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Archäologisches.

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Hundert Kaiser Hadrian bemüht haben. Gerner ist durch die sehenen und aus diesem Grunde af Phanerobranchiata( Offeits ägyptische Geschichte bestätigt, daß nur die Zeit, Salomos  , tiemer) bezeichneten Fischfurchen( Ichthyoidea), unterscheiden sich die nach dem Sturz einer zweihundertjährigen Priesterherrschaft, Cryptobranchiata( Verborgenfiemer) durch nicht abfallende, also aus­die ägyptischen Herrscher nenen von dem System der dauernde, aber im Körper verborgen bleibende Kiemen und Abgeschlossenheit gegen die Außenwelt zurückgekommen waren und u. a. zu diesen gehört der Niesensalamander( Cryptobranchus japonicus). Bündnisse mit den Phöniciern eingegangen waren, wodurch leyteren Das Tier wurde von David in den Bergseen Japans   entdeckt. Hier die Handelswege der Aegypter belaunt und erschlossen wurden. Von lebt der Riesensalamander in den rasch fließenden Gewässern von der Ausbreitung der ägyptischen Handelsbeziehungen aber wissen wir günnan, dem öftlichen Stufumor, Setschnan und kommt auch im Fluß Der Salamander   ist ein unförmliches aus einer Inschrift von 1525 v. Chr., daß damals zum erstenmal gebirt des Han- Kiang vor. cin Vorstoß nach Süden erfolgt und das Land auf beiden Seiten Geschöpf mit plattgedrücktem, breitem Stopf, walzenförmigem Störper, der Straße Bab el Mandeb   in Besitz genommen worden ist. Wird der jederseits start hervortretende Längsfalten besitzt. Die Füße find es hierdurch schon wahrscheinlich, daß von dieser Niederlassung aus lurz und plump, der Schwanz verhältnismäßig furz und Große Exemplare erreichen ein Berbindungen mit Jüdien angeknüpft wurden, zumal im Frühjahr seitlich zusammengedrückt. 25 Kilogramm. Su In den Gewässern, it dort Winde wehen, welche ein Schiff auch gegen den Willen der Gewicht von Schiffsmannschaft zerstört er sehr bald den nach Indien  fönnen, Indien   entführen während denen der Riesensalamander lebt, im Herbst die Winde in, ungekehrter Richtung wochen, so bestätigt Fischreichtum dieser flaren Wasserläufe. Wird die Fischkost knapp, eine an Herodot und mehrere Späteren überlieferte, allerdings durch so verzehrt er würmer, Frosch- und Schwanzlurche und was sich Schriften bisher nicht bestätigte Nachricht, daß Sefostris( überein- sonst gerade irgendwie Genießbares vorfindet. Nachgestellt wird dem stimmend mit Ramses II.  ) eine Expedition nach Indien   unter Tier nur um seiner Haut willen, die als Arzneimittel gebraucht nommen habe. Vom Vorhandensein eines uralten Verkehrs zwischen wird. Das Fleisch, welches zart und weiß ist, wird nur selten ge­Den ersten japanischen Riesensalamander, welcher nach den Ländern am Mittelmeer   ciner, Indien   und China   andrerseits gessen. zengt ferner die fchon im 2. Buch Mojis enthaltene Erwähnung von Europa   lebend fam, erhielt im Jahre 1829 der zoologische Cassia und Zimmet, Stoffe, die zur Zeit der Niederschrift des Erodus Garten zu Amsterdam  , wo das Tier in etwa 9 Jahren im neunten und zehnten Jahrhundert in Palästina also schon be- eine Länge von 1 Meter und 30 Centimeter erreichte. Seit fannt sein mußten und ausschließlich von jenen Ländern herkamen. dieser Zeit sind viele Riesensalamander eingeführt worden und auch Sehr wichtig ist es auch, daß als von Ophir eingeführte Produkte der Amphibienpfleger kann heute schon für geringes Geld das Tier genannt sind: Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. Diese aus geeigneten Handlungen sich beschaffen und es in einem geräumigen Produkte finden sich ausnahmslos in Indien  , aber vereint in feinem Aquarium pflegen; er wird indessen nicht sehr viel Freude an diesem der sonst für Ophir in Anspruch genommenen Länder, auch ist das bedächtigen und langsamen Gesellen erleben. Wie unser gemeiner übernommene Wort Affe" indischen Ursprungs. Ferner bezeichnet Salamander   besitzt auch der japanische Riefensalamander ein Hauts sowohl die im 3. Jahrhundert v. Chr. entstandene älteste griechische gift, welches von dem Tiere aus seinen mit Muskelringen und leberfegung des alten Testaments, die Septuaginta, als der jüdische Nerven verschenen Hautdrüsen ausgespritzt wird, sich bedrängt fühlt. Phisalig in Paris  , der dieses Gift zum Echriftsteller Josephus Ophir  " als Judien. is erstenmal untersuchte, gewann es durch Kneifen des Tieres in seiner Rückenhaut, wobei eine milchige Flüssigkeit von scharfem c. Eine Bibliothet aus Terracottatafeln. In Geruch abgesondert wurde. Mit dieſem frischen Giftstoff geimpfte der letzten Sitzung der Pariser   Académie des inscriptions et belles- Frösche gingen nach voraufgegangenen Lähmungserscheinungen und lettres wurde ein Brief von Arthur Evans  , dem Konservator des Herzerweiterungen in 30 bis 40 Minuten ein, konnten jedoch an das Museums in Orford, der gegenwärtig Ausgrabungen bei Knossos   Gift gewöhnt werden, wenn die Impfungen mit tieineren Gift­auf Streta ausführt, im Auszug mitgeteilt. Bei diesen llutersuchungen mengen begonnen wurden. Bei warmblütigen Tieren, wie z. B. wurde ein Palast der mykenischen Groche entdeckt und äußerst wich- Staninchen, traten Lähmungserscheinungen, die zum Tode führten, viel tige Funde gemacht. Evans hat Fresten mit Figuren von natür schneller ein, als bei Fröschen. Die Verührung des Gifts veranlaßte licher Größe, einen verschwenderisch dekorierten Saal für Bäder und, schmerzhaften Hautreiz. was von besonderem Interesse ist, eine ganze Bibliothek von Terracotta­tafeln zu Tage gefördert, die Jufchriften in myfenischen Schriftzeichen tragen; die letteren entsprechen denen von Cypern und Lycien, unter scheiden sich aber durchaus von den ägyptischen Hieroglyphen und der asyrischen Seifschrift. Damit ist der Beweis geliefert, daß die Schrift in der hellenischen Welt wenigstens fünfhundert Jahre vor Homer   und vor der Zeit, in die die Tradition den Trojanischen Strieg verlegt, gebräuchlich war. Es ist heute auch sicher, daß diese primitive Schrift nicht eine Anleihe bei Aegypten   oder Assyrien   ist, sondern sich an ein besonderes Schriftfystem anschließt. In derselben Sigung machte Henzen einige für die Geschichte der Industrie bemerkenswerte Mit teilungen über den Gebrauch der Muscheln bei den Chaldäern der Frühzeit. Diese vertraten in ihrer Kunst die Stelle des Elfenbeins, das ihnen nicht so früh bekannt geworden zu sein scheint. Die Chaldäer benutzten die natür liche Stonverität der großen Muscheln, um gewundene Stücke Herauszuschneiden, aus denen sie dann wirkliche Bajen machten. Diese wurden dann mit Strichzeichnungen bedeckt, die oft durch ein famm be­merkbares Relief verftärft wurden. Heuzey hat zwei Stücke dieser Die zoologische Sammlung der Berliner   Landwirts Art abgießen laffen und zwei Muschelbecher mit Reliefzeidnungenfchaftlichen Hochschule erhielt von dem Pflanzenpaläontologen rekonstruiert, von denen der eine auf eine sehr frühe Zeit zurückgeht. und Polarforscher Prof. Nathorst in Stockholm   den Schädel cines Perlmutter gelangte später zur Verwendung als glanzlose Muscheln. weiblichen Woschus ochsen, den er von seiner vorjährigen Polar­De Sarzee hat eine große Fülle von Perlmutterſtücken gefunden, die expedition aus Ostgrönland mitgebracht hat.- in Form großer Federn geschnitten und mit Federn aus rotem Stein und aus schwarzem Stein vermischt waren. Alle diese dienten dazu, in einer Art Mofait ungeheure Vögel mit ausgebreiteten Flügeln zu­sammenzufeßen, mit denen die Mauern der Gebäude geschmidt wurden; damit ist wieder eine ganz unerwartete Kenntnis über die Geschichte der alten chaldäischen Technik gewonnen.

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Aus dem Tierreiche.

Vom japanischen Riesensalamander erzählt W. Breithaupt in der illustrierten Wochenschrift Nerthus": Als der schiveizerische Naturforscher, Stadtphysifus und Professor der Mathe­utatif in Zürich  . Echeuchzer im Jahre 1725 die versteinerten Ueber­reste eines dem japanischen Stiefensalamander nahe verivandten Salamanders bei Oeningen am Bodensee   fand, glaubte er in diefem Skelette die Neverbleibsel eines Sündflutmenschen gefunden zu haben, beschrieb und bildete dasselbe ab afs Homo diluvii et theoscopos und fügte die rührenden Verse hinzu:

Betrübtes Beingerüst von einem alten Sünder, Erweiche Stein und Herz der neuen Bosheitkinder!

und

Humoristisches.

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- Summarisch. Solonial warenhändler: Sie wünschen, mein Herr!?" Kunde: Ein Pfund Staffee, atvei Pfund 3uder... fann ich einen Häring was ich noch fragen wollte vielleicht Ihre älteste Tochter zur Frau haben?" Aus der Gemeinde stube. Ju einem elsässischen Dorfe ist der hochweise Gemeinderat zur Beratung des Budgets verjammelt. Der Bürgermeister verliest einen Titel nach dem andern. Steine Einivendung wird vom Gemeinderat gemacht. Endlich bei Titel 12 der Ausgaben Porto 35,40 M. macht ein neu gebadenes Gemeinderatsmitglied die Bemerkung: Halte Se, Here, Maire, die Summe votier ich net; ich habe te Porto( Bordeaux  ) trunte; die wuna g'foffe han, folle en oi zahle."

Notizen.

- Die Münchener Jahresausstellung 1900 wird, wie alljährlich, am 1. Juni im Glaspalast eröffnet.

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Ju Main 3 werden umfassende Vorbereitungen für die Feier des 500 jährigen Geburtstags Gutenbergs getroffen. Die Feste sollen vom 23. bis 26. Juni dauern. Vor allemt ist ein historischer Festzug in großem Stile geplant, für den bisher 44 000 M. gesammelt worden sind. Der Zug soll eine Huldigung der großen Geister aller Zeiten und aller Kulturnationen für den Erfinder der Buchdruckerkunft darstellen.

Gladstones Bibliothek, die 35 000 Bände um faßt, wird in dem Dorfe Hawarden in einem besonderen Ge­bände untergebracht, zu dem vor kurzem der Grundstein gelegt wurde. Mit dieser Bibliothek steht eine Art, Gasthaus in Ver­bindung, das nur zur Aufnahme von Gefehrten eingerichtet worden ist, die gegen ein ganz geringes Entgelt hier wohnen und in der vibliothek ihren Studien obliegen können.

Zur Förderung eines nationalen spanischen  Theaters follen jährlich ca. 200 000 Pejetas vom Staate aus geworfen werden, die als Preise für die besten Bühneuverte be Bis zur Zeit Cuviers galt dies felett als das betrübte Beinstimmt sind. Ju Jahre 1903 wird in Wien   eine Elettricitats= gerüst; diefer Forscher aber erkannte einen Wiolch in den Ueberresten und bezeichnete ihn als Riesenfalamander( Salamandra gigantea), f 13 stellung stattfinden. Die Ausstellung ist im größten Stit worauf Tschudi ihm seinen jezigen Namen gab: Andrias Scheuchzeri, geplant und soll eine Uebersicht über die modernen Errungenschaften zu Ehren seines Finders. Von den mit äußern Siemenbüscheln verder Elektrotechnik bieten.

Berantivortlicher Redacteur: Paul John in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .