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ohne den geringsten Rückstand im Magen und Darmkanal zu denn echter, naturreiner Honig Idst sich völlig darin auf, ohne einen hinterlassen. Daraus erklärt sich auch die fräftigende Wirkung trüben Niederschlag zu hinterlassen. Die Farbe des Honigs ist kein guten Honigs. Er dient in hohem Grade dem mensch entscheidendes Merkmal der Echtheit und Güte desselben. Sie ist lichen Körper bei seiner chemischen Umgestaltung zur Er- bedingt durch die Blüten, von denen derselbe gesammelt worden ist, wärmung und zur Entwickelung seiner Kräfte und ist somit, wenn auch von der Bodenbeschaffenheit des Standorts der honigenden er auch nicht das Leben für sich allein zu erhalten vermag, einer der Pflanzen. Bei der Beurteilung des Honigs muß daher die Farbe ausgezeichnetsten Nährstoffe, die wir kennen. Das wußten die alten unberücksichtigt bleiben und der Geschmack entscheidend sein.- Deutschen besser, die Massen von Honig verzehrten und gesund und ( Kölnische Voltszeitung"). alt wurden.

Wegen der vorzüglichen Eigenschaften, welche der Honig allen tünstlichen Zuckerfabrikaten gegenüber voraus hat, sollte bei Kindern und erwachsenen Personen, die an Verdauungsschwäche leiden, zur Verfüßung der Nahrung immer nur Honig statt Zucker zur Ber wendung kommen. Als Nahrungsmittel für die Kleinen Säuglinge ist der Honig von außerordentlichem Wert, indem derselbe im Magen des Kindes ohne jeden Zersegungsprozeß aufgelöst wird. Bei Kinderkrant­heiten ist daher zu empfehlen, die Nahrung der Kleinen mit Honig zu ver­süßen. Ein besonderer Vorzug der Honigversüßung liegt noch darin, daß durch denselben weder Gärung noch Säurebildung erregt wird. Reiner Schlenderhonig in geringen Mengen mit Kaffee, Milch oder Brot genossen, wird selbst vom schwächsten Magen ertragen; er er zeugt rasch ein behagliches Gefühl von Wohlbefinden und regelt und befördert die Verdammg. Selbst zum Versüßen der einzumachenden Früchte, des Backwerks und dergleichen ist Honig dem Zucker vor­zuziehen.

Als Heilmittel leistet der Honig ausgezeichnete Dienfte. Der Kranke sucht Hilfe, wo er tann. Mancher trinkt oft die fadejte Brühe von abgekochten Wurzeln oder sonst von Blüten und Pflanzen teilen, um wieder zu genesen, und in dem Honig besigen wir das Feinste, Aromatischte und Heilsamste vereinigt, was uns die Pflanzen­

welt bietet.

Honig birgt in sich jene pilz- und bacillenstörende Ameisen­fäure, durch welche er auf alle Organe, mit denen er in direkte Be­rührung kommt, also auf Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf und Magen, sowohl aseptisch, d. h. jeder Pilz- und Bakterienbildung vorbeugend, als auch antiseptisch, d. h. etiva vorhandene Wucherungen zerstörend und vernichtend, wirken muß. Für Orte, welche ärztliche Hilfe mur in stundenweiter Entfernung und unter großen Geldopfern erlangen können, ist der Honig ein geradezu unschägbares Gut. Mit einem Eimer Wasser kann ein im Entstehen begriffenes Schadenfeuer gelöscht, mit einem Glas Honig manche feimende Krankheit unterdrückt werden. Hat das Uebel aber um sich gegriffen, so kommt oft alle Hilfe zu spät. Wie manches Kind auf entlegenem Dorfe hätte der mörderischen Diph­theritis entriffen werden können, went rasch Honig zur Hand gewesen wäre. Während der letzten Influenza- Epidemien verspürten die Kraufen auf den Honiggenuß sofort Linderung, und viele Personen schreiben es dem häufigen Genuß von Honig zu, daß sie von dem läftigen und gefährlichen Uebel verschont blieben.

Kleines Feuilleton.

Ein sonderbarer Eisenbahnversuch vor mehr als 70 Jahren. Der Mechaniker John Vallance aus Brighton   hatte, wie" The Engeneer" erzählt, ein Batent auf eine pneumatische Röhreneisenbahn genommen. Im Jahre 1826 baute er auf dem Devonshire- Platz, oder in seinem dortigen Garten, aus Holz ein Rohr von 2,5 Meter Weite und 46,2 Meter Lange, dessen Enden mit entfernbaren Glasthüren geschlossen waren. In diesem Rohr lief auf Schienen ein kleiner Wagen, der einen senkrechten, die Rohrwandungen fast berührenden Holzschild trug. Durch Dampfpumpen wurde die Luft vor dem Schilde aus dem Rohre ge­saugt, wobei dieser Rohrteil geschlossen gehalten, der andre aber ge­öffnet wurde. Dadurch wurde eine geringe, für Menschen nicht wahrnehmbare Luftdruckdifferenz erzeugt, die zur Bewegung des Wagens nach der Seite der verdünnten Luft und des verminderten Luftdrucks genügte. Durch Umstellung von Klappen und durch ent gegengesetztes Schließen und Oeffnen der Rohrenden wurde die rück­läufige Wagenbewegung erzielt. Eine Anzahl Parlamentsmitglieder be­fuhr diese Möhrenbahn, war vom Versuch sehr befriedigt und erklärte die Reisemethode für günstig, wenn man sie auf meilenweite Entfernungen ausdehnen könne. Ein gewiffer Couling, wie es heißt ein russischer Ingenieuroffizier, berichtete die Erfindung seiner Regierung in sehr lobenden Worten und empfahl dringend, den Bau einer solchen Röhreneisenbahn für Wagen mit Rädern von 3-4 Meter Durch­messer von St. Petersburg   nach dem Schwarzen Meere, wobei er die Erreichung einer Fahrgeschwindigkeit von 160 Kilometer in der Stunde als sehr wahrscheinlich hinstellte. In dem Versuchsrohr war die Fahr­geschwindigkeit eine nur geringe. Ballance machte weitere Versuche mit einem großen Wagen, der 20 Personen faßte. Die Versuche gelangen. Eines Tags verwandelte er seinen Wagen in einen Speiselvagen, in dem die Passagiere ein reichliches Mahl einnehmen konnten, und hatte die Einführung von Polsterfizzen und allerlei Bequemlichkeiten im Auge. Als erste, 91/2 Kilometer lange Linie sollte eine Röhren­bahn von Brighton   nach dem Hafen Shoreham gebaut werden. Weil in der Versuchsstrecke die Verminderung des Luftdrucks so gering war, glaubte man, das filometerlange Rohr aus einer billigen dünnen Holz oder Ziegelusuvandung herstellen zu können, ohne zu bedenken, daß solch leichter Bau unter der Erschütterung einer schnellen Fahr­bewegung der Wagen zusammengebrochen wäre, und daß eine so geringe Differenz des Luftdrucks unmöglich eine Steigung von über 55 Meter überwunden hätte, von denen noch dazu 46 Meter auf die Stadt Brighton   zusammengedrängt wareit. Der Bau sollte 1,500 000 M. tosten, der Gütertarif 3 M. für die Tomme bei 1 M. Selbstkosten betragen. Vorausgesetzt wurde ein jährlicher Waren transport von 75 000 Tonnen. Der Personentarif sollte sich auf 5 M. für Hin- und Rückfahrt stellen. Der Erfinderoptimismus Ballances und seiner Freunde ging weiter. Sie planten für 10 000 000 m. eine Röhrenbahn von Brighton   nach London   mit starkem Verkehre und saben schon eine London  - Brighton­Shorehamer Luftdruck Transportgesellschaft, der fie eine Sur Heilung äußerer Verlegungen, Wunden und Geschwüre hat Jahresdividende von 25 Proz. herausrechneten. Allein aus allen der Honig ebenfalls sehr gut sich bewährt. Frische Schnittwunden, Blänen wurde nichts. Die Idee, in Röhren zu reisen, fand keinen gleich mit Honig verbunden, heilen in fürzester Zeit; für äußere Ge- Beifall, obwohl der Erfinder den Wünschen nach Licht dadurch ent­schwüre bereitet man eine vortreffliche Honigsalbe. Man nimmt gegenkommen wollte, daß er die Nohrivandingen mit Fenstern halb Honig, halb Weißmehl und rührt die Mischung durch Zugießen zu versehen versprach. Ballance und seine Freunde hielten trotzdem von wenig Waffer gut durcheinander, bis sse zähe wie Salbe ist. noch jahrelang an der Erfindung fest und hofften, noch ihre An­Läßt man einen Kaffeelöffel Honig in 1/4 Liter Wasser aufwendung auf Kanälen und Eisenbahnen zu erleben, und schlugen fochen und abfühlen, so erhält man ein vorzügliches auf Grund ihres pneumatischen Systems Untergrundbahnen vor. Die Gurgelwasser gegen Beschwerden beim Schlucken oder bei Idee geriet dann gänzlich in Vergessenheit, bis nach Jahrzehnten der sonstigen Halsleiden. Selbst fleinere Magengeschwüre foll Luftdrucktransport in veränderter Gestalt in den Rohrposten Gestalt Honig rasch zusammenziehen, reifen und ausheilen. Ein Glas Honig und Leben geivann, ( Prometheus"). wasser oder Wein- oder Rumgrog mit Honig bereitet bewirkt einen ruhigen Schlaf.

Blutarmen und Verdauungsschwachen leiftet der Honig besonders gute Dienste, und auch auf Nervenschwache übt er einen überaus an­regenden und stärkenden Einfluß aus. Er ist das beste Heizungs­material für den menschlichen Körper, und wem es an der nötigen Körperwärme mangelt, der genieße viel Honig, er wird die belebende und wärmende Kraft desselben bald spüren.

Aelteren Personen, Rekonvalescenten, Wöchnerinnen und allen Personen, welche an Leibesverstopfung leiden, dient der Honig als ein vorzügliches naturgemäßes Regulierungsmittel des Stuhl gangs, weil er die Schleimhäute der Därme wohlthätig anregt. Für umluftige, schwächlich und bleich aussehende Kinder, die ja immer gern Süßigkeiten lieben, wird Honig in Milch oder auf Brot ge­reicht, bei anhaltendem Gebrauch bald seine belebende und träftigende Wirkung zeigen.

Die geschilderten Eigenschaften und Wirkungen befigt allerdings nur das echte und naturreine Bienenerzeugnis, nicht auch jene minderwertige Ware, die zu billigen Preisen in der Tagespreffe an­geboten wird. Wer daher vor Schaden bewahrt bleiben will, faufe nur bei Jmfern oder solchen Händlern seinen Honigbedarf ein, die ihre Ware direkt von Jmfern beziehen und Gewähr für Echtheit und Naturreinheit desselben leisten.

Medizinisches.

n. Die Wirkungen des Bilagiftes treten an einem Beispiel flar hervor, daß fürzlich von Hegi an der Medizinischen  selinit der Universität Zürich   behandelt und später in dem, Deutschen Archiv für klinische Medizin" beschrieben wurde. Es handelte sich um einen Vater und drei Kinder, die eines Tags zum Mittagessen Pilze gehabt hatten, die allen gut mundeten. Die Pilze waren für echte Champignons gehalten, waren bis auf die grüne Oberseite des Hutes ganz weiß, auch blieb die Bruchstelle an der Luft unverändert. Reiner Honig hat die Eigenschaft, daß er zur kalten Jahreszeit Die Aehnlichkeit mit dem echten Champignon wurde der Familie gleichmäßig frystallisiert ein untrügliches Kennzeichen von seiner verhängnisvoll, denn der Pilz war fein solcher, sondern von der Echtheit, während die andern unter dem Namen Honig an- höchst giftigen Art Amanita virescenz, Fliegenschwamm. Den gepriesenen Surrogate diese Eigenschaft nicht besigen. Das honig- selben Tag verbrachten Vater und Kinder noch bei völligem verbrauchende Publikum gewöhne sich deshalb daran, den Honig mur Wohlfein, 13 Stunden nach der betreffenden Mahlzeit aber meldete in frystallisiertem Zustande zu kaufen und mache denselben durch sich die Erkrankung. 36 Stunden danach starb zuerst der 15jährige Einstellen der Büchsen und Gläser in warmes Wasser selbst flüssig Sohn, 57 Stunden danach der 10jährige Sohn, 73 Stunden danach vor dem Genuß. Wer ganz sicher gehen will, ob er reinen Natur- die 13jährige Tochter, und nur der sehr kraftige 39jährige Bater Honig hat, löse eine kleine Menge Honig in reinem Spiritus auf; Itam mit dem Leben davon. Auffallend ist die lange Zeit, die