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Nr. 220. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 20. September 1899.

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Zur Zuchthausvorlage.

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diese Stimme der Opposition in die Paläste und in die Hütten werfen" und sie insgesamt als Schwächlinge oder bringt Volksfeinde hinstellen". Das Blatt citiert aus unserer " Das Centrum gab Erklärungen ab, die nicht Fisch und Betrachtung über das Berliner Schulelend"( in Nr. 215 vom nicht Fleisch waren. Seine Redner fangen Loblieder auf die 14. September) eine Frage, die wir so formuliert wissen wollten: Bemerkenswerte Erörterungen über die parlamentarische Be- Koalitionsfreiheit und beteuerten, daß es in unserer Situation auf Wird sich nicht endlich einmal ein freisinniger Stadtverordneter Handlung der Buchthausvorlage veröffentlicht ein ungenannter eine Verstärkung der Koalitionsfreiheit ankomme, daß ohne eine Wähler" in der Berliner Wochenschrift Gegenwart". Wir folche von neuen Zwangsgesezen überhaupt keine Rede sein könne. finden, der Jutereffe genug für unsere Gemeindeschule besitzt, um stimmen dem Verfasser nicht in allen Buntten zu, vieles aber, was Aus diesen Aeußerungen fonnte man sich herausnehmen, was man mit Entschiedenheit auf Besserung unserer Schulzustände Es bemerkt dazu, das es die Neue er sagt, verdient Aufmerksamkeit. wollte. Es konnte heißen, das Centrum werde die Vorlage ab- zu bringen?" Der Wähler" leugnet, daß die Niederlage, welche die Regierung lehnen; es fonnte aber auch heißen, das Centrum behalte sich seine Linke war, durch deren Anträge die Schulnot wiederholt zum im Reichstag durch die Ablehnung der Kommissionsberatung über Stellungnahme vor, sobald sich die Möglichkeit zeige, auch toalitions- Gegenstande scharfer Kritik in der Stadtverordneten- Versammlung die Zuchthausvorlage erlitten habe, so groß und so endgültig gewesen günstige Bestimmungen hineinzuarbeiten. Bon seiten der ent- gemacht worden ist, und daß die bürgerlich demokratischen Stadt sei, wie sie es verdient habe. schiedenen Opposition wurde kein Versuch gemacht, den Fuchs aus berordneten Perls und May Schulz es an träftigen Worten gegen Wenn in der zweiten Beratung fein einziger Paragraph an feinem Loche zu loden... Ja selbst auf das gewöhnlichste Mittel über dem Stadtschulrat und dem Stadtbaurat nicht haben fehlen genommen wird, so ist die Vorlage gefallen; anderenfalls muß eine parlamentarischer Festlegung, auf die namentliche Abstimmung, über dem Stadtschulrat und dem Stadtbaurat nicht haben fehlen britte Beratung stattfinden und am Schluß derselben abgestimmt wurde verzichtet. So konnte es kommen, daß die Nationalliberalen lassen", und wirft uns dann Unterdrückung der Thatsachen" und werden. Wollte die Opposition der Regierung eine Niederlage nicht geschloffen gegen die Kommiffionsberatung stinumten, sondern krasse Entstellung der Vorgänge" vor. Dieser Vorwurf hat uns, offen gestanden, überrascht. Wir bereiten, so mußte sie also verlangen, daß die zweite und daß, wie es in den Korrespondenzen heißt, einige" Nationalliberale dritte Lesung sofort vorgenommen werden.( Das mit den Konservativen gingen, ohne daß hierüber amtlich etwas glaubten im Gegenteil in dem Artikel über das Berliner Schulelend ist von socialdemokratischer Seite auch verlangt worden. Redaktion tonstatiert wäre..." den Verdiensten der linksliberalen Stadtverordneten vollkommen ger des Vorwärts".)- In diesem speciellen Falle hatte die Opposition Der Verfasser macht des weiteren auch der Socialdemokratie recht geworden zu ſein. Was wir darüber gesagt haben, ist aller ein Mittel in der Hand, die sofortige Bornahme zu erzwingen. den Vorwurf, daß sie die Miniſterſtürzerei nicht energisch genug dings keine begeisterte Lobpreisung, das ist wahr; aber es ist doch Die Regierung wollte den Reichstag bis zum 14. November ber- betreibe. Einmal ist unter ihnen einer gewesen, der in jungen tagen. Eine so lange Vertagung ist nur zulässig mit der Zu Jahren diese Quintessenz aller Politik richtig erkannt und in die weifellos eine Anerkennung, wenigstens war es so beabsichtigt. stimmung des Reichstages selbst. Hier konnte die Opposition Worte gebracht hat: Was wir wollen? Sie herunter und wir Wenn wir dabei die Verdienste auch der Neuen Linten" einsetzen. Sie fonnte fagen, die Buftimmung zur Vertagung hinauf!" Aber dieser eine Umsturzmann ist aus ihren Reihen aus der Stadtverordneten Versammlung auf ein nur machen wir abhängig von der vorherigen Absolvierung der Zucht geschieden, und er ist heute Finanzminister und Vicepräsident des bescheidenes Maß zurückführen mußten, so ist das eben hausvorlage. Wenn über Sieg oder Niederlage entschieden werden preußischen Staatsministeriums." nicht unsere Schuld. foll, so muß eine Schlacht geschlagen werden. Der parla Was die zukünftige parlamentarische Behandlung der In der von der Berl. 8tg." wiedergegebenen Forni sehen nun mentarische Feldzug muß dann durchaus unter dem Gesichts- Zuchthausvorlage aubetrifft, so vermutet der Wähler", daß man freilich unsere Ausführungen wirklich wie eine böswillige Ver punkte eingerichtet werden, daß eine Abstimmung von ent- den Ausweg suchen werde, wie von konservativer Seite schon an- tleinerung freisinniger Verdienste aus. Im Vorwärts" war nämlich scheidender Bedeutung erfolgt. Es giebt teine andere Möglich gedeutet worden, auf den eigentlichen Zuchthausparagraphen zu ver- in der oben citierten Frage das Wort Entschiedenheit" teit, parlamentarische Schlachten zu schlagen, als mit entscheidenden zichten. Dieser Ausweg müsse der Regierung also abgeschnitten Abstimmungen. Die Frage der Kommissionsberatung war teinte der werden. Wohl ist es möglich, daß der konservative Flügel des durch Sperrbrud hervorgehoben, die Berl. 8tg." giebt es aber artige. Wohl aber wäre die Bertagungsfrage es gewesen. Bei einer Centrums nach Opferung der Zuchthausbestimmung eine Brüde ohne Sperrdruck wieder, so daß der Sinn des Sazzes ein anderer Abstimmung darüber, ob erst der Vertagungsantrag oder erst die findet, auf die er treten und seine Partei nach sich ziehen kann. wird. Der Berl. 8tg." ist auch das Versehen passiert, den folgenden zweite und dritte Lesung der Zuchthausvorlage auf die Tages- Nicht bloß möglich, sondern so gut wie sicher ist es, daß die Minister von uns hinzugefügten Satz nicht mitzucitieren: Unter den sich ordnung gesetzt werden solle, hätte sich gezeigt, ob das Centrum an einem solchen Verlauf ihre Freude hätten. Die Mittel, um freifinnig nennenden Stadtverordneten ist nur ein ganz geringer fest ist. Wäre es gelungen, die Situation so auszunuzen, daß das den Ministern diese Preisgebung der Zuchthausstrafe unmöglich Teil bereit, für eine Förderung des Gemeindeschulwesens einzutreten, Centrum sich moralisch genötigt geſehen hätte, feine Zue zu machen, liegen auf der Hand. So ſehr auch die erwähnung des und auch die thun das mit einer solchen 2auheit, daß man stimmung zur Vertagung zu verweigern, so lange, bis die Monarchen in den parlamentarischen Debatten zu Unrecht eingeengt ihnen sofort anmertt, wie wenig fie mit dem Herzen Zuchthausvorlage definitiv begraben war, so wäre das eine worden ist: die Oeynhauser Rede des Kaisers ist nun einmal frei­Niederlage der Regierung gewesen. Begnügte man sich mit der be- gegeben... Daß.. der Kaiser Zuchthausstrafen angekündigt hat, daß dabei sind". Hätte die Berliner Zeitung " unsere Ausführungen deutungslosen Abstimmung über Kommissionsberatung, so war es das Gefeß, wenn es nicht die Zuchthausstrafe enthält, nicht das an- in der notwendigen Vollständigkeit wiedergegeben, so würde ihren teine Niederlage. gekündigte Gesez ist, daß die Minister, wenn sie das Gesez ohne Lesern sofort klar geworden sein, daß der uns von ihr gemachte Es ist nicht schwer, sich das überlegene Lächeln vorzustellen, Buchthausstrafe aus dem Reichstage hervorbringen, gerade das um- Vorwurf des Totschweigens der Wirksamkeit entschieden freisinniger mit dem der geliegte Parlamentarier diese Beilen lesen wird. Er erreicht gelaffen haben, was die Ankündigung des Staisers enthielt, Stadtverordneter" völlig unberechtigt ist. sagt sich diese Tattit hätte unfehlbar zur Niederlage der Opposition das sind Dinge, die in der bevorstehenden Beratung mit der ganzen Der Zwed besagten" Totschweigens" ist nach Ansicht der geführt. Denn darauf wäre das Centrum niemals eingegangen. Energie gesagt werden müssen..." Der Erfolg wäre nur der gewesen, daß bei der Abstimmung über Als zweiten Zielpunkt der parlamentarischen Behandlung be-" Berliner Zeitung " der, uns zu Wahlziveden ummerklich eine Als zweiten Zielpunkt der parlamentarischen Behandlung be-" freisinnige Stadtverordneten- Mehrheit" zurecht­die Bertagung die Opposition in der entschiedenen Minderheit blieb und zeichnet der Verfasser, das Centrum zum Farbebekennen zu das Centrum nach der Regierungsseite gedrängt worden wäre. Dies zwingen," Das Centrum muß heraus mit der Sprache, ob es die zudeſtillieren". Unter diesem Sammelnamen" tönne man dann mag bielleicht richtig sein. Allein wenn es richtig ist, so beweist Borlage wegen des Mangels an allgemeinen Koalitionsformen ab- auch die entschieden freisinnigen Elemente ber es eben, daß die Opposition nicht einen Sieg erfochten hat, sondern lehnen oder ob es dieje Reformen in die Vorlage hineinarbeiten Stadtberordneten Versammlung für die Haltung dem Kampf aus dem Wege gegangen ist."" Der große Grund- will. Ist das erstere der Fall, so müssen Centrum und Opposition der größeren 8ahl der freisinnigen Stadtver= faz unseres parlamentarischen Lebens, daß mit Schluß der Session in zweiter Lesung sofort sämtliche Paragraphen zu Fall bringen, so ordneten" verantwortlich machen. Ja, das kann man alle Vorlagen erledigt sind, ist eines der wenigen Machtmittel, bas daß es dann nach der Geschäftsordnung einer dritten Lesung nicht nicht nur, das muß man sogar! Die Berliner Freifinnigen, die die Parlamente im Wettstreit mit den Regierungen haben. Eine Re- mehr bedarf. Ift( was beinahe wahrscheinlicher) das letztere der Fall, entschiedeneren" Elemente und die( um mit der Berl. Ztg." zu gierung, die ihre Vorlagen nicht will verfallen lassen, wäre genötigt, so muß die Opposition sich sehr überlegen, ob sie nicht besser(?? Red.) reden) anderen liberalen" Stadtverordneten, gehören thatsächlich den Reichstag sozusagen als permanente Boltsvertretung neben sich daran handele, den Scheinerfolg der Kommissionsablehnung zu dulden. Eben um der Volksvertretung dieses Machtmittel zu lieber dranzugeben und im Laufe der zweiten Lesung die Kommissions- 3 usammen, denn sie halten zusammen laffen, verbietet Artikel 26 der Reichsverfassung eine Bertagung über beratung zu bewilligen, nur weil eine Kommissionsberatung gehenden Unterschieden". Um das zu erkennen und zu zeigen, bedarf 30 Tage hinaus ohne Zustimmung des Reichstages selbst. Mit der die Möglichkeit giebt, das Centrum zu stellen. Dann aber heißt es, es gar keines unmerklichen Zurechtdeſtillierens". Versagung dieser Zustimmung hat der Reichstag es in der Hand, aus der Not eine Tugend zu machen und die Kommissionsberatung Auch die Berl. 8tg." ist mitverantwortlich für entweder die Regierung zum Schluß und damit zum Aufgeben aller so zu gestalten, daß der Regierung die Lust verdas, was die größere Zahl der freisinnigen ihrer Vorlagen zu nötigen, oder zur einstweiligen Permanenz des geht, noch einmal mit einer solchen Vorlage zu Stadtverordneten" gesündigt haben. Wenn das Blatt Reichstages. Die mit letterer bewirkte Machtstärkung ist desto kommen und sein Anhang vor die Frage gestellt werden, ob sie bei den größer, da der Reichstag ohne Zustimmung der Regierung sich auf Der Verlauf der Reichstagssession wird zu einem erheb- Stadtverordnetenwahlen einen socialdemokratischen Kandidaten oder beliebige Beiträume vertagen, weil ihn niemand hindern tann, seine lichen Teile davon abhängen, was vorher geschicht. Die Gizungen anzusetzen, wie er es für gut hält. Ein Parlament, das preußischen Konservativen haben mit ihrer Herrenhaus- Debatte einen anderen liberalen" Mann unterstützen sollen, dann werden sie für den anderen biefes Machtmittel aus den Händen giebt, arbeitet an der Ber - den Weg gewiesen. Der Schwerpunkt ist in die Landes- sich nicht einen Augenblick befinnen, minderung des eigenen Einflusses. So leichten Herzens hat parlamente zu verlegen. Vom Bundesratstische aus ist amtlich er- liberalen" Mann einzutreten. Die tiefgehenden Unter­wohl noch niemals ein Parlament sich darüber hinweggesezt, flärt worden, daß die Zuchthausvorlage im Bundesrat einstimmig schiede" werden nachdrücklich nur betont, so lange die Kandidatens wie das unserige. Als am 22. Juni der Antrag auf Zu- angenommen worden sei. Wird dies den Regierungen von Bayern , frage noch unentschieden ist. Wenn es zur Wahl kommit, dann stimmung zur Bertagung vorlag, hat sich nicht einmal jemand zum Württemberg, Baden, Hessen durchgehen? In empfiehlt auch die Berliner Zeitung " die anderen liberalen" Wort gemeldet, und ohne Debatte tonstatierte der Präsident die Württemberg ist die Demokratie noch immer der Mehrheit Männer in ein und derselben Neihe mit den entschiedenen einstimmige Annahme. Statt daß die Regierung, wie die Verfassung näher als irgend eine andere Partei. Sie verlangt in ihrem Elementen" als die ,, liberalen Kandidaten". Das ist ihr es will, um eine solche Zustimmung zu bitten hätte, ist es bei uns Programm( und das mit vollem Recht) stetige Kontrolle so weit gekommen, daß um kleiner und unbedeutender Dinge willen der Abstimmungen der württembergischen im gutes Recht und soll ihr nicht verdacht werden, aber man möge Regierung der Reichstag die Bertagung wie ein ihm gebotenes Geschenk(?) Bundesrat". In Bayern hat das Centrum seine Mehr- es dann auch der Berliner Arbeiterbebölferung nicht betrachtet, und die verfassungsmäßige Zustimmung ist eine leere heit mit Hilfe der Socialdemokratie errungen. Wird die verdenken, daß sie alle liberalen Kandidaten" verwirft. Wenn Form geworden für die Annahme des Geschenkes. Genügt freilich Socialdemokratie nichts thun, um hier ihre Bundesgenossen wir die Freisinnigen, wie die Berl. 8tg." sagt, sämtlich in einen hätte jener regelrecht organisierte parlamentarische Abstimmungs in die Notwendigkeit zu bringen, der eigenen Regierung wegen der Topf werfen", so halten wir uns dazu deshalb berechtigt, weil sie Feldzug, auch wenn er möglich gewesen wäre, nicht. Denn auch Bundesrats- Abstimmung über die Zuchthausvorlage den Text zu im entscheidenden Augenblick der Wahl trotz aller Eifersüchtelei, die solche Abstimmungen, die eine Vorlage zu Fall bringen, sollten lesen? Aber die Landtage sind auch nur eine Handhabe unter vielen. vorhergegangen ist, schließlich doch wieder sämtlich unter einer im parlamentarischen Leben nicht Zweck, sondern nur Mittel zum Die Hauptsache ist, daß überall, wo noch Sinn für bürgerliche Decke stecken. Sie gehören wirklich alle in einen Topf! Zweck sein. Wenn, wie es bei uns der Fall ist, Regierungen Bor- Freiheit vorhanden ist, die aus der Zuchthausvorlage drohende lagen bringen, die die Billigung des Parlaments nicht finden, und Gefahr vor Augen gestellt wird. In Vereinen und Versammlungen, Möge Berlins werkthätige Bevölkerung bei den Wahlen zeigen, daß sie nichts zu riskieren haben als die Ablehnung, so wird es das in der Presse und bei jeder sich darbietenden Gelegenheit im öffent- sie das erkannt hat! Parlament niemals zu Einfluß bringen. Eine parlamentarische lichen Leben muß darauf hingewiesen werden, daß diese Gefahr für Opposition hat einer derartig ungeheuerlichen Vorlage die persönliche Freiheit besteht und nicht beseitigt ist." gegenüber, wie das Zuchthausgesetz es ist, nur ein Ziel ins Auge zu faffen: den Sturz ihrer Urheber. Unter unseren Verhältnissen ist die Opposition nicht dafür verantwortlich zu machen, daß sie dieses Ziel erreicht, wohl aber dafür, daß sie es anstrebt. Charakterisiert

Kommunales.

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trotz allen tief=

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Die Straßenbahnlinie Dönhoffplay- Gloganerstraße beab sichtigt die Große Berliner Straßenbahn bereits am 1. Oktober bis zur Sencsebeckstraße zu verlängern. Von dem genannten Tage ab soll auf der ganzen Strecke der elektrische Betrieb bei einer Wagenfolge von 10 Minuten in Straft treten.

Wie die Große Berliner fich ausdehnt. In der gestein

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werden die viertägigen Verhandlungen über die Zuchthausvorlage in In der gestrigen Sigung der städtischen Straßen­erster Linie dadurch, daß aus dem ganzen Haufe niemand(?) gewagt reinigungs- Deputation wurde in Anregung gebracht, stattgefundenen Eigzung des Aufsichtsrates der Großen Berliner hat, den Miniſtern ins Gesicht zu sagen, daß sie mit dieser Vorlage dem Unfuge des Herumwerfens von Papierresten in den städtischen Straßenbahn" wurde beschlossen, einer auf den 12. Oktober d. J. ihre Unfähigkeit zu regieren bewiesen haben. In feinem Parlamente Barts, auf den Plägen und in den Straßen zu steuern. Die De- einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung die Ausgabe der Welt wäre es wohl möglich geweien, daß eine Regierung eine putation will beim Magistrat den Antrag einbringen, er möge an von neuen Aktien der Gesellschaft im Gesamtbetrage von solche Vorlage einbringt, ohne daß die Opposition den Versuch gemacht die städtische Schuldeputation eine Aufforderung ergeben laffen, an 22 875 000 M. vorzuschlagen, welche den Aktionären der Großen hätte, das ganze Regime vor dem Lande zu charakterisieren. die ihr unterstehenden Schulen einen Erlaß zu richten, daß die Berliner Straßenbahn" bezw. der Neuen Berliner Pferdebahn" im

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Der Einwand, daß bei uns das Parlament teinen Minister Lehrer auf die Schuljugend nach dieser Richtung belehrend ein- Berhältnis von 2 alten Aftien zu einer neuen Attie zum Kurse von stürzen könne, trifft hier in keiner Weise zu. Denn es handelt sich wirken und das Publikum auffordern, das Seine zu thun, um 120 Proz. anzubieten sind. Die neuen Aktien nehmen vom nicht darum, den Minister zu stürzen, sondern den Sturz zu ver: Berlin seinen Nuf, die reinlichste Stadt der Welt zu sein, zu Jahre 1901 ab an der Dividende teil und genießen bis dahin von Tage der Einzahlungen ab Bauzinsen in Höhe von 4 Proz. per Kein Mensch in ganz Deutschland glaubt, daß die Minister, die erhalten.

fuchen

augenblicklich an der Spige stehen, etwa die fähigsten Menschen bunatate feien, die man dafür finden tönnte; ein febr großer Teil glaubt, dar si Tokales, riay daß es ganz besonders unfähige find; die Wähler der Opposition

annum.

Die Stadt Berlin hatte am Schlusse des Etatsjahres 1898 eine Schuldenlast von 273 572 133,25 M. An derselben waren beteiligt: die Gaswerke mit 21 947 325,90., die Wasserwerke mit 50 320 547,13 M., die Kanalisationswerte mit 91 176 787,57 M., Vichmarkt und Schlachthof mit 15 213 023,18 M., die Markthallen mit 26 147 344,78 M.; auf den Stadthaushalt im engeren Sinne entfallen daher 68 767 154,69 M.

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sind samt und sonders der Ueberzeugung, daß diese Männer aus Ein wackerer Parteigenosse, der Restaurateur Julius den Ministerien heraus und andere an ihre Stelle müssen. Die Raumann aus der Blücherstraße 42 ist gestern vom Tode hinweg­Abgeordneten haben die Verpflichtung, dieser Ueberzeugung Aus- gerafft worden. Naumann ist in schlimmen und besseren Tagen ein druck zu geben, und dieser Verpflichtung tönnen sie sich nicht mit treuer und rastloser Vorkämpfer der Socialdemokratie gewesen. Schon dem Einwand der Aussichtslosigkeit entziehen. unter dem Socialistengesez verdiente er sich seine Sporen und blieb Erweiterung des Fernsprechverkehrs. Der Fernsprechver Stein einziger( 3) Redner regte die Frage an, wer denn eigent- bis zu seinem plöglich erfolgten Lebensende mit Eifer für die Sache lich die geute jmo, die dem deutschen Bolte unaufhörlich mit der des Proletariats thätig. Vor allem betrauern die Barteigenossen tehr mit Bartenstein( Ostpreußen ), Finkenbeerd, Fürstenberg ( Oder), artigen Zwangsgesehen kommen: mit großem und kleinem Socialisten- des zweiten Wahlkreises in dem Toten einen opferwilligen und Köstriß, Obernigt, Parchim , Preußisch- Eylau, Quakenbrück , Ragnit , gefeß, mit Vereinsvorlagen, mit unsinnigen Verschärfungen des zuverlässigen Freund. Sein Andenken wird in Ehren gehalten Regenwalde , Schwedt , Steinkirche und Wallendorf( Sachsen- Meiningen ) Strafgesetzbuches, mit Zuchthausvorlagen ze. Sind das denn Leute, ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis Die öffent die irgend ein Recht haben, zu verlangen, daß, wenn sie mit den Der Wahlverein für den 3. Berliner Neichstags- Wahl- zur Dauer von drei Minuten beträgt je eine Mart. vorhandenen Zwangsmitteln nicht austommen, man diese Zwangs kreis hält heute abend 8/2 Uhr im Meßpalast, Alexandrinenstr. 110, lichen Fernsprechstellen in Halensee und Lichtenberg bei Berlin werden mittel vermehren müsse? Liegt nicht vielmehr die umgekehrte 1 Treppe, im großen Saal eine Versammlung ab, in der Gen. Richard in demselben Umfange wie die Stadt- Fernsprecheinrichtungen in den Forderung nahe, daß, wenn sie nicht im stande sind, mit Fischer über Beitfragen und Klassenkampf" referieren wird. Rege Vororten Wilmersdorf und Friedrichsberg zum Verkehr auf den Ver­ den Gesezen zu regieren, fie dies gefälligst anderen überlassen Beteiligung erwartet bindungsleitungen des Reichs- Telegraphengebietes zugelassen. mögen, die fähiger sind als fie? Ist es nicht unaufhörlich derselbe Den Tod im Wasser suchte gestern morgen ein unbekannter fleine Kreis von ostelbischen Adligen und ihren Anhängen, der die Unlauteren Wettbewerb bei den Stadtverordneten- Wahlen Mann, der von der Fennbrücke in den Schiffahrtskanal sprang. höchsten Aemter im Staate bejezt, und der gar nicht mehr auf den Gedanken kommt, daß, wenn er nicht weiter regieren kann, er anderen wirft die Berliner Zeitung " dem Vorwärts" vor. Es sei Schiffer holten ihn jedoch wieder heraus und ein Schutzmann des Blaz zu machen hat? Bringt eine Regierung eine derartige un- unrecht, daß wir die Freisinnigen, obwohl wir über die 58. Reviers brachte ihn in ein Krankenhaus. Der Baukier Arendt versuchte sich gestern durch Selbst= erhörte Vorlage ein, so muß dies als Bantrottertlärung Scheidegrenzen der Fraktionen im Noten Hause sehr genau unter­vor dem Lande so laut und so deutlich dargethan werden, daß richtet seien, au Wahlzwecken fämtlich in einen Topflmord seiner Verhaftung zu entziehen.

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Der Vorstand.

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Arendt gilt als Hals­