Unterhaltungsblatt des Vorwärts

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Str. 69.b id dns Sonntag, den 8. April.

Global arts( Nachdruck verboten.)

9] and pu_ Auferstehung.

Vierzehntes Kapitel.

Storrels Nechljudow kehrte bei den Tanten ein, weil ihre Besitzung auf dem Wege zu seinem vorüberziehenden Regiment lag, und weil die Tanten ihn sehr darum gebeten hatten; haupt­sächlich aber, weil er Katjuscha wiedersehen wollte.

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Handtuch. Und die unangerührte Seife mit mit den ein geprägten Buchstaben, und die Handtücher und sie selbst- alles war gleich rein, frisch, unangerührt, freundlich. Ihre smal for Roman von Leo Tolstoj.  lieben, festen, roten Lippen legten sich gerade wie früher bei feinem Anblick in unwillkürlicher Freude zusammen. Wünsche Glück zur Ankunft. Dmitri Iwanowitsch  !" brachte sie mühsam heraus, und Röte überströmte ihr Gesicht. , Fch_grüje Dich. grüße Sie," er wußte nicht, ob er sie mit Du" oder Sie" anreden sollte und errötete ebenso ivie sie. Wohl und munter, ja?" Vielleicht ruhte in der Tiefe seiner Seele schon die schlimme" Danke sehr... Hier schickt Ihnen Ihre Tante Ihre die Seife Absicht gegen Katjuscha, die der jetzt entfesselte tierische rote Lieblingsfeife," sagte sie und legte Mensch ihm zuflüsterte; aber er gestand sich diese Absicht auf den Tisch und die Handtücher über die Lehne eines nicht ein, sondern wünschte einfach, an den Stätten zu ver­weilen, wo ihm so behaglich zu Mute gewesen war, und die Haben unsre eignen Sachen," sagte Tichon  , um die etwas komischen, aber lieben, gutmütigen Tantchen wieder- Selbständigkeit des Gastes zu retten, und deutete stolz auf zusehen, die ihn ganz unmerklich mit einer Atmosphäre der das geöffnete Reisenecessaire Nechljudows mit silbernen Deckeln, Liebe und Bonne umgaben; und endlich wollte er die liebe in dem eine ganze Anzahl Fläschchen, Bürsten, Bartpomaden, Statjuscha wiedersehen, von der ihm eine so angenehme Er- Parfüms und alle möglichen Toilettegegenstände lagen. innerung geblieben war.

Er fam Ende. März, am Charfreitag, auf grundlosen Wegen, bei strömendem Regen, bis auf die Haut durchnäßt und durchfroren an, aber war munter und aufgelegt, wie er sich um diese Zeit immer fühlte.

Ob sie noch bei ihnen ist?" dachte er, als er in den bekannten, uralten Gutshof der Tanten einfuhr, der mit einer Backsteinmauer umgeben war und jetzt voll hoher, von den Dächern herabgerutschter Schneehaufen lag. Er erwartete, daß auf das Glockengeläute seines Wagens Katjuscha heraus­Laufen würde, aber auf der Treppe vor dem Mädchenzimmer erschienen zwei barfüßige, aufgeschürzte Weiber mit Eimern in der Hand. Die beiden hatten offenbar den Fußboden ge­fcheuert.

Sie war auch nicht auf der Paradetreppe; es tam nur der Diener Tichon   in der Schürze; wahrscheinlich war auch er mit Reinmachen beschäftigt. Im Vorzimmer erschien Sofja wanowna im Seidenkleid und in der Haube.

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Sessels.

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Bestellen Sie Tante meinen Dank. Wie freue ich mich, daß ich hier bin!" sagte Nechljudow und fühlte, daß ihm ebenso heiter und lieb ums Herz wurde, wie es früher ge­wesen war.

Sie aber lächelte nur zur Erividerung auf diese Worte und ging hinans.

Die Zanten hatten Nechlindow immer gern gehabt, aber dieses Mal tamen sie ihm noch freundlicher als sonst entgegen. Dmitri zog in den Strieg, wo er verwundet oder getötet werden fonnte. Das rührte die Tanten.

Nechljudow hatte seine Reise so eingerichtet, daß er nur einen Tag und eine Nacht bei den Tanten bleiben wollte; als er aber Katjuscha sah, willigte er ein, auch Ostern bei ihnen zu verbringen und telegraphierte seinem Freunde und Kameraden Schönbock, mit dem er in Odessa   zusammentreffen wollte, er möge ihn bei den Tanten abholen.

Vom ersten Tage an, wo er Statjuscha wiederfah, empfand Nechljudow dasselbe Gefühl wie früher für sie. Ebenso wie Sich, das ist lieb, daß Du gekommen bist!" sagte früher konnte er jetzt nicht ohne Unruhe Katjuscha in ihrer Sofja Jwanowna und füßte ihn. Maschenfa ist etwas un- weißen Schürze ansehen, konnte nicht ohne freudige Er wohl und müde von der Kirche. Wir haben das Abendmahl regung ihre Schritte, ihre Stimme, ihr Lachen hören und genommen." nicht ohne Rührung in ihre schwarzen, Johannisbeeren ähn " Ich wünsche Dir Glück dazu, Tante Sofja," sagte lichen Augen sehen, namentlich wenn sie lächelte; namentlich wie Nechljudow und füßte Sofja Jwanowna die Hand. Pardon, konnte er nicht ohne Verwirrung wahrnehmen, ich habe Dich naß gemacht." sie bei jedem Zusammentreffen mit ihm errötete. Er Geh in Dein Zimmer, Du bist ja ganz durchuäßt. Und fühlte, daß er verliebt war, aber nicht so wie früher, cinen Schnurrbart hast Du auch schon... Statjuscha, Katjuscha, wo diese Liebe für ihn ein Geheimnis war, das er sich selbst bring ihm schnell Staffee!" nicht eingestehen wollte, und wo er fest davon überzeugt war, daß man nur einmal lieben konnte- jetzt war er verliebt und wußte darum Bescheid und freute sich darüber; er ahnte auch dunkel, worin diese Liebe bestand und was aus ihr hervorgehen könnte. Aber das gestand Nechlindow sich nicht ein.

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Sogleich!" erklang eine wohlbekannte, angenehme Stimme aus dem Korridor. Nechljudows Herz klopfte freudig in der Brust. Sie war da!

Jhin war, als wenn die Sonne hinter Wolfen hervor blickte, und er ging fröhlich mit Tichon   in sein früheres Zimmer, um sich umzutleiden.

Rechlindow wollte Tichon   nach Katjuscha fragen, was sie machte, wie es ihr ginge, ob sie nicht verheiratet wäre? Aber der Diener war so ehrerbietig und dabei streng, er bestand so fest darauf, selbst das Wasser aus der Stanne auf die Hände zu gießen, daß Nechljudow es nicht fertig brachte, ihn nach Katjuscha zu fragen, sondern sich nur nach feinen Enkeln, nach dem alten, lieben Hengst und nach dem Hofhunde Centaur erkundigte. Alle waren wohl und munter; aber Centaur war im vergangenen Jahre von der Tollwut befallen.

Als Mechljudow sein nasses Zeug abgeworfen hatte und sich gerade anzukleiden begann, hörte er flinke Schritte, und dann klopfte es an die Thür. Nechljudow kaunte sowohl die Schritte wie das Klopfen. So ging und flopfte mir sie. Er warf sich den uassen Mantel um und trat zur Thür. Herein!"

In seinem Jumern lebten, wie im Innern aller Leute, zwei Menschen: ein geistiger, der für sich nur dasjenige Heil begehrt, welches auch andern zum Wohle dienen kann; und ein tierischer Mensch, der nur auf sein Wohl bedacht ist und diesem bereitwillig das Wohl der ganzen Welt zum Opfer bringt. In dieser Periode seiner Selbsttollheit, die das Leben in Petersburg  und der Militärdienst in ihm hervorgerufen hatten, herrschte der tierische Mensch in ihm und unterdrückte vollständig den geistigen. Als er aber Statjuscha sah und wieder dasjenige Gefühl empfand, welches er früher empfunden hatte, da er­hob der geistige Mensch das Haupt und begann sein Recht zu fordern. So ging in Nechljudow während dieser zwei Tage vor Ostern cin fortgesetter innerer Kampf vor sich, den er sich freilich nicht eingestand.

Im Grunde seines Herzens wußte er, daß er abreisen müsse und daß er gar keinen Grund hätte, jetzt bei den Tauten zu bleiben; er wußte auch, daß daraus nichts Gutes Sie war es, Katjuscha. Ganz dieselbe wie früher, nur entstehen könnte, aber gleichzeitig war ihm so fröhlich und noch lieber. Ihre lachenden, unschuldigen, ganz wenig angenehm, daß er sich jenes nicht eingestand und blieb. schielenden, schwarzen Augen schauten ebenso von unten Au Sonnabendabend vor dem Osterfest kam der Priester nach oben, wie eheden. Sie trug auch wie früher cine reine, weiße Schürze. Sie brachte von den Tanten ein Stück parfümierter Seife, die soeben aus dem Papier gewickelt war, und zwei Handtücher: cin großes russisches und ein Frottier

mit dem Diakon, nachdem sie, wie beide erzählten, die drei Werft von der Kirche bis zum Hause der Tauten im Schlitten nur mit Mühe durch Bfüßen zurückgelegt, glücklich an, um den Frühgottesdienst abzuhalten.