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beträgt ungefähr 8 iter d entspricht an Volumen etwa fund zerbissenem Holz. Im Juni oder Juli friecht der Faller als schöner 150 Hühnereiern. Die Acpyornis Eier sind ungemein felten großer, graubrauner Schmetterling ans. Bald darauf legt das Einige Gremplare befinden sich zur Zeit noch im Britischen   Museum Weibchen ihre länglich und hellbräunlich erscheinenden Eier ab, die sich zu London   und in den Pariser   Museen. Die Riesenvögel, die diese bei der Sommerhize bald zu Nämpchen entwickeln. Letztere dringen Eier legten, starben wahrscheinlich erst zu historischer Zeit aus, wenn durch die bereits vorhandenen Bohrlöcher in das Innere des Baum­auch die Berichte von dieisenden aus der Zeit vom 13. bis 17. Jahr stammes ein, um hier das Zerstörungswerk ihrer Vorfahren fort­hundert, die von Riesen Raubvögeln auf Madagaskar   zu erzählen zuseßen. Es kommt auch häufig vor, daß erwachsene Raupen außer wissen, auf Phantasie beruhen. Man fand die Eier vor und kon halb des Baumes an sicheren Verstecken sich einpuppen. Meist ist es strnierte sich danach die Existenz des Niesenvogels Aepyornis. Auf ziemlich schwer, diesem gefährlichen Schädling beizukommen. Raupen, ihn sind vermutlich auch die Sagen vom Vogel Rock in den arabi- die noch nicht weit eingedrungen sind, können sehr oft mit einem in schen Märchen zurückzuführen. In London   und Paris   zusammen den Bohrgang hineingeſtedten Draht getötet werden. Alte und gestellte felettfragmente zeigen, daß Aepyornis zu den straußen- stark befallene Bäume haut man ain beffen um und benutzt sie als ähnlichen 3 bis 31½ Meter großen Vögeln ohne Flugvermögen ge- Brennholz.( Praktischer Wegweiser", Würzburg  .) hörte.­Humoristisches. Theater.

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Wiener Wolfs Theater. V Die Lügnerin von Alphonse Daudet  . In der Arbeit unsrer Wiener   Gäste scheint mir etwas unsicheres zu liegen. Es ist, als ob man die Bedingungen eines Berliner   Gastspiels nicht genau oder nicht richtig erwogen habe. Man hat vielleicht zu spöt eingesehen, daß man neue oder wenig bekannte Stücke bringen muß, um im Mai das übersättigte Bublifum zu intereffieren. Die auch gerade die Wiener   leicht diefem Frrthum verfallen konnten. In Wien   geht man häufig ins Theater um der Schauspieler willen. In Berlin   will man im allgemeinen glücklicherweise ein Stück sehen.

Von der Pariser Weltausstellung. Ein Kellner zum andern:" Wenn ein Gast sich wie ein Taubstimmer benimmt, das ist ein Franzose, französisch sprechen hier nur die Deutschen  ." das ist ein Engländer; wenn ein Gast etwas auf englisch   bestellt,

Aus einer Anklagerede. Bei seinen Betrügereien gab sich der Angeklagte für eine Polizeiperson aus; das zeugt fo lichen Ehrgefühls!" ( Simpl.")

ist, thut es nicht allein, Darstellung, selbst wenn sie noch so gut recht von seiner bodenlosen Verkommenheit und seinem Mangel jeg

Daudets Lügnerin" hat man wohl einstudiert, weil es

weiter anrechnen.

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Notizen.

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in Berlin   wenig gespielt ist. Man sah ein, daß man etwas- Die Leipziger Illustrierte Zeitung  " bringt in Neues bieten bieten mußte und fam so in eine Zwangslage. ihrer legten Numuner Augenblicksbilder aus dem Wenigstens erklärt sich auf diese Weise am leichtesten Reichstag, unter deuen sich auch eine Gruppe: Der die Wahl des Stücks, das um es gleich zu sagen matt und schlecht ist. Den Wienern wollen wir diese Thatsache nicht Frühstücstisch der Socialdemokraten" befindet, in Gern gesehenen Gästen nimmt man so leicht der Singer, Bebel und Stadthagen   besonders gut getroffen sind. Als Reklamemittel für einen neuen Roman, nichts übel, um so weniger als wir davon überzeugt sind, daß sie der demnächst im Feuilleton des Pariser Matin" erscheinen soll, hat beim nächsten Besuch das Terrain besser kennen werden. Die Er diefe Zeitung die Berbreitung der Zettel aus einem Luftballon ge­fahrungen, die sie heuer fammeln, werden vielleicht nicht billig sein, wählt, der hoch über Paris   schwebte und einen Papierschuee dafür aber eine so eindringlichere Sprache reden. fallen ließ. Was soll man aber zu Daudet fagen? Man weigert sich c. Edmond Rostand   erzielt mit seinem Drama Aiglon" zunächst, an seine Autorschaft zu glauben. Man rät auf einen stümperhaften Bearbeiter, der aus einer feinen Novelle am Sarah Bernhardt  - Theater in Paris   täglich eine Staffeneinnahine ein grobes Theaterstück zurecht zimmerte. Der Zettel behauptet in- bot 11 000 Fr., das macht 1300 Fr. Tantiemen; sein Cyrano de deffen mit absoluter Bestimmtheit, daß Daudet   der Verfaffer fei, Bergerac  ", der jetzt in Paris   den Weltausstellungsbesuchern vor­glaubwürdige Leute bestätigen es, und so bleibt nichts übrig, als sich geführt wird, bringt etwa 10 000 Fr. täglich, also etwa 1200 Fr. melancholisch mit dem Faktum abzufinden. Es ist ja richtig: man antiemen; beide zusammen ergeben so dem glücklichen Autor Tag fann ein großer Epifer sein und ein elendes Stüd schreiben. Es ist für Tag 2500 Fr. allein für Paris  .- richtig, bleibt aber trotzdem bitter.

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Blumenthal und Nadelburg haben ihr nenes drei­altiges Lustspiel Die strengen Herren" beendet. Der Stoff ist aus der jüngsten parlamentarischen Zeitgeschichte geschöpft.- -Mädchenpolitit", ein dreiaktiges Lustspiel von Albert Herrmann  , gelangt am 3. Juni im Neuen Theater zur Erst­aufführung. Das Volksstück des östreichischen Abgeordneten Bendel " Der Werkmeister", dessen Ausführung die Grazer Censurbehörde ver­boten hatte, wurde freigegeben. Das Verbot bildete den Gegenstand einer Interpellation im Abgeordnetenhause. Das verbotene Echanspiel" Der lette Knopf" von

Einzig und allein im Motiv merkt man den Geist des Dichters. Diese Lügnerin", die naiv schwindelt und mit naiver Selbstverständ­lichkeit ihren Maun beträgt, ist ein intereffanter Charakter. Nach dem groben Wort schlecht" ist sie teineswegs abzuthun. In vielen Beziehungen ist sie vielmehr gut, liebenswürdig. aufopferud, ja, so wunderlich es flingen mag, tren. Alles, was sie thut, thut sie im Grunde mit dem besten Gewissen. Die Vielmännerei ist ihr so natürlich, wie andern das Atmen. Ihr Lebenswandel macht sie richt einmal finten. Ihr ganzes Empfinden ist von den andrer Frauen grundverschieden und darum soll man sie nicht schelten. J  . Gans v. Ludassy wird vom Ensemble des Wiener   Volks Leider bleibt selbst die grende, an diesem Charakter nicht un- theaters vor einer geladenen Gesellschaft bei geſchloſſenen Thüren an getrübt. Dandet giebt ihr schließlich ein bischen Gewissen, ein 6. oder 9. Juni aufgeführt werden. bischen Gemüt und die Verzweiflung, die aus diesen Eigen schaften resultiert. Kurz: er macht sie zur gewöhnlichen Dirne oder zur gewöhnlichen Ghebrecherin, wie man mum will. Das ist von allem Bitteren schließlich das Bitterste. Der legte Aft, in dem die Lügnerin" Gift nimmt, ist einfach schauerlich. Lediglich dem virtuosen Spiel der Odil on war es zu danken, daß die Opposition fich nur verhältnißmäßig schüchtern meldete. Ueberhaupt war der Abend ein Erfolg für die Odilon. Sowohl in Hartlebens Sittlicher Forderung" wie in der Rolle der Lügnerin" trug fie einen vollen Sieg davon. Ihre Erscheinung war glänzend; ihr Spiel brillant, sicher, echt. Sie war entschieden das An­genehniste, das mus in diesem Fall geboten wurde. Schließen wir also mit ihr.

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Aus dem Tierreiche.

E. S.

Bent in Wien   für das Chrengrab des verstorbenen Stomponisten Ein Denkmal für Johann Strauß   wird Professor ausführen. Das Monument zeigt die Nige der schönen blanen Donau   an einen Felsen gelehnt, au dessen Spize das porträt getrene Medaillon des Walzerkönigs eingegraben ist. Träumend streift die Nire über die Saiten einer Harfe.

- Das Klingersche Bild: Die Kreuzigung Christi", welches von einem Hannoverschen Konsortium zum Preise von 25 000 M. angekauft war in der Erwartung, daß die taur jegt zu 12500 M. erworben werden, aver auch auf dieses Stadt Hannover   dasselbe file das Kestner- Museumt erwerben werde, Angebot will die Stadtverwaltung nicht eingehen.-

t. Eine der größten Jusettensammlungen der Welt ist durch das Vermächtnis von A. B. Bolton in den Besit der Universität des Staates Illinois   übergegangen. Ihr Wert wurde auf etwa 200 000 m. geschätzt.

Der Weidenbohrer ist sehr oft die Ursache, daß Apfel- und Birnbäumte fortwährend kränkeln, wenig tragen und schließlich bei einem Sturm unbrechen. Die große Raupe des Weidenbohrers verrät sich durch Löcher in der Rinde, aus welchen im Sommer ein scharfer Holzessiggeruch bringt. Sie befällt nicht nur Obstbäume, sondern auch Weiden  , Pappeln, Eichen und Linden. Die Raupe nährt sich vom Holz, sowie auch von den saftigen Cambiummassen der Bäume, so daß schließlich der Stamm auf ganze Streden wie ausgehöhlt erscheint. Der Schädling ist äußerlich durch einen etwas plattgedrückten, sechs bis zehn Centimeter langen Störper von rotbrauner Farbe gekenn zeichnet. Der Kopf trägt außerordentlich harte Freßzangen. Die Raupe ist natürlich zunächst ganz flein, bohrt sich in den Stamm ein und ist nach zwei bis drei Jahren ausgewachsen. Nach dieser Beit puppt sie sich ein und zwar an Stellen, die es dem Schmetter­ling möglich machen, ins Freie zu gelangen, für gewöhnlich in faulem schultheißen. Berantwortlice: Redacteur: Paul John in Berlin  . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin  ..

Im Jahre 1896 hat ein Herr N. Korb im böhmischen Mittel­ gebirge   zwischen Leitmerit und Leipa auf dem Eichberg ein nicht unbeträchtliches Gelände angekauft, den öde liegenden Teil desselben mit Bäumen bepflanzt und dafür Sorge getragen, daß jegt und fürderhin auf diesem Gebiete Tier- und Pflanzenwelt vor jeder Eins wirkung von Menschenhand geschützt bleiben. Bereits im vergangenen Jahr war das Gelände zu einer kraftstrogenden Wildnis von eigen artiger Schönheit geworden, das ganz den Charakter eines Urwalds trägt.-

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Ein Vorfahr unsres bayrischen Parteigenossen, des neuen Landtags Abgeordneten für Nürnberg  , Dr. med. von Haller, Bartholomäus haller v. Hallerstein zum Ziegel stein, bekleidete vom 27. Mai 1549 bis zu feinem am 4. März 1551 erfolgten Tode in Frankfurt   a. M. die Stelle eines Stadt­