Br. 219. 16. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 19. September 1899.
richtet:
Die Ermordung
des Bildhauers Valentini.
Sterbefälle.
Lokales.
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tommt, dann wird wenigstens der Osten der Stadt über eine annähernd ausreichende Zahl von Spielplätzen verfügen.
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Ueber die Arbeiter Krankenversicherung Berlins im Jahre Etwa 400 in den Straßen Berlins stehende Bäume, die Ein in seinen Einzelheiten noch nicht aufgeklärter Mord ist in 1898 werden vom„ Statistischen Amt der Stadt Berlin " Tabellen noch in Privatbefiz, aber vielfach sehr vernachlässigt waren, sind im veröffentlicht, die aus den Mitteilungen der Krankenkassen an die letzten Jahre zum Zweck befferer Pflege in das Eigentum der Stadt der Nacht zum Montag in dem Hause Wilhelmstraße 118, gegen Aufsichtsbehörden zusammengestellt sind. Wir geben daraus die fol- übernommen worden. Die Pflege der Straßenbäume ist in einer über der Buttkamerstraße, verübt worden. Es wird darüber be- genden Hauptzahlen. Im Jahre 1898( bezw. im Vorjahre 1897) ivar Großstadt wie Berlin allerdings so mühsam und so kostspielig, daß Im Nebenhause, Wilhelmstr. 117, befindet sich die 27. und die durchschnittliche Mitgliederzahl: bei 56( bezw. 58) Orts- Kranken- sie dem Privatmann leicht zur Last wird. 44. Gemeindeschule. In dem Hause No. 118 ist der bekannte Ball- fassen 233 879( 224,304) männliche, 120 631( 111 312) weibliche; bei 32( beztv. 33) Betriebs- Krankenkassen 50 311( 43 929) männ Die städtische Armendirektion hat gestern unter Vorsitz des ſaal und das Wirtshaus von F. Rosche. Auf dem zweiten Hofe, der liche, 6597( 4790) weibliche; bei 19( bezw. 19) Innungs- Kranken Stadtrats Münsterberg zu Armenärzten gewählt: Für den 20. Mevon den beiden benachbarten Grundstücken leicht zu erreichen iſt, faffen 21 285( 20 680) männliche, 5750( 5662) weibliche; bei bizinalbezirk Dr. Paul Canon, Große Frankfurterstraße 187; für den wohnte der Modelleur und Vergolder Luigi Valentini feit dem ber Gemeinde Krankenversicherung nur noch 8( 10) männliche, 81. Medizinalbezirk Dr. Emil Ziemke, Alt- Moabit 119; für ben Jahre 1886. Im Erdgeschoß waren die Geschäftsräume und im ersten 26( 24) weibliche; bei den beiden ſtaatlichen Betriebs-( Eisenbahn- 82. Medizinalbezirk Dr. Raphael Rau, Reinickendorferstraße 68; für 53; Stock die Wohnräume des 45 Jahre alten ledigen Italieners. Dieser und Post-) Krankenkassen 20 814( 19 974) männliche, 1901( 1666) weib- den 83. Medizinalbezirk Dr. Gustav Lorieson, Frankfurter Allce 69. wurde gestern früh gegen 7 Uhr von einem Hausdiener und einem liche; bei 38( bezwv. 38) eingeschriebenen Hilfskaffen 21 896( 21 727) Ungerechte Verdächtigung. Die Kaufm. Rundschau" beArbeiter des Valentini im Erdgeschoß vor einem abgelegenen Ort männliche, 11 266( 9015) weibliche; bei 2( bezw. 2) freien landes- cichtet: Dem früheren Angestellten eines Berliner Engros- Hauses, ermordet borgefunden. Valentini lag mit dem Gesicht auf der Erde. An der Stirn zeigte sich eine klaffende Wunde, der rechtlich genehmigten Hilfskaffen 422( 465) männliche; bei 26( bezw. 26) welcher inzwischen nach Köln übersiedelte, ist eine nachträgliche EhrenStopf war dick geschwollen und der Tote faum zu erkennen. Die eingeschriebenen Hilfslaffen, die dem§ 75 des Krantentasjen erklärung zu teil geworden. Im April d. J. fandte der Chef der Gesetzes von 1883 nicht entsprechen, 46 904( 34 379) männliche, Firma einen Geldbrief an einen auswärtigen Lieferanten und fügte beiden Arbeiter schlugen gleich Lärm und benachrichtigten unverzüg4496( 1164) weibliche. Ueber die Erkrankungen und Sterbe- demselben unter anderem vier Fünfzigmarkscheine bei. Der Empfänger lich die Polizei, die das Grundstück sogleich absperrte. Es besteht fälle liegen für die lettgenannten Kaffen feine vollständigen des Briefes stellte beim Eingang fest, daß diese Scheine fehlten, und aus einem Borderhause, einem linken Seitenflügel und einem großen Quergebäude, die einen großen asphaltierten Sof um- Zahlen vor. Bei den anderen, den Orts-, Betriebs- und Innungs- wies nach, daß der Brief ohne die fraglichen Scheine angekommen. Krankenkassen und der Gemeinde- Krankenversicherung, sowie den war. Das Fehlen der Scheine ließ sich nicht anders erklären, als schließen. Nach der Gemeindeschule zu wird das Grundstück staatlichen Betriebs-, den eingeschriebenen und den freien landes- daß der Angestellte, der den Brief geschlossen hatte, die vier Scheine von einer niedrigen Mauer begrenzt. Ein zweites kleineres rechtlich genehmigten Hilfskaffen, erkrankten 1898( bezw. 1897) männ- entwendet haben mußte. Der Mann wurde daher sofort entlassen, Quergebäude befindet sich auf dem zweiten Hofe, der von einer liche Mitglieder in 134 316( 126 265) Fällen mit 3 101 346( 2 919 738) obgleich er hoch und heilig beteuerte, die Scheine nicht genommen mannshohen Mauer umschlossen wird. Sie bietet keinerlei Schwierig Krankheitstagen, weibliche in 52 872( 46 294) Fällen mit 1407 099 zu haben. Es war ihm infolge diefes Vorganges nicht möglich, in keiten beim Uebersteigen. Im ersten Quergebäude ist ein Gaal( 1 210 921) Krankheitstagen, und es starben 3269( 3289) mämliche. Berlin eine andere Stellung zu erlangen, weil sein bisheriger Chef erbaut, weshalb der Durchgang über den Hof, sobald der Saal( 1210 erbaut, weshalb der Durchgang über den Hof, sobald der Saal 774( 699) weibliche. Es macht das auf 100 männliche Mitglieder bei jeder Anfrage sich in Schweigen hüllte. Er ging deshalb nach geöffnet ist, stets offen ist. Der Eingang nach dem zweiten 38,53( 38,16) Erkrankungs- und 0,94( 0,99) Sterbefälle, auf 100 Stöln, wo es ihm gelang, eine allerdings weniger gut bezahlte Hofe ist nur am Tage geöffnet und schließt sich an den weibliche Mitglieder 36,49( 34,97) Erkrankungs- und 0,54( 0,53) Stellung zu finden. Vor furzem fand nun der Chef beim AufDurchgang an. Der ermordete Italiener pflegte die Thür zu dem zweiten Hof regelmäßig selbst zu schließen. räumen feines Bultes unter umherliegenden Drucksachen die vier In Sem zweiten Quergebäude, auch Gartenhaus genannt, befindet sich z11 Kommerzienrat Kühnemann als Protektor des Korb- Fünfzigmartscheine. Der Angestellte erhielt hierauf von seinem Chef ebener Erde ein großes dreifenstriges Zimmer, das als Werkstatt benutzt machers Fischer. Nachdem die„ Post" die Hand von ihrem eine Ehrenerklärung und das Angebot, sofort wieder in seine alte wurde, daran schließen sich noch andere Räume, die Geschäftszwecken Schützling Fischer zurückgezogen hatte, und der Helfer bei den ersten Stellung zurückzukehren. dienen. Im ersten Stod bewohnte Valentini ein größeres zur Auf- Schmutzbroschüren des Betrügers, der einstige" Post"-Redacteur Auch ein Patriot. Bedenkliche Enthüllungen haben zu der bewahrung von Mustern dienendes Zimmer, ein Schlafzimmer und ein Fint über das Meer verduftet war, sah sich der gewerbsmäßige Verhaftung des Direktors Oskar Foellmer vom deutschen Wohnzimmer, sowie eine Küche. Im Erdgeschoß neben der Treppe vor Verleumder der Socialdemokratie genötigt, in den Kreisen derer Veteranen-, Invaliden- und Beamtenheim" und zur Beschlagnahme einem abgelegenen Ort wurde Valentini in seinem Blute liegend von Besitz und Bildung andere Gönner aufzusuchen, die seiner Bücher geführt. An der Spitze des Vereins, der das Heim gefunden. Die Leiche war schon falt, was darauf schließen läßt, daß ihm bei dem Zustandekommen fernerer Sudelwerte behilflich unterstüßte, standen die Geheimen Ober- Regierungsräte Graf v. Bernder Tod schon einige Stunden vorher eingetreten sein muß sein könnten. Fischer wandte sich an den Kommerzienrat Kühne storff, Frhr. Broich, sowie General a. D. von Raczke. Aus diesem Valentini, der in der Regel 8-10 Personen, meist Deutsche, aber mann, und als dieser erfuhr, daß der be- kannte Korbmacher eine Verein ging infolge eines Zwistes ein neuer hervor, in dem es an auch Italiener und Franzosen beschäftigte, wird von den einen neue Broschüre gegen die Socialdemokratie in Arbeit hatte, ließ einer Beaufsichtigung der Geschäftsführung gefehlt zu haben scheint. als ein sehr solider Mann, von den anderen als ein der generöse Arbeiterfeind durch den Leiter des Bureaus des Ver Da Foellmer, der auch im Tausch- Prozeß genannt wurde und Don Juan geschildert. Sein Vermögen soll er stets in einem bandes der Metallindustriellen, einem Hauptmann a. D., wegen Verbrechens gegen das keimende Leben mit einem Jahre Lederbeutel auf der Brust getragen und bares Geld in dem Fischer sofort 100 Mart auszahlen, damit dieser Gefängnis bestraft ist. hatte seinem Vater zu einer Gemehreren Börsen bei sich gehabt haben. Seine Lebensweise wird sich ungehindert seiner unsauberen Thätigkeit widmen könne. Als fängnisstrafe verholfen und dieser wiederum zeigte ihn an als eine geregelte geschildert, und sein Geschäft wurde als blühend Fischer nun sein albernes Machwerk fertig hatte, schickte er das Ma- wußte es durch allerhand Vorspiegelungen dahin zu bringen, daß angesehen. Mehrere tausend Mark soll V. stets mit sich herum- nuskript an das Verbandsbureau der Metallindustriellen. man ihn zum Direktor des neuen Vereins machte. Die mert getragen haben. Diese Eigentümlichkeit war nicht nur seinen Ar- Ob man hier das Sudelwerk redigierte, wie es der" Post"-Fint würdigen Geschäfte", die er, angeblich im Interesse der armen beitern, sondern auch seiner Aufwartefrau und den Hausbewohnern bekanntlich mit den ersten Fischerbroschüren gethan hat, ist uns nicht Veteranen, entrierte, haben nun zu seiner Verhaftung geführt. Gr und Geschäftsfreunden bekannt. Erst vor acht Tagen war er von bekannt. Dagegen wissen wir, daß der Hauptmann a. D. wohl im ist wegen Untreue und Betrugs bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. einer Reise nach Rom zurüdgekehrt. Ueber den Leichenfund wird Auftrage des Kommerzienrats Kühnemann wegen Ankaufs Am Freitag wurde Foellmer verhaftet. Ein einziges Geschäftsbuch, berichtet, daß Valentini förmlich in seinem Blut geschwommen habe. des Manuskripts mit Fischer unterhandelte, und das er in der legten Zeit angelegt hatte, wurde beschlagnahmt. Der Das Klosett, vor dem er lag, war gewaltsam geöffnet, die daß Kühnemann oder der Verband der Metallindustriellen an Staatsanwalt setzte den Berhafteten Sonntagmorgen, vorläufig Wände mit Blut bespritzt. Die Wunden, die V. durch ein die Druderei der Staatsbürger 8eitung" 50 m. auf freien Fuß, da er in Hermsdorf ein eigenes Grundstück hat. stumpfes und ein spizes Instrument erlitten haben muß. einzahlte als Vorschuß auf die Druckkosten der Schmutz- Damit ist aber die Angelegenheit nicht erledigt. Nachträglich hat find sofort tödlich gewesen und sind ihm wahrscheinlich von zwei broschüre. Als dann auf Fischers Betreiben ein Verleger man am Sonnabenduachmittag zwei Privatbücher gefunden, die Personen beigebracht worden. Innerhalb des Klosetts lagen der den Druck der Broschüre auf eigenes Risiko übernahm, überließ erst über das ganze Geschäftsgebahren des Direktors Auskunft geben. Hut und ein Schirm des Ermordeten, der dort überfallen ist. In Herr Kühnemann auch die bei der Staatsbürger- Zeitung" einden oberen Räumen waren die Behälter erbrochen und teilweise gezahlten 50 m. seinem Schüßling Fischer, vielleicht um ihn zur durchwühlt. Die Mörder hatten den Inhalt untersucht und vieles Fortsetzung seiner unsauberen Arbeit zu ermutigen. davon heraufgezerrt. Der Fußboden war damit bedeckt. Es ist an- Man sieht, daß den Vertretern von Besiß und Bildung, feine zunehmen, daß ein Staubmord vorliegt, doch ist es auch nicht Person zu anrüchig ist, wenn sie glauben, mit deren Hilfe ausgeschlossen, daß es sich um einen Racheatt handelt. Die im die Socialdemokratie beschmußen zu fönnen. Doch das sind Borderhause wohnende Tochter des Wirts, Fräulein Rosche, hat Geschmackssachen, über die sich nicht streiten läßt. Da es dem um 1/21 Uhr, als Valentini nach Haus tam, mit ihm gesprochen Geschmack des Kommerzicurats Kühnemann nicht zuwider ist, sich und mit ihm einige Scherzworte am Schanktisch gewechselt. der Verleumdungsschriften eines Fischer im Kampfe gegen die Der Hausdiener hat gegen 2 Uhr die Hunde auf den Arbeiterbewegung zu bedienen, so möchten wir ihm doch raten, ersten Hof gelaffen und den Durchgang geschlossen. Er hat dabei auch die Kunipane des berühmten Mannes, wie Lorenzen, Schenderzwei Männer getroffen, die das Haus verließen, aber sich weiter lein und Köster zu protegieren. Vielleicht empfiehlt sich die Grünnichts dabei gedacht. Mutmaßlich sind diese beiden Männer die dung eines geschäftlichen Konsortiums zu dem Zweck, die SocialThäter, von denen der Hausdiener aber leider teine bestimmte und demokratie mit den Mitteln gewerbsmäßiger Berleumdung zu ver- von der brasilianischen Regierung ohne weiteres hierher ausgeliefert Der Raubmörder Josef Gönczi wird wohl mit seiner Frau genaue Beschreibung geben kanu. Der Mord wird schon deshalb mit nichten. werden. Brasilien hat bis jetzt auch in Fällen, wo der Thatbestand ihnen in Verbindung gebracht, weil um diese Zeit der Mord aller Zur Anlegung der neuen Uferstraße zwischen der Waisen- weniger aufgeklärt war, als bei dem Mord der Gips- Schulzen, die Wahrscheinlichkeit nach ausgeführt worden ist. Die Unbekannten und Jannowigbrücke ist jetzt mit den Arbeiten begonnen worden. verdächtigen Personen ausgeliefert. Ueber die Flucht des Gönczi werben beschrieben als wet mittelgroße Männer in a von Das große Gartenlokal, welches sich an der Ede der Brückenstraße wurde ermittelt, daß er am 18. Auguſt be em Babe, Die Männer dürften bei einem Diebstahl von und der Jannowizbrücke auf dem linken Spree- Ufer weit hinzieht, straße aus mit seiner Frau Berlin verlassen hatte. In Franke Valentini überrascht worden und dann gleich über ihn her wird abgebrochen, während an der Waisenbrücke bereits sämtliche für furt a. D. wurde er von einem Bekannten angesprochen, dem er gefallen sein. Nach den Blutspuren zu urteilen, müssen die den Straßenbau nötigen Materialien angefahren worden sind. Nach mitteilte, er würde nach Dresden reisen. Er fuhr aber nicht dort Mörder auch verletzt sein. Man fand Blutflecke nicht allein auf dem zunächst diese kleinere Strecke der Uferstraße hergestellt sein hin, sondern nach Halle a. S. und von dort nach Brüssel , wohin er dem zweiten Hof, sondern auch auf dem ersten Hof. Wahrscheinlich wird, soll sie dann jenseits der Jannowizbrücke auf demfelben Spree - auch sein Gepäd aufgegeben hatte, das er am 25. Auguft haben sich die Mörder sogar dort am Brunnen gereinigt. In der Ufer bis zur Schillingsbrücke ausgedehnt werden. Die hier an ver- hat abholen laſſen. Später wurden Spuren Gönczis aus Bukarest , Bordeaux , Antwerpen und anderen boas Sie Mörder geraubt haben, ist noch nicht feſtgeſtellt, doch fehlt besiedlich Stellen in der letzten Zeit errichteten oder noch im Bau Kopenhagen , gemeldet und zugleich Ansprüche bei den hiesigen
25-30 Jahren.
Wohnung hat man keine Blutspuren wahrgenommen. Wieviel und
beendet.
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Ein Eisenbahn- Unfall, der leicht größere Folgen haben konnte, ereignete sich gestern abend gegen 8 Uhr am Eisenbahn- llebergang der Görlizer Bahn im Zuge der Elsenstraße bei Treptow . Um die angegebene Zeit fuhr ein Müllfuhrwerk, dessen Kutscher wahrscheinlich eingeschlafen war, gegen die geschlossene Barriere, die im weiten Bogen auf das Geleise flog. Der Kutscher hatte gerade noch Zeit, jein Gefährt vor dem herannahenden Zug, der von Wusterhausen daherbrauste, in Sicherheit zu bringen, während die hinübergebogene Stange der Barriere in viele Stücke zerschellt wurde. Der Führer des Zuges mußte das Hindernis bemerkt haben, denn der Zug wurde furz hinter dem Uebergang zum Stehen gebracht und der Kutscher dingfest gemacht.
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der Beutel, den Valentin auf der Brust getragen haben soll. Die befindlichen modernen Fabrikgebäude treten aus diesem Grunde Orten ausgesetzte Belohnung bolt 1000 m. Brust war aufgerissen und die Kleidung zerrissen. Bemerkenswert ist, ziemlich weit vom Ufer zurück und halten alle bereits die Bau- Behörden auf die erhoben. Bei der Durchsuchung der Wohnung der Gips Schulzen daß bei dem Gastwirt F. Rosche im Vorderhause in der letzten Zeit fluchtlinie der ziemlich breiten neuen Straße ein. nicht weniger als sechsmal eingebrochen worden ist. Rosche ist sind dem Mörder nur einige alte Schmucksachen und zwei Aktien des In der Augelegenheit der in Deutschland nicht approbierten hiesigen Münchener Brauhauses über je 1200 W., sowie neun Stüd mehreremale bestohlen und vor den Spizbuben gewarnt worden. weiblichen Kaffenärzte hat, wie wir mitteilten, der Hilfsverein 1893er 6proz. Merikaner über je 400 M. in die Hände gefallen. Die Allgemein wird angenommen, daß mir solche Personen den Mord für weibliche Angestellte gegenüber dem Bescheide des Polizei- beiden Aktien des Münchener Brauhauses hat G. dem Tischlermeister verübt haben können, die mit der Lebensweise des Valentini präsidiums fich an den Handelsminister gewandt. Von diesem Stiller, dem er den Betrag für die Ladeneinrichtung in der Königund seinen Verhältniffen genau vertraut waren. Die beiden ist mum in einem gleichen Falle, der in Barmen spielte, bereits folgende grägerstr. 35 schuldete, gegeben. Vor etwa acht Tagen ging die verdächtigen Männer sollen dunkle Jackettanzüge und Hüte getragen Verfügung ergangen: haben. Meldung hier ein, daß das Gönczische Ehepaar in Brasilien ges Mit Bezug auf die Verhandlungen, betr. die Anstellung der sehen worden sei. Achnliche Meldungen hatte die Kriminalpolizei Nach einer gestern gegen Abend an den Anschlagsäulen erschienenen im Auslande approbierten Aerztin Fräulein Anna Mösta als Kaffen- schon zu Dutzenden aus aller Herren Länder erhalten. Der Bekanntmachung, in denen die Polizei auf die Ergreifung der arzt durch die Allgemeine Orts- Krankenkasse daselbst, benachrichtige deutsche Generalkonsul Wever in Rio de Janeiro wurde verMörder 1000 Mart Belohnung aussett, ist Valentini am ich Sie, daß bei der 8 weifelhaftigteit der Rechtslage ständigt, der durch Geheimagenten die Spur des Gönczi ver 20. Juni 1854 zu Novara in Italien geboren. 3wei Personen wurden im Laufe des Tages als ver- dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal in einem dortigen deutschen Geschäft thätig ist, das Ehepaar der Herr Minister für Handel und Gewerbe im Einvernehmen mit folgen ließ. Es wurde mit Hilfe eines jungen Oestreichers, der dächtig eingezogen und auf dem Polizeipräsidium eingehend ver- Angelegenheiten eine einheitliche Behandlung dieser in einem fogenannten" Boarding House" ermittelt und verhaftet. bört. Die Vernehmungen waren am Spätnachmittage noch nicht Frage für das Reichsgebiet herbeizuführen beabsichtigt." Die Ehefrau des G. war dort als Köchin thätig. Das Ehepaar Vom späten Abend wird noch berichtet: Die Ermittelungen haben Dr. Mösta als Kaffenärztin austellen zu dürfen, traf Ende Juli aus Spiz. Auf eine erneute Eingabe des Kassenvorstandes, Fräulein nannte sich Fönczi. Zum Verräter wurde der mehr erwähnte weiße Gönczi und Frau wollen im November 1897 von Antwerpen bisher nur sehr wenig Anhaltspunkte zur Entdeckung der Mörder zu dem Handelsministerium der Bescheid ein, daß kein Grund vorliege, aus mit dem Dampfer Mainz " nach Sao Paulo in Brasilien geTage gefördert. Der Einzige, der diese gesehen hat, ist der Haus von der früheren Verfügung abzuweichen. Es fragt sich nun, ob in kommen sein. Dann kamen sie nach Rio, wo G. mit Fleischwaren diener Schwandtke und der kann leider keine auch nur einigermaßen dem neuen Bescheide des Berliner Polizeipräsidiums bereits ein Er- handelte. Mit dem östreichischen Kommis verkehrte G., der ihn genaue Beschreibung von ihnen geben. Es wäre wünschenswert, gebnis der„ einheitlichen Behandlung dieser Frage für das Reichs- auch oft unterstützte. Als die brasilianischen Zeitungen die Bes wenn Leute, die sich in der kritischen Zeit in der Gegend des Thatortes, gebiet" zu erblicken ist. Aber auch sonst scheint nach der mitgeteilten kanntmachungen der Berliner Polizei mit dem Bilde Gönczis brachten, des Halleschen Thores zc. bewegt haben, sich ihre Beobachtungen in das Verfügung die Vorstellung des Hilfsvereins beim Handelsministerium erinnerte sich der junge Kaufmann verschiedener Umstände, die seiner Gedächtnis zurückrufen und gegebenen Falles der Kriminalpolizei aussichtslos zu sein. Um so eher ist eine den Bedürfnissen Verdacht! erweckten, den er dann seinem Konsulat mitteilte. Das ibre Wahrnehmungen mitteilen wollten. Die bisher sistierten gerecht werdende gesetzliche Regelung der Frage vonnöten. Weitere ergab sich dann von selbst. Personen sind wieder entlassen worden. Kriminalfommissar v. Böcke mann hat gestern nachmittag alle Gehilfen und Gehilfinnen, die bei Die Höhe des Schadens, welchen die Neichspost durch den Feuerbericht. Sonntag gegen Abend wurde die Feuerwehr Valentini beschäftigt waren, vernommen. Dabei hat sich heraus- ungetreuen Geldbriefträger Schwarz erleidet, ist bisher nicht nach Weinbergsweg gerufen, wo ein Ladenbrand zu beseitigen gestellt, daß der Ermordete eine silberne Remontoir Uhr genau festgestellt worden. Die Behörde rechnet ersichtlich mit der war. Kurz darauf mußte Jo a chim str. 11 ein Schadenfeuer in irug. Diese ist ebenfalls geraubt. Leider kennt man ihre Annahme, daß Schwarz auch früher schon ähnliche Fälschungen aus einer Pianofortefabrik abgelöscht worden. Nummer nicht. Es ist eine Uhr mit Doppeltapfel und geführt hat und unterwirft daher jetzt die durch ihn ausgehändigten Orgelfonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche, den Herr Goldrand. Ob der hintere Deckel glatt oder verziert ist oder eine Geldsendungen einer Nachprüfung auf die Richtigkeit der vollzogenen Gravierung enthält, weiß man nicht. Das weiße Bifferblatt Quittungen. Bisher ist keinerlei verläßliche Fährte des Flüchtlings aber trägt in blauer Schrift den Namen Liugi gefunden. Valentini. Die Chatelaine ist anscheinend aus Nidel oder vernickelt, sicht aber schon etwas gelblich aus. Die eifriger Befürworter des Ententeich- Projekts, ist nach der„ KreuzDer Ober: Verwaltungsgerichtsrat Knute, einst bekannt als Pfandleiher und Trödler wollen gut thun, nachzusehen, ob Ohne Orden? ihnen im Laufe des gestrigen Tages eine solche Uhr oder Zeitung" in den Ruhestand versezt worden eine Uhr ohne Bifferblatt angeboten worden ist oder scharf darauf zu achten, ob sie ihnen fünftig vorkommt und eventuell der Kriminalpolizei unverzüglich Mitteilung zu machen. Tie Anschlagfäulen mit der Bekamniniachung waren gestern abend in allen Stadtteilen ununterbrochen förmlich belagert
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Nene Spielplätze. Jm Pläntenwalde hinter Treptow sollen außer dem schönen Spielplaß, der dort in diesem Jahre fertig gestellt worden ist, aber erst im nächsten Jahre freigegeben werden wird, nach und nach noch mehr solcher Tummelpläße für Kinder wie für Erwachsene eingerichtet werden. Wenn dieser Plan zur Ausführung
Musikdirektor Otto Dienel Mittwochmittag 12 Uhr unter Mitwirkung von Frl. Helene Breeßt, Frl. Leontine de Ahna, Herrn Konzertmeister Leopold Hartmann und Herrn Franz Schmidt bei freiem Eintritt hält, verspricht Duette, Arien, Violin- und Orgelfompositionen von Bach, Händel, Mendels fohn, Tartini , Alb. Becker und Dienel.
Auf der Radrennbahn im Sportpark Friedenau ist am Sonntag das Sechsstundenrennen zur Entscheidung ge= tommen. Für die Fahrer war es eine von mancherlei Unfällen be gleitete Pferdearbeit, für die Zuschauer aber eine harte Gedulds. probe. Wer bis zum Schluß aushielt, hatte das Vergnügen, den Engländer Walters als Sieger im großen Preis von Berlin begrüßen zu dürfen. Mit einer Ausdauer, der auch der ärgste Benzin