vom Schliemanns schwarzen Thongefäßen aus den Gegenden von Chepen, San Pedro, Lambayeque, Chiclayo, Guadalupe Bascamayo, Trujillo und Chim bote. Die Gefäße sind mit der Hand gearbeitet, meist forgfältig geglättet und mit Farben bemalt. Wie sich bei näherer Betrachtung zeigt, hat bei verschiedenen die Bemalung schon vor dem Brennent stattgefundent. Hervorragend find die zum Teil mit geometrischen Ornamenten verzierten Thomwaren aus Trujillo . Während die aus den nördlicheren Küstengegenden stammenden Gefäße vielfach mit Aber da lachte er still, lautlos und zeigte seine gelben wiegt bei den Funden aus Trujillo die Darstellung von Menschen Tierföpfen geschmückt oder direkt Tierformen nachgebildet sind, überZähne. Darauf entstand ein Flüstern zwischen ihm und köpfen und Figuren, die durchweg mit Naturtreue, manchmal allerLenepuppe; verschiedene Dinge, welche Floh nicht sehen dings etwas farifiert, den Typus der dortigen indianischen Bevölkerung fonnte, gingen unter dem Tisch von Hand zu Hand; der wiedergeben. Doch finden sich in der Sammlung auch einige Blechschmied und der andere junge Mann wurden auch in Köpfe mit dem Khetschua Typus, darunter auf der Rück des ersten die heimliche Unterredung hineingezogen. Aber wenn die feite Schrankes, dritt unterstes Bort, links, Musik innehielt, sprach Lenepuppe ihm aufmunternd zu, und die gelungene Nachbildung eines Inkatopfes. Als solchen charakterisiert die Künstler erquickten sich in aller Eile und spielten weiter. ihn, ganz abgesehen von der Gesichtsform, fchon jene eigentümliche Ausweitung der Ohrlappen, die den Inkas von den spanischen ( Fortsetzung folgt.) Conquistadoren den Namen„ Orejones"( d. h. Groß- Ohren) eins getragen hat. Wer dieses Ausweiten der Ohren durch Gehänge mit der Verzierung der ausgeweiteten Ohrlappen durch Scheibenpflöcke vergleicht, wie sie eine Reihe Figuren in dem gegenüberstehenden Schrank mit Thongefäßen aus Chimbote veranschaulicht, erkennt auf den Blick erften den Unterschied. Ueber der Stirn der dargestellten Menschenköpfe befinden fich mehrfach fleine Tierköpfe angebracht, wahrscheinlich Hindeutungen auf das Totem beziehungsweise Wappentier des Geschlechts. Gleich den nordamerikanischen Indianerstämmen waren auch die peruanischen Stämme in Geschlechterverbände( in der Khetschuasprache Ayllus oder
Aus
dem Museum für Völkerkunde.
( Die Baeßlersche Sammlung peruauischer Altertümer.) Nach langen Verhandlungen über ihren Anlauf ist nun endlich bor kurzem im Museum für Völlerkunde die Baeßlersche altperuanische Sammlung der Besichtigung durch das Publikum freigegeben worden.
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