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Auch ihm dankte das Publikum durch vielen Beifall; er teantwortete| beispielsweise scheint dann Goethes bigenie", etwa im Gegent diesen mit der Widerholung des Liedes„ Ich grolle nicht." jazz zu feinem„ Berther", eine antife Leistung zu sein, Als Recitator sprach Herr Eduard v. Winterstein vom gleichwie ein Bildwerk von Carstens oder Schinkel, und ebenso scheint Deutschen Theater eine Reihe verschiedentlicher Heinescher Gedichte. etiva ein Bauivert von heute romanischen Stils zu sein. Allmählich Der große Beifall galt vielleicht mehr den mehr oder minder be- aber kommt man darauf, wie durchaus täuschend dieser Anschein ist, tannten Gedichten als dem Sprecher. Manches gelang diesem aus wie scharf Goethe und Carstens und Schinkel und Gegenwärtige in gesehenen und routinierten dramatischen Künstler recht gut, beispiels ihrer fünstlerischen Sprache gerade ihre Zeit vertreten. Nur daß weise das Seegespenst". Indessen scheint es itach bein, was wir dieser Zeit und ihrer Sprache Selbständigkeit und Schöpferkraft hörten, daß Herr Winterstein nicht eben ein Recitator für nicht so start sind, um selber etwas zu sein, in das dann eine Lyrit fei, also nicht auf dem richtigen. Posten gestanden Butunft als in ihre Vergangenheit, in ihre klassischen Vorbilder und habe; für diese Aufgaben fehlte die Seele und fehlte der Ton. Sehnsuchtsbilder fruchtbar zurückgreifen fönnte. Bis endlich wieder Troy einer anscheinenden Natürlichkeit war doch viel Mache dabei; die kommen, die selber ein solches Ctivas find und vor allem war an dem Technischen manches zu tadeln. Einzelne Und der mit einer solchen Einleitung anhebt, will ein altueller Konsonanten, Silben, Worte wurden von dem Vortragenden ver- Journalist sein und über Musik aus der Woche berichten?? Aber schlungen. Die Aussprache des„ au" ist nicht durchgebildet, die der merkt Ihr denn noch immer nicht, daß er soeben aus der„ Sing­Konsonanten g, t, m, u recht mittelmäßig; Bortendungen auf gen" akademie" und zwar aus einer Aufführung von Mendelssohns oder„ en" gingen völlig verloren. Die so überaus feinen Stim Elias" fommt?! Gleich lasiet Ihr ihn wieder seine so ganz mungen und Nuancen in der„ Wallfahrt nach Stevlaar" waren derb umaktuellen ästhetischen Schlafgespräche weiter murmeln!! und eintönig.

Indessen mögen solche fachkritische Einzelheiten, die den Beobachter je nach Interesse mehr oder weniger beschäftigen, hier nicht als die Hauptsache gelten. Diese besteht vielmehr darin, daß die Freie Boltsbühne gut erreicht hat, was sie bezweckte. Man bekam von Heines Leben und Wirken ein anziehendes, wenn auch nicht eben sehr einheitliches Bild und nahm es warm und teilnahme voll in sich auf.

Theater.

C. S.

Neue Freie Wolfsbühne:„ Der ledige Hof von Anzengruber. Agnes Bernhofer, die Bäuerin vom„ ledigen Hof", ist eine jener aufrechten Naturen, die mit dem Leben nicht handeln können. Das Glück, deffen sie froh werden soll, muß rein fein. Sie begnügt sich nicht mit einem halben und sozusagen etwas angelaufenem Glid, wenn sie ein ganzes und geläntertes nicht haben kann. Wenn sie ihren Durst stillen soll, muß sie aus einem reinen Glase trinken. Ein Glas, aus dem ein andrer bereits getrunken hat, weist sie zurück.

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Also. Insbesondere ist dies in der heutigen Musik der Fall. wo sie sich auf epischen und dramatischen Texten aufbaut, sind es seit langem allerfeltenst gegenwärtige; Haydus Jahreszeiten" geben wenigstens ein Beispiel für Beitloses, Mozarts Rofofo- Opern geben Beispiele für Griffe in ungefähr seine Zeit, Beethovens Bokalwerke zum Teil für beides. Seither hat ein mit Ruhm und Fluch reichlichst beladener Künstler, Felix Mendelssohn , der Vergangenheit mit so redlichen Absichten gedient, wie nur einer: ihm ist eine neue Bekanntschaft mit so manchem Frühklassischen zu danken, und er verdoppelte das Juteresse unsrer Frühklassiker an Vergangenem- wie z. B. die Begeisterung Händels dadurch, daß er das Vergangene für biblische Oratorieustoffe auch noch mit der vergangenen Sprache jener Jnteressenten der Ber­gangenheit auszusprechen suchte; und schließlich ist der„ Elias" doch der„ Elias" von 1846, die vielleicht konzentrierteste Leistung eben des damaligen Mendelssohn, der seine gleichförmige rhythmische Sprache des musikalischen Vormärz spricht, und der die alttestament­lichen Worte:" Ich wollte sie wohl erlösen, wenn sie nicht Lügen wider mich lehrten", im Stil von:„ Ach, wie ist's möglich dann" Agnes Bernhofer ist ledig geblieben, obwohl sie nicht nur eine und von Schuberts:„ Ich träumte von bunten Blumen" kom­reiche, sondern auch eine stattliche und schöne Väuerin ist. Einmal poniert. Die Singafademie" hatte im Jahr 1833 dem Ersten seiner Zeit ist sie eine anspruchsvolle und herbe Natur, und zum andern intriguiert ein altes Möbel von Dienstmagd gegen die Ehe, liebevoll einen Rungenhagen als Direktor vorgezogen. Seither pflegt sie das unterſtügt vom Pfarrer, der die Seele der Bäuerin dem Himmel Andenken jenes Ersten mit Treue und mit einem so großen Vorrat voit mid ihr Gut der Kirche erhalten will. Schließlich bricht in Agnes meinte, fie brauche sich nicht noch den Lurus eines Konzertprogramms Textbüchern des„ Elias", daß sie bei der donnerstagigen Probe- Aufführung das Weib aber doch durch und fie faßt eine tiefe Liebe gönnen: der danach Fragende wurde angewiesen, sich die Solisten zu ihrem Großknecht Leonhard. Zum erstenmal namen von einem Zettel an der Wand abzulesen und auf die Per­fühlt sie das Glück, und ihre Augen sehen den ganzen Himmel der Hoffnung offen. Aber kaum erblüht, muß ihre ſonen des Oratoriums zu beziehen. In einer nicht allzu gegen­Liebe auch gleich sterben, wie eine jungfräuliche Blüte, die der Nachtwärtigen Ausdrucksweise darf man dies wohl als„ schofel" be­frost vernichtet. Sie erfährt, daß Leonhard ein lofer Bursche war, der im Nachbardorf ein Mädel hat ſizen laffen, nachdem er es que Mutter eines Kindes gemacht hat. Ganz und entschlossen wie sie ist, schlägt ihre Liebe zunächst int wilden Haß 11117. Sie bittet den Leonhard über den See zu fahren, obgleich ein furcht bares Unwetter herauf zieht, das ihn vernichten muß. Während des Invetters steht sie schreckliche Gewissensqualen aus, aber Gott stößt selbst die Hand zurück, die sie dem Teufel hat reichen wollen", und Leonhard kehrt zurück. Freilich: heiraten kann sie ihn nicht, weil ihr Wahlspruch, allfort aufrecht" ist. Er, der im Grunde ein guter Bursche ist, muß verzichten, mm, da er zum erstenmal eine Liebe spürt, die geistiger Natur ist. Als einsamer Mann geht er in die Fremde, um in der Arbeit zu vergessen, daß er hätte glücklich sein sollen. Die Bäuerin aber rettet ihre aufrechte und stolze Natur, indem sie alles zerbrechen fäßt, was ein Weib glücklich macht. Sie würde allzu herb wirken, wirken, wenn nicht zum Schluß doch ein weiches Gefühl in ihr durchbräche. Sein Kind, das verlassene und verivahrloste Kind, nimmt sie zu sich und von ihrer Liebe zu ihm fällt um ein stiller Abglanz auf das schuldlose Wesen, das ihm seine Entstehung verdankt.

Die Tragödie es ist eine solche

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ist von sicherer und er­

zeichnen.

Der Chor fang wie inumer: so ziemlich richtig und mit den obligaten kleinen Rauhigkeiten. Die Solisten: Geyer, Geller wolter, Pinks und Büttner sowie noch vier Ungenannte leisteten an Stimmschönheit und an Wärme des Ausdrucks Vor­zügliches. Humoristisches.

Lex Heinze. Dame:„ Ich möchte mich in meiner Hofballrobe photographieren lassen, was fostet ein Dugend Kabinet­aufnahmen?" Photograph: Wenn ich Sie von vorn aufnehme: drei Simpl.") Monate Gefängnis."

- Bei der Schmiere. Negiffeur: Wollen wir wieder einmal die„ Räuber" geben?" Direktor: Nein, unser nener Liebhaber hat einen Frack geerbt. Da können wir schon ein modernes Stück, geben, in welchem ein Frack vorkommt!"

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Notizen.

greifender Wirkung. Zumal in den legten Aften erhebt sie sich zur vollen Höhe der Anzengruberschen Kunst. Jener milde Humor, Das geplante Operetten Gastspiel im„ Verliner der die ernsten Scenen so unendlich rührend durchleuchtet, Theater" ist gescheitert. Wie dem B. B.-E." mitgeteilt wird, wird übte eine geradezu erschütternde Wirkung aus. Die Neue dieses Gastspiel im Lessing Theater" stattfinden, und das Freie Wolfsbühne verdient Dant für den genuß Vaudeville The French maid" von Slaughter und die Operette reichen Nachmittag, und die Mitglieder verdienen Anerkennung, weil The runaway girl" von Caryll zur Erstaufführung in Deutschland fie immer wieder nach Anzengrüber verlangen. Die geschloffensten bringen.

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Leistungen boten Herr wald und Carla Ernst. Maria- Die Schauspielerin Paula Carlsen ist im 58. Lebens Holgers war als Bäueriu zu temperamentvoll, erregt. In An- jahre au den Folgen eines Heftigen Influenza- Anfalls gestorben. betracht der großen Aufgabe, die ihr zugefallen war, hielt sie sich scha Buze batte der todkranten Künſtlerin noch das- Ent­lassungsschreiben ins Haus geschickt!

aber trotzdem wader.

Musik.

E. S.

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Andres Achenbach begeht in diesem Jahre ein feltenes Jubiläum: Fünfzig Jahre sind verflossen, seit ihm die große goldene Medaille zuerkannt wurde. Der Künstler steht jetzt im 85. Lebensjahre.

11cberblickt man die Geschichte aller Künste, so wird man finden, daß in ihnen das Zurückgreifen auf Vergangenes eine so große Rolle spielt, wie taunt auf irgend einem andren Gebiet. Dies gilt in doppeltem Sinne: erstens werden Stoffe aus der Vergangenheit bevorzugt( z. B. der-Eine Bauernpoffe. Johannistrieb" von Schefranet Iphigenien Stoff), und zweitens werden fünstlerische Darstellungs- wurde im Wiener Volts- Theater" entschieden abgelehnt.- formen, die sich einstmals bewährt haben, wieder und wieder verwendet Das Theater an der Wien ist nach der„ N. Fr. Pr." ( z. B. der fünffüßige Jambus). Dann erwecken solche Schöpfungen an ein Konsortium verkauft worden, das den Direktor des den Anschein, als gehörten sie, im Gegensatz zu zeitgemäßen, Deutschen Landestheaters in Prag , Angelo Neumann , mit nicht in ihre Zeit hinein, sondern in eine lang vergangene; l'der Leitung betrauen wird.

Berantwortlicher diedacteur: Paul John in Berlin . Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin .