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25 folcher Wagen, alfo einen vollen Extrazug für sich brauchen.| stattfinden. Schönes Wetter scheint eine äußerste Mutlofig Wahrlich, das find Zahlen, die auch dem Fachmanne Refpelt ein- feit hervorzurufen, während trübes regnerisches Wetter einen flößen. Gern foll jedoch zugegeben werden, daß noch ein andres besänftigenden Einfluß hat. Der größte Teil der Selbstmörder Land auf solche Weise durch die Großartigkeit feiner Maschinen sicht- erschießt sich, danach wird am häufigsten das Leuchtgas, ferner lich zu seinen Gunsten wirkt, und zwar ist dies die Schweiz , die Gift, vorzugsweise Karbolsäure oder Rattengift verwendet. Deutsche durch eine Züricher Firma auf das glücklichste vertreten ist. Auch und Deutsch- Amerikaner stellen die größte Anzahl Selbstmörder in diese Maschine ist für die Lieferung von elektrischem Licht eifrig New York , nach diesen kommen Amerikaner von englischer Abthätig, ohne daß jedoch sicher der volle Bedarf an Licht gedeckt stammung, Russen, zuletzt Oestreicher. Amerikaner selbst sind verwerden konnte. Ein wunder Punkt der Ausstellung war es von hältnismäßig felten darunter. Gerade in Amerika sind die Anfang an und ist es eben noch heute, daß sich Bedarf an Kraft Psychologen durch solche Erscheinungen auf das Problem, welchen und Leistungsfähigkeit nicht fo recht decken. Es scheint, daß sich Einfluß das Wetter auf das psychische Verhalten der Menschen ausübt, die Ingenieure der Ausstellung von vornherein etwas verrechnet besonders aufmerksam geworden. Neuerdings hat, wie die soeben haben. erschienene Revne philosophique" mitteilt, der amerikanische Eine Folge davon ist es leider auch, daß so schr wenige der Psychologe Edward Grant Dexter allgemeine Untersuchungen über vielen Arbeitsmaschinen der Ausstellung im Betriebe zu sehen sind; diefe Fragen auf statistischen Grundlagen angestellt. Durch Fragebogen es mangelt an der nötigen Betriebsfraft, wenigstens dort, wo die verschaffte er sich die Beobachtungen einer großen Zahl von SchulAussteller nicht für die Beschaffung besonderer Kraft gesorgt haben. direktoren und Leitern von Strafanstalten. Dan zog er die So ist die große Halle an der Westfront des Hauptausstellungs- Statistik der Arreste und Selbstmorde in New York zu Nate, prüfte gebäudes, miveit der Avenue Saffran und in der unmittelbaren die Fehler in den Rechnungsbüchern der Banken, und daneben immer Nachbarschaft des„ Spatenbräu", bisher ohne Betrieb gewesen, die meteorologischen Berichte. Dexler denkt daran, seine bisherigen und doch würde es sich wahrhaftig gelohnt haben, daß gerade Untersuchungen demnächst noch zu erweitern und zu ergänzen. Er die Maschine dieser Halle recht bald in Betrieb gekommen wäre, ist zu Resultaten gelangt, die nicht immer die bisher herrschenden denn diese Halle ist ein Ergänzungsbau, der ausschließlich für Vorstellungen bestätigen. Die Intersuchungen waren kompliziert, deutsche Maschinenfabrikanten bestimmt ist. Fast alle Gebiete weil man, besonders in den Schulen, leicht zu Fehlerquellen kommen des Maschinenbaus sind hier vertreten. Näh- und Stickmaschinen, konnte und für die Wirkung des Wetters hielt was andern Gründen Breffen und Pumpen, Hobel- und sonstige Holzbearbeitungs- Maschinen, zuzuschreiben war. Nachdem diese Fehlerquellen möglichst exakt Stanzwerte und Blechpressen, Walzenstühle, Röstapparate, Centrifugen, ausgemerzt worden find, glaubt Dexter mit Bestimmtheit behaupten Walzenmühlen, Knetmasdinen, Kalander , Maschinen zur Bearbeitung zu fönnen, daß die Empfindlichfeit für die atmosphärischen Schwankungen von allem und jedem Material, Leder, Papier, Pappe, Cellulose, mit zunehmendem Alter wächst, und daß von Kindheit an die Mädchen Teig und Milch; Maschinen zur Herstellung von Knöpfen und empfindlicher dagegen find als die Knaben. Im allgemeinen liegt Zündhölzchen furz, faum ein Gebiet des maschinellen die günstigste Temperatur zwischen 50 Grad bis 70 Grad F. Größere Gewerbes giebt es, das hier nicht seine Vertretung gefunden hat. Kälte ist für geistige Thätigkeit günstiger als größere Hize. So find Die Halle, die all diese Maschinen in sich aufgenommen hat, auch die Strafen in der Schule unter 45 Grad F. auf einem Miniift ein umfangreiches Gebäude, in zwei Stockwerken und drei mum, fie steigen dagegen über 65 Grad F. Wenn man die Regelschiffig ganz aus Eifen und Glas gebaut, luftig, hell und übersicht- mäßigkeit des Schulbesuchs als Maßstab nimmt, so sind die Monate lich, dabei zweckentsprechend ausgeschmückt, mur freilich ein wenig Oftober und November, März und April am bevorzugtesten. Der abseits und doch wieder nicht ungünstig gelegen. Denn es liegt, ind wird gewöhnlich als ungünstig betrachtet. Die Untersuchungen wie schon gesagt, unweit der Bierhalle, die Gabriel Sedlmayer aus des amerikanischen Biychologen aber haben zu dem überraschenden München für sein„ Spatenbräu" hier errichten ließ. Wer aber den Resultat geführt, daß der Wind keinen Einfluß übt, und das Weg zu einem Schoppen Spatenbrän" findet und das find ihrer psychische Verhalten bei diesem nicht anders ist als an windstillen doch recht vicle! dem kann auch die deutsche Maschinenhalle nicht Tagen. entgehen, und wer es umgekehrt macht, der findet im„ Spatenbrän" Musik. feine Belohnung.
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Die Ausstellung ist bekanntlich so angelegt, daß in der HauptDie europäische Weltpolitik der Operette läßt ebenso wie die Vom alten fache Gleichartiges ohne Rücksicht auf die Herkunft neben einander der Staaten faum mehr irgend eine Kultur in Nuhe. gruppiert worden ist. Somit ist es leicht, sich alsbald von Griechenland über das Großherzogtum Gerolstein " zur Räuberden Maschinen deutscher Herkunft zu denjenigen aus andern Ländern romantit der Abruzzen, von der Türkei geradenwegs via Judianerzu begeben, um einen Vergleich anzustellen. Es kann dies getrost land zum Mitado und zum Tschin- Tschin- Tscheinämän; so wird auf geschehen, denn nirgendwo wird Deutschland übertroffen, selbst von der Bühne das Unvernehmste, was wir da haben, ebenso zu Attaden Frankreich nicht, das doch in so großer und überwiegender Waffe auf fremde Länder benügt, wie es feitens der Politik in der Wirklich ausgestellt hat. Worin dies Land vielleicht andern Ländern, selbst feit geschieht. Das neueste der Saison ist hier nicht China , sondern das was den Maschinenban betrifft, ein wenig voraus ist, das ist die ge- alte Jerusalem . In Ungarn , wenn ich nicht irre, hat sich eine orien fällige Art, in der sich eine französische Maschine präsentiert. malife Operetten Gesellschaft" gebildet, die sich als übrigen darf man den Franzosen ein besonderes Geschick, den land- eine eigenartige Künstlerschar" mit großen Budapester Erfolgen wirtschaftlichen Maschinenbau zu pflegen, nicht abstreiten. Auch ankündigt und ihre Kompositionen orientalischer Opern und Operetten Deutschland ist gerade hierin recht glücklich vertreten, aber es macht unter Benutzung eines alihebräischen Quellenmaterials entstanden" immerhin den Eindruck, als bante man hier nur Maschinen fein läßt. Woher sie dieses hat, sagt sie nicht; schade denn wir für die Rittergüter Ostelbiens, während die Franzosen es an wußten bisher von althebräischer Mufit nichis rechtes. Am Sonn ihren Maschinen deutlich zeigen, daß sie es wohl verstehen, auch abend begann die Gesellschaft ihr erstes Debut in Deutschland auf für den kleinsten Bauer eine geeignete Maschine zu bauen; bis auf der Bühne des Thalia- Theaters durch die hiesige Erstaufführung der die Obstdörr- Apparate hinunter entwickeln sie auch auf diesem Felde historisch- orientalischen Operette:„ Die Tochter Jerusalems ", die Gabe glücklichster Kombinierung. deren Komponist, Ch. Wolfsthal, selbst einer der Leiter der Gesellschaft ist. Man darf sich mun unter einem solchen Stück ebenso unter den allermeisten archorifierenden Opern und Operetten. Die wenig eine Erweckung altertümlichen Lebens vorstellen, wie sonst Hauptfache ist vielmehr ein, wahrscheinlich gemeinsam für Antisemiten falschem Hochdeutsch, von Jüdisch- Deutsch und von noch einigen ähn und Philosemiten zubereitetes Ragout von richtigem Hochdeutsch, von lichen Sprachen, im Dialog schwer, im Gesang fast gar nicht zu verstehen. Inhalt: eine Wechselfolge von Chören, Bossenscenen, Solisten- Nummern und wiederum Possenscenen. Daß die Tochter des föniglichen Schatzmeisters von Jerusalem sich in einen heidnischen Hirten verliebt und ihn zuletzt mittels eines Scheintodes, dem eine Scene aus„ Romeo und Julia " vorhergeht, wirklich friegt, thut nichts zur Sache. Das„ Althebräische" scheint ein Vorwand zu sein, daß die Musit in einförmigen Tonfolgen bleiben kann, an denen be sonders eine häufige Zuſammenſegung aus zwei und dreiteiligem Takt auffällt, und unter denen die Hauptnummer eine leiermäßige accentverdrehende Mollmelodie mit Tanz:„ Ich will mir lieben dich allein", von der Ouverture an bis zum letzten Finale und noch weit darüber hinaus sich in unser Gehör eingräbt. Im übrigen gicbt es immerhin einiges, das zu einem Potpourri von Melodien ausreicht; und feineswegs soll vom Besuch des Stückes abgeraten werden, auf daß die heutige Generation dereinst ihren Nachkommen inmitten einer erhofften Blüte der heiteren musikalischen Dramatik erzählen kann, wie weit es auto 1900 mit der Operettenweltpolitik gekommen war
Nur ein einziger Gedanke der heutigen Techniker ist wirklich nen, und gerade er fand auf der Weltausstellung keine oder doch teine genügende Darstellung, der Gedanke nämlich, aus Elektricität Gas zu machen. In der That ist das Acetylen so gut wie unvertreten geblieben, weil es noch nicht erfunden war, als die Ausstellungsgegenstände gruppiert und klassifiziert wurden; späterhin aber ließ es fich nicht mehr paffend einrangieren, so daß eine besondere Acetylen- Ausstellung, die demnächst in Paris stattfinden soll, mir als ein Anhängsel zur Weltausstellung angesehen werden kann.
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Gas aus Elektricität zu machen; abgelegene Wildbäche zu zwingen, einen Stoff zu fabrizieren, der viele tausend Meilen davon dem Bewohner der Tropen die Nacht zum Tag macht- wahrlich, das war ein neuer Gedanke, geeignet, den erfinderischen Geist des modernen Maschinen- Ingenieurs wieder in Bewegung zu setzen.
Kleines Feuilleton.
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ck. Wetter und Charakter. Die außerordentliche Size der letzten Tage hat in New Hort, eine Art Selbstmord Epidemie hervorgerufen; eine ungewöhnlich große Anzahl von solchen wird jetzt täglich in den Zeitungen gemeldet; am Donnerstag passierten z. B. mehr als 10 Fälle in New York und der nächsten Umgebung. Ein Regierungsbeamter, der diese Thatsachen genauer beobachtet hat, beröffentlicht darüber einige intereffante Daten. Er hat gefunden, daß die meisten Selbstmorde merkwürdigerweise an fchönen Tagen
Die Aufführung wurde, nach dem zweiten Abend zu urteilen, von einem dünnen Unterhaltungspublikum mit obligater Be ungeisterung aufgenommen. Die Gesellschaft selber steht in den ersten Anfängen des theatralische:: Könnens. Nur die zwei Damen