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eignet, so wäre zu Gunsten Dreyfus zweifellos die Gesamtheit der deutschen   Socialdemokratie, mit Liebknecht an der Spige, eingetreten.

Warum soll es sich hierin in Frankreich   anders verhalten als in Deutschland  ? Das verstehe ich nicht. Ich antworte also auf die erste Ihrer Fragen mit einem" a".

II.

Die zweite Frage ist nicht so einfach.

oder den deutschen   Einzelstaaten kann sie nicht auftauchen. Dort

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Politische Mebericht.

Berlin  , den 16. September. Froschmäusekrieg.

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Ein Unternehmer- Ideal.

Wir raten allen Unternehmern, die sich über Unbot­mäßigkeit der Arbeiter beklagen, flugs nach uckenwalde, dem industriereichen Städtchen an der Nuthe  , zu pilgern.

Von verwaltung zu Luckenwalde   ein Strafmandat folgenden erbaulichen Wortlauts:

Der Krieg zwischen den agrarischen Mäusen und den Dort werden sie eine Polizeibehörde finden, die ihre heißeste offiziösen Fröschen geht weiter. Hatte gestern die ministerielle Sehnsucht nach Arbeitertruk zu stillen vermag, die vielleicht Berliner   Korrespondenz" die journalistische Vertretung des felbst ein Zuchthausgesetz überflüssig zu machen versteht. Die Frage, ob ein Socialist in eine bürgerliche Regierung ein- Bundes der Landwirte angequatt, nachdem sie den Bund selbst In Luckenwalde  , so wird uns berichtet, legten die Cigarren­treten kann, taun nur in solchen Staaten in Erwägung gezogen in schleimiger Höflichkeit eine große und bedeutsame Ver- macher der Fabrik des Herrn Vogel die Arbeit nieder, um werden, die, wie die Schweiz  , reine Demokratien find, oder in Staaten einigung" genannt, so pfeifen heute die ergrimmten Mäuse einen höheren Lohn zu erringen, da sie bei einer täglichen mit parlamentarischer Regierung, in denen also das Staatsoberhaupt eine gar schrille Entgegnung. Der Deutschen Tageszeitung" Arbeitszeit von 12 Stunden nur einen Verdienst von 12 bis stets gezwungen iſt, ſeine Minister aus der angenblicklichen Majorität scheint es, als ob in der Redaktion der offiziellen Korrespondenz 15 M. pro Woche erzielten. des Parlaments zu nehmen. In Staaten, wie dem Deutschen Reich augenblicklich nur untergeordnete Sträfte thätig seien." hre Einer der Streifenden erhielt nun von der Polizei­überwiegt trotz der parlamentarischen Boltsvertretung nach der Wille Auslaffungen müßten allgemeine Heiterfeit erregen. des cegierenden Fürsten  , der seine Minister nach seinem Gutdinten uns zu verlangen, daß wir diese Auslese ernst nehmen, wählt, ohne der parlamentarischen Mehrheit Rechnung zu tragen. würde lächerlich sein": Nehmen wir nun den Fall an, daß in einem parlamentarischen Staate eine socialistische Majorität in der Kammer vorhanden ist. Dann würden die Socialisten natürlich verpflichtet sein, die Re­gierungsgewalt zu ergreifen. Es wäre ihre Pflicht, die Gewalt im Sinne der Mehrheit des Bolles, das sie hinter sich hätten, zu handhaben und den Staat und die Gesellschaft in diesem Sinne umzuformen. Aber die Frage stellt sich etwas anders dar: Ein Socialist tritt in ein Ministerium ein, dessen große Mehrheit die Vertretung hent bürgerlicher Parteien ist, weil die Mehrheit des Parlaments wesentlich aus diesen Parteien zusammengesett ist.

Eine Regierung muß im Princip aus gleichartigen Elementen zusammengesetzt sein, oder sie ist keine Regierung. Eine Regierung, die in allen wichtigen Fragen gespalten ist, fann nicht lange regieren. Ein socialistischer Minister, von dem seine Parteigenossen verlangen müssen, daß er nach seinen eigenen Ueberzeugungen handelt, wird gewaltsam in einen Konflikt mit seinen Kollegen kommen und wird außer kleinen Reformen, die er in seinem Verwaltungszweig durch zuführen im stande sein wird, nichts Wesentliches erreichen können. Bei allen ernsthaften Fragen wird er mit seinen Kollegen auf be= ständigem Kriegsfuß stehen.

Aus diesen Gründen wird ein Socialist in einem bürgerlichen Ministerium weder Kriegsminister noch Marineminister, noch Kultus­minister, noch Minister des Innern, noch Minister des Aeußern werden können. Man wird ihm die Stelle geben, in der er am wenigsten schädlich sein wird.

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Hierzu kommt eine andere Ueberlegung. Eine Partei, die einen Minister in der Regierung hat, ist in Bezug auf die Gesamtheit dieser Regierung gebunden. Unmöglich kann sie sich darauf be­schränken, einzig den Minister, der sie vertritt, zu unterstüßen, und gegen die anderen in ihrer oppositionellen Haltung zu verharren, so daß sie eines schönen Tages durch ihre Abstimmung dazu bei­trägt, die Regierung zu stürzen, an der eines ihrer Mitglieder teil­ninunt.

Wenn die Partei also ihre principielle Haltung als Vertreterin des bewußten Proletariats bewahrt, so folgt daraus, daß sie die Schwierigkeiten für das von ihr in die Regierung entsandte Mit­glied vermehrt. In dem Falle, daß dieser sich mit seinen Kollegen solidarisch erklärt, wird jie sogar gezwungen sein, gegen ihn zu stimmen. Mit einem Wort, der socialistische Minister wird sich am frühesten gezwungen sehen, seinen Platz zu verlassen. Die Schön­heiten und der Glanz der Regierung werden also bald ihr Ende gefunden haben.

Oder aber die Partei unterstützt die Regierung dem Socialisten zuliebe, der an ihr teilnimmt, dann begeht sie einen Verrat an ihren Grundsägen, ruft Verwirrung und Spaltung in ihren eigenen Reihen hervor und zerstört sich selbst.

Die Frage würde sich unter einem etwas anderen Gesichts­punkte darstellen, wenn die Mehrheit des Parlaments aus Socia listen und bürgerlichen Radikalen zusammengesetzt wäre, die geneigt wären, Hand in Hand zu gehen, um die Forderungen, die wir au den gegenwärtigen Staat und die gegenwärtige Ge­sellschaft stellen zu erfüllen, Aber eine solche radikale Partei existiert weder in Frankreich   noch anderswo, und folglich haben wir uns mit dieser Eventualität nicht zu beschäftigen. Das gilt um so mehr, als es Thatsache ist, daß die bürgerlichen Radikalen überall um so reaktionärer werden, je mächtiger die Socialdemokratie wird.

Schließlich kann man sich noch folgenden Fall vorstellen. Gin Ministerium bildet sich zur Lösung einer besonderen Aufgabe, wie das gegenwärtige Ministerium, an welchem der Genosse Miderand teilnimmt, dessen Aufgabe bekanntlich darin besteht, die Dreyfus Affaire   nach der Gerechtigkeit und dem Gesetz zu Ende zu führen.

Man muß anerkennen, daß die Frage sich in diesem Fall ein wenig anders darstellt. Aber hätte derselbe Zweck nicht erreicht werden können, ohne daß Millerand ins Ministerium eintrat? Wenn rung unterstützen, die verspricht, dafür einzutreten, daß der Gered tigkeit und dem Gesetz in der Affaire Dreyfus   Achtung verschafft wird, so wäre das gewünschte Resultat vollständig erreicht.

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Gewiß ist es eine schöne und gute Sache, daß Millerand durch die Reformen, die er in seinem Verwaltungszweig durchgeführt hat, den bürgerlichen Parteien bewiesen hat, daß ein Socialist regieren kann, und zwar besser, als sie; aber der Schaden, welcher der Partei durch die Diskussionen zugefügt ist, die auf seinen Eintritt in das Ministerium folgten, scheint uns größer, als die Vorteile, die man daraus ziehen kann. Steinesfalls hätte er sein Portefeuille ohne die Zustimmung der Partei annehmen dürfen.

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Wie soll man sich nun dem Eintritt eines Socialisten in die Regierung eines demokratischen Staates gegenüberstellen? In der deutschen   socialistischen Presse hat man gelegentlich des Falles Mille­ rand   darauf hingewiesen, daß unsere Schweizer   Genossen schon das Beispiel gegeben haben, indem sie die Macht annahmen, und daß bis jetzt hiergegen kein Widerspruch laut geworden ist.

Zu den Regierungen der, Kantone Genf   und Zürich   fizzt je ein Socialist. Warum soll man also das, was man in Genf   und Zürich  natürlich findet, in Paris   für unangebracht halten?

Daß die Maßnahmen der Regierung das monarchische Gefühl und das Anschen der Staatsregierung geschädigt haben, ist auch weiter nichts als eine offenkundige Thatsache. Wenn die Herren von der Berliner   Korrespondenz" von dieser Thatsache nichts Der" Berliner  wissen, so befunden sie wiederum, wie schlecht sie unterrichtet sind. Zu unserm tiefen Bedauern hat das Vorgehen der Regierung that­fächlich diese Schädigung zur Folge gehabt, die abzuwehren und abzuschwächen unsere Aufgabe ist. Der Vorwurf, daß die Bundes­

leitung fast meitenes die Absicht gehabt habe, die vorhandene Er­

J.- N: I 3741.

In der der Gewerbe Streitfache des Cigarrenfabrikanten R. Vogel wider Sie wird Ihnen, nachdem Sie zur Wieder aufnahme und Fortsetzung der Arbeit auf 14 Tage berurteilt sind, hiermit aufgegeben, die Arbeit bei dem Kläger Vogel innerhalb zwei Tagen wieder aufzunehmen und 14 Tage noch fortzusehen, und zwar bei Vermeidung einer Geldstrafe von 20 M., an deren Stelle im Falle des Un­vermögens eine Haft von 1 Woche tritt. Polizei- Amtssiegel.

i. B. ( Unterschrift unleserlich.)

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regung fünstlich zu steigern, ist geradezu unerhört. Die Bundes­leitung und wir haben genügend zu thun, die natürliche Erregung, die im Lande draußen herrscht, zu beruhigen.... Daß durch solche Der betroffene junge Arbeiter ließ sich aus Unerfahren­Auslaffungen, wenn sie der Regierung zugeschrieben werden, die Erregung gesteigert werden müßte, ist selbstverständlich. Wir heit infolge dieses Strafmandates zur Wiederaufnahme der bitten aber unsere Freunde im Lande, sich auch dadurch nicht Arbeit herbei. Wurde ihm doch bedeutet, daß schon im verbittern zu lassen, sondern zunächst in der Auslaffung Jahre 1890, als die Hutmacher   in Luckenwalde   streiften, die der Korrespondenz" nur eine maßlos ungeschickte Aus: Polizeiverwaltung kontraktbrüchige Arbeiter durch Androhung führung eines misverstandenen Auftrages zu sehen. von Strafe und Pfändung in die Arbeit zurückgezwungen Nicht anders als drollig fann die Schlußbemertung habe; dagegen lasse sich nichts machen. Fabrikant Vogel der Korrespondenz" wirken, wenn sie der Ueberzeugung Aus- aber, fühn geworden durch den Polizeischutz, drohte dem bruck giebt, daß die weitaus größte Mehrzahl der Angehörigen des Bundes der Landwirte mit ihr zusammen das Arbeiter, wenn er nicht sehr fleißig fet, fo Auftreten des Bundes organs verurteilen würden. Die Herren werde er ihn noch extra mit zwanzig Mart scheinen zu träumen. Allerdings ist der fragliche Artikel bestrafen lassen! der Korr. d. Bundes d. Landwirte" verurteilt worden, aber Das sind reizvolle Zustände, die den Neid der Rapita­lediglich deshalb, weil er viel zu wenig scharf gewesen sei. listen allerorten entfachen werden. Wagen die Arbeiter im Sollte die offiziöse Korrespondenz" mit ihrer findlich ungeschickten Kampfe gegen allzu ausbeuterische Unternehmer vom Kon­Auslassung vielleicht den Zweck verfolgen, uns zu schärferen aus traft zurückzutreten, so sollen sie nicht nur gleich dem nor­laffungen herauszuloden, so wird dieser Zweck nicht erreicht malen Schuldner civilrechtlich belangt werden, sollen vielmehr werden. Die Stimmung, die uns angesichts dieser neuesten offiziösen Blüte beherrscht, ist lediglich die des Mitleids mit bei Strafe an Geld und Körper dem Unternehmer zwangs­der Regierung und mit dem Ungeschide ihrer Breßvertreter." weise überantwortet werden. Die gewerblichen Arbeiter sollen Man sieht, der Bund der Landwirte fühlt" sich in seiner unter das Gesinde- Unrecht gebeugt werden. oppositionellen Rolle. Auch die Kreuzzeitung  " weist die Dieser Patriarchalismus ist zwar noch nicht von Gesetzes ministerielle Auslassung schroff zurück: wegen errichtet, aber eine Polizeibehörde muß nicht wissen, was im Lande Gesetzes ist, wenn ihre Unwissenheit dem Fabrikherrn gefällt.

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Der füdafrikanische Konflikt.

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Wir verstehen es nicht, wie die Berliner Korrespondenz" dazu kommt, die Form jener Ausführung zu bemängeln. Am allerwenigsten trifft eine derartige Bemängelung für die von dem offiziösen Organe besonders, hervorgehobenen Stellen zu. In der That haben sehr besonnene und streng konservative Männer die Auffassung, daß die Maßregelungen mit der Verfassung im Wider- Unser Londoner Korrespondent schreibt vom 14. b. M.: spruche stehen. Dieser Auffassung hat auch die Korr. des V. der Seit der Wortlaut der als energisch" angekündigten Depesche Landw." in einer ruhigen und keineswegs verlegenden und gehässigen an die Transvaal  - Regierung bekannt geworden ist, beurteilt die Form Ausdruck gegeben. Auch von denjenigen Säßen des an hiesige Bresse fast ausnahmslos die Situation als hoff. gegriffenen Artikels, in denen bolt der Schädigung des nungsvoll. Ich nehme an, daß der Vorwärts" die Depesche monarchischen Gefühls gesprochen wird, kann man billigerweise bereits mitgeteilt hat, und unterlasse es daher, auf seine nicht behaupten, daß ihre Form eine verlegende und gehässige Einzelheiten genauer einzugehen. einzugehen. Zusammengefaßt besagt fei. Den der Regierung nabestehenden Organen wird es gewiß sie, daß die britische Regierung nunmehr nur noch das niemand verwehren, daß sie gegnerische Darstellungen sachlich be- lezte, höchste Angebot der Transvaalregierung in der Stimmrechts­kämpfen und verleßende Schärfen des Tones gebührend zurüd Frage als acceptabel bezeichnet, dagegen die daran geknüpfte Be weisen. Sie werden aber gut thun, sich einer übertriebenen dingung Anerkennung der internationalen Souveränität des Empfindlichkeit zu enthalten und nicht in jeder ihnen nu Transvaal   zurückweist. Dafür wird aber die von dem Transvaal  bequemen Meinungsänßerung eine Beleidigung der Staats: erstrebte Bildung eines Schiedsgerichts, dem fortan alle Streitig regierung zu erblicken. teiten zwischen der englischen   Regierung und der Regierung in Pretoria   überwiesen werden sollen, als die unmittelbare Folge der Annahme jener Wahlrechtserweiterung in Ausdrücken zugegeben, welche dem Selbstgefühl der Boeren- Regierung eine Art Genugthung gewähren. Ueberhaupt ist der Ton der Depesche als gemäßigt zu bezeichnet.

Diefe fonservative Mahnung an die Regierungsorgane, sich einer übertriebenen Empfindlichkeit zu enthalten und nicht gleich in jeder unbequemen Stritit eine Beleidigung zu sehen, wirft von dieser Seite verblüffend. Hat die Streuz- Zeitung" nicht erst das Disziplinarverfahren gegen Prof. Delbrück   leb­Die Blätter, die hier die Sache der Boeren verfechten, raten der haft verteidigt, weil er in seiner Kritik die Form verletzt hat? Regierung in Pretoria   an, auf die Forderungen und Vorschläge der Die Kanalrebellen wenden jetzt auch in dieser Frage die Depesche einzugehen. Selbst einer der eifrigsten Anwälte des Trans­Argumente der Opposition an, die unzählige Male darauf vaal, der radikale Abgeordnete Dr. Clark  , der seiner Zeit General­hingewiesen hat, daß kritisieren nicht beleidigen heißt. Lonsul für die Boeren- Republik war und Vorsitzender eines Komitees Es macht wahrlich einen unjäglich fümmerlichen Ein- für die Veranstaltung einer Friedensdemonstration im Hydepark ist, druck, wie die Regierungsorgane sich jetzt wieder auf, die bezeichnet sie einem Vertreter des Daily Chronicle" gegenüber als , billig und vernünftig". Aehnlich äußert sich das genannte Blatt Form" der Agitation zurückziehen, als ob der Stampf gegen felbst. Es meint, der Regierung in Pretoria   würde es ebenso schwer die Kanalfeinde von altjüngferlich- prüden Gouvernanten ge- fallen, den Anspruch auf die Stellung eines international souveränen Teitet wird. Der Bund der Landwirte ist an sich eine schöne Staats zu begründen, wie England, die Doktrin von seiner Ober­Einrichtung; auch dagegen ist nichts zu sagen, daß er gegen hoheit in ihrer vollen Tragweite aufrechtzuerhalten. In der britischen den Kanal agitiert, nur darf er nicht so gräßlich grobe Worte Depesche ist von dem Anspruch auf die Oberhoheit Englands daß, sobald gebrauchen. Eine lächerliche Art, zu kämpfen: statt auf die nicht mehr die Nede, dagegen wird gesagt, das Stimmrecht Sache, auf Worte einzuhauen. Sieht denn niemand in der die Ausländer haben und damit in die Regierung die Komit eines Stampfes ein, der mit offiziösen age versetzt sind, ihre Beschwerden direkt vor der Regierung und Auslassungen wie den folgenden der Nordd. Allgem. Regierung wahrscheinlich keinen Anlaß mehr haben werde, sich zu dem Volksraad der südafrikanischen Republik zu vertreten, die englische Beitung" geführt wird: Gunsten der Abstellung solcher Beschwerden einzumischen. Das Blatt rät der Regierung in Pretoria   eindringlich an, auf die Vorschläge der Depesche einzugehen. Aehnlich der radikale Morning Leader", " Daily News" und andere liberale und radikale Blätter.

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Wenn die Kölnische Zeitung  " mit Bezug auf die oben citierten Säße der Bundesforrespondenz" bereits früher bemerkt hat, daß ein politischer Beamter nicht inmitten einer Bewegung verharren dürfe, deren offizielles Organ einen solchen Ob die Boeren dem Nat folgen werden, muß natürlich ab Ton gegen die Regierung anschlägt, so fönnen wir dem nur bei- gewartet werden. Wie es scheint, sind auch die Kapholländer und pflichten. Daß politische Beamte einer Vereinigung nicht an ein Teil der Oranjeboeren für ein derartiges Kompromiß. Sind gehören können, deren Leiten des Organ eine derartige fomit die Aussichten auf eine friedliche Beilegung Auffassung gegenüber der Staatsregierung in bes konflitts entschieden günstigere geworden, so ciner programmatischen Erklärung befundet, wird von allen wird in den militärischen Vorbereitungen für die andere objektiv Urteilenden als selbstverständlich an- Möglichkeit nicht abgelassen. Fortgesetzt werden neue Ab­gefehen werden."

sendungen von Offizieren nach Afrika   und neue Mobilisierungen von Truppenteilen gemeldet. Allerdings nötigen auch Bewegungen unter den Eingeborenen zu militärischen Sicherheitsmaßregeln. Unter den Bajutus, Swasis und anderen Negerstämmen zeigen sich allerhand bedenkliche Regungen, die sowohl den englischen Ansiedlern wie den Boeren recht unangenehm werden können.

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Wenn man mit derlet Lufthieben gegen das Agrariertum Aber die Lage ist in Frankreich   und in der Schweiz   eine wesent­lich verschiedene. Die schweizerischen Kantone sind bekanntlich nicht losschlägt, die der Anstandslehre eines Pensionats für höhere parlamentarisch regierte Staaten, sondern Demokratien. Die gefeß- Töchter entlehnt sind, so ist es allerdings kein Wunder, daß gebende Macht liegt beim Volte selbst oder im Stantonsrat, der die fecken Mäufe auf das Gezänt pfeifen. Ja, das nach einem durchaus demokratischen Wahlgefeße gewählt ist; in Gezänk dient den Mäufen nicht als Abschreckungs-, sondern letter Instanz entscheidet stets das Volk selbst über die Geseze, so als Ermutigungs- und Stärkungsmittel. Es stellt sich jetzt bald eine gewisse Anzahl von Wählern diese Entscheidung verlangt herans, daß die gestern erwähnte Erklärung der Bundes- Die Antwort Transvaals auf die letzte englische   Note ist noch oder indem ein aus der Initiative des Volkes hervorgegangener leitung, in der von der polizeilichen Einforderung der Mit nicht bekannt. Wie nach einer Neuter- Meldung aus Kapstadt   bere Gesetzesvorschlag von der Mehrheit der Bevölkerung gebilligt wird. Andrerseits giebt es in den Schweizer   Kantonen teine erste gliederlisten eine warnende Mitteilung gemacht wurde, eine lautet, wird in der Antwort Transvaals auf die Depesche Chamberlains Stammer, die fantonale Regierung hat auch kein Beto, fie hat mir bloße agitatorische Finte war. Wie die Poſt" nämlich die Erlangung des Wahlrechts nach sieben Jahren in Vorschlag auszuführen, was das Bolt beziehentlich seine gewählten Vertreter erfährt, ist die Aufforderung schon vor mehreren Wochen ergangen, und zwar rein geschäftsmäßig, wie dies auf Grund Unter solchen Umständen verfügt die Socialdemokratie über so des Vereinsgefeßes allen Vereinen gegenüber geschieht, um viele Macht, als sie bei den Wahlen gewinnt. Wenn das von ihr zeitweise die Berichtigung der Mitglieder- Verzeichnisse herbei­gewählte Regierungsmitglied die ihm gestellte Aufgabe nicht löst,

so wird er nicht wieder gewählt. Die Verhältnisse in der zuführen. anderen Ländern. Ich muß daher auf die zweite Frage also ant­

Schweiz liegen also ganz anders als in Frankreich   und den

worten:

Ich sehe den Eintritt eines Socialisten in die Regierung eines parlamentarischen Staates als Fehler und als geeignet an, die Partei

zu verivirren.

Handelt es sich um das Eintreten eines Socialisten in ein Ministerium, sobald eine außerordentliche Aufgabe zu lösen ist, so soll dieser schwierige Schritt nicht unternommen werden ohne Zu­stimmung der Partei.

Anders liegt die Frage in Demokratien, wo die Minister gewählt werden, wo also der Gewählte der Vertrauensmann der Partei ist. August BebeL

gebracht.

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Auch die Times" haben aus Pretoria   erfahren, dem Ver­nehmen nach sei jedoch die Antwort negativer Natur; es werde darin erklärt, daß die südafrikanische Republik   an der Konvention festhalte, daß sie von der Bestimmung der Er­

langung des Wahlrechts nach sieben Jahren nicht abgehen könne, daß sie aber gewillt sei, Ratschläge zur Besserung der Lage

anzunehmen.

Ist das richtig, so hätte sich der Bund zu agitatorischen Zwecken einer groben Täuschung schuldig gemacht. Denn das von der Leitung des Bundes unterzeichnete Rundschreiben an die Beamten- Weitglieder giebt sich den Anschein, als ob die Bestätigen sich diese Meldungen, so würde die Situation sich Polizei eben erst um die Mitgliederliste ersucht hätte. Die wiederum fritischer gestalten. ,, Deutsche Tageszeitung" wird also mun gegenüber der Post" das Datum mitteilen müssen, an dem das poli­zeiliche Gesuch ergangen ist.

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Southampton  , 16. Eeptember. Der Dampfer Gaul" ist Jedenfalls zeigt es sich, daß die spaßhaften Scharfschieß- heute mit 1000 Mann und Offizieren an Bord nach Südafrika   ab­übungen mit Knallerbfen, die von der Regierung gegen die gegangen. Agrarier unternommen werden, keine andere Wirkung haben, als das Selbstbewußtsein der Kanalfeinde zu steigern.