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Phyfiologisches.

Rindenteile von den spröden Holz- und Faserstoffen, die in Bulver

Wie der Gern austande kommt, ist ein Problem, verwandelt werden. Das zunächst auf die Landolphia- Arten Afritas, bezüglich dessen die wissenschaftliche Forschung bis heute nur geringe Schlingpflanzen aus der Familie der Apocyneen, angewandte Ber Ergebnisse erzielt hat, ja, man tann mit Recht behaupten, daß die fahren dürfte fich auch für die rationelle Ausbeutung andrer heute herrschende Meinung noch ziemlich dieselbe ist, welche schon aufschulpflanzen vorteilhaft erweisen. Sie beschreiben ihr Verfahren wie folgt: Die trockenen Rinden werden im Mörser oder in einer bei den alten Griechen angetroffen wird. Dieser Vorstellung zu folge find es mimeßbar und unwägbar fleine Teilchen, welche sich Mühle zerquetscht und von ihnen dann 40-50 Proz. trockenes Pulver, von dem riechenden Körper ablösen, nach allen Nichtungen hin welches feine Spur Kautschut enthält, abgefiebt. Der Nüdftand, durch die Luft schweben und dort, tvo fie das Geruchs- welcher sich zum Teil zu Platten bereint, wird dann, mit heißem organ treffen, denjenigen Eindruck hervorrufen, den der Geruchs Wasser getränkt, einer längeren weiteren Berreibung unterworfen, finu empfindet. Bur Bestätigung dieser Hypothese sind von früheren wodurch man einen diden, weichen Brei erhält, der innerhalb eines Forschern allerdings Versuche angestellt worden, die im wesentlichen Gefäßes mit heißem Waffer auf ein Sieb gebracht wird. Das auf darauf hinausliefen, daß riechende Substanzen, die hermetisch dem Siebe gebliebene Magma läßt nach weiterem Reiben wurm in einem Gefäße verschlossen werden, das Geruchsorgan nicht berartige weißliche Kautschuffäden erkennen, die fich durch längeres einflussen, und ferner, daß das geruchverbreitende Agens dent Niech- Schlagen der Flüssigkeit zu einer schwanmmigen Maffe vereinen, organ durch die Luft zugetragen wird. Diese Thatsachen brauchen welche sämtlichen Kautschuk einschließt. In heißem Waffer trennt sich nicht in Abrede gestellt zu werden; dennoch sind sie nicht zwingend diese Masse vollständig von den Rindenteilen und schwimmt oben, für die obige Hypothese. Denn der Schall einer tönenden Glocke fie stellt dann einen Rohfautschuk dar, welcher durch weiteres Schlagen wird auch von der Luft getragen und durch dieselbe verbreitet, ohne berdichtet und nachher ebenso gereinigt wird, wie die andren Handels­daß sich von der Glocke materielle Teilchen ablösen, und eine Licht- sorten von Rohkautschuk. Man erhielt nach diesem Verfahren aus quelle, z. B. eine elektrische Glühlampe, die in ein undurchsichtiges der Stengelrinde der Landolphia 8-9 Broz., und aus der Wurzel Gefäß eingeschlossen wurde, ist für das Auge unsichtbar. Die beiden rinde 14-15 Proz. und mehr, d. h. ebenso viel, wie man früher französischen Naturforscher Baschide und Van Melle haben mm fürz durch Ausziehen mit Lösungsmitteln, wie Schwefelfohlenstoff und lich, wie die Köln . 8tg." berichtet, der Pariser Akademie eine Ab- Benzin, erzielte, wobei die Güte des Rohprodukts noch ebenso tvie handlung vorgelegt, in der sie über das Wesen des Geruchs folgende bei der alten Gewinnungsmethode durch Sammeln des freiwillig Hypothese aufstellen und zu begründen fuchen: Der Geruch, den eine ausfließenden Milchsafts infolge Beimengung von Fett und Harzstoffen riechende Substanz verbreitet, entsteht nicht durch Aussendung Kleinster beeinträchtigt wurde. Allem Anschein nach wird dieses mechanische Ver­Teilchen dieser Substanz, sondern wird übertragen durch Strahlen von fahren auch bei andren Kautschukgewächsen gute Ergebnisse liefern, wovon getvisser kurzer Wellenlänge, ähnlich wie Licht und Wärme. Zur Be- man sich bereits durch die Gewinnung aus der Rinde der amerikanischen gründung dieser Hypothese weisen die genannten Forscher u. a. darauf ancornin überzeugt hat, welche mehr als 5 Prozent ausgezeichneten hin, daß die Geruchsnerven denselben Ausgangspunkt im Gehirn Kautschuks lieferte. Eine andre nene Methode der Ausnutzung der haben wie die optischen Nerven und sich durch diesen besondern Um- abgeschnittenen Rinden und Aeste von Kautschulpflanzen hat ber stand von den andern Sinnesnerven unterscheiden; daher ist es französische Chemiker G. Deiß erprobt; fie besteht in einer Be­wahrscheinlich, daß auch ihre Funktionen einander ähnlich sind. handlung dieser Teile mit verdihunter Schwefelsäure von 50 Broz., Gerliche zeigen die Eigentümlichkeit, die strahlende Wärme start zu welche die holzigen Teile zerfett, ohne den Kautschuk zu zerstören. absorbieren, woraus Tyndall schon auf eine gewisse Beziehung der Nach mehrtägiger Einweichung in die verdlimate Schwefelsäure wird selben zu den Wärmeftrahlen schloß. Chemische Substanzen, die die schlammige Mafie getremit und durch einen Wasserstrahl aus­ähnliche Gerüche verbreiten, zeigen im Spektrum Absorptionsbänder, gewaschen, wobei reines Kautschnt zurüdbleibt. Stonzentriert man die in ihrer Lage gewisse llebereinstimmungen erkennen laffen. Die die im Macerations- und Waschwasser verbleibende Sänre zu riechenden Substanzen verlieren durch den Umstand, daß fie Geruch neuem Gebrauch durch Eindampfen, so belaufen sich die Ges ausstrahlen, in teiner Weise an Volumen oder Gewicht, wenigstens wingskosten für das Kilogramm Kantschut auf ctiva 25 Pf., hat bis jetzt noch niemand einen solchen nur auf der Geruch während die Anlagekosten für den Betrieb nur unerheblich sind. aussendung beruhenden Verlust derselben feststellen können. Anderseits Humoristisches. aber giebt es nicht wenige Körper, die kleine Teilchent aussenden, d. h. zu Dämpfen werden, ohne daß fie riechbar sind. Endlich weisen die oben genannten Forscher darauf hin, daß es Stoffe giebt, die jeder. für sich stark riechen, aber zusammengebracht ihren Geruch vernichten, ohne eine neue chemische Substanz zu bilden. Solche Stoffe find 3. B. Kaffee und Jodoform. Diese und eine Reihe andrer That- Schnurrbartbinde nich verschoben hat."

- Nachtdienst. Wecßte, id hab' jetzt ooh Nachtdienst bei mein'n Leitnant."

" Js er denn trant?"

Nee. Ich muß aber von Zeit zu Zeit nachsehen, ob sich seine

Unschuldiger Schüler: Aber sie hat nicht ein einziges

fachen führen Baschide und Van Melle zu Gunsten ihrer Geruchs-- Beweis. Alter Cynifer: Das Mädchen dort sicht theorie auf, und in der That hat dieselbe schon der Analogie nach nicht hübsch aus, wenn sie lächelt." vieles für sich. Wenn Licht, Wärnie, Schall sich durch Schwingungen eines geeigneten Mebiums fortpflanzen, so ist es nicht unwahrschein- Mat gelächelt, seit wir sie beobachten." lich, daß diefes mit dem Duft ebenfalls der Fall ist, and die Gristenz von gerucherzeugenden Bellen durch den geruchstrahlenden Körper ift a priori viel wahrscheinlicher als bie Aussendung unendlich vieler,

unendlich fleiner duftender Partikelchen.-

Aus dem Pflanzenleben.

- Bittere Garten. Fast in jedem Haushalt ist die Gurle eine sehr geschätzte Speise und erscheint sowohl in frischem wie auch eingejäuertem oder sonst konserviertem Zustande sehr häufig auf dem. Tisch. So wohlschmeckend nun auch eine wirklich feine Gurke ist, ebenjo unangenehm wird der Genuß bitterer Gurken, und es begreift fich deshalb auch sehr gut, daß der Gurkenzüchter geru alles thun möchte, dem Bitterwerden seiner Gurken vorzubeugen; aber wie? Ueber die eigentlichen Ursachen des Bitterwerdens der Gurken, nämlich herrschen noch die verschiedensten Ansichten, auch in gärtnerischen Kreiseu; mau schreibt dasselbe bald dem Boden, bald dem Samen, bald zu großer Wärme, aber auch zu reichlicher Nässe zu. Nach einer Darstellung in Haus, Hof, Garten" liegt die Sache so: Selbst unter den aller­günstigsten Kulturverhältnissen kommen einzelne bittere Gurken vor; an dem häufigen Vorkommen aber tragen nicht die Sorte oder der Samen, vielmehr Düngung, Boden und Witterung die Schuld. Die Gurke fordert Bodenwärme und Lockerheit des Bodens sowie eine warive Lage. Stälte und feuchte witterung wie auch zu große Bindigicit des Bodens liefern stets einen viel höheren Prozentia bitter. Gurten. Ebenfalls wird durch die vielfach empfohlene Dün­gung mit frischem Pferdemist der Prozentsaz an bitteren Gurken ganz rheblich verstärkt. Allein in der Bermeidung der angeführten fehlerhaften Verhältnisse liegt das Mittel, bem llebel vorzubeugen.-

Technisches.

Alter Chuiter: Das beweift, was ich gesagt habe." Landauer und einem Ameisenhaufen? -Scherzfrage. Was ist für ein Unterschied zwischen einem Antwort: Man sete sich nacheinander in beide, dann wird man den Unterschied schon spüren. ( Jugend".)

Notizen.

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- Von August Strindberg gelangen im Residenz Theater in einer Matinee am Sonntag drei Einalter: Barie Mutterlicbe" und Debet und Credit " zur ersten Aufführing.-

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Die Gesellschaft des Berliner Deutschen Theaters er öffnete ihr Gastspiel im Wiener Deutschen Volks­Theater" am Mittwoch mit einer Aufführung der Gespenster". Das Haus war nur schwach bescht, die Darstellung fand lebhaften Beifall.

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Conrad Ferdinand Meyers Gedicht Aus Huttens legten Tagen", das in der Zeitschrift Der Kyffhäuser " zum Abdruck gelangte, ist in i en wegen Veleidigung einer gefeßlich anerkannten Kirche oder Religions- Gesellschaft" tonfisciert worden.

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-Bom Nationalmuseun in Neapel wird die Untersuchung und Veröffentlichung der im Museum befindlichen Papyrus­rollen aus Herculani wieder aufgenommen werden, nachdem die Arbeit daran lange Zeit geruht hatte. Es handelt sich um eine Sammlung von 800 Papyrusrollen, die 1752 aufgefunden wurden und von denen erst gegen 200 untersucht und veröffentlicht sind. - Die in Oberhalsti, Stanton Bern, entdeckten Eralager werden, wie die Chemiker- Zeitung" berichtet, als so mächtig tagiert, wei nene Methoden zur Kautschut Ge- baß ein großer Teil des Eisenbedarfs der Schweiz damit gededt winnung haben, wie wir einem Bericht des Prometheus" ent- verden könnte. Die neue Bahnverbindung, die dadurch nötig wird, nehmen, die franzöfifchen Chemiker Arnauld und Bernescil einerseits soll auch die Ausbeute der gewaltigen Steinbrüche von Guttannen wesentlich erleichtern.- und Deiß andrerseits ausprobiert nud höchst ergiebig gefunden. Es handelt sich bei der Methode der erstgenamiten eine Die nächste Numuner des Unterhaltungsblatts erscheint am mechanische Trennung der elastischen, Kautschuk führenden Sonntag, den 18. Mai. Berantwortlicher Redacteur: Panl John in Berlin . Drud une Beriag von Maz Bading in Berlin .