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Aus der Vorzeit.
sich schließlich zum Herde ausbildete. Man schütte das Fener weiter| Glück bringen soll, bei uns freilich Glück im Allgemeinen, dort auf vor Regen durch ein Dach; aber noch nachdem schon bedeckte Wohn- ein ganz specielles Gebiet beschränkt. stätten erfunden waren, lag längere Zeit der Feuersgefahr und der Rauchbelästigung halber die Feuerstelle noch außerhalb der Wohnstatt. Ueberlebsel dieser Einrichtung kann man z. B. in Ungarn sehen. Endlich änderte sich auch dies; der Vorteil, den die Heizk. Die älteste Bevölkerung Rußlands . Die wirkung der Feuerstätte für den Wohnraum in der falten Jahres Untersuchungen über die Spuren einer prähistorischen Bevölkerung zeit bot, überwog die Bedenken; die Feuerstätte siedelte in die Rußlands haben bisher nur zu der Feststellung der jüngeren SteinWohnung über. Dem Rauche überließ man, sich selbst einen zeit, der neolithischen Periode, in Rußland geführt. Die Frage, ob Ausgang zu suchen. Noch bis in verhältnismäßig späte Beiten auch die ältere paläolithische Periode der Steinzeit in Rußland gab es weder Rauchfang noch Schornstein. Das westfälische existierte, blieb unsicher. Die neuen Forschungen von Nefedow im Bauernhaus kannte dergleichen bis fast auf die Gegenwart nicht, Gebiet der Wetluja haben nun, wie Professor Dr. Stieda in dem und einzelne sog. Rauchhäuser giebt es auch heute noch, zum Bei- soeben erschienenen„ Archiv der Anthropologie" mitteilt, zu Ergeb= spiel in Blomberg und Horn am Teutoburger Walde. nissen geführt, die das Vorhandensein der älteren Steinzeit in Ruß
der Feuerstelle in dem westfälischen Hause machte den land zu beweisen scheinen. Nefedow hat am Ufer der Wetluja Platz am Feuer zu dem bevorzugtesten; denn von ihm aus ver- im Gouvernement Kostroma Kurgane, prähistorische kreisrunde von menschlichen Niederlassungen mochte man nicht nur alle Wirtschaftsräume und Stallungen, sondern Grabhügel, und Spuren Von einem solchen Fundort bei einer altbei geöffneten Thorflügeln auch den Hof zu übersehen. Er gebührte gefunden. also dem Hausherrn. Aber auch seine Wärme empfahl ihn, und der heidnischen Begräbnisstätte erzählen die Bauern, daß ehemals Gast durfte sich deshalb zum Hausherrn setzen. Da man bald eine Kirche dort gestanden habe, die in die Erde gesunken erkennen mußte, daß es bequemer sei, das Feuer in handlicher Höhe sei. Im Altertum hätten hier viele Räuber gewohnt und fremde als auf ebener Erde zu haben, so erhöhte man allmählich den Völker, Agababen und Kelten. Die Erinnerung an die Kelten hat steinernen Unterbau. Auf der Millenniumsausstellung in Budapest sah sich noch im Namen eines Sees Keltischtschewo erhalten, der 4 Kiloman alle diese älteren Herdformen in den einzelnen Häusern des meter von dem vorgeschichtlichen Fundort an der Wetluja entfernt ethnographischen Dorfes, das vorzügliche Gelegenheit zum Studium liegt. Die Bauern erzählen auch, daß die Räuber hier viele Schätze des betreffenden Entwicklungsganges bot. Der Herd rückte aus der hinterlassen hätten, die aber niemand im stande wäre zu heben. Mitte des Wohnraums schließlich an die Wand, wurde zur Be- An einer Stelle des hohen Bergufers der Wetluja auf einem Voreine prähistorische Fabrit feitigung oder Minderung der Rauchplage nach oben hin durch eine sprung entdeckte Nefedow Unter der ersten Schicht von Schutzwand abgesperrt. Von dieser führte man einen Bretterschlot on Steinwerkzeugen. lag eine zweite von festem Sand, zunächst nur bis zum Boden, dann durchs Dach hindurch ins Freie, schwarzer Humuserde lag eine bis schließlich das alles durch den steinernen Schornstein und den zu während die tiefste Schicht Asche und verbrannten Sand enthielt. ihm führenden Rauchfang ersekt wurde. Andrerseits wuchs der Herd Hier wurden 5 Herdstellen, Kohlenschichten, Aschenanhäufungen und zum Ofen aus, der auch in die Wand zwischen zwei Stuben gefeßt verbranntes Holz gefunden. Auch die Sandschicht enthielt Kohlen, Tierwurde, um beide zu heizen. Es schloß sich die Entwicklung des Bad- nochen und Feuerstein Werkzeuge. In der ausgedehntesten Aschenofens, sowie die Ausbildung des Herdes mit den vertieften Feuer: fammlung befand sich ein ganzer Haufen von Steinwerkzeugen, löchern und dem erhöhten Stande des Kochgeschirrs bis zur Ein- Gefäßscherben und angebrannten Tierknochen. Die Steinwerkzeuge führung der heutigen eisernen Ringelplatte an. In gleicher Weise waren unvollendet und Feuersteinsplitter lagen daneben. Das Material entwickelte sich das Kochgeschirr. Die ursprüngliche Terrinenform zu den Steinwerkzeugen lag zwischen den Feuerstellen: Feuerstein, mit halblugeligem Boden wich den Formen mit flachem Boden, schwarzer Schiefer und Sandstein. Feuerstein und Schiefer aber mit Anfäßen zur Erzielung festen Standes, Anfäßen, die zu wirk- gab es nicht an der Wetluja felbst, sondern mußte vom Fluß Unsha lichen Füßen auswuchsen und endlich sich in Gestalt des Dreifußes herübergebracht werden. Alle andren gefundenen Steinarten dienten vom eigentlichen Geschirre ganz loslöften. Anfänglich wurde der nicht als Material, sondern zur Bearbeitung. Die einzelnen Stüde Kochtopf mit einer Art von Gabel erfaßt und bewegt. Dann versah waren sehr primitiv und von gelber Farbe. Die Pfeilspizen und man ihn oben mit ausladendem Rand, um den sich eine Schlinge Nadeln waren nicht poliert, das Geschirr grob, offenbar ohne TöpferTegen ließ. Da fonnte man ihn schon über das Feuer hängen. Es scheibe gearbeitet, Senochenwerkzeuge wurden fast gar nicht gefunden, folgte die Anbringung von Henkeln, Stielen usw. Schon in Hiffarlik wohl aber in der Sandschicht Knochenreste von Glenn, Hasen, Flußfand Schliemann Gefäße mit drei Füßen( Grapen); diese Form ist biber und in der Nähe auch Mammutknochen.- also beiläufig 5000 Jahre alt. Auch bewegliche Kochherde, aus Brettern und Lehm hergestellt, kommen schon früh und kommen heute noch bei Naturvölkern vor.
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Geographisches.
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Die tiefste Depression des Meeresbodens. Die im Jahre 1874 von der„ Tuscarora" am Rande der KurilenInseln gelotete oceanische Tiefe von 8513 Meter ist seit Ende 1895 durch beträchtlich größere Tiefen im südlichen Stillen Ocean übertroffen. Als der britische Vermessungsdampfer Penguin" im Juli 1895 östlich der Tonga- Inseln in 8960 Meter den Meeresboden nicht fand, wurden dort, wie Otto Krümmel in einer Besprechung der tiefsten Depression des Meeresbodens in der Geographischen Zeitschrift" mitteilt, planmäßge Lotungen vorgenommen. Es wurde der Meeresboden erreicht:
1895 bei nördl. Breite 26. Dezbr. 23º 39,4' 230 39,4'
bei öftl. Länge 1750 4,2'
Die blaue Farbe der reifen Wachholderbeeren, d. H. nicht die durch den sogenannten Reif, einen Wachsüberzug, hervorgebrachte, sondern die innere Farbe, soll, wie der Prometheus" einer Arbeit von Dr. Nestler in Prag entnimmt, die in einer der legten Versammlungen der Deutschen Botanischen Gesellschaft vorgelegt wurde, eine eigentümliche Entstehungsursache haben. Als Nahrungsmittel- Chemiker hatte Nestler amtliche Veranlassung, ein Mittel ausfindig zu machen, um Wachholderbeeren in gestoßenem Pfeffer zu erkennen, zu dessen Verfälschung fie angewendet werden. Es zeigte sich, daß in den blanen Wachholderbeeren stets ein Pilz( AspergillusArt) vorhanden ist, der in den grünen Beeren fehlt. Als mun Nestler grüne Beeren mit blauen unter einer Glasglocke zusammenbrachte, wurden erstere in kurzer Zeit ebenfalls blau, während sie für sich bewahrt, ihre grüne Farbe behielten. Sie wurden also von den blauen Beeren angesteckt und es steht zu vermuten, daß der Pilz Bei den ersten beiden Lotungen gelang es nicht, Grundproben das infizierende Element ist. Da grüne Beeren, die mit einer sterilizu gewinnen, dagegen wurde bei den beiden andern ein roter sierten Nadel angestochen werden, sich rings um die Wundstelle blänen, und da andrerseits die Oberhaut der blauen Beeren sich als völlig abgestorben erweist, so nimmt Nestler an, daß die Bläuung auf Tötung der Oberhautzellen durch den Bitz beruht.-
Volkskunde.
a. Hufeisen und böser Blid. Dem Hufeisen wird bei uns vielfach eine Glück bringende Bedeutung zugeschrieben, und da die Ursache dieses Glaubens nicht völlig aufgeklärt ist, so erscheint es um so merkwürdiger, daß auch anderwärts mit dem Hufeisen die gleiche Idee verbunden wird, in Tunis nämlich. Dort ist, wie übrigens in allen Mittelmeerländern, die Furcht vor dem bösen Blick ziemlich allgemein verbreitet. Eine Person, der man die Eigenschaft des bösen, d. H. Unglück bringenden Blicks zuschreibt, wird in einer Weise gemieden, die der
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30.
28° 44,4'
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30° 24,7'
n
1750 4,2'
in Tiefe von 9034 Meter 9184
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1760 4,0
9413
1760 39,0'
9427
Thon gehoben. Er bestand aus äußerst feinflockigen Mineralteilchen, zwischen denen man Bimsstein und andre glasige Bulkanprodukte, gemischt mit grünen Augitkrystallen und rotem Palagonit erkannte. Reste von Kieselorganismen waren fast nicht oder gar nicht vorhanden. Seitdem find mehrere tausend Lotungen in dieser Gegend vorgenommen worden und gestatten ein Bild des Seebodenreliefs nördlich von Neu- Seeland . Das Plateau von Neu- Seeland setzt sich submarin nach NNO über die KermadecInseln bis zu den Tonga - und Fidschi- Inseln fort; nicht aber bis zu den Samoa- Inseln , die davon durch eine 4500-5000 Meter tiefe Bodenpression getrennt sind. Unmittelbar und scharf am Ostrande dieses Plateaus zieht sich eine tiefe Rinne hin. Sie beginnt nahe am Ostausgange der Cookstraße und verläuft von da in nordnordöstlicher Richtung fast 3000 Kilometer bis zu den Samoa- Inseln . Ihre Tiefe nimmt nach Norden rasch zu. Durch drei Anschlimmsten Boykottierung schwellungen des Bodens, über denen das Meer eine Tiefe oder Verfehmung nichts nachgiebt. Doch glaubt man, daß gewisse von 4000 bis 6200 Meter hat, ist sie in ihrer Streichrichtung Amulette dem, der sie bei sich trägt, Schuh gegen die Wirkung des in vier Mulden geteilt, von denen die südlichste 7400 bis bösen Blicks verleihen. In Tunis nun gehören zu den kräftigsten 8010 Meter, die beiden mittleren 8000-9427 Meter und 8000 Amuletten Hühnereier, an denen mittels tunstvoll angebrachter bis 9184 Meter, und die nördlichste bis zu 8285 Meter tief find. Bei Nadeln drei kleine Hufeisen aus Blei befestigt find. Sobald eines der drei Hufeisen verloren geht, verliert das Ei- Amulett nach dem Glauben der Tunesier seine Schuhwirkung gegen den bösen Blid, so daß man in der That erkennt, daß das Hufeisen dort, wie bei uns,
einer Höhe des Gaurisankar von 8840 Meter würde jezt also der größte Spielraum der Höhenunterschiede der Erdoberfläche 8840+9427= 18 267 Meter betragen. Doch liegen die größten bekannten Höhenunterschiede zwischen den höchsten Landerhebungen