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Dat Bäbb es schwaach gefaal( ohnmächtig geworden), elveil moß et ebbes Herzliches einholen." Sie kostete und leckte sich dann schmaßend die Lippen. Do werd et schums noch ehs ufgerappelt gänn! AH-!"
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58.
war
Seulen und Winseln draußen in der Nacht, gellende] Um diese Zeit war es, daß Rebekka Best auf Rosmersholm Rebekka West auf Rosmersholm Schreie, Hilferufe! ihren Einzug hielt. CS ivar, als ob eine landstreichende Zigeunerin in ein altes Pfarrhaus Rebekka verpflanzt werden sollte. Er fuhr auf aus seinem Dufel, die scharfe Stimme der Alten nämlich in einer Weise eine Zigeunerin. Sie war es insofern, zeterte nach dem Krummscheidt, und als dieser kam, verlangte als ihr Leben sich außerhalb aller gesellschaftlichen Regel abgespielt fie Brauntivein, ein halbes Mäßchen. hatte. Ihre Geburt war die Folge eines Ehebruchs. Ihre Mutter war durch ihren Beruf häufiger mit den Distrittsarzt zusammengekommen und hatte mit ihm ihren Mann betrogen. Die Frucht des Betrugs war Rebekka West. Als ihre Eltern starben, nahm der At, der ihr natürlicher Vater war, sie zu sich. Oben in Finnmarken Der wohnte sie bei ihm und pflegte ihn bis an sein Ende. Ivar ein intelligenter Mann, der die Fortschritte Arzt der Naturwissenschaften und der modernen Wissenschaft überhaupt mitgefühlt und miterlebt hatte. In der Einsamkeit Fimmmarkens wurde Rebekka seine Schülerin. Die Fesseln, die ihrem Geist von der Schule und der konventionellen Moral angelegt worden waren, wurden gesprengt. Rebekka sah das Leben mit neuen Augen an, mit den Augen einer Persönlichkeit, die bewußt und ohne Furcht nach eigenem Sinn ihr eigenes Schicksal ordnen will.
,, Reiwt er aach ebbes onner de Naos," riet der Wirt. Sauft hän net onnerivegs aus," schrie Peter. Er wurde plötzlich so wütend, daß er Miene machte, sich auf die Schneidersch zu stürzen. Wat hat Eich dat arm Dier gedahn, dat Ihr et trepiere laoßt, lao hinnen im Stall hä?" Er rüttelte sie.„ Wuh es de Weis- Fra , hä? Dau schandluse alde knahschtige( geizige) Her!" Seine Hand hob sich zum Schlag, die Alte wich aus, daß Mäßchen wackelte, fippte über, der Branntwein floß auf die Diele.
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Kreischend und schimpfend kauerte sich die Schneiderfch nieder und stupfte mit dem Finger den köstlichen Fusel auf; fie leckte und schleckte, am liebsten hätte sie die Diele mit der Zunge aufgewischt.
Der Reisende wand sich vor Lachen Volk urdrollig! Er lachte Thränen.
( Fortsetzung folgt.)
Rosmersholm.
( Freie Volksbühne.)
war dieses arme
So sah Rebekka aus, als sie auf Rosmersholm ihren Einzug hielt. War es ein Wunder, daß Johannes Rosmer Eindruck auf sie machte? Er schleppte sich gedrückt einher, gebeugt durch eine unglückliche Ehe. Er lebte gar nicht sein Leben, sondern das Leben der Familie Rosmer. In ihm war fein eigner Wille thätig, nur der Wille seines verstorbenen Vaters, der noch über das Grab hinaus wirkte. Der Mann war eine wandelnde Leiche, war es immer gewejen; er hatte nie gelebt.
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Und doch das jah Rebekka war er eine reiche Natur, die in verschwenderischer Fülle Glüdsmöglichkeiten in sich barg. CoRebekka jah das und gleichzeitig erwachte in ihr das Verlangen, das unstillbare sinnliche Verlangen nach Johannes Rosmer. Wie ein bleicher Schatten stand Beate zwischen ihnen, aber Rebekka hatte feine Furcht vor Schatten. Hier mußte zwischen zwei Leben gewählt werden: zwischen Beate und Johannes, zwischen einer bleichen, kränkelnden Frau und einem Mann, der noch aufblühen konnte, wenn er die Freiheit kennen lernte. Zudem kam ihr eigenes Glück wohlan! in Frage. Stand das jenseits eines Verbrechens Der Mensch kann seine Biele wählen, seine Wege nicht. Wohl regten sich warnende Stimmen in ihr, mächtig lockte das Glück.
In dem Artikel, in dem wir Ibsens letztes Drama anzeigten, sprachen wir von einem alten Jbsenproblem". Wir fahen das Problem in dem Kontrast, in dem zwei menschliche Typen zu einander stehen. Die einen gehen ihrem Glück in die Arme, auch wenn fie über Leichen steigen müssen; die andern strecken sehnsüchtig die Arme aus, aber das Verbrechen hält sie zurück. So macht Gewissen Feige aus uns allen, jagt Hamlet , der auf Ibsens Beschäftigung mit diesen Problemen am Ende nicht ohne Einfluß geblieben ist. Dieses alte Jbsen- Problem nun hat in Rosmersholm" Gestalt gewonnen. Es spielt in viele, in sehr viele Dichtungen des gewissensSchweren Norwegers hinein. In" Rosmiersholm" aber hat es feine sozusagen klassische Form gefunden. Es ist hier das Problem der Dichtung, nicht eines unter manchen andern.
Die Familie Rosmer auf Rosmersholm ist eine alte, vornehnie Familie. Seit einigen Jahrhunderten war fie für die ganze Gegend der Inbegriff aller gesellschaftlichen Tugend und Kraft. Die Rosmers thaten nie etwas, was gegen die herrschende Moral verstieß. Sie waren Offiziere, staatliche Würdenträger oder Geistliche und sie wußten, was sie ihrer exponierten Stellung schuldig waren. Das Gefühl der Verantwortung war feit Generationen in ihnen großgezogen und beherrschte sie ganz. Die frohen Götter der Lebensfrende hatten Rosmersholm seit langem verlassen. Der Gottesdienst der Freude war gestorben und statt dessen verehrte man sireng und unerbittlich ein düsteres Wort: die Pflicht.
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Die Pflicht, die bald Ehre der Familie", bald„ Wohl des Staates", bald Ansehen der Kirche" hieß, schlang alles hinab. Die Töchter auf Rosmersholm lernten die Liebe nie kennen, denn sie heirateten den, den das Oberhaupt der Familie für sie auserlesen hatte. Das war ihnen im Laufe der Zeit so in Fleisch und Blut übergegangen, daß sie gar keine Leidenschaft mehr fannten. Trene und Gehorsam und strenge Korrektheit waren an ihre Stelle getreten. Die Söhne auf Rosmersholm hatten die Freiheit verlernt, wie die Töchter das Glück. Sobald sie auf der Welt vorhanden waren, var auch ihr Lebenslauf bestimmt. Sie wurden in der Ehrfurcht vor den positiven Mächten" in Staatsleben erzogen und wenn sie erwachsen waren, bekleideten sie ein einflußreiches Amt. Seit Menschengedenken war es so gewesen und im ganzen Lande Tonnte sich niemand auch nur vorstellen, daß es jemals anders
tommen könnte.
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Auf Rosmersholm wohnte augenblicklich Johannes Rosmer. Er war nach dem Willen und auf Geheiß seines Vaters Prediger geworden und seine Frau Beate hatte er nicht aus Leidenschaft geheiratet( das Wort: flang in den alten Zimmern von Rosmersholm fast wie Unjittlichkeit) er hatte sie geheiratet, weil fie eine Dame war, die in jeder Beziehung zu Rosmer stimmte. Die Ehe war zu Beginn insofern glücklich, als sie geordnet war. Ordnung war ja schließlich das einzige Glück, das man auf Rosmers holm noch tannte. Dann aber trat ein verstimmendes Moment hinzu. Es stellte sich nämlich heraus, daß Beate Rosmer finderlos bleiben mußte. Das traf den Prediger tief, wenn- er auch als wohlerzogener Gentleman feinem Kummer keine Worte lieh. Der Familiensinn, der systematisch in ihm großgezogen war, der ihn nicht nur aus zeichnete, sondern ihn im Grunde überhaupt ausmachte, war tödlich getroffen. Das fonnte verschwiegen werden, aber verwunden wurde es nicht. Die Ehe begann zu kranten.
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aber über
Berschlagenheit der weiblichen Verbrecherin geschildert. Mit so feinen In Rebekka West hat Jbfen mit genialem Tiefblick die diabolische und doch so sicheren Mitteln hätte kein Mann zu töten gewußt. Ja, auch eine Frau konnte mit diesen Mitteln nur eine andere Frau töten, die zugleich ihre Nebenbuhlerin war. Rebetta West umstridte zu nächst die schwache Beate mit Liebenswürdigkeit und wußte bald e die herrschende Macht im Hause zu werden. Als sie es war, und wechselte sie die Taktit. Sie spielte Beate medizinische Bücher in die als bereits Freundschaft zwischen ihr und Johannes bestand, Hände, in denen unbarmherzig über die Frau der Stab gebrochent wurde, die kinderlos bleiben muß. Dann suggerierte sie ihr, daß Johannes unter ihrer Kinderlosigkeit zu Grunde ging und schließlich machte sie ihr kein Hehl daraus, daß Johannes Rosmer im Begriff sei, ein Abtrünniger zu werden. Als Beate aber immer noch nicht weichen wollte, griff sie zu schärferen Mitteln. Sie sagte ihr, daß sie nun bald, sehr bald Rosmersholm verlassen müsse, wohlgemerkt: verlassen müsse, wenn fein Skandal entstehen sollte. Sie ließ also einen unerlaubten Verkehr mit Johannes durchblicken, und das gab wie sie erwartet hatte der franken Beate den Rest. Ihr Geist verwirrte sich und sie suchte den Tod im Mühlbach.
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Rebelfa aber wurde ihres Verbrechens nicht froh. Man lebt nicht ungestraft auf Rosmersholm und in Gemeinschaft mit Johannes Rosmer. Als sie schließlich an die Stelle Beatens treten soll, vermag fie's nicht. Ihre sinuliche Stärke ist durch sittliche Bedenken gebrochen. Der Berkehr mit dem Prediger hat ihre rücksichtslose Natur geadelt. Sie kann mit dem Bewußtsein ihres Verbrechens nicht mehr glücklich sein und auch Johannes, dem sie ihre Geschichte erzählt, vermag es nicht. Beide find der Situation nicht mehr mächtig, die sie selbst geschaffen haben. Sie sind dem Leben gegenüber bankrott und so gehen sie gemeinsam den Weg, den auch Beate ging.
Die felige Frau hat sie geholt, meint die alte Haushälterin auf Rosmersholmt.
Die Aufführung im Lessing- Theater bot einen guten Rektor Kroll, einen guten illrik Brendel, einen guten Mortensgaard, einen leidlichen, etwas altmodischen Rosmer und eine unleidliche Rebekka West. Es muß indessen erwähnt werden, daß die Darstellerin der Rebella an ihrer eignen Leistung unschuldig war. Weil Rosa Bertens auf der Secessionsbühne auftreten mußte, hatte sie als Notbehelf Die Frage ist uur : Warum mußte Frau einspringen müssen. Bertens die Freie Voltsbühne im Stich lassen, um sich an einem Experiment der Secessionsbühne zu beteiligen? 11... g.- Erich Schlaifjer.
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Kleines Feuilleton.
John Ruskin , der am Sonnabend auf seinem Landsize Brantwood bei Coniston ( Lancashire ) gestorben ist, hat auf das Kunstleben Englands in den fünfziger und sechziger Jahren einen tiefgehenden Einfluß ausgeübt. Er hat ein Alter von über 80 Jahren erreicht. In den letzten Jahren hatte er sich infolge eines schweren