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schneiden und zum Schutz gegen Kern

und Holz- eine Wage vor sich, durch die sie das Gewicht der Bälle kontrolliert. fäule mit Baumwvachs, Delfarbe oder dergleichen zu bestreichen. Durch eine Thür treten wir aus diesem Saal in einen Raum, der Großen Einfluß auf die Tragfähigkeit eines Baumes hat auch die für den ersten Augenblick wie eine Cyklopen- Werkstatt anmutet. Es Beschaffenheit der Rinde. Alle abgestorbenen Reste derselben müssen rasselt und kracht in diesem Raum in nervenerschütternder Weise: entfernt werden und mit ihr alle Flechten und Moose, die Baum wir sind in der Ball- Vulkanisierung. Der Vorgang bei dieser Arbeit ist scharre und die-bürste müssen hier fleißig benutzt werden, damit der folgender: Die Bälle werden in eiferne, aufeinander passende Stamm atmen fann und den vielen Obstschädlingen die Verstecke für Formen, die haargenau kugelförmig ausgeschliffen sein müssen, eins sich und ihre Eier genommen werden. Aus diesem Grunde ist es gelegt und diese Formen zu je drei mit starken Schrauben zusammen auch weise gehandelt, wenn die. abgestorbene Ninde forgfam gesammelt gezogen; dann erfaßt ein Krahn die Form, hebt sie empor, schwingt und verbrannt wird. Der Stamm und die stärkeren Aeste sind so- sie in bestimmter Richtung, und krachend faust das mehrere Centner dann mit einer 1-2prozentigen Kupfersodabrühe zu bestreichen oder schwere Gewicht in einen großen, in die Erde eingebauten, über der ganze Baum mit einer 2prozentigen Kupferfalllösung zu be- mamushohen Kessel, deren drei vorhanden find. Wenn der Keffel spritzen. Mit der Pflege des Stammes und der Zweige hat auch gefüllt ist, wird er geschlossen und Dampf zugelassen. Unter der Hiße, die Pflege der Wurzeln Hand in Hand zu geben, denn oft ist auch die den Kautschuk vulkanisiert, dehnt sich das vorhin erwähnte Chemi­Mangel an Nährstoffen im Boden Schuld des geringen Ertrages. falium gasförmig aus und preßt den Ball an die Wand der Form Man macht deshalb in den Boden mehrere Reihen Löcher fest an. Nach vollendeter Bullanisation wird die Form geöffnet und rings um den Stamm und füllt diese wiederholt mit Stall die nunmehr festen elastischen Bälle aus derselben entnommen. Sie jauche, der Superphosphat oder Thomasmehl beigegeben ist. Gut gelangen nun in einen weitern Raum, wo sie durch den unvulkani­verrotteter Stallmist untergegraben thut auch vorzügliche Dienste, ist fierten Verschlußpfropfen mit einem Pfriemen durchstochen werden jedoch nicht immer zur Hand und umständlicher zu verwenden. Zu und das darinnen befindliche Gas herausgedrückt wird. Dann wird beachten ist, daß der Dünger nicht in der Nähe des Stammes, der Ball durch dieselbe Deffnung auf eine hohle Nadel gesteckt, der sondern soweit davon unterzugraben ist, wie die Zweigspigen von unter drei Atmosphären Druck beständig Luft entströmt und die den demselben entfernt sind, denn die Nahrung wird nur von den Wurzel- Ball nun voll und straff mit Luft auffüllt. Nach dem Abziehen fasern aufgenommen, diese aber streben in ihrem Wachstum in dem wird rasch ein wenig Kautschuklösung in das feine Loch gedrückt gleichen Verhältnis wie die Kerone nach feitwärts hin. Eine Düngung und der Ball ist fertig. Tennisbälle werden vorher noch durch im Frühjahr schafft einen üppigen Holztrieb, im Juli vorgenommen, Schablonen gezogen und in der Größe genau reguliert. Der Ball fräftigt sie den Fruchtansatz, im September und Oftober ist mun fertig, aber noch nicht verkaufsfähig, denn in der Naturfarbe aber schafft sie einen reicheren Ansatz von Fruchtknofpen. werden Bälle ja nur wenig gehandelt. Er kommt deshalb in die Zum guten Gedeihen der Obstbäume ist ferner ein alljährliches Ballmalerei, wo er von Frauenhänden mit den Farben, Maſtern Lodern der Baumscheibe durch Ulmgraben unbedingt nötig, damit die und Bildern bemalt wird.- Luft gut in den Boden eindringen, die Pflanzennährstoffe zersetzen und den Wurzeln die Atmung ermöglichen kann. Durch das Um graben der Baumscheibe vernichtet man ferner eine große Anzahl der in der Erde verpuppten Schädlinge, die als Raupe oder Infekt im Spätsommer den Baum verlassen haben, um unter demselben in der Erde ihren Winterschlaf zu halten. Wie jede andre Pflanze ver­braucht auch der Obstbaum in seiner Vegetationsperiode ein be­trächtliches Maß Feuchtigkeit. Enthält der Boden davon zu wenig, so muß fünstlich nachgeholfen werden, will man nicht das Laub bor  zeitig abfallen und die Früchte verfümmern sehen.-

Meteorologisches.

Humoristisches.

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- Böser Zustand. A.: Mein Gott, was ist Ihnen denn? Haben Sie Verdruß gehabt?"

B.: Ach, ich sage Ihnen, ich bin in einer Verfassung mecklenburgische ist Gold dagegen!"-

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die

- Lokalpatriotismus. Führer: Schau'n Sie, jener hohe Berg dort ist die Jungfrau." Tourist: Aber ich bitt' Sie, die ist doch nicht in Bahern, die ist doch in der Schweiz  !" Führer:" Ja, moanen's,' s geb' nur o an' Jungfrau auf der Welt?"

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Scherzfrage. Was kann man niemals mit Worten

ausdrüden?

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upas"

Notizen.

( Lust. Bl.")

Die Erforschung der höhern Luftschichten. Das meteorologische Institut bei Berlin   ist im Begriff, einen Dienst" für die systematische Erforschung der hohen Schichten unfrer Atmosphäre mittels besonderer Vorrichtungen einzurichten. Wie Profeffor Aß­mann mitteilt, follen auf dem Gelände des Aeronautischen Obser­batoriums am Tegeler Schießplaße mit Drachen und Drachenballons möglichst Tag und Nacht fortgesetzte Registrierungen der atmo­sphärischen Zustände in Höhen von 3-5000 Meter ausgeführt werden. Die Registrierapparate, die den Luftdruck, die Temperatur, Feuchtigkeit und Windgeschwindigkeit in jenen Höhen automatisch Hermann Sudermanns neues Schauspiel, Johannis: aufzeichnen, werden von einem Drachenballon getragen. Dieser, feuer wird im Herbst mit Agnes Sorma   in einer Hauptrolle im nach dem System Siegsfeld und Perseval hergestellt, wird an Lessing Theater in Scene gehen. einem Klavierfaitendraht in die Höhe geschickt. Der Ballon hat In Leipzig   soll ein neues deutsches Schauspiel­37 Kubikmeter Rauminhalt und wird mit Wasserstoffgas gefüllt; haus errichtet werden. Eine Leipziger Schauspielhaus- Gesellschaft" feine Steigtraft ist genügend, um 1500 Meter Draht mit empor: zuheben. Ist der Auftrieb des Ballons kompenfiert, so wird, bei günstigen Windverhältnissen, an das untere Ende des Drahtes ein Drachen von Hargravescher Konstruktion und 2-3 Quadratmeter Fläche befestigt. Diefer Drachen fann feinerfeits 500 Meter Draht mit emportragen, an diesen Draht wird ein zweiter Drachen be festigt, daran ein dritter usw., bis der Wallon 4000 oder nach Ve­darf mehr Meter Höhe erreicht. Selbst mit Drachen allein, ohne Ballon, sind bei genügender Windstärke schon Höhen von 4300 Meter erreicht worden. Das Auflaffen und Einholen der Drachen geschieht mittels elektrisch betriebener Kabelwinden. Nach den bisherigen Er fahrungen bei gelegentlichen Drachenerperimenten dürfte die regel­mäßige Untersuchung der hohen Luftschichten auf diesem Wege zu bedeutungsvollen Ergebnissen führen.-

Technisa; es.

- Wie ein Gummiball entsteht, wird in einem Fach­blatt in folgender Weise beschrieben: Auf langen gewölbten, mit Binkblech beschlagenen Tischen liegen die zur Zusammensetzung der Bälle erforderlichen einzelnen Teile. Diese werden aus den ver schiedenen Mischungen des Rohmaterials, das wieder je nach der Größe und Art des Balles verschiedene Stärken aufweist, mit Scheeren ausgeschnitten und von den Arbeiterinnen mit großer Ge­schwindigkeit zu Bällen vereinigt. Bevor die Bälle geschlossen werden, wird eine kleine Menge eines Chemitaliums hineingethan, dan invendig der Verschlußpfropfen von nicht schwefelhaltigem Rautschut angebracht. Das Schneiden der einzelnen Teile erfolgt, wie bemerkt, mit Hand und Scheere über einer Schablone, und zwar muß dabei jeder Teil auf jeder Seite andern Schrägschnitt aufweisen. Mit dem erwähnten Schrägschnitt werden die Teile übereinander gelegt und haften ver möge der Klebfähigkeit des Kautschuts fest zusammen. Besondere Sorgfalt muß bei der Herstellung der Tennisbälle vorherrschen, bei denen in der Größe sowohl als im Gewicht peinlichst genau einzu haltende Maße vorgeschrieben sind. Deshalb hat hier jede Arbeiterin

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hat sich gebildet, die bereits das zum Bau erforderliche Terrain er­worben hat. Als fünstlerischer Leiter des Unternehmens ist der Direktor des Jbsen- Theaters", Amse Im Seine, auserschen. Das Klaffische und das moderne Drama soll in gleicher Weise ge pflegt werden. In Frankfurt   a. M. fand Ibsens   Wenn wir Toten erwachen", einem Bericht der" Frant. Btg." zufolge, nach den ersten beiden Aufzügen lauten und wiederholten Beifall, nach dem letzten wurden vereinzelte Aeußerungen des Wider­spruchs hörbar, die aber in dem allgemeinen Beifall sofort verdeckt wurden. Die Asphaltblume", Lustspiel in drei Aufzügen von Hans Brennert  , wurde vom Thalia Theater in Hamburg   zur Aufführung erworben. Im Wiener   Deutschen   Volls Theater" ge­langen zur Aufführung: Daudets Die Lügnerin", Komödie Wienerinnen" Hermann Bahrs und Friß Adamus' von uns im Vorjahr besprochenes Drama Familie Wawroch". Grillparzers Jüdin von Toledo  " ist von dem Breton für eine Oper spanischen Komponisten Thomas Rabel" benugt worden, die bei der Erstaufführung in Madrid  großen Beifall gefunden hat.

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Das zum Druck der Pariser Zeitung Le Petit Journal" jährlich verbrauchte Papier stammt von 120 000 Bäumen, die zu Papierbrei verarbeitet wurden.-

t. Ein riesiger Vogeltäfig wird gegenwärtig im neuen zoologischer: Garten in New- Yort errichtet, der den Vögeln jeder Größe eine Bewegung in freiem Fluge geftatten wird. Die Boliere ist aus Stahlrohren erbaut und mit Drahtnez eingedeckt. Der ganze Bau ist 152 Fuß lang, 72 Fuß breit und 55 Fuß hoch. In seinem Innern befinden sich 3 Waldbäume von beträchtlicher Größe, ein 100 Fuß langer Teich und eine Menge einzelne Hecken und Ge sträuche.

Berantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .