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Er drehte die Karte in der Hand: Und gerade heute, aus gerechnet gerade heute, to so viel Arbeit da ist! Wenn Sie wenigstens bis morgen warten wollte!"
" Schick doch mal den Jungen rüber," sagte die Frau, Tassen kann man ja doch mal."
fragen
Er sah sie einen Moment an: Das wäre eine Idee, Du, ja schick ihn mal ich ließe fragen, ob ich nicht morgen kommen tönnte, heute wäre so viel zu thun."
ihrem Mann. Dann werde ich also alles beforgen und wenn es hier ist. gebe ich Ihnen Bescheid!"
" Sonst faun ich auch morgen nachfragen, Frau Rätin, morgen habe ich Beit."
„ Nein, nein, lassen Sie nur Meister, ich schicke; ich weiß noch nicht, ob ich beit nach der Stadt tomme." Sie machte eine ent lassende Handbewegung.
„ Na ja, dann feien Frau Nätin so freundlich." Er griff nach Die Frau stand auf und ging hinaus, der Mann wendete sich seinem Zolistod und ging. Die Nätin horchte, bis die Thür hinter wieder seiner Arbeit zu. Kein Laut durchbrach die Stille der Werk- ihm in das Schloß gefallen war. Dann wandte sie sich lachend zu statt, nur der Stieglitz , der im Bauce auf und niederhüpfte, ihrem Mann: zwitscherte ab und zu leiſe. Nach einer Weile fam die Frau zurüd: Na, siehst Du, nun haben wir Bescheid, und sogar wie die „ Es geht nicht, Alter, sie lassen sogar sagen, Du möchtest doch Flügelschrauben reinkommen, weißt Du. Muut laß ich die Näherei gleich lommen, Frau Rätin fährt nachmittag in die Stadt und vom Mädchen machen, Du hämmerst und schraubst das Ding zu möchte den Stoff dazu besorgen, vorher muß sie aber mit Dir sammen und schließlich gebe ich dem Portier ein Fünfgroschenstück, Sarüber sprechen." und er legt es auf. War das nicht eine feine Idee mit dem
Na denn man los," er schob den Polstersessel, an dem er gerade Tapezierer?" arbeitete, beiseite und wischte die Hände an der Schürze ab. Haft mir wohl mein Beug schon mitgebracht?"
" Ja, bier ist es," fie legte ihm Nock und Weste auf den Stuhl Ist' ne ganz schöne Bestellung, was?" „ Na, und ob zwanzig Mark wenigstens, und dann hat sie's noch billig bei ihrem großen Valfen. Bloß zu dummy, daß ich heut rüber muß, zu dumm!"
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" Ich muß auch auf die Minute passen, wenn ich fertig werden foll; na, thut nichts, wenn es schlimm kommt, arbeite ich die Nacht durch." Er nahm seinen, Hut und ging.
Physikalisches.
nach der Methode der Differenztöne oder Stoßtöne einige Reihen hoher Die höchsten hörbaren Töne. Rudolf König bat der Sekunde, während es nach derselben Methode vorher nur gelungen Stimmgabeln untersucht. Er erreichte mit f7 26 840 Schwingungen in war, Pfeifentöne bis zur Schwingungszahl 14 000 genügend sicher zu Gott, es wird ja nicht so lange dauern, Alter, solche Be- mehr zu hören, wohl aber die durch ihn beim Zusammenflang mit bestimmen. König vermochte den Ton von 26 840 Schwingungen nicht sprechung. damit ist man doch in zehn Minuten fertig." Tönen, die noch Stoßtöne erzeugen fönnen, nimmt mit steigender einem andern Ton erzeugten Stoßtöne. Das Intervall zwischen zwei Tonhöhe ab und ist nach Königs Versuchen bei f7 auf einen halben Ton gesunken. Die Grenze der Hörbarkeit der Stimmgabeltöne liegt nach den Versuchen Königs durchgängig bei e mit 16 384 Schwin gungen in der Sekunde. König hat auch Versuche angestellt, die Schwingungszahlen seiner Stimmgabeln mit Hilfe der Kundtschen Staubfiguren festzustellen. Diese Methode erwies sich als sehr ausſichtsvoff. Es gelang uoch. Staubfiguren mit einer Stimmigabel zu erhalten, welche 90 000 Schwingungen in der Setunde macht. Geologisches.
Pünktlich um 11 Uhr stand er vor der Nichterschen Wohnung und zog die Glocke. Das Dienstmädchen öffnete ihm und ließ ihn cintreten, sie wollte ihn der Frau Kanzleirat melden, erst nach ge raumer Zeit tam sie zurück:" Herr Behrend möge doch einen Augenblick warten, Frau Nätin wäre gerade im Bade." Warten mit einem Senfzer fegte er sich auf einen der alten mit einem Seufzer fette er sich auf einen der alten Rohrstühle, die auf dem halbdunkeln Storridor standen. Der Augen blick" zog sich lange hin, seine Taschenuhr zeigte schon dreiviertel zwölf, da öffnete sich endlich die Ealouthür: Nun, Herr Behrend, wenn Sie jetzt so freundlich sein wollen."
"
Jawohl, Frau Rätin!" Er legte den Hut auf das fleine Spiegelspind und trat näher. Sie ging ihm voran nach dem Balkon, wo der Kanzleirat schon am Frühstückstisch saß.
„ Sehen Sie also hier. Meister Behrend, eine Martise über den ganzen Ballon. Wieviel Stoff gebrauche ich dazu?"
Ja, wollen Frau Rätin denn breiten haben oder schmalen?" Was ist denn vorteilhafter?"
Na ich denke, breiter, Frau Rätin, lassen Sie mal sehen," er nahur den Zollstock und maß. Ja, nehmen Sie man breiten, fo hundertdreißig Centimeter, dann brauchen wir nur zwei Bahnen. Wie fang soll sie denn sein?"
Die Rätin fah ihren Mann an:„ Ich denke doch vom Sims oben, nicht wahr, Mar?".
Ja, ja, vom Sims oben;" er legte die Zeitung beiseite, und baß sie etwa bis hierher fällt, sehen Sie mal, Meister." er hob die Hand.
Ja, ganz recht, bis dahin muß fie schon, wie lang wird dein das sein von oben? Haben Sie nicht eine Leiter da?"
Ja, die ist hinten in der Küche, vielleicht lassen Sie sie fich geben vom Mädchen durch das Berliner Zimmer hindurch und links über den Korridor, werden Sie finden?"
Na, ich denke doch, Frau Rätin!" Er ging und bolte die Leiter, und dann, nachdem er ausgemefien: Also zwei Dieter Länge und zweimal die Breite macht vier Meter im ganzen, und wenn Sie bann noch einen halben Meter auf die Frisur rechnen, macht vier sinhalben Meter."
Und Ringe brauchen Sie auch noch. Borzellanvinge, nicht wahr?" Ja, Porzellanringe, Herr Rat. Bier Reihen nehmen wir, dann rafft sich das gut, auf jede Reihe sechs Stück, macht zwei Dubend." Schön, zwei Dugend, schreib mal auf", die Rätin winkte ihrem Manne zu, und was brauchen Sie sonst noch Meister, Stangen?"
Wollen Frau Rätin denn die auch selbst kaufen? Ja? Dann also zwei lange Stangen, auch so lang wie der Balkon, cine eckige zum Festmachen oben und eine runde zum Durchschieben. Und dann die beiden Stüßstangen für die Seite, da nehmen Sie auch runde, und anderthalb Meter lang und dann noch Flügelschrauben, Herr Nat, zwei Flügelschrauben."
Das sind die Dinger, womit die Seitenstangen an die untere Stange geschraubt werden, nicht wahr? Sagen Sie mal, das hat mich schon immer interessiert, wie bekommt man denn die Dinger durch das Holz?"
D das ist ganz einfach, Herr Nat, da bohrt man erst mit dem Bohrer ein Loch hindurch, und dann geht die Schraube ganz von selbst. Ja, und dann noch Rouleaugschnur zum Ziehen, nehmen Sie aber recht derbes, das, ſich nicht so leicht durchschenert. Ja, das wäre
dann alles."
„ Schön, Meister, und was friegen Sie fürs Machen?"
Er drehte den Zollstock in der Hand:„ Na' s ist eine große
- Die Abstammung der Kohlensäure in natür lichen Kohlensäure Quellen. Die Herrschenden Ansichten. über die Abstammung der Kohlensäure in den föhlensäurehaltigen Quellen sind vom Standpunkt der Geologie folgende: Das Auftreten von Kohlensäure- Ausströmungen und ebenso das Vorkommen von fohlensäurereichen Wäffern wird mit der Annahme erklärt, daß entweder noch bestehende vulkanische Vorgänge die Quellen dieser Gasentwicklung sind oder daß in den vulkanischen Gesteinen absorbiertestohlen jäure angehäuft ist, welche dann im Wasser sich allmählich auflöſt. wie berechtigt diese Annahmen für viele Fälle des Vorkommens vou Kohlensäurequellen auch sein mögen, für alle Fälle bieten sie feine genügende Erklärung. Es ist deshalb berechtigt, die Frage zu stellen, ob da nicht noch andre Ursachen vorhanden sind. Denn in Böhmen insbesondere giebt es viele fohlensäurehaltigen Quellen inmitten von Moor und Braunfohlenlagern oder in deren nächster Nachbarschaft. Da liegt nun die Vermutung nahe, daß bei bent sich vollziehenden Prozeß der Vermoorung und der Braunkohlenbildung Kohlensäure frei wird, die dann vom Wasser absorbiert wird. Durch genaue und wiederholte Versuche ist gefunden worden, daß bei der Bildung eines Metercentners Braunkohle aus Holz 14 Kilogramm Kohlensäure frei wird. Man kann sich nun eine Vorstellung machen, welch ungeheure Mengen Kohlensäure sich aus einem größeren Braunkohlenflög entwickeln müssen. Es ist bekannt. daß Braunkohle, an der Luft sich rasch verändert und Kohlensäure abgiebt. Professor Gintl fand durch Versuche, daß auch unter völligem Abschluß der Luft Kohlensäure abgegeben wird, und zwar um so mehr, je höher die Temperatur ist. Daraus und aus andren Ursachen folgerte er, daß der Prozeß der Moor- und Brannkohlenbildung ähnlich einem Gärungsprozesse durch kleine Lebewefen( Monaden) bedingt sein müsse. Selbstverständlich sind die Untersuchungen über diesen Punkt noch nicht abgeschlossen. Aber soviel ist sicher, daß die Braun- und Steinkohlen- Lager ständige Quellen der Kohlensäure Entwicklung sind, und daß deshalb eine Anzahl von Kohlensäure Quellen in vielen Fällen( namentlich in Böhmen ) ihren Sohlensäure- Gehalt und sohin ihr Entstehen direkt den Braunkohlen- beziehungsweise den Moorlagern verdanken.
Humoristisches.
( Mutter Erde".)
Man muß sich zu helfen wiffen. Sagen' mur, Frau Nachbarin, warum haben dein Ihren Mops im Papagetfäfig fißen?" Ja wissen S', damit er mir nicht in der frisch g'waschenen Stub'n umananda lauft!"
sicht in der
-Raffiniert. Ja, was ist denn dae, Here Bäuchle?! Sie geben ja jept alle Tage in die Vorlesungen des VegetarierVereins? Wollen Sie am Ende gar beitreten?
"
Ach gar keine Spur! Ich geh nur hin, weil mir dann z' Haus mei Rost bratl no amal so gut schmeckt!" Gewohnheitsphrase. Sie( beim Abschied):„ Wirst Er( Geschäftsreisender):" Ja, wenn ich Zeit hab!"
Martise und- na, ich werd's billig machen, weil Frau Nätin Du mir auch treu bleiben. Day?"
' ne alte Sundin ist fünfzehn Mark."
1.Schön, so batten wir auch gedacht", die Nätin setzte sich zu
Scrantwortliwer edacteur: Vaul John in Berlin . Trud uno serias rou Mar Sabina Berlin.
( Flieg. Bl.")