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Völkerkunde.
An ihrer Seite schivirrte eine Perche auf; trillernd verlor sie die Kleine Sammlung von Plastikent, unter denen sich Arbeiten von fich im blauen Aether. Sie folgte ihr mit den Augen, bis sie entschwand. Adolf Hildebrand , Constantin Meunier , Jules Lagae und eine von Und wieder flammte es in ihrem Herzen empor, dieses frohe, Rodin finden. ahnungsseelige Hoffen: es mußte doch noch kommen das Glück. Einmal mußte es kommen, einmal bald, vielleicht heut noch o ficher heut! Went fie nach Haus fant, war es da, groß, leuchtend, die ganze dunkle Stube strahlte auf in seinem wunderbaren Glanz, strahlte hell und golden, wie die Maiensonne
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Vielleicht vielleicht, aber das war ja gerade das Köstliche, unfaßbar Süße, daß man so gar nicht abute, wie das Glück war, daß man nur wußte, es würde da sein, groß, strahlend, überwältigend in all seiner Fülle und Herrlichkeit.
-Ueber die Leichenbestattung auf den Salomonsinseln wird der„ Köln . Volksztg." geschrieben: Wenn ein Armer stirbt, so wird kurzer Prozeß gemacht: man wirft seinen Leichnam ins Meer, damit die Haifische ihn auffressen. Stirbt dagegen ein Bu ihren Füßen blühten Blumen, armseliger Bienenlauch und dürftiges Häuptling oder ein Reicher, so ist die Sache nicht so einfach. Trop Hirtentäschelkrant, sie brach sie aber doch und wand sie zu einem des heißen Klimas wird der Leichnam mehrere Tage im Hause aufStrauß zusammen. Wie würde es sein, das Glück? Ach, sie wußte bewahrt. Alle Verwandten und Freunde von nab und fern versammeln es eigentlich selbst nicht. Vielleicht war der Vater gesund geworden, sich. Die Frauen halten Leichenwacht und klagen und jammern und vielleicht hatte Fritz geschrieben, Friz, der nun schon so lange weinen. Die Männer begeben sich in langer Prozession, im Gänse verschollen war, vielleicht war er driven, jenseits des großen Wassersmarsch, die Art auf der Schulter in den Wald. Sie vermeiden dabei, zum reichen Mann geworden und kam mun heim, um Vater und daß zwei aus demselben Dorf hintereinander gehen; denn sie fürchten Schwester das Glück zu bringen, vielleicht hatte sich auch nur ein sich sehr, erschlagen zu werden. Im Walde fällen sie Holz und neuer Mieter gefunden, und sie hatte für die nächsten Wochen etwas fehren dann in einer gleichen Prozession zurück. Sie schlagen im weniger Sorgen als bisher. Viereck vier Pfähle in die Erde und füllen den Zwischenraum mit dem herbeigebrachten Holze. Wenn der Scheiterhaufen fertig ist, wird der Leichnam aus dem Hause geholt. Bei der Ankunft der Männer flüchten alle Klageweiber aus dem Totenhause und kehren erst zurüd, wenn der Scheiterhaufen bereits angezündet ist. Sie tanzen um den Toten umher und singen dabei. Wenn die Flammen dann schon hoch emporschlagen, stürzen sie auf den Leichnamt, um ihn nochmals zu tüssen, wobei sie sich oft recht schmerzlich verbrennen. Jetzt bringt man auch die Frau des Toten herbei, die man erschlagen hat, weil fie verlangt hat, mit ihrem Manne zu sterben, um ihm auch im Jenseits dienen zu können. Die Frauen werden mit ihrem Manne verbrannt. Ist die Leichenverbrennung beendet, so werden, um den Geist des Verstorbenen zu verschenchen, Bauberruten und alles mögliche Schnißwerk um die Begräbnisstätte herum aufgepflanzt. Ch waren werden herbeigebracht, oft in großer Fülle, damit der Berstorbene im Jenseits sogleich etwas zu essen finde. Jit all dieses geschehen, so verlassen die Leute das Dorf, in dem die Asche des Toten ruht, aus Furcht vor dessen Geist. Sie siedeln sich an einer andren Stelle an. Jetzt kommt die Trauerzeit, die sich in langen und strengen Fasten äußert. Während derselben werden Trauergürtel um Leib und Arm getragen. Beschlossen wird sie mit einem großen Fest, wobei es oft hoch hergeht. Gegen Ende des Festmahls wird noch ein Zaubertrank bereitet, und alle Anwesenden werden mit demselben besprengt, damit der Geist ihnen fernerhin nichts mehr anthun könne.- Sumoristisches.
Sie preßte den kleinen Strauß an die Brust und wandte den Schritt nach Hause. Ein Leuchten lag auf ihrem Gesicht, ihr Gang war schnell, hastig fast als könnte sie es nicht erwarten, heim zu kommen, dem Glück entgegen.
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Der Kranke lag auf seinem Lager in der Ecke und grämelte: Rein, wo bist Du gewesen? So lange fort zu bleiben Το lange 1" Dann jab er den Strauß in ihrer Hand: Ach. Du bist auf die Wiesen gegangen? Du hast Blumen gepflückt? Solch ein Unsinn! Wo hier die Arbeit wartet! Nun wirst Du wieder die ganze Nacht durchnähen müssen. Nein, wie fam Dir nur der Einfall, Blumen zu pflücken?"
Das alte Mädchen stellte den welfen Strauß in ein Wafferglas, dann schob sie die Nähmaschine an den Tisch, schloß die Rouleaus und zündete die Lampe an, und während sie die Maschine in Vewegung fette, murmelte sie mit müder Stimme, faft als müsse sie sich vor sich selbst entschuldigen: sid
„ Der Mai war schuld daran."
Mufit.
-Brahms , Schumann und Mozart . Der englische Komponist Mr. Algernon Ashton lenkt, wie die Wiener Abendpost" der Zuschrift Music" entnimmt. die Aufmerksamkeit der Musikfreunde auf einen artigen Zufall: Brahms und Schumann schrieben je vier Sinfonien, Brahms in C- moll, D- dur, F- dur, E- moll; Schumann in B- dur, C- dur, Es- dur, D- moll. Läßt man die Grund töne der Brahmsschen Sinfonien auf einander folgen, so ergiebt sich dieses Motiv:
c, d, f, e.
Bei Schumann resultiert. merkwürdigerweise dasselbe Motiv, mur um einen Ton tiefer:
b, c, es, d.
Das Motiv ist aber wohlbekaimt, demu es bildet das Hauptthema im letzten Satze von Mozarts Jupiter"-Sinfonie, der C- durSinfonie mit der Schlußfuge".
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Kunft.
G
Unter der lex Heinze. Warum spielen Sie denn feinen Stat mehr, Herr Aengstlich?"
" Weil ich's nicht mehr riskieren möchte, Damen und Buben durcheinander zu mischen!"
- Geistesgegenwart. Frau( zum Mann, der um drei Ihr nachts nach Hause kommt): Namu, wie spät ist es denn?" Mann: Ich glaube ein Uhr"( indem schlägt es drei). Frau:„ Du irrst dich, es schlägt drei." Mann: Ach Unsinn! Die Uhr stottert."
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Notizen.
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(„ Meggend. Hum. BL.")
Jm Theater des Westens wird als nächste Novität Rhodope ", Operette von Felix, Mitte Juni zur Aufführung u& it e
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-hl. Die 8 tveite Kunstausstellung der Berliner Secession wurde gestern mittag in dem Ausstellungsgebände, das im Vorjahre in der Kantstraße neben dem Theater des Westens errichtet worden ist, eröffnet. Die Rämme find in diesem Jahre gelangen. durch den Ausbau der beiden kleinen Zimmer, in denen die In der Berliner Geceisions- Ausstellung ist Zeichnungen ausgestellt waren, zu einem und durch den Anbau eines schon vor ihrer Eröffnung ein Kunstwert an eine Privatgalerie nenen neben dem großen Längssaal beträchtlich vergrößert worden. verkauft worden, Ludwig Corinths großes Gemälde Dementsprechend ist auch die Zahl der ausgestellten Kunstwerke ver- Salome". mehrt worden, es sind aber immer noch nicht mehr als 415. In der Beuthpreis- Bewerbung im Verein deutscher Eine Scheidung zwischen Gemälden, Zeichnungen usw. ist dies- Maschinen- Ingenieure für 1899, die den Entwurf einer Vorrichtung mal weder in der Verteilung der Werke in den Räumen zum Umladen von Stohle aus Kanalschiffen in Seeschiffe zum Gegennoch im Katalog durchgeführt. Delgemälde, Bastelle, Aqua- stand hatte, ist, wie das„ Centralbl. S. Bauverw." meldet, nur eine relle, Zeichnungen und Radierungen bilden mit 358 Nummern Bearbeitung eingegangen, und zwar von dem Regierungs- Banführer den ersten Teil, plastische Arbeiten jeder Art, darunter auch Heinrich Mehlis in Berlin , dem für den wohlgelungenen Entwurf ein Kamin, mit 57 Nummern den zweiten. Der erste Eindruck, die goldene Beuth- Medaille und der Veitmeyer- Preis( 1200 M.) zuden man bei einem flüchtigen Leberblick empfängt, ist ein außer erkannt worden sind. ordentlich günstiger. Die Ausstellung bietet eine Fülle des BeVon Felix Dörmann wurde eine dreiaktige Komödie deutenden in glücklicher Anordnung; sie jest mit wenigen Worten zu„ Die Krannerbuben" vom Wiener Deutschen Voltscharakterisieren, wäre ein unmöglicher Versuch. Es ist in dieser theater für die nächste Spielzeit zur Aufführung angenommen. zweiten Secessions- Ausstellung, wie schon öfter erwähnt wurde, auch Die Wiener Secession hielt ihre Jahresversammlung, das Ausland herangezogen worden, der geringen Gesamtzahl der in der berichtet wurde, daß die drei diesjährigen Ausstellungen von Werte entsprechend, jedoch in nur bescheidenem Maße. Ein 46 000 Personen besucht waren. Verkauft wurden 254 Kunstwerke paar ausgezeichnete Bilder französischer Impressionisten, Renoir , im Gesamtwert von 55 000 Gulden. Zum Obami wählte man den ein prächtiger Brangtvhn, Lavery, Segantini , Whistler , Born fielen Maler Karl Moll. - zunächst auf. Unter den deutschen Malern findet man im t. Die Sonne durch das größte Fernrohr der allgemeinen diefelben wie im vorigen Jahr. Arnold Böcklin hat Welt, dessen Benutzung nächstens den Besuchern der Pariser Weltneben drei älteren Werken ein neues gesandt, Hans Thoma und ausstellung eröffnet werden wird, soll nach den veranstalteten Proben Wilhelm Trübner sind mit mehreren Bildern vertreten. Eine einen wunderbaren Aublic gewähren. Die Sonnenoberfläche er für die Geschichte der neueren deutschen Malerei besonders scheint in einer überraschenden Klarheit, die vulkanischen Ausbrüche wertvolle Ergänzung der Ausstellung sind die acht Bilder( Protuberanzen), die sonst nur am Rande der Sonnenscheibe sichtbar von dem verstorbenen Hans von Marées , von denen sechs aus dem werden, sind durch das Riesenfernrohr auf dem Sonnenkörper selbst Museum zu Schleißheini stammen. Hervorragend ist vor allem auch wahrnehmbar.
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