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Wirt. Aber wir wollen uns doch nicht die Beine in den Leib| Erde. So standen die Bäume bis zum Augenblick der Abfahrt nach ftehen 1"
Und sie setzten sich, kofteten und probten. Nach einer längeren Bause beugte sich der Wirt vor und sagte:
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„ Aber eins habe ich doch noch' ne feine Sorte. Da, tosten Sie mal."
" Ja," schmatzte der Wachtmeister,„ nicht ohne!" Und heimlich flüsterte er ihm ins Ohr:
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" Ja, wenn er ooch rot is, den feinsten Schluck liefert er doch, der Destillateur. Aber Verschwiegenheit! Wachtmeisterchen! Ver schwiegenheit!.. Das ist nur für meine Vorzugskunden. Es bleibt ja doch das beste und billigste. Da kann ich die Flasche um fünf Groschen billiger geben.... Man muß ja manches thun, um sich seine Kunden zu erhalten. Und solch' Tropfen was, da wär' man doch wert, fein ganzes Leben lang Wasser saufen zu müssen, wie' n Frosch!. sein Gast war plöglich auf „ Na- warum sollen Sie denn auch nicht auf diese Weise den andern die Kundschaft wegziehn!? So'n heimlichen, feinen Tropfen, da kommen ja alle nach. Auf diese Art erfährt man wenigstens, wer sein Wort damals ernst meinte!"
Der Wirt brach jäh ab gesprungen:
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Die letzten Säge sprach er schon auf der Straße. Na- eine Griebe madt den Kohl nicht fett, und ein so'n Kerl is ja schließlich immer darunter. Dem hatte er die längste Zeit was abgekauft!
Paris , als man sie mit der ste umgebenden Erdmasse heraushob und mit Hilfe von Krahnen in die Wagen verlud. Zwei dieser Dattelpalmen sollen je mit Kiste und Erde ein Gewicht von 7500 Kilo gramm haben.
ck. Unter welchen Erscheinungen tritt die Be täubung ein? Der französische Psychologe J. Philippe hat, nach einem Bericht der soeben erschienenen Beitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane", über die Formen, in denen die völlige Empfindungslosigkeit infolge von Einatnien durch Chloroform und Aether eintritt, Untersuchungen angestellt. Die durch den Aether allmählich eintretende Anästhesie( Empfindungslosigkeit) zieht zuerst die Atmung, durch die die Dämpfe ins Blut dringen und die Nerven beeinflussen, in Mitleidenschaft. Der Atemrhythmus wird vom Be ginn des Einatmens des Aethers an beschleunigt. Unregelmäßig aber wird er erst dann, wenn die intellektuellen Funktionen schon angegriffen sind. Dann wird die Ausatmung passiv. Im Gehirn verlangsamen sich die arteriellen Bulsschläge; das Gehirn wird blutlos, und die Temperatur finft mit der Anästhesie. Das Blut wird schwarz. es erfolgt eine Verminderung der roten Blutkörperchen zu Gunsten der weißen, ein Zeichen der Anämie. Zuerst verliert sich die Hauts empfindlichkeit, dann die Feinheit der Tastempfindung, darauf die Empfindlichkeit für den Schmerz, und später erst die für den Druck. Die Empfindungslosigkeit ergreift also zunächst die am wenigsten durch Erziehung ausgebildeten Sinneseindrücke. Zuerst wird die and unempfindlich, dann steigt die Unempfindlichkeit. Sie weicht nicht an beiden Seiten zugleich, sondern zuerst an der linten. Reste freilich von Berührungsempfindungen bleiben noch zurück und äußern sich besonders in Kraßgefühlen. Die Auflösung der Muskelbeweglichkeit vollzieht sich ungefähr in derselben Reihenfolge, wie der Verlust der Empfindlichkeit. Am längsten intatt bleiben die Und mit einem verstohlenen Bliuzeln, ganz verständnisvoll: Kontraktion der Kauwverkzeuge und der Pupillarreflex, In Beziehung Denken Sie, Wachtmeisterchen, bei mir fömmt so was vor?... zu den physiologischen Phänomenen stehen bestimmte psychologische Ich habe ja hier allerdings was Frisches, heut früh angekommen. Empfindungen. Die Einatmung ruft zunächst einen angenehmen Das werden Sie wohl bei mir bloß allein finden. Ganz was Be- Geruch und aromatischen Geschmack hervor. Bei zunehmender sonderes. Das billigste und beste, was man sich denken Ja, Anästhesie wird die Illusion erweckt, als ob man langsam aber Wachtmeisterchen, was rennen Sie denn davon? Na nu so was!" Er sah dem zornig die wundert und verlegt nach. gemeint!
So philosophierte er vor sich hin bis zum zweiten Wirt. Der ließ ihn auch erst proben. Und plöglich überfam den Wachtmeister das Mißtrauen. Es wollte ihm nichts mehr schmecken. Sein Mißtranen drohte:
„ Das ist doch nich etwa vom Roten!"
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" du du lieber Himmel 1" lachte der Wirt vergnügt. Nich dran zu denken!"
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staubige Straße Hinabeilenden ver Nun hatte er es so gut mit ihm
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Der Wachtmeister pustete vor sich hin: Hä, das hätte ich mir wohl denken können, daß dieses"- die Schimpfwörter schluckte er hinunter dieses... dieses dieses sich nicht rein hält!.. Wie einem das Proben zu Kopf steigt! So,' n bißchen langsamer geh'nda im Schatten. Aber das is m' ganz gleich- Schnaps wird jetzt geholt. Und wenn ich's ganze Dorf rum sollte, irgendwo krieg ich doch Reiner, der nich vom Roten stammt." Und er ging zum dritten lief im Zickzack zum vierten und kam endlich beim fünften heraus, schnalzte und lallte: Wirklich was Besonders. So' ne Gesellschaft! Haben fie doch alle miteinander bloß den vom Roten ! Na, sollen's merken!" Rührung quoll ihm hoch:" Aber wenn man nu nischt andres friegen fann... Es ist ja auch schließlich wahr das Billigste soll man nich verschmähn. Da müßte man det janze Jahr- Wasser faufen- Waffer Brrr- r!..."
und Beste wirklich faufen!
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Kleines Feuilleton.
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auf einer schiefen Ebene herabglitte, bis zu dem Moment, wo man die Erde berührt und das Bewußtsein verliert. Dann fühlt man eine angenehme Wärme fich des Körpers bemächtigen. Der Stopf wird schwer, und man beginnt schläfrig zu werden. Das Einschlafen fängt bei den Zehen an und schreitet allmählich zum Rumpf fort. Es wird dabei das Gefühl der Vibration hervorgerufen. Schmerzempfindungen find jetzt nicht mehr möglich; man hört auf zunächst die Form der Gegenstände zu unterscheiden, dann ihr Ge wicht, dann ihre Temperatur. Man wird nun für Stiche unempfind lich. Es beginnen Vibrationen innerhalb des Gehörgangs. Man hört Glodengeläute, Lokomotivenpfeifen, Kastadenspringen. Allmählich wird dieses Geräusch leiser, und das Gehör schläft ein. Ein leichter Schleier scheint sich vor die Außenwelt zu legen. Auch die andren Sinnesthätigkeiten, Geschmad, Geruch 2c. verschwinden. Die Anästhesie dringt nun auch in das eigentlich Physische. Durch die zunehmenden akustischen Erregungen schwindet die Aufmerksamkeit. Die Worte entschwinden, und auch die Gedanken. Das Bewußtsein verliert sich. Dieser Moment ist bei den verschiedenen Menschen mit verschiedenen Empfindungen verknüpft. Einige haben das Gefühl der abnehmenden Aufmerksamkeit, der Unmöglichkeit zu fixieren. Andre haben die Empfindung einer„ absoluten physiologischen Unmöglichkeit"; ihnen ist zu Mut, als ob ihnen alle Glieder fortgenommen und alle physischen und moralischen Afte unmöglich wären. Die Wieder tehr der Empfindlichkeit vollzieht sich nicht in derselben Weise wie das Entschwinden; sie vollzieht sich zuerst an den Teilen, die ant meisten vom Gehirn entfernt find.-
Meteorologisches.
Seltene Bäume. Aus Paris wird der Straßburger. Post" berichtet: Unter den Bäumen in den Gärten der Welt- ie. Die Revolution in der Atmosphäre. Das Luftausstellung sind einige besonders erwähnenswert, denn sie gehören meer ist vergleichsweise weit beweglicher als der Wafferocean und nicht zu den einheimischen, sondern sind nur für kurze Zeit aus wenn das menschliche Auge die Umwälzungen, die sich nahezu Treibhäusern oder aus dem Süden hierher verpflanzt. So eine dauernd in der Atmosphäre vollziehen, sehen könnte, wie es die Art der Araukaria- Tanne, deren Zweigen die schuppenartig auf Wogen der See sieht, so würde sich ein ungeheures Schauspiel vor liegenden Blätter das Aussehen von diden Schiffstauen geben. Ein unfrem Blick enthüllen. Da nun aber die Luftströmungen un ants China stammender Bauni ist der Giekgo, Salisburia sichtbar bleiben, so muß der Mensch auf andre Wege biloba, und unter den Nadelbäumen gelten für besonders denken, sich einen Begriff von ihnen zu machen. Zu beachtenswert eine Ceder des Atlas, eine Weißtanne, den Hilfsmitteln, die Entwicklung und den Verlauf der abies cranstoniana, und ein Mammutbaum, sequivia pendula, bie atmosphärischen Bewegungen zu studieren, ist seit einiger weniger durch Schönheit als durch Seltsamkeit auffallen. Die Weiß- Beit bekanntlich auch der Flugdrache getreten, der besonders seitens tanne gleicht mit ihrem hohen Stamme, von dem einige dünne der amerikanischen Meteorologen eine hervorragende Vervollkomm Zweige ausgehen, einem großen Skelett; der Mammutbaum hat mung und Verwendung gefunden hat. Borzüglich beschäftigt sich die viele Zweige, die aber nach Art der Trauerweiden herunterhängen. Wetterivarte auf dem Blauen Hügel bei Boston mit der Erforschung Ein ganzer Wandelgang ist von kleinen Dattelpalmen, phoenix der höheren Luftschichten und der in ihr sich abspielenden Vorgänge canariensis, eingefaßt. Die Dattelpalmen, phoenix dactylifera, durch Vermittelung des Drachenflugs, und der Begründer dieser in ie: Avenue Nicolas II . find aus Nizza gefomnien. Schon vor wertvollen wissenschaftlichen Arbeit, H. Clayton, hat jüngst in einer achtzehn Monaten wurden dort Vorbereitungen getroffen, um Ver- Buschrift an die Londoner " Nature" einige wichtige Schlüsse aus schickung und Verpflanzung nach Paris zu ermöglichen. Rings um den bisherigen Ergebnissen zu ziehen versucht. Es handelt den Baum zog man einen Graben, schnitt in einer Tiefe von sich für ihn um keine geringere Aufgabe, als die Entanderthalb bis zwei Metern die Wurzeln durch und schob einen scheidung der Frage, wie die großen Wirbel im Luftmeer Boden aus Stateten darunter, fügte die Seitenwände hinzu und entstehen, die in der Witterungskunde gewöhnlich als Cyklonen oder bildete so eine Kiste, in welcher der ganze Baum stand. Dann wurde der Graben mit der besten Erde angefüllt und reichlich begossen, und als im Frühjahr die Wurzeln neu ausschlugen, da fanden die jungen Fasern ihren Weg durch die Zwischenräume der Kiste in die frische
Minima bezeichnet werden. Der letztere Name ist von der Thatfache hergekommen, daß innerhalb eines solchen Wirbels das Barometer einen Tiefstand aufweist. Clayton unterscheidet nun nach den Ergebnissen der Forschungen seiner Wetteriparte pier Arten von Vors