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2. Flüssigkeiten, in welchen die nachbezeichneten Subftanzen in einem stärkeren Verhältnis als in demjenigen von 1: 1000( beim Rhein von 1: 200) enthalten sind, nämlich Säuren, Salze, schwere Metalle, alfalische Substanzen, Arfen, Schwefelwasserstoff, Schwefel metalle, schweflige Säure und Salze, welche schweflige Säure bei ihrer Bersegung liefern;
3. Abwasser aus Gewerben und Fabriken, welche fefte fäulnis fähige Substanzen enthalten, wenn dieselben nicht durch Sand und Bodenfiltration gereinigt worden find;
4. Chlor und chlorhaltige Wasser und Abgänge der Gasanstalten und Teerdestillationen, ferner Rohpetroleum und Produkte der Petroleumdeftillation;
5. Dampf und Flüssigkeiten, deren Temperatur 40 Grad Reaumur ( 50 Grad Celsius) übersteigt.
In Sachsen ist durch Ministerialverordnung, die Einführung fefter Stoffe in einen Wasserlauf unbedingt untersagt, wenn solche zur Verunreinigung des fließenden Waffers geeignet find. Wenn mit dem Betriebe einer bestehenden Anlage eine Verunreinigung des fließenden Wassers verbunden ist, so müssen deren Besitzer folche Maßnahmen vorkehren, welche nach dem jetveiligen Stand der Wissenschaft getroffen werden fönnen", um den Nebelständen abzuhelfen. Bei neuen Anlagen, welche die Wasserläufe durch Abfallwässer zu verunreinigen geeignet find, soll die Genehmigung entweder garnicht oder nur dann erteilt werden, wenn die Unternehmer entsprechende Einrichtungen treffen, durch welche die Verunreinigung des Wassers behindert wird.
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Kleines Feuilleton.
t. ,, Rauchsucht" und Volksgesundheit. Dr. Breitung ver öffentlicht in der Deutschen Medizinal- Zeitung" einen bemerkens werten Auffazz über das alte Thema der Schädlichkeit des Tabak. rauchens. Er spricht von einer Rauchsucht in ähnlichem Sinne, wie man eine Morphinmsucht oder Opiumfucht kennt, in Fällen, wo eine derartige Gewöhnung an den Tabakgenuß eingetreten ist, daß sich beim Aussehen desselben körperliche Beschwerden einstellen. Daß ein Uebermaß im Gebrauch des Tabats besteht, lehrt schon die Statistik; denn man kann es für feine normale Thatsache erklären, daß in England jährlich etiva 10 Millionen Mark mehr für Tabat als für Brot ausgegeben werden. Dabei steht der Tabakverbrauch in England durchaus nicht besonders hoch, denn dort werden auf jeden Kopf der Bevölkerung 11 11 C 640 Gramm Tabak jährlich konsumiert, während die entsprechende Menge in den Vereinigten Staaten 2550 Gramm beträgt. An zweiter und dritter Stelle stehen Belgien und Holland mit je 2300 Gramm, dann folgt die Schiveiz mit 2000 und Deutschland mit 1400 Gramm, in weiterer absteigender Reihe Oestreich- Ungarn , Nortvegen, Däne mark , Frankreich und Rußland und dann erst England. Es ist bei dieser Gelegenheit auch einer statistischen Erhebung zu gedenken, die unlängst ein russischer Arzt unter den Petersburger Studenten machte, um den Einfluß des Rauchens auf die Gesundheit festzustellen. Er fand, daß unter den Rauchern Erkrankungen um etiva 13 von Hundert häufiger sind, als unter den Nichtrauchern, und daß Gleiche und ähnliche Schutzbestimmungen sind heute in fast allen das Verhältnis für die Raucher, welche den Rauch zu verschlucken Staaten erlaffen, ohne daß damit indessen der Verseuchung der Fluß- pflegen, noch erheblich ungünstiger ist. Gewöhnlich legt man die läufe in wirksamer Weise Einhalt gethan wäre. Im Gegenteil scheint schädliche Wirkung des Tabats ausschließlich dem Nikotingehalt zur diese langsam fortzuschreiten, so daß bereits die Ost- und Last, aber diese Ansicht ist irrig. Man muß das Rauchen Nordseebäder zu einem großen Teil an der Versenchung ihres vielmehr als eine Art von trockener Destillation des TabakVodens und ihrer Uferstreden franken. Angesichts der in blattes unter dem Zutritt einer größeren oder geringeren Luftmenge den Seebade- Orten immer zahlreicher auftretenden epidemischen betrachten. Dabei gehen die Destillationsprodufte in den Körper Krankheiten beginnen sich in den Reihen der festländischen Aerzte über. Das Nikotin, das an fich einer der gefährlichsten Bestandteile eruste Besorgnisse geltend zu machen. In absehbarer Zeit wird man des Tabaks ist, gelangt dabei gerade nicht zur Wirkung, da es sich daher gezwungen sein, von seiten des Reichs Maßnahmen gegen die in der beim Rauchen entwickelten hohen Temperatur zersetzt. Es Berpesting der Ströme zu ergreifen. entstehen dann eine Reihe von andren Verbindungen, die einen Dem Leser wird es interessant sein, zu hören, daß uns an Gehalt an verschiedenen schädlichen Gasen besigen, darunter Kohlen unfrem Nationalwohlstand jährlich nicht bloß dadurch für Millionen fäure, Chanvasserstoff oder Schwefelwasserstoff, Sumpfgas und Mark Schaden zugefügt wird, daß man die Flußläufe durch die Kohlenoryd. Das Kohlenoxydgas ist derjenige Bestandteil des Abfallwässer verunreinigt, sondern daß der der Allgemeinheit Tabakrauchens , der die bekannten Folgen des längern Aufenthalts durch die unbenuste Verschlenderung der Fabrik Abflußwässer in einer verräucherten Atmosphäre in erster Linie ver zugefügte Schaden mindestens ebenso groß ist. Nach feinem Dünger- anlaßt. Außerdem enthält der Tabakrauch noch einen Stoff von gehalt ist der Wert der städtischen und Fabrit Abflußwässer ölig harziger Beschaffenheit, der einen ekelhaften Geruch und Genach Millionen jährlich zu berechnen. Die landwirtschaftliche schmack befigt und schon in ganz geringen Mengen bei Fröschen Ansuuhung dieses Dingergehalts ist daher für uns von höchster Lähmungserscheinungen, Herzschwäche und Tod zur Folge hat. Das Wichtigkeit. Seit mehr als vierzig Jahren müht sich die Wissenschaft, Herz ist auch beim Menschen dasjenige Organ, das am meisten zuerst in England, dann bei uns mit diesem Problem, ohne feiner durch den Tabakranch angegriffen wird, sowohl beim Rancher selbst Lösung in vollem Umfang nahe gekommen zu fein. Ein ftrenges als beim Nichtraucher, der längere Zeit in einer mit Tabakrauch Verbot, organische Stoffe im Zustand der Zersetzung den öffentlichen geschwängerten Atmosphäre bleibt. Die Schwere einer Cigarre hängt Gewäffern zuzuführen, wenn der öffentliche Wafferlauf im Verhältnis zu ihrer Maffe zu klein oder zu langsam oder gar nicht fließend ist Seen), würde wenigstens die Befizer gewisser Fabriken zu ihrem eignen Heile zwingen, sich mit den Abflußwäffern mehr zu befchäftigen. Der Reinigung würde die Verwertung von selbst folgen, schon um die Geldausgabe durch Nuzzen wieder aufzuwviegen.
weniger mit dem Rifotingchalt, als mit dem Gehalt an Ammoniat zusammen, welch' letterer bei dem Gärungsprozeß im Tabat entwickelt wird. Daher sind die importierten Cigarren, wenn fie frisch. verfandt werden, um so viel schwerer, als die aus überfeeischem Tabat in Hamburg oder Bremen verfertigten, weil bei den verpackten frischen Cigarren die Gärungsstoffe zurückgehalten werden. Die Schädlichkeit Eine erschöpfende Behandlung nach der Frage der Schädigung des Ammoniatgehalts beruht darauf, daß das Nikotin, das gewöhn gesundheitlicher Intereffen durch die Verunreinigung der Flüsse ist lich in einer leicht verbrennlichen Verbindung mit einer Säure vorin dem knappen Rahmen eines beschreibenden Aufsatzes natürlich handen ist, von dieser getrennt wird und so in den Rauch übergeht, nicht möglich; man muß sich auf eine furze. Sligge beschränken. wodurch die vergiftende Wirkung befördert wird. Daraus ergiebt Selbst in solchem Fall, wo die Antwohnerschaft ihren Bedarf an sich der Grund für die Schädlichkeit der frischen und feuchten Trinkwaffer Tiefbrunnen entnimmt, kann die Flußverunreinigung Havanna - Cigarre. Daß auch der Magen, die Nerven und Sinnes gesundheitliche Nachteile durch üble Ausdünstung des Flußlaufs, der organe unter dem Tabat leiden, ist besonders für das erstgenannte: Flußränder 2c. bringen. Ueberschwemint ein viele organische Be Organ bekannt. Verhältnismäßig wenig beachtet sind die Störungen standteile enthaltendes Flußwasser die Ufer, so werden nach dem des Gehörs als Folge von Tabalvergiftung, die wahrscheinlich Fallen des Waffers diese Bestandteile zurückgelaffen, gehen in Zersehung auch auf der Wirtung des Ammonials beruhen, mit Ohrenüber und können, ohne direkten Genuß des Flußwaffers, alle jene Krant - sausen anfangen und zu einer Schwächung der Hörheiten erzeugen, die durch das direkte Einatmen von Minsmen ent- fraft führen. Daß der Cigarettengenuß besonders ge= stehen sollen. Vor allen Dingen aber treten auch unsern Haustieren fährlich ist, darüber herrscht ziemliche Einstimmigkeit, veil in dem verunreinigten Flußwasser ein Heer von Feinden der sie, einzeln genossen, einen viel zu geringen Eindruck hervor. schlimmsten Art entgegen, von den nur mit dem schärfften Mikroskop bringt, und daher am ehesten zu einem lebermaß verleiten. Der erfennbaren Milzbrandbacillus bis zu dem mit Fingern zu fassenden Cigarettenraucher ist gewöhnlich sofort an einer eigentümlichen GelbHundebandwurm. Die Abfälle der Gerbereien in den Flüssen wirken als Fäulniserreger zerfeßend auf Fischlaich. Die Abfälle von Wollwäschereien, Tuchfabriken und Färbereien, die ein erhebliches Quantum von Seife enthalten, find der Fischzucht nachteilig, weil sie dem Wasser den Kalf entziehen. Die feinen Holzsplitter, die sich in den Abfällen der Holzstoff- und Cellulofefabriken finden, töten die Fifche, indem fie sich ihnen in die Kiemen seßen usw. usw. Dann aber auch wird jede Fabrit, die zu ihrem Betriebe reinen Baffers bedarf, welches ste Flußläufen entnimmt, geschädigt durch die Berunreinigung vermittelft der Abfallwässer.
Die Reinhaltung unsrer Flußläufe ist daher eine Aufgabe, deren Lösung immer brennender wird, je mehr die Industrie fortschreitet. Hoffen wir, daß uns die Lösung dieser Frage einmal in einer Weise gelingen wird, die alle die Gefahren, welche Heute unsren Flußläufen drohen, für immer und gründlich befeitigt.Emil Rosenow .
färbung der Fingernägel zu erkennen, die besonders in der russischen Aristokratie häufig anzutreffen ist. Die Folgen des übermäßigen Cigarettenrauchens äußern fich in einer Schwächung der Herzthätigkeit, in Störungen von Schlaf, Appelit und Verdauung, in chronischen Katarrhen der Nase und des Nachens. Breitung ist geradezu der Anficht, daß plögliche Todesfälle an Jufluenza in einem Zusammenhang mit dem Eigarettenmißbrauch stehen." Im allgemeinen hält man das Cigarettenrauchen für harmlos und es heißt immer: Ich rauche uur Cigaretten! Aber jede ruffische Cigarette fostet eine Herzfafer, allerdings ist die Zahl der Herzfafern sehr groß, aber auch das größte Kapital wird oft in furzer Zeit ausgegeben." Natürlich soll nicht jeder Gemiß von Tabak als bedenklich hingestellt werden, dagegen werden mehr als 25 Gramm Tabat pro Tag für schädlich erklärt( d. i. mehr als 5 mittelgroße Cigarren). Gänzlich des Tabatgenusjes enthalten sollten sich Herzleidende, Nervenkranke und Epileptiker.-
c. Wie wird der Name ,, Shakespeare " geschrieben? Eine englische Zeitschrift veröffentlicht eine intereffante Zusammenstellung der zahlreichen Variationen, unter denen Shakespeares Name zu den