-

148

werden.

mit

Art recht geistreichen Einfall. Es zeigte im großen Napoleon den wärmer ist, se dicker seine Wände find, wird sich jeder selbst sagen; leinen Liebhaber und fesselte bis etwa in die Mitte der Handlung, diese Thatsache ist darin begründet, daß um so weniger Wärme in bes wo dem Autor der Wis ausging und er sich auf allerlei Kapriolen stimmter Zeit durch eine Wand hindurch d. h. für das Zimmer verloren geht, verlegte, die mit dem eigentlichen Motiv nichts zu thun hatten. Herr je dicker sie ist. Was das Material betrifft, so ist Sandstein und Bahr hätte auf diesem Wege immer noch zu der besten litterarischen Stalfstein in dieser Beziehung am ungünstigsten, da sie die Wärme Eristenz kommen können, die ihm überhaupt beschieden ist. Er hätte am besten nach außen leiten, etwas vorteilhafter ist die Anwendung der Litterat des geistreichen Einfalls, der neuen These, des ver- von Backsteinen und noch empfehlenswerter die der am Niederrhein blüffenden Tricks werden können, und ich glaubte im Grunde, daß er verarbeiteten leichten Tuffsteine von weißer Farbe. Holzwände sind es werden wollte. den legtgenannten Steinen in der Wärmeleitungsfähigkeit gleich. Als ich daher den Titel feines nenen Stücks las, erwartete ich noch viel besser halten lockere Füllungen der Wände, z. B. Stroh, zum mindesten ein neues pifantes Milieu. Ich glaubte, Herr Bahr Spreu oder Torf die Wärme zurück. Die verschiedenen Zimmer würde uns mit allerlei Intimitäten aus dem Cirkusleben aufwarten, eines Hauses haben je nach ihrer Lage auf die Himmelsgegenden würde uns mit Degenschluckern, hübschen Reiterinnen, Klowns nsw. und in Bezug auf die Nebenräume eine verschiedene Heizfähigkeit. zusammenbringen. Das hätte eine ganz amisaute Sache werden Wenn ein Zimmer nach einer Seite an eine freie Wand des Hauses fönnen, wenn auch natürlich keine Sache von poetischem Belang. stößt, 10 heizt e3 fich bekanntlich schwerer und ift Es kam aber leider anders, ganz anders, wie wir gleich sehen der Durchfältung mehr ausgesetzt als ein Raum, der zwischen zwei andern Zimmern liegt. In ungeheiztem Zustande können Zimmer, Die Bezeichnung, Athlet" ist bildlich gemeint. Herr Bahr die gerade über Thorwegen liegen und auch nach den Seiten an bezeichnet damit einen Baron, der über Riefenkräfte, eine Tocere ungeheizte Näume anstoßen, der außen herrschenden Temperatur erotische Moral und ein offenes frisches Gemüt verfügt. Sein Bruder z. B. 0 Grad sehr nahe kommen, während in Zimunern, die zwischen ist ein Beamter, der eine sehr forrette Moral und gar kein Gemüt andern Zimmern liegen, gewöhnlich eine Temperatur von 10 Grad besitzt. Im ersten Aft ist viel von einem verkommenen Lumpen die über der Temperatur der Außenluft herrscht. Weit verbreitet ist die Rede, den der Baron bessern will, wofür er von seinem Bruder Meinung, daß ein die ganze Bodenfläche bedeckender Teppich für die hämisch begrinst wird. Einen Angenblick dachte ich wahrhaftig, daß Warmhaltung eines Zimmers von großem Werte ist; leider zerstört Herr Bahr sich mit einem ehrlichen Problem in ehrlicher Weise ab- Meidinger auch diesen guten Glauben. Ein durchweg finden wollte. Ich dachte, er wollte uns den starken naiven Teppichen belegtes Zinumer heizt sich, wie durch Versuche in Jdealisten( den Athleten") zeigen, im Gegensatz zur grämlichen der Landes- Gewerbehalle zu Starlsruhe festgestellt worden ist, Hoffnungslosigkeit der nüchternen Mittelmäßigkeit. Jch tam durchaus nicht besser, als wenn der Teppich nicht da wäre. Die indessen bald auf andre Gedanken. Es wurde immer flarer, Grivärmung eines Zimmers am Boden kann nur dadurch wirksam daß die Sache auf den ewigen Ehebruch hinaus sollte und zwar gefördert werden, daß das darunterliegende Zimmer geheizt wird. fchien es, als ob die Fran hinter die kleinen Abstecher ihres Manns Es giebt allerdings noch ein andres Mittel, eine gleichmäßige gekommen sei. Es kam aber wiederum anders, ganz anders. Es Temperatur durch die ganze Höhe des Zimmers zu erzielen, nämlich zeigte sich, daß der verkommnene Lump, auf den man zunächst einige die Anbrennung von Heizkörpern in der Nähe der Decke. Wenn z. B. fitterarische Hoffnungen setzen durfte, mit dem Stüd in gar feinem die Flammen eines Kronleuchters angezündet werden ,. so strahlt die inneren Zusammenhang stand. Er war nur eingeführt, weil er vor von ihnen erzeugte Wärme von der Decke zum Boden aus und be­längerer Zeit durch einen Zufall Zenge eines Ehebruchs geworden war, wirkt die wünschenswerte gleichmäßige Erwärmung auch der unteren den sich die Frau hatte zu Schulden kommen lassen. Damit ist Luftschichten des Zimmers. Die ein wenig übertrieben flingende Be­natürlich das Interesse vernichtet und die ganze Handlung sinkt zu hauptung, daß ein Teppich in solcher Beziehung gar nichts nützen einer gewöhnlichen Intrigue von Phillipi herab. Der Rest ist bald follte, ist allenfalls dahin zu verbessern, berbessern, daß der Teppich erzählt. Der Baron erfährt das Bergehen und verzeiht nach die Empfindlichkeit unfrer Füße gegen Stälte etwas mildert, indem einigem Strauben feiner Frau insofern, als er weiter mit ihr in unsern Fußsohlen die ihnen innewohnende Wärme durch die Be­gemeinschaftlicher Arbeit zusammenleben will, um schließlich ganz das rührung mit einem Teppich weniger schnell entzogen wird als durch Borgefallene zu vergessen. Das wäre alles und das ist leider nichts. die Berührung mit einer nackten Holzdiele oder einer Metallplatte. Herr Bahr hat in diesem Stück selbst auf den neuen Trick verzichtet Im übrigen ist es aber für die Wärmie unsrer Füße ganz gleich­und hat eine willkürlich erfundene Geschichte in der Weise eines gültig, ob wir das ganze Zimmer, in dem wir uns aufhalten, mit gewöhnlichen Theaterstücks erzählt. E. S. einem Teppich belegen, oder ob wir auf einer nackten Diele mit Filz­schuhen gehen, da eben der Teppich auf die Temperatur am Fuß­boden im allgemeinen feinen Einfluß befigt. Es ist in letzter Zeit vou hygienischer Seite viel gegen die Teppiche gesagt worden, weil fie als Staubfänger in gesundheitsschädlichem Verdachte stehen, und es ist sogar die Erwartung ausgesprochen worden, daß man sich in späterer Zeit nach einer weiteren Anerkennung der gesundheitlichen Forderungen von den Teppichen überhaupt ganz losjagen wird.- Humoristisches.

-

-

Hygienisches.

-

"

S- Einigkeit macht start. Herr( zu einem dicken Ehe­paar): Sie sind aber beide recht forpulent geworden." Ehemann: Ja, sehen Sie, wir zwei waren immer einig und Sie wissen ja Einigkeit macht start."-

-

- Es scheint fo. A.: Die Frau Kommerzienrat besucht jedes Jahr drei bis vier Luftkurorte!"

B.: Da leidet sie also an Luftwechselfieber!"

-

--

Und ob! Ist die Frau des Hauses auch musikalisch?" ,, Na, die sollten Sie mal hören, wenn die ihrem Manne den Marsch bläst!" ( Meggend. hum. Vl.")

-

Notizen.

t. Wovon hängt die Heizfähigkeit unsrer Bimmer ab? Diese Frage wurde von Meidinger in der Badi­fchen Gewerbezeitung" eingehend behandelt. Obgleich die Heizfähig feit einer Wohnung im wesentlichen von der Banart des Hauses und deffen llingebung abhängig ist, so daß die Bewohner selbst wenig Einfluß auf deren Besserung haben, so ist es doch gewiß für jeben intereffant, zu erfahren, wie sich die Heizung eines Zimmers vollzieht und von welchen Umständen die erzielte Temperatur abhängig ist. Zunächst ist zu beachten, daß bei der Heizung die Temperatur jedes Zinumers anfangs schnell ansteigt, dann immer langsamer, bis nach einigen Stunden ein Beharrungszustand eintritt. Die dann noch weiter durch den Ofen erzeugte Wärme geht durch die Wände, die Decke und den Fußboden, die Fenster und die Thüren nach außen fort, und eine weitere Steigerung der Wärme tritt nicht ein. Der Fußboden er­wanut fich am langsamsten, und hier dauert es infolgedessen auch am längsten, bis die höchste erreichbare Temperatur erzielt ist, über die hinaus die Wärme durch den Fußboden hindurch nach außen tvitt. In jedem geheizten Zimmer jedoch sind die Temperaturen in den verschiedenen Teilen recht verschieden, und zwar sind sie an der Dede stets höher als am Boden, weil die warme Luft dauernd die Neigung hat, in die Höhe zu steigen. Je stärker das Bimmer geheizt wird, desto größer wird der Temperaturunterschied- Der Leibalte", Komödie in drei Aften von Lothar zwischen Dede und Boden sein, desto geringer übrigens, je höher Schmidt, ist von der Secessionsbühne angenommen das Zimmer ist. Zuweilen kann der Unterschied in der Temperatur worden. an der Decke und am Fußboden über 10 Grad Reaumur betragen. Die Masten" von Pietro Mascagni sind soweit Es ist ferner selbstverständlich, daß bei strenger Kälte die Temperatur- vollendet, daß sie im Frühling in Rom ihre Erstaufführung erleben unterschiede im Zimmer größer sein werden als bei mildem Wetter, tönnen. da in ersterem Falle mehr fünstliche Wärme erzeugt werden muß, Das Ballett, Aschenbrödel" ist von den Strauß­damit in Kopfhöhe, in der gewöhnlich das Thermometer angebracht schen Erben vom Wiener Hofopernhaus, wo es im Herbst wird, die uns angenehme Temperatur von 15-16 Grad erreicht wird. aufgeführt werden sollte, zurückgezogen worden. Die Form des Ofens hat wenig Einfluß auf die Temperaturunter­Waguers Siegfried" ist in Rouen zum erstenmal schiede in verschiedenen Höhen des Zimmers, wenigstens in der Luft- auf einer französischen Bühne aufgeführt worden.- schicht zwischen unserm Stopf und dem Fußboden, d. h. also in Schuster Jan", eine Oper in einem Aft von Gustav der Region, in der wir Menschen uns gewöhnlich aufhalten. Die b. Nößler, wurde muter Leitung des Komponisten in Frank­Steigerung der Temperatur durch einen bestimmten Betrag von furt a. M. mit Erfolg zum erstenmal aufgeführt. Wärme- Entwicklung im Ofen hängt hauptsächlich von zwei Um­Hartlebens Die Erziehung zur Ehe" wurde ständen ab: einmal selbstverständlich von der Größe des Raums furz vor dem Beginn der Vorstellung im Stadt- Theater zu und zweitens von der Beschaffenheit seiner Wände einschließlich des Hannover , wo es von der Heine- Gesellschaft dargestellt werden Bodens und der Decke. Bei den Wänden kommen wiederum zwei sollte, von der Polizei verboten.- Eigenschaften in Betracht, ihre Dicke und die Wärmeleitungsfähigkeit- Die Ludwig Knaus Ausstellung im Akademies des Materials, aus dem sie erbaut sind. Daß ein Zimmer un sol gebäude bleibt bis zum 1. März geöffnet. Berantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin . Drud und Bering von Maz Bading in Berlin .

-

-

#

V

-

-

-