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fest verschlossen. Er war früher ein paarmal hinausgelaufen und zu Gunsten der Architektur die zur Betrachtung der Kunsthatte sie weit aufgelaffen, so daß die Stube ganz durchfältet war. werke nötige Ruhe stören. Den eigentlichen BilderAuch fürchtete die Mutter, daß ein Fremder die Gelegenheit benußen sälen liegt eine Längsgalerie mit Seitenlicht vor, in welche könne, die Bettstücken, das letzte Bejigtum, fortzutragen. Nun stand der über die Aufgangstreppe kommende Beschauer zunächst er wieder ratlos. Stritt. Dieser Raum wird nach Möglichkeit den Charakter
So, nun stand er auf der Straße. Da hinunter ging seine Mutter immer zur Aufwartestelle. Lustig rannte er vorwärts, barhäuptig und in Filzschuhen. Bald hatte er sie... Und wie schön das auf der Straße war. Unter Menschen. So viel gab's zu sehen, so viel.
Aber war denn das auch die richtige Straße? Ja, das Haus da drüben sah so aus, wie das, in der seine Mutter die Stelle hatte. Aber als er davor stand, sah er, daß es doch nicht das richtige war.
Da überkam es ihn. Das Fenster! Einen Stuhl davor, die eines Vestibüls erhalten, in dem vor rauhverpuzten Pfeilern plastische Fußbank hinauf, den Riegel herumgedrücktes wollte erst gar Kunstwerke aufgestellt werden. Ein Säulenrondell- Einbau bildet den nicht gehen da holte er sich den Feuerhaken und schlug da- Uebergang in den ersten großen Saal. Die Säulen, mit Kiesel und gegen. Und das Fenster auf, hinaus, hochgeschwungen auf das schwarzer Mosaik intruſtiert, wirken fonstrastierend zu dem goldenen Hofpflaster!... figurengeschmückten Gebält, den zierlichen, doppelt durchbrochenen Portalen und den umlaufenden, reichverzierten Wandgefimsen, welche eine dominierende, grau in grau gemalte Hohlfehle aufnehmen. Die Wände sind mit einer Nachahmung von rotem Damast in originellem Muster bekleidet, der in koloristischer Harmonie zu dem Mattgold der Architekturteile und dem weit vorspringenden Marmorsockel als günstiger Hintergrund für die Bilder wirkt. Ein grauer Bodenbelag stimmt hier, wie im zweiten Saale fein zu den übrigen Farben. Dieser lettere, als eine Art von Eliteraum gedacht, wird mit echtem Golddamast bespannt. Seine Portale imitieren schwarzen Marmor, ein plastischer Fries, darstellend einen Festzug der schönen Künste, läuft über den Wänden hin. Eigenartige, reiche Baldachine sorgen in diesen Räumen für die richtige Beleuchtung. Durch ein großes, in tiefer Schrägung sigendes Portal, dessen Ausschnitt starke Silhouettenwirkung hat, tritt man von hier in eine mit Tonnengewölbe überdeckte Säulenhalle und hat dann von ihr aus rechts und links Einblick in zwei niedriger gehaltene Kabinette für Kunstwerke intimeren Charakters. Der Säulengang führt in den letzten, den Rotundensaal, vor dessen Pfeiler- Architektur wieder Plastik aufgestellt werden soll, während die Bogenflächen für die Bilder bestimmt sind. Von dieser Rotunde aus gelangt man in die erwähnte Seitenlichtgallerie zurüd, und zwar zunächst in den Teil, der au feinen Wänden und auf Gestellen die Werke der Schwarzweißkunst aufzunehmen bestimmt ist. Besondere Sorgfalt ist allenthalben der Möblierung, überhaupt der behaglichen Ausgestaltung der Räume zugewendet, in welchen der Besucher gern und möglichst lange verweilen soll.
Und das Haus dort war es auch nicht und das auch nicht. Er wurde unsicher, lief hastig und stand finnend an den Ecken. Bis er an das Wasser fam. Er lief noch über die Brücke. Aber mitten darauf sah er hinab durchs Geländer und das schwarze, stille Wasser jagte ihm ein solch plötzliches Grausen ein, daß sich seine Furcht und Verivirrung in lautes Weinen löfte.
Da stand er, schrie und winselte, ging ein paar Schritte und blicb wieder stehen. Schon sammelten sich Frauen und Männer um ihn. Ihre Fragen erschreckten ihn noch mehr. Er wurde ganz blaß und konnte nicht sprechen. Nur ab und zu schrie er nach seiner Mutter. Die Menschen wußten nichts mit ihm anzufangen. Er hatte in seinem Entfegen auch seinen Namen und seine Wohnung vergessen. So brachten sie ihn dem zur Polizei. Da saß er still in der Ecke und sprach kein Wort. Gegen Abend ging die Thür aufer hörte seine Mutter sprechen. Da hatte er schon ihren Nod umflammert. Eins nur störte seine Freude: Der Wachtmeister fragte, warum der Bengel nicht besser beaufsichtigt
würde.
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„ Ach, ich habe heute eine neue Stelle angetreten und da dauerte es so lange," entschuldigte sich die Mutter.
Das ist gar teine Entschuldigung. Für so'n Jöhr mn 3 Beaufsichtigung da sein. Gewöhnen Sie'n doch dran, daß er warten muß. Wenn man's nich' anders kann! Was ist denn dabei?"
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sidd
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Kult bewahrt.
Völkerkunde.
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-Ueber die Indianer von Arizona sprach P. Ehren reich in der Januarfizung der Berliner Gesellschaft für Erdkunde ". Nach einem Bericht der„ M. A. 8." führte er folgendes aus: Die Stämme, die in dem wildzerklüfteten Felsgebirge des ColoradoRiver heimisch find, haben eine uralte Kultur bewahrt und leben u. Ein Apparat der Chemie im Altertum. Es kommt viel- noch heute in ihrer alten Gentilorganisation. Sie gehören zu den fach vor, daß Mischungen oder einzelne Körper, die von den Pueblostämmen und haben ihre mehrstödigen festen Häuser in den Thälern und auf den Plateauterraffen der Gebiete, die Chemikern bei ihren Untersuchungen erhigt werden müssen, die jähe Hize des direkten Feuers nicht vertragen. In solchen Fällen hilft der Colorado- River durchströmt, bis zum Salado hin. Am fich der Chemiker dadurch, daß er das Gefäß, in dem sich die zu trenesten haben die Moti Indianer im oberen Colound den reli erhigende Substanz befindet, in ein anderes Gefäß stellt, welches im rado- Gebiete die alten Stammesfitten übrigen mit Sand oder Waffer, in besonderen Fällen wohl auch mit Delgiösen Ihre Wohnsitze liegen auf drei gefüllt ist. Dies umhüllende Gefäß wird dann auf die Flamme ge- Plateaus oder Mesas , die durch natürliche Brücken untereinander stellt, das in ihm befindliche Wasser oder der Sand erwärmt sich da- und mit dem Hauptplateau in Berbindung stehen. Die mit gelbem durch und teilt die Wärme der chemischen Substanz mit, die auf Sandstein bedeckte Trias- Sandsteinformation ist durch den Colorado diese Weise allmählich und gleichmäßig erhitzt wird. Das fort- abgetragen und in Tafelberge zerschnitten, die zum Teil wie Forts fchreitende Studium der Kultur des Altertums hat nun ergeben, daß vor dem Hauptplateau gelagert find. Die Landschaft ist in eine wunderschon in der Klassischen Römerzeit solche Sand- und Wasserbäder bare Farbenglut getaucht und die Erscheinung der Fata morgana im Gebrauch waren, freilich nicht, wie heut, zu rein entzückt den Reisenden. Auf der östlichen Mesa des oberen Coloradowissenschaftlichen Zweden, sondern im Dienst der Küche. In einem gebiets liegt das Felsennest Walpi, in dem heute noch wie in dem be aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. Geb. stammenden römischen nachbarten Oraibi die um die Zeit der Sommersonnenivende üblichen Kochbuche, den sogenannten Bandetten des Apicius Coelius wird ein ceremoniösen Maskentänze der Schlangenpriester" und der Antieifernes, mit Asche gefülltes Gefäß empfohlen, das den Namen lopenpriester" beobachtet werden können. Die Kulttradition der Thermospodium führt, in welches man die Speisen bringen soll, um Moti- Indianer hängt mit der von Alt- Mexiko zusammen, und man sie dann in diesem Aschenbade über dem Feuer fertig zu kochen. Auch nimmt an, diese selbst seien mit den Bewohnern des alten Merifo der ältere Varro erwähnt in seinen etwa aus dem Jahre 60 v. Chr. G. auch stammverwandt, während die Navaho- Indianer, die ihnen beftammenden Schriften ein Wasserbad, das bei der Zubereitung einer nachbart sind und sich durch Textilarbeiten und großes Geschid im Speise aus Getreidebrei, bei der jähe Erhizung vermieden werden Herstellen von Silberschmuck auszeichnen, mit den Stämmen von muß, unentbehrlich sein soll. Die Chemie ist also in diesem Falle, Alaska zusammengestellt werden müssen. Von 1546 bis 1680 haben wie in manchen anderen, bei denen sie sich hauswirtschaftliche Er spanische Missionspatres hier ihre Wohnfige gehabt. Sie haben den fahrungen zu gute kommen ließ, in der Küche zur Schule Eingeborenen Kulturpflanzen, fowie Pferd und Schaf gebracht, gegangen allerdings in der als raffiniert bekannten Küche doch machten diese selbst der ihnen unerträglich gewordenen religiösen und socialen Bedrückung durch die Bertreibung der Fremden 1680 ein Ende. Die Moli leben in Phratrien und Clans geteilt, von denen jeder Clan seine eigene Schöpfungslegende Die Räume für deutsche Kunst auf der Pariser und sein ihm allein zugehöriges Totem besigt. Aus einer ErdWeltausstellung 1900. Für die Vertretung der deutschen öffnung sind sie ihrer Stammessage nach auf der Maisstaude emporKunst auf der diesjährigen Pariser Weltausstellung sind dem Reiche gewachsen. Ihr religiöser Kult dient in der Hauptsache dazu, Regen große Flächen im ersten Stock des„ Grand Palais des Beaux Arts" von den Göttern und den zahlreich verehrten Dämonen zu erbitten. zur Verfügung gestellt, welches au Stelle des alten Industriepalastes Als gefchidte Aderbauer wissen sie ihre Pflanzungen gut gegen Sandin den Champs Elysées errichtet wurde. Diese jezt noch leeren und stürme zu schüßen, auch sind sie sichere Jäger auf Präriehunde; ungeteilten Räume für ihren Zweck würdig und behaglich aus- daneben treiben sie eine kunstvolle Keramik und verstehen zustatten, das war die Aufgabe, welche auf dem Delegiertentag sich gut auf Weberei. Die Götterpuppen, deren die Moli der deutschen Kunstgenossenschaft in Uebereinstimmung mit dem zahlreiche besigen, werden den Kindern als eine Art Katechismus Reichskommissar Dr. von Richter in Berlin dem Münchener in die Hand geben, um sie in die Stammessymbolit einzuführen. Architekten Professor Emanuel Seidl übertragen wurde. Die Die amerikanischen Forscher haben schon seit längerer Zeit die Pläne für diese Einbauten und Dekorationen find nun Ceremonien studiert, die in Walpi und Oraibi zur Zeit des Sonnen allseits genehmigt und mit ungeteiltem Beifall aufgenommen worden. Vor kurzem wurde auch der definitive Vertrag des Künstlers mit dem Hauptvorstande der Delegierten, A. v. Werner in Berlin abgeschlossen. Es lag in der Natur dieser Aufgabe, daß sich der Künstler bestrebte, feinen Entwürfen einen möglichst großen Bug in vornehmer Einfachheit zu verleihen, bei reicher Abwechslung eine Steigerung in der Raumnwirkung zu erzielen und doch nirgends
der Römer.
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Kunft.
solstitiums von den Schlangenpriestern und Antilopenpriestern ausgeführt werden. Eine sociale Klasse bilden diese Priester nicht, vielmehr rekrutieren sich die Bruderschaften aus allen Klassen des Stammes. Besonders geschickt wissen sie bei den religiösen Tänzen die Schlangen, die das Symbol des Blizes darstellen, mit dem der Fruchiregen verbunden ist, so zwischen den Zähnen zu halten, daß sie die Tiere zugleich mit einer Feder aur Bes