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„ Einfach entsetzlich, der Gestank 1" stöhnte die alte Dante, Pfui| Inseln der Kurilen reiche Schivefellager, die dem fizilianischen nein, so etwas einatmen zu müssen, mir kann direkt schlecht werden Schwefel wahrscheinlich später gefährliche Konkurrenz machen werden. davon 1"
,, Da ist ja die Lichtzieherei!" rief der Student.
„ Sich mal Hedchen, da links, wo die vielen Männer am Fenster stehen." Der Backfisch nahm den Sonnenschirm und winkte nach dem Ufer zu, dann schüttelte er den hübschen Kopf:„ Die vielen Leute, und die sind min alle Tage in dem gräßlichen Geftant?"
„ Na, mein Gott, das sind doch auch die Arbeiter!" Die alte Dame verzog geringschätzig den Mund. Jegt müssen wir übrigens bald bei Treptow sein."
" Ja, da ist ja schon Stralau und da links die Baternoster werke," entgegnete der Student.
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Nein, flingt
Paternosterwerke?" Der Backfisch lachte laut auf: das drollig! Was ist denn das, Paternosteriverke?" „ Na, Du siehst es ja," erwiderte der Student. ,, Dort die Maschinen, auf denen der Sand immer hinauf und hinuntergeht. Siehst Du, hier unten schippen die Männer ihn rauf und wenn der Niemen oben über die Walze gekommen ist, fällt der Sand auf der andern Seite wieder herunter; es ist eine Kette ohne Ende."
„ Die Männer da müssen aber auch braten, wenn sie so den ganzen Tag in der Sonne stehen und schippen 1" sagte nachdenklich der Backfisch.
Treptowo, Treptow !" riefen ein paar Stimmen über Deck. „ Leuchtend und duftend im satten Grün stieg die Abtei aus den Wellen der Spree empor. Aus einem der feriter liegenden Lokale Hang Musik, an allen Ufern gepußte, lachende Menschen, Damen in hellen Sommerkleidern und spielende Kinder: fie schwenkten die Tücher und winkten mit den bunten Sonnenschirmen. Dann wurde alles wieder still..
Die alte Dame wies auf das Panorama, das sich hell und glänzend vor ihnen aufthat: Seht wie die Sonne auf dem Waffer flimmert, ist das nicht köstlich? Und dieser würzige Kiefernduft vom Wald her? Ach ist das eine Wohlthat nach all dem Dunst und Staub.!"
Der Backfisch folgte ihrer weisenden Hand mit leuchtenden Augen, eine leine Weile stand fein Blappermäulchen still; dann schob er plöglich den linken Arm unter den des Vetters und schlang den rechten um die Taille der Mama, und beide innig an sich heranzichend, rief er mit jubelnder Stimme: Nein, Muttchen, Mulichen, wie ist die Erde schön!"
Meteorologisches.
leber die Entstehung des Nebels hat Professor Kiesling in Hamburg interessante Versuche angestellt. Er beobachtete zunächst das Entstehen des Nebels, wenn man einen Dampfstrom in atmosphärische Luft leitet. Der Strom tritt dabei stoßweise aus, ist zunächst dicht hinter der Ausströmungsstelle unsichtbar und wird erst in einer Entfernung von einigen Centimetern sichtbar. Kiesling erklärt sich diesen Vorgang so, daß zunächst die Luft und die in ihr fchivebenden festen Teilchen fortgestoßen werden, daß sich dann aber die spätere Nebelbildung gerade an diesen in der Luft schwebenden, festen Teilchen vollzieht. Leitet man nämlich in die Stelle, wvo sich zunächst keine Nebelbildung zeigt, etwas Rauch, etiva von einer Sprengkohle, hinein, indem man die entzündete Masse einfach unter jene Stelle hält, so zeigt sich, daß die Nebelbildung auch dort sofort auftritt. Leitet man dagegen einen solchen Dampfstrahl in gut filtrierte Luft, die keine festen Teilchen mehr enthält, so entsteht überhaupt kein Nebel, der Dampf verschwindet vollständig. Ein zweites Experiment ergänzt und bestätigt diese Wahrnehmung. Im allgemeinen entsteht nämlich der Nebel auch bei Druckverminderung; das kann man schon an der Luftpumpe nach der ersten Kolbenbewegung wahrnehmen. Sehr einfach läßt es sich folgendermaßen nachweisen: Mau nimmt ein ballonartiges Glasgefäß mit enger Ausflußöffnung, bläst zuerst in das Gefäß hinein und läßt dann die in Spannung geratene Luft ausströmen; es bildet sich immer ein geringer Nebel. Diese Erscheinung wird aber bedeutend verstärkt, sobald man nur eine geringe, taum sichtbare Menge von Rauch in das Gefäß bringt; am besten inbem man zunächst ansaugt, die Luft dadurch verdünnt und nun bie Oeffnung über den Rauch hält; mit der eindringenden Luft dringt auch etwas Nauch ein. Wiederholt man dann den ersten Versuch, so zeigt sich eine ganz erhebliche Vermehrung der Nebelbildung. Läßt man durch einen derartigen mit Nebel gefüllten Glasballon einen starken Lichtstrahl treten, so zeigt sich auf einem dahinter gehaltenen weißen Schirm das Bild des Glasballons umgeben von einem rötlichen Hof, wie ihn uns an nebligen Tagen häufig der Mond zeigt. Es beruht das auf einer durch die kleinen, an den festen Körpern hängenden Bläschen hervorgerufene Lichtbeugung. Sie tritt aber nur dann ein, wenn der Nebel von ganz gleichmäßiger Dichte ist, was bei unfrem Glasballon erst bei längerem Schütteln mit etwas Wasser erreicht wird. Diese Versuche erklären hinreichend das auffällige Auftreten starker Nebel an Orten mit dunstgefüllter Luft, wie z. B. in London , sowie die auffällige rötlichgelbe Färbung dieser Nebel.-
Bergbau.
Auch sonst finden sich fleinere Schwefellager über das übrige Juselreich zerstreut. In" The Engineer" wird als typisch für eine Reihe ähnlicher Vorkommen das Schwefellager und die Schiefelgewinnung am Schirane- san oder Weißen Berg unweit des Thermalbadeorts Kasatsu beschrieben. Kasatsu besitzt die berühmtesten heißen Quellen Japans und wird jährlich mit gutem Erfolg von Tausenden von Gicht - und Rheumatismustranten aufgesucht. Der Schirane- sau ist ein rund 2300 Meter hoher Vulkan, der jedoch trotz seiner Höhe feinen imposanten Anblick gewährt, da fein Gipfelkrater sich nur wenig über ein ausgedehntes und langsam abfallendes Plateau erhebt. Auf dem Hochland steht weithin zwischen eruptiven Blockfeldern ein wahrer Baumstelett- Wald. Die Eruption bon 1882 hat die Vegetation durch Aschenregen und Schwefeldämpfe vernichtet, und die Stämme und Aeste des Waldes erheben sich tot und die Raffinerie, wo der Schwefel raffiniert und in Blöcke gegossen wird, die durch Lastpferde fortgebracht werden. Von der Raffinerie führt eine Pferdebahn fast horizontal durch einen Einschnitt im Walle des Kraters in dessen Inneres, in dem sich ein 250 Meter langer und 100 Meter breiter salziger Sce ausdehnt. Dieser war ursprünglich 500 Meter lang und 200 Meter breit gewesen und hatte die ganze Fläche des Kraterbeckens ausgefüllt. In Tunneln, die man durch den Wallrand trieb, wurde ihm ein Teil seines Juhalts entzogen und sein Umfang auf die jetzige Mafie zurückgeführt. Die Pferdebahn führt um den See herum zum andren Kraterende, wo eine tesselartige Bertiefung mit einer dunklen, siedenden Flüssigkeit, von der Wolfen aus Schwefeldämpfen aufsteigen, gefüllt ist. Die Weite Die Weite dieses Kessels beträgt etiva 20 bis 25 Meter. Die Schlamm und Sandmassen an seinem Stande werden in die Wagen geladen und zur Raffinerie gebracht, um dort von ihrem Schwefelgehalt befreit zu werden. Die fortgeschaufelten Massen werden schnell durch neuen Auswurf ersetzt. um den Keffel gruppieren sich etwa zehn starke Solfataren, deren Schwefeldämpfe über der Austrittsoffung in furzer Zeit gelbe Schornsteine ans fast reinem Schwefel aufbauen, die ebenfalls rasch abgebrochen und zur Raffinerie gefahren werden.
dürr in die bie Ruft. Dicht an der Außenseite des straterwalles liegt
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Humoristisches.
( Prometheus".)
Zwei Kunstverständige." Ja, ja, Frau Metzgermeister, ich habe die Duse in Wiesbaden gesehen und habe für meinen Play 10 Mart bezahlt!" O, das ist noch gar nichts! Ich habe die Duse in Berlin für 3 wanzig Mart gesehen!"-
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Der Kuider. Rentier Goldmeier ist bei einer Kahnpartie ins Wasser gefallen. Während er mit den Wellen fämpft, ruft er natürlich verzweiflungsvoll um Hilfe.
„ Hundert Mark dem mutigen Retter!" schreit er.
Dann fintt er unter, um aber nach zwei Minuten wieder auf
zutauchen.
3weihundert Mart 1" schreit er in Todesangst.
In diesem Augenblid wird er ergriffen und in einen herbeigeeilten Nachen gezogen.
Was hab ich gejagt?" flüsterte er, indem er ermattet hinsinkt. Hundertfünfzig Mart" hab ich gefagt!" ( Flieg. Bl.")
Notizen.
- Bei der Versteigerung der Bücherei Gir Robert Peels in London wurden für 11 Folianten im Atlasformat, die eine vollständige Sammlung zur Hälfte bemalter politischer Karikaturen von Oliver Cromwell bis auf Georg IV. enthalten, 10 000 m. gezahlt.-
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Voß' Märchenspiel Die blonde Kathrein" errang bei der Erstaufführung im Leipziger Alten Stadttheater einen großen Erfolg.- Strindbergs Komödie Rausch" gelangt dieser Tage in Breslau zur ersten Aufführung in deutscher Sprache.
Das Deutsche Theater erzielte bei seinem Gastspiel in Wien eine Gesamteinnahme von 104 000 m. Das Deutsche VolksTheater hat in der gleichen Zeit in Berlin ungefähr 44 000 m. vereinnahmit. Einen Vaudeville Trust" haben die Besizer der amerikanischen Variététheater gegründet, uin die Gagen der Künstler niederzuhalten. Ein Frans hals Denkmal ist am Donnerstag in Haarlem enthüllt worden.
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Bei dem Preisausschreiben, betreffend die malerische Ausschmückung des Sizungssaales im Rathause zu St. Johann a. d. Saar, erhielt den ersten Preis( 3000 M.). A. WrageBerlin, den zweiten Preis( 2000 m.) O. Wichtendahl- Hannover , den dritten Preis( 1000 M.) Hans Koberstein- Berlin . Haus Richter wird bis zum Frühjahr 1905 alle Hallés Konzerte in Manchester , Liverpool und andren englischen Städten
Japans Schwefelgruben. Japan befigt auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido und der Kette der kleinen Vulkan- dirigieren.- Berantwortlicher Nedacteur: Paul John in Berlin . Druck und Bariag von May Bading in Berlin .
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