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diefer Fabrik sind die großen Kupferbehälter, in welchen gebrannte beeilte sich, sie aufs Papier zu bringen. Aber dann begann die Mandeln" verschiedenster Art hergestellt werden. Dies sind riesige erschreckliche Arbeit. Da sich die Dispositionen des Themas seinem Pfammen, die durch heißen, zwischen ihre Doppelwände eingeblasenen Geist nicht mehr deutlich darboten, so quälte fich der arme Musiker Dampf heiß erhalten werden und fich auf einen Wittelzapfen in ab, indem er schrieb, ausstrich, hinzufügte, türzte, änderte, um schließ merkwürdig schaukelnder Bewegung drehen. Man kann dies lich einer dumpfen Verzweiflung anheim zu fallen. Ganze Tage am besten veranschaulichen, wenn man den Kopf auf den Schultern lang schloß er sich ein, indem er auf- und abging, weinte, sich die bevart bewegt, daß er einen Kreis beschreibt. Man wirft die Mandeln, Haare raufte, die beschriebenen Blätter zerriß, die Feder zerknickte, die überzuckert werden sollen, in diese Pfannen und gießt eine be- zwanzigmal einen Talt, einen Afford, eine Note abänderte. Er stimmte Quantität Syrup über dieselben. Dann seht man die Pfanne brachte, wenn es ihm darauf ankam, 6 Wochen mit einer einzigen in Bewegung, und die ganze Masse läuft in beständiger Strönung Seite zu, ohne schließlich damit zufrieden zu sein." Ferner wird von herum, wobei natürlich der Shrub an den Mandeln in glatter, gleich- Chopin erzählt, daß er eines Abends, als er eine Polonaise tompo­förmiger Schicht haften bleibt. Jede Mandel erhält so einen lieber- nierte, die die Thaten der Polen verherrlichte, sich diese zug, welcher infolge der Hige der Pfanne trocknet und erhärtet. Hat in seiner Phantasie so lebhaft vorstellte, daß er schließlich eine förm= fich so der gauze Syrup verteilt, so gießt man ein neues Quantum liche Bijion poluischer Krieger hatte, die in sein Zimmer eingedrimgen hinein und setzt das Umberrollen und Trocknen fort, bis alles in wären. Das erschreckte ihn so, daß er schleunigst das Zinimer durch gleicher Weise aufgebraucht ist. Diese Prozedur wird so lange fort- eine andere Thür verließ. Seinen Trauermarich tomponierte er in gefegt, bis die überzogenen Mandeln die gewünschte Größe erreicht Paris bei Nacht in Gesellschaft eines Steletts, das einem Freund haben. Dann kommt ein Ueberzug irgend eines Farbstoffs, der gehört hatte.- früher gewöhnlich aus Magentafrystallen für alle Schattierungen bind din and in Rot, Preußischblau und Pariser Grün bestand, der aber, - Das Dillinger Hüttentsert, welches in der letzten Zeit fo wie Herr Clarke Saunders, der Herausgeber der Confectioners oft genannt wurde, liegt bei dem Orte Dillingen an der Saar , im Union " versichert, jezt ans durchaus harmlosen Stoffen, wie Kreise Saarlouis . Dieses Wert wurde, wie wir der Köln . Bolts­Cochenille oder Spinatertraft besteht. Es ist interessant, diese großen 8tg." entnehmen, bereits 1685 durch den damaligen Besitzer der wirbelnden Pfannen zu beobachten, in denen Haufen von Konfekt" Herrschaft Dillingen , den Marquis de Zenoncourt, begründet. Der­ruhelos in geräuschvollen Strömen herumvirbeln und durch ihre selbe mußte für die Erlanbniserteiling hierzu an den König von ständige Reibung aneinander die synimetrische Form and die harte Frankreich eine jährliche Abgabe von einem Goldthaler( 6 Fres.) glatt polierte Oberfläche der gebrauuten Mandeln erlangen. entrichten. Schon 1690 lieferte das Werk die Eisenplatten wie die Die Fruchtbonbons fertigt man entweder in der Form cylindrischer Defen für die Garnison Saarlonis. Der erste Direktor war ein Priester, Stangen, welche in fürzere scheibenförmige Stücke geschnitten werden Bater Renard. 1755 wurde das Werk nebst einer zugehörigen in der ( Reds) oder man giebt ihnen die Gestalt von Himbeeren, Erdbeeren, Mähe liegenden Gifenfchmelze un 20 000 Frs. und 1765 bereits um Heinen Angeln, Sternchen nito.( Drops). Die hübschen Zeichnungen auf 72 000 Fres. verfauft. Im Anfang des 19. Jahrhunderts wurde den Stirnflächen der cylindrischen Fruchtbonbons werden in folgender es Eigentum einer anonymen Gesellschaft, die noch heute im Weise erzeugt: man jetzt die Stangen aus verschiedenartigen 3nder- Befige ist. Die Begründer waren, wie die Vorbefizer Franzosen stäbchen zusammen und gießt den Raum zwischen diesen mit gefärbtem und darin ist der Grund zu suchen, daß auch heute noch ein sehr Buder ans. Die Drops werden auf Walz und Prägewerten her erheblicher, wenn nicht der überwiegende Teil des Gesellschafts­gestellt, und zwar finden letztere nur für die feinsten Sorten An- tapitals in französischen Händen ruht. wendung. Maßgebenden Einfluß hat Sie geben den Drops unter Univenbung gravierter Freiherr v. Stumm, der nach seinen eigenent, von Herrn v. Kardorff Stempel in derselben Weise die Form wie die Prägstöcke den Münzen. mitgeteilten Angaben, ein Achtel der Aktien des Werkes besitzt. Die Maschinen, welche man zur Herstellung der wohlfeilen Sorten während das Werk 1861 etta 700 Arbeiter beschäftigte, sind deren amvendet, bestehen aus zwei eng aneinander gerichten Walzen, heute rund 4000 vorhanden. welche je das entsprechende Muster zur Hälfte in vertiefter Form Eisengnißwaren, Stabeisen, Weißblech und Schwarzblech. Früber Außer Panzerplatten fabriziert es enthalten und durch seitlich angeordnete Zahnräder derart in wurden auch Eisenbahnschienen hergestellt; ob heute nicht mehr, ist Conneg gehalten werden, daß die obere und untere Forms nicht bekannt. Hinter dem Berle dehnt sich ein größerer Schieß­genau aufeinander passen. Nun fann der Walzenaufaug natürlich play zur Erprobung der fertiggestellten Panzerplatten aus. einige Hundert dieser Formen aufnehmen, so daß solch ersten Arbeiter der Fabrit, nach der Begründung im Jahre 1685 ein Walzwerk äußerst leistungsfähig wird. Der Antrieb er tamen aus der Gegend von Lüttich . Sie brachten die ersten Star­folgt in der Stegel mittels Kurbel durch einen Arbeiter, toffeln an die Sam, welche von da an schnell Eingang in der ganzen der aus dem gefochten Zucker flache Stüde formt und dieselben auf angebung fanden. einem Zuführungsblech gegen die Walzen schiebt.

Intov ide seam Völkerkunde.

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Eine Bauen

Die

Mit ebenso großer Geschwindigkeit erfolgt das Ausschneiden von Baftillen. Aus dem glänzenden Stahlcylinder einer komplizierten Maschine bewegt sich langsam ein dünner Strom raffinierten Budkersbräuche beim über die abergläubijchen Ges mit Zufägen, die ihn Konsistenz und würzigen Geschmad verleihen; den Breanger Regentschaften auf Sava giebt J. Bewohnen der Häuser in er gleicht einem breiten, endlosen Bande aus schimmernder weißer Habema in den Wijdragen tot de Tnal-, Land- en Vollenlunde von Seide oder Atlas und bewegt sich bis zu einem bestimmten Puntt, Nederlandsch- Indie". Schon die Wahl des Bauholzes verlangt große an welchem sich mehrere scharfe Stempel auf ihu niederdrücken, Aufmerkjanteit, und zwar müssen, entsprechend den sieben Tagen der welche die Paftilen ausstechen; die übrig bleibenden Stückchen Woche, sieben verschiedene Holzarten zur Verwendung ges werden wieder aufgerollt, qusgebreitet und aufs neue den Maschinen langen, sollen die Bewohner in dem neuen Hause glücklich faure Früchte tragen, Stamin Dornen trägt. Auch das Holz von umgefallenen, blätter deren Blumen wohlriechend find, schlecht solche, deren losen oder frontosen Bäumen darf nicht gebraucht werden, weil die Bewohner eines davon gebauten Hauses nicht lange leben würden. Würde man Holz, das von einem verbrannten Hause herrührte, ver­wenden, so würde in dem neuen Hause auch bald Feuer entstehen. oder silberne Nägel in den Baum getrieben hat, wodurch man den Holz von heiligen Bäumen darf man benußen, nachdem man goldene

angeführt.

werden. Gut find Holzarten, die und

Der Zucker ist zwar der vorherrschende Faktor in der Konfitaren Fabrikation, doch spielen auch die Nebenartitel, wie Gummi, Gelatine, Mandeln, Kokosuiffe, Walnüsse, Pistazien n. a. m, bei ihrer Her steffung feine unbedeutende Rolle. Der Zuderbäder fertigt durch Schmelzen und Vermischen des in Form einer Tropfen aus der Akazie austretenden Gummis mit Buder Basten und Pastillen. Die als Würzmittel allgemein beliebten Mandeln werden gemahlen und geben dann, mit Zucker vermischt, das wohlbekannte Marzipan. Tausende von Tommen Gummi und Nüsse, und Schiffsladungen von Kolosnüssen usw. gehen Jahr für Jahr durch die Hände des Zucker- Geist, der in dem Baume feinen Siz hatte, zivingt, den

bäders.

Fred Hood.

Kleines Feuilleton.

Bann zu verlaffen. Die Bearbeitung des Holzes muß am Geburts­tage des Bauherrn begonnen werden. Auch in Bezug auf den Boden, auf welchem man das Haus errichten will, muß man alles mögliche berüdsichtigen, da es guten und schlechten Boden für Häuser giebt. Der als gut erkannte Boden muß erst durch Zaubermittel gereinigt werden, namentlich, wenn auf der Stelle ein Haus k. Chopin als unnfalisches Medium. Unter diesem Titel zum erstenmal errichtet werden soll. Nach welcher Himmels­veröffentlichen die soeben erschienenen Psychischen Studien" folgende richtung die Borderseite des Hauses und in welche Wand die Charakteristik 2. de Fourcaulis über den großen Mufiter: Chopin Thir desselben hinfommt, hängt von dem Tage ab, an hatte die frankhaft zarteste und eindruckvollste Physiognomie, die welchem der Bauherr geboren ist; ist z. B. der Bauherr an man sich denken fam. Er schritt wie mit müdem Gang auf das einen Dienstag geboren, so muß die Hauptseite nach Norden Piano zu, indem er mit gleidhjam fernblickendem und hellglänzendem und die Thür in der Mitte derselben liegen; jemand, der am Ange vor sich hinjah. Beim Präludieren liefen seine Finger wie Donnerstag geboren ist, muß Often wählen und die Thür in der zwedfos über die Tasten. Plötzlich nahm dann seine Mujit, als ob Süd- oder Nordwand anbringen usw. Das Haus muß bezogen eine Geisterbeschwörung stattgefunden hätte, einen visionären Charakter werden, bevor es ganz fertig gestellt ist, sonst würden seine Be­Motive voll Stiangfarbe und erhaben heroischem Schwung wohner später Faulenzer sein. Zuma Umzuge ins neue Hans eignet wechselten, fraftvoll angeschlagen, mit Episoden einer leidenschaft- sich am besten der Geburtstag des Eigentümers oder seiner Frau. lichen Poesie, einer intim schmerzlichen Melancholic.... Auch ein Zuerst müssen in jedes neue Haus eine Schlafmatte mit Kopftissen, Urteil der George Sand über Chopin wird hervorgeholt, um für ein Storb mit Reis, Wasser und Asche hineingebracht werden. Ist seine mediumijiischen Eigenschaften Beweise zu bringen. Seine das Hans bezogen, so muß der Priester in jeder Ede des Hauses, Schöpfung", sagt George Sand , war immer spontan, er fand die Idee, in denen am Tage vorher schräg geschnittene Bambusbehälter mit ohne sie zu suchen. Sie tam ihm beim Biano plöglich und vollständig, oder Wasser aufgestellt sind, Gebete sprechen. um die bösen Geister, die auch blühte sie in seinem Kopf während eines Spaziergangs auf, und er sich dort veritecken. au vertreiben. ( ,, Globus ".)

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