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Er weiß ganz gut, warum er leugnet, beharrlich leugnet, mit Juden gegangen zu sein. Es liegt nichts daran, daß er mit Suden ging; warum leugnet er es also? Aber wenn er fagen der würde, mit wem er gegangen ist, ob das nun ein jüdischer Schächter er war oder ein anderer Jude, dann würde das furchtbare Ge heimnis an das Tageslicht kommen, dann würde die die militaristisch- klerikale Reaktion die Zukunft Frankreichs gefährdet, Die socialistischen Republikaner in Carmaux find überzeugt, daß beim ersten Mal gehörig verwarnt derart, daß man ihm gefagt hätte, er würde entsetzliche Sache aufgedeckt werden. Darum leugnet er, barum will indem sie die Republik und den socialen Fortschritt bedroht, Recht Aeußerung, entweder er komme zur Arbeit, oder er könne ganz zu er das nicht sagen.( Bravo im Auditorium.) Ich habe viele und Gerechtigkeit unterdrüdt. Mordprozesse mitgemacht, aber noch nie war ich von der Schuld Judem die Versammlung die Verbrechen brandmarkt, die be- Hause bleiben, sei keine gehörige Verwarnung, auf die der Richter eines Angeklagten so überzeugt wie diesmal. Das ist kein juridischer gangen find, um einen Unschuldigen zu vernichten, erklärt sie ihren Gewicht legen könnte. Auch könnten die beiden Male, wo der Kläger Sniff, sondern meine wahre und ehrliche riftliche Uebergangen zeugung.( Bewegung.) energischen Willen, die Republik zu verteidigen und schwört, bis fehlte, nicht zusammengenommen und so aus ihnen auf eine Bes um Biele zu kämpfen, um den Sturz der fapitalistischen Gesell- harrlichkeit geschlossen werden, da sie sich auf verschiedene Wochen chaft zu beschleunigen und sie durch die socialistische Ordnung zu ersehen."

Frankreich . D spruchten 48 M. an den Kläger zu zahlen: Eine beharrliche Vers Jaurès in Carmang. Genosse Jaurès wurde in Carmaux weigerung der dem Kläger obliegenden Verpflichtungen, die zur Gegenstand begeisterter Huldigungen. Die Versammlung, in der plößlichen Entlassung berechtigt hätte, könne nicht angenommen sprach, nahm folgende Resolution an: werden. Eine solche würde vorliegen, wenn der Kläger worden wäre. Etwa sofort entlassen, Ivenn er nochmal die Arbeit versäume. Die

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und wenn Sie alles dies gewissenhaft erwogen haben, dann ist es nicht möglich, daß Sie nicht der Ansicht sind, Hilsner habe den Mord begangen.

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Und der Geist des Herrn Bara geht nicht nur in Oestreich um. Auch im Deutschen Reich finden sich Anhänger des Ritualmord­Wahnsinns. Die Staatsbürger- Beitung" entrollt eine Liste zweifelloser Ritualmorde, vergißt dabei merkwürdigerweise den letzten von ihr selbst erst kürzlich entdeckten, wo eine Jüdin vorm Osterfest ein Kind tötete, das überdies ihr eigenes war.

Belgien .

Nur in

verteilten.

Liberalen, Progressisten und Socialisten über eine Alliance für die Brüffel, 20. September. ( B. T.") Die Verhandlungen zwischen Lehte Nachrichten und Depeschen. Rommunalwahlen in ganz Belgien sind gescheitert. Hochwasser. Antwerpen ist ein liberal- socialistisches Bündnis abgeschlossen, der Damm der unteren Schüttinsel von den Fluten durchbrochen, Budapest , 20. September. ( W. T. B.) Bei Komorn wurde dagegen stellen die Oppositionsparteien in Brüssel , Lüttich und Gent wodurch 60 000 Joch Feld mit zahlreichen Ortschaften in größter getrennte Liſten auf, wodurch die klerikalen Minderheiten in den Ueberschwemmungsgefahr schweben. Der Aderbauminister traf die großstädtischen Gemeinderäten voraussichtlich erhalten bleiben. Die erforderlichen Schutzmaßregeln. Ieritalen jubeln über das Scheitern der antiflerifalen

Alliance.

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Spanien . ben

Oporto , 20. September. Ein Voltshaufe bewarf gestern abend die Wagen der Aerzte, welche sich zur Autopsie eines Leichnams be­gaben, mit Steinen. Zwei portugiesische Aerzte wurden leicht ver­legt. Drei Personen wurden verhaftet.

Schweden .

Zur Begnadigung Dreyfus.

Laffen Sie sich, meine Herren Geschworenen , nicht davon be­einflussen, daß man nicht weiß, wer den Halsschnitt geführt hat, wer die Hauptwunde, die Todeswunde, der Anna Hruza beigebracht hat. Das werden wir nie erfahren, es wäre denn, daß Hilsner die ganze Sache eingestehen und erzählen würde, wer den Schnitt ge führt hat. Aber das ist auch ganz gleichgültig. Er hat mit zwei anderen Personen so viel Blut als nur möglich diesem Mädchen, dieser christlichen Jungfrau, abzapfen wollen. ( Große Bewegung.) In diesem Fanatismus haben die Thäter alle drei nicht daran gedacht, daß sie entdeckt werden könnten. Es wurde kein Blut gefunden: Das sagt alles! Kein Mörder will, daß das Blut aufgespart werde, tein anderer will, daß das Blut für ihn aufbewahrt bleibe. Dieser Mörder brauchte aber das Blut. Deshalb wurde nach dem Urteil der Sachverständigen das Blut nicht gefunden.( Anhaltende Paris , 20. September. ( W. T. B.) Der Temps" schreibt: Die Bewegung.) Auf das Messer lege ich gar kein Gewicht. Es wird Begnadigung Dreyfus ist eine Beruhigung. Sie schließt nicht das eingewendet werden, daß der Mörder, der morden will, wohl nicht Suchen nach der Wahrheit ab, auf welche die Angeklagten, die An­vorher schon den Leuten die Waffe zeigen wird, mit der er morden Kläger und die Geschichte ein Anrecht haben; aber es muß aus diesem will. Das ist wahr, aber dieser Mord war eben nicht vorher­Suchen das Gift der Rachsucht und der Geist der Wiedervergeltung bestimint. Es tamen erst Fremde in die Stadt, die von Hilsner entfernt werden. Die Begnadigung wird es ermöglichen, alle die­erfuhren, daß hier eine Christin egistiere, die man Probewahl" in Stockholm . In Schweden besteht die eigen- jenigen deutlich zu erkennen, die in der Affaire" Anlaß suchten, abschlachten könnte. Da erst wurde der Mord beschlossen. artige Einrichtung, daß vor der eigentlichen Wahl in wichtigen Be- Unruhen zu stiften. Alle Phasen der Angelegenheit, die wir nur ( Bewegung.) Sehen Sie auf nichts anderes als auf die Aus- zirken eine Probewahl vorgenommen wird, an der freiwillige durchlaufen haben, zeigten uns, welche Juſtitutionen zu verbessern sagen der christlichen Zeugen, die hier vernommen wurden, Beteiligung stattfindet und die gewissermaßen die Stärkeverhältnisse und welche Mißbräuche abzustellen sind. Aber nichts von alledem der Parteien, abgesehen von Buläufern und Gleichgültigen, die fann ausgeführt werden ohne vorherige Beruhigung. eigentliche Anhängerschaft" zeigt. Es hat nun in Stocholm Nantes, 20. September. ( W. T. B.) Dreyfus traf hier 8 Uhr auch wieder eine solche Probewahl stattgefunden, an der die vormittags ein. Er war begleitet von seinem Bruder Matthieu Socialdemokratie in fünf Kreisen von den 22, die es in Dreyfus, dem Direktor der Sicherheitspolizei, Viguié, und einem Stockholm giebt, teilgenommen hat. Im ersten Kreis hat sie Polizei- Agenten. In Nantes wußte niemand etwas von der Ankunft. 185 Stimmen gegen 670 Majorität erlangt, im zweiten 125 Dreyfus und seine Begleiter bestiegen den 8 Uhr 58 Minuten nach gegen 459, im britten 296 gegen 748, im vierten 162 Bordeaux abgehenden Bug und nahmen, um jedes Aufsehen zu ver­gegen 442, im fünften 643 Stimmen gegen 681. Im ganzen meiden, in einem Abteil 1. Klasse Play, in welchem schon mehrere sind also 1411 socialdemokratische Stimmen abgegeben, während Reisende saßen. Auf der ersten Station stiegen Viguie und der noch 1896 die Ziffern unserer Partei betrugen: im ersten 182, im Polizei- Agent aus und ließen Dreyfus und seinen Bruder die Reise 3tveiten 143, im dritten 286, im vierten 115, im fünften 416, also allein fortseßen. Wie man glaubt, werden dieselben auf irgend im ganzen 1172. Dabei ist zu beachten, daß damals in allen Be- einer Zwischenstation den Bug verlassen. Wohin sie sich begeben, zirten der in Stocholm allgemein beliebte und hochangesehene weiß man nicht. Wenn die jüdische und judenfreundliche Presse heute noch liberale bei der Probewahl ihre Stimme gegeben hatten. Diesmal Hjalmar Branting aufgestellt war, dem auch viele Links­Biveifel äußert, so macht sie sich verdächtig und ist schuld daran, aber war er nur im fünften Bezirk aufgestellt und in den anderen Komplott gegen die Republik . daß das Märchen vom Ritualmorde immer wieder auftaucht. Ist Paris , 20. September. ( W. T. B.) Das Bureau der Unter­es doch auffällig genug, daß die Leiche blutleer gefunden, daß kein Leute, die nur in den Arbeiterkreisen bekannt sind. Diese Bezirke suchungs- Kommission des Staatsgerichtshofes setzte heute vormittag Es wird absolutes Beweggrund zum Morde entdeckt worden ist, daß der Mord vor weisen also rein socialdemokratische Stimmen auf und ihre Zahl ist und nachmittag die Prüfung der Aften fort. dem Passahfeste, höchst wahrscheinlich mit einem Schächtmesser, erheblich gewachsen. Stillschweigen beobachtet. Der Präsident der Kommission Berenger verübt wurde, daß nicht nur der Verurteilte, sondern seine mutmaß begab sich heute in das Gefängnis, um Guérin zu vernehmen. Die lichen Begleiter Juden waren! Kommt doch hinzu, daß bei einer Belgrad , 19. September. Hochverratsprozeß. Der Verteidiger Haussuchungen in dem Hause Guérins in der Nue Chabrol ganzen Anzahl ähnlicher Blutthaten entweder der der Angeklagten Zivkowitsch und Nowakowitsch schloß sein Plädoyer wurden heute unterbrochen, da die Luft in demselben verpestet ist. Thäter oder der Beweggrund unentdeckt blieb!" mit dem Antrage auf Freisprechung, nachdem er noch geltend ge- Es wurden Feuerwehrleute herbeigerufen, um die Zimmer und die macht hatte, daß Nowakowitsch dem Trunte ergeben und unzurechnungs- Steller zu lüften. Der Verteidiger des zum Tode Verurteilten hat die Nichtigkeits- fähig fei. Der Verteidiger des Erzpriesters Gjuritsch , Anwalt Raitsch, wies auf den zwischen Gjuritsch und dem Fürsten von Köln , 20. Septbr.( B. H. ) Die Köln . 8tg." schreibt: Aus beschwerde gegen das Urteil des Kreisgerichts angemeldet. Montenegro bestehenden Antagonismus hin und betonte, daß einer Reihe von Mitteilungen, die" uns bon tonangebenden fein tompromittierender Schriftwechsel gefunden worden sei. oberschlesischen Industriellen vorliegen, geht in unzweifelhafter Die Breslauer Morgenzeitung" erinnert an einen ähnlichen Fall, Gjuritsch habe lediglich einen Wechsel daß, nachdem Wechsel in der Regierung Weise hervor, die Regierung sich an den Mord in Lutcza": gewünscht. Selbst wenn erklärt hat, die er antidynastische Aeußerungen ge schlesischen Kompensations Vorschläge geset Vor einer Reihe von Jahren hatten sich vor dem Schwur- macht hätte, mur die Gegnerschaft so scien diese doch ohne Folgen geblieben lich festzulegen, diese Kreise nicht gericht zu czesczów in Galizien drei Personen wegen Mordes und daher nicht strafbar. Der Belastungszeuge Kresowitsch auf die Kanalvorlage aufgegeben haben, sondern sich mit der zu verantworten. Der Gutsbesizer Moses Ritter, dessen Frau sei ein Betrüger, der sich einen falschen Namen bei rheinisch- westfälischen Industrie in der Frage des Mittelland- Kanals Gittel Ritter und der Knecht Marcell Stochlinsky. Vereint gelegt habe. Die Verteidiger der übrigen Angeklagten verlangten auf den gleichen Boden stellten. Jene Aeußerungen find so bestimmt sollten diese drei eine Magd ermordet haben, die bei Ritter in beren Freisprechung; für Kresowitsch und Bawitschewitsch führten sie und kommen von so maßgebender Seite, daß wir es mur der jest Diensten gestanden hatte. In der Beweisführung der Anklage fehlte noch herrschenden allgemeinen Reise- und Erholungszeit zuschreiben, auch das jüdisch- rituelle Motiv nicht. Die drei Angeklagten leugneten, wenn die schlesischen industriellen Vereine bisher noch feine Be wurden aber einstimmig des ihnen zur Last gelegten Ver schlüsse gefaßt haben, durch welche sie die Aenderung ihrer Stellung­brechens schuldig erklärt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Gegen das Urteil wurde die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt, indem namentlich darauf hingewiesen wurde, daß die Gutachten der ärzt­lichen Sachverständigen, auf die sich auch der vorhin er wähnte, den Angeklagten Moses und Gittel Nitter getlagte Stochlinsky war Christ untergeschobene Beweggrund stüßte, überaus lückenhaft und unzuverlässig seien.

"

Die Deutsche Tageszeitung" erklärt zwar, daß fie an den Ritualmord nicht glaubt, fügt aber perfid hinzu:

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der An­

deren Geständnisse ins Feld.

Serbien .

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bereit

Belgrad , 20. Septbr. Die Urteilsfällung des Standgerichts erfolgt morgen. Wie man versichert, wird Kresowitsch zum Tode, mehrere der am meisten Stompromittierten zu mehrjährigen Freiheits- nahme kundgeben. strafen und der größte Teil der Angeklagten freigesprochen werden. Gewitter im westlichen Teile von Hannover niedergegangen. Osnabrück , 20. September. ( B. H. ) Heute sind sehr schwere Frankfurt a. M., 20. September. ( B. H. ) Die Frif. 8tg." meldet aus Straßburg : Die Reichstagserfahwahl im Streise Schlettstadt ist auf den 5. November anberaumt.

Amerifa.

Montevideo , 19. September. Die von hier nach Asunción ( Paraguay ) entsandte Sanitätskommission bestätigt das Gerücht, daß dort die Peft ausgebrochen sei.

Sociale Rechtspflege.

Wien , 20. September. ( B. H. ) Slovenski Narodny" zufolge erhielten die Pfarrämter Unterfteiermarks von der Kirchenbehörde den Befehl, fortlaufend über die Lebensweise der Lehrer, ob dieselben agitieren, die Kirche besuchen und zur Beichte gehen, Bericht zu führen und der höheren Instanz vorzulegen. Diese Maßregel be­zwecke, alle liberalen Glemente zu unterdrücken.

Wien , 20. September. ( B. H. ) Bei dem Umbau des Hotels Schwarzer Adler" in Döbling stürzte eine Mauer ein, wobei ein Arbeiter getötet und mehrere schwer verwundet wurden.

der Pol. Korresp." zufolge dürfte die Zusammenkunft des Baren Wien , 20. September. ( B. 5.) Einer Petersburger Meldung mit" Staiser Wilhelm erst auf der Rückreise des Zaren in Berlin statt­der Pol. Korresp." zufolge dürfte die Zusammenkunft des Baren finden.

manöver stürzte ein Geschütz um; zwei Artilleristen wurden schwer Klagenfurt , 20. September. ( B. H. ) Bei dem gestrigen Schluß­

verwundet.

Das angefochtene Urteil wurde aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Schwurgericht in Rezesczow zurüc verwiesen. Die zweite Verhandlung fand statt und abermals und zwar wiederum einstimmig wurden Moses Ritter, Gittel Nitter und Die ,, Graphische Gesellschaft" in Berlin sucht ihre Arbeiter Marcell Stochlinsky des Mordes schuldig erklärt und zum und Arbeiterinnen dadurch an sich zu fesseln, daß sie für sie ipart". Tode durch den Strang verurteilt. Auch dieses Erkenntnis wurde Es werden den Angestellten wöchentlich bestimmte Beträge gut- Schwarzer Adler" in Döbling stürzte eine Mauer ein, wobei ein mittels der Nichtigkeitsbeschwerde angefochten und zum zweiten Male geschrieben, die sie indessen nur unter gewissen Bedingungen aus hob der Kassatioushof das dreifache Todesurteil auf. Diesmal aber wurde die Sache zur nochmaligen Verhandlung Arbeit, die Führung und auf die Lösung des Arbeitsverhältnisses. gezahlt erhalten sollen. Diese Bedingungen erstrecken sich auf die nicht an das Schwurgericht von Rczesczow zurückverwiesen, sondern Die Arbeiterin H. hatte die Arbeit bei der Gesellschaft selbst auf der Kaſſationshof betraute das Schwurgericht zu Krakau mit der gegeben und sollte deshalb die Sparbeträge nicht erhalten. Sie klagte neuen Verhandlung. Gleichzeitig erklärte der Kaffationshof, daß darauf beim Gewerbegericht auf Auszahlung des Geldes. die Auflage so, wie sie bisher begründet worden sei, nicht mehr Sie war der Meinung, daß es sich um einen Lohnzuschlag handele, begründet werden dürfe, weil die Begründung sich im Widerspruch der ihr überhaupt nicht verweigert werden könne. Die Kammer VIII mit gewichtigen Thatsachen befinde. Könne die Anklage nicht des Gewerbegerichts wics sie jedoch mit der Begründung ab, daß anders begründet werden, müsse die Einstellung des Verfahrens die Klägerin nach den Bedingungen der Gesellschaft das Spar- der Buschtehrader Bahn fand heute früh in der Nähe der Station Prag, 20. Septemb.( W. T. B.) Auf der Linie Prag - Komotau erfolgen. geld nicht beanspruchen könne, weil sie die Arbeit selbst ver­Die Staatsanwaltschaft zu Krakau machte zu der alten Anklage lassen habe. Als ein Teil des Lohnes sei das Spar- uzna ein Zusammenstoß zwischen einem nach Prag fahrenden eine neue Begründung, und zum drittenmale hatten sich Moses geld, das wöchentlich 1 Mart betragen habe, nicht anzu- Güterzuge und einer von Rentsch kommenden Maschine statt. Der Ritter, Gittel Ritter und Marcell Stochlinsky wegen Mordes zu sehen. Der Vorsitzende Dr. Meier äußerte dann noch zu dem Führer dieser Maschine wurde schwer, sechs andere Bahnbeamte berantworten. Die Geschworenen von Strakau bewegten sich in Vertreter der beklagten Gesellschaft: Im Schoße des Gerichts feien leicht verletzt. demselben Anschauungskreise wie die Geschworenen von Rezesczow. über diese bedingungsweise Belohnung Bedenken laut geworden. Demonstrationen wurden die Redacteure der Saazer Zeitung", Saaz , 20. Sept.( B. H. ) Wegen Teilnahme an den Saazer Zum drittenmale wurden die drei Angeklagten einstimmig Die Arbeiterinnen kämen leicht zu der irrigen Meinung, es handele Borstmann und Pacza, zu je 14 Tagen Arrest verurteilt. schuldig erklärt und zum Tode durch den Strang verurteilt. sich um einen Teil des Lohnes. Der Gerichtshof rate dazu, Auch dieses Urteil wurde mit der Nichtigkeitsbeschwerde an- bies System abzuschaffen. Man möge entweder be­gefochten und abermals mit Erfolg. Auch das dreifache Todesurteil, dingungslos jede Woche mehr zahlen oder es ganz lassen. dem das ebenfalls einstimmige Verdikt der Krakauer Geschworenen Eine sehr verständige Ansicht. zu Grunde lag, wurde aufgehoben.

Diesmal that der Kajsationshof noch ein Weiteres. Die mit Einstimmigkeit gefällte Entscheidung des Kaffationshofes besagte, daß Mofes Ritter, Gittel Ritter und Marcel Stochlinsky freizu sprechen seien, weil die gegen sie erhobene Auflage sich nicht hin länglich begründen lasse.

Oestreich- Ungarn .

Le Crenzot, 20. Sept.( W. Z. B.) Infolge der Entlassung zweier Arbeiter beschloß eine Anzahl Arbeiter in einer heute Nach­mittag abgehaltenen Versammlung, die Arbeit niederzulegen. Die­selben beabsichtigen, sich morgen an die Eingänge der Schächte zu begeben, um die Arbeiter von der Einfahrt abzuhalten.

Kontraktbruch. Die Firma Belder u. Plathen verlangte von dem Tischler P. eine Kontraktsbruchsbuße von 16,20 m., weil P. vor der Beendigung seines Accordes die Arbeit niedergelegt hatte. Bureaus.) Hochverratsprozess. In der gestrigen Sitzung sprachen Belgrad , 20. September. ( Meldung des Wiener Telegr.- Corr.­Nach dem Arbeitsvertrage sollte das Arbeitsverhältnis stets nach noch die Verteidiger der Angeklagten Boskowitsch und Berkitsch. In Fertigstellung eines Accordes gelöst werden können. Der beklagte der heutigen Vormittagsfizung ergriff der Staatsanwalt das Wort, Arbeiter rechtfertigte sein Berhalten damit, daß er mit dem von suchte die Argumente der Verteidigung zu widerlegen und forderte Zelder it. Plathen festgesetzten Accordpreise unmöglich habe schließlich den Gerichtshof auf, nach seiner Ueberzeugung und zurechtkommen tönnen. Bitter beklagte er, daß er nach seinem Gewissen zu urteilen. Sodann erhob sich Senezewitsch und Kinder als Majestätsbeleidiger. Auch in der Habsburgischen seinem Fortgange auf Veranlassung der Firma zwei neue sagte, da er sein Leben in Gefahr sehe, wolle er seine Seele nicht Monarhie geht der Majestätsbeleidigungs- Paragraph um und schont Stellungen wieder habe aufgeben müssen. Beifizer belasten; er habe in der Hoffnung, daß ihm dies zum Heile Das weder Mann noch Weib, weder Greis noch Kind. Aus Prag wird mißbilligten öffentlich diese Verfolgung. berichtet: gericht verurteilte den Beklagten zur Zahlung von 10 M., fälschlich beschuldigt. Hierauf ergriffen noch mehrere Angeklagte das In der Wohnung des Maurers Cingrosch in Weschowitz sprachen auf welche Summe die Klageforderung infolge des vermittelnden Wort, um sich aufs neue zu verteidigen. Basitsch betonte, er habe Knabe Bladimir Kodet soll dabei auch eine Weußerung dung wurde ausgeführt, P. hätte, obwohl er nicht mit dem Ver- mit dem Könige Milan auch Serbien gerettet worden sei. Pasitsch Ermordung der Kaiserin gemacht haben. Der dienst zurecht tam, nicht die Arbeit liegen lassen dürfen, nachdem er gab zu, daß die radikale Partei zahlreiche Fehler begangen habe, ebenfalls elf Jahre alte Sohn des Cingrosch soll den Accord voll ausgezahlt erhalten habe. Er möge sich ja ver- sprach fich mißbilligend über die antidynastischen Broschüren aus und ihm zugestimmt haben. Diese Worte wurden von den rechnet haben, das entbinde aber nicht von dem Vertrage. bat um seine Freisprechung; er werde sein ganzes Leben der Ve­anderen Kindern weitererzählt, bis sie schließlich zu den Reine beharrliche Verweigerung der Arbeit. Gegen eine tämpfung der Feinde der Dynastie und der Bekämpfung aller jener Ohren eines Polizisten kamen. Der hatte nichts Ciligeres zu Lohnentschädigungsklage des Schmiedes G. wandte der Fahrrad- weihen, welche die Ordnung stören oder dynastische Fragen auf­thun, als rasch die Anzeige zu machen! Da beide Knaben noch nicht händler H. vor dem Gewerbegericht ein, daß der Kläger werfen wollen.

über

vierzehn Jahre alt find, fonnten sie wegen des Verbrechens nicht be- zweimal, einen Freitag und einen Montag, nicht zur Arbeit ge= Smyrna, 20. September .( Meldung des Reuterschen Bureaus".) langt werden. Sie wurden bloß wegen der Uebertretung vor das kommen wäre. Der Kläger bemerkte darauf, er wäre an dem frag- Heute morgen fand in Aidin im Menderes- Thale ein starkes Erd­Bezirksgericht gestellt und in geheimer Verhandlung vom Adjunkten lichen Montag frant gewesen; das zweite Mal aber sei er fort- beben statt, wobei eine bedeutende Anzahl von Personen das Leben Dr. Kopriva auch thatsächlich verurteilt, und zwar Kodet zu geblieben, weil ihm gesagt worden sei, er fönnte ein paar eingebüßt haben. vierzehn Tagen, Cingrosch zu zehn Tagen Arrest, verschärft mit Räder verlaufen. Ein Beuge bekundete, daß 6. nach Montevideo , 20. September .( W. T. B.) Der Dampfer des zwei Fasttagen. Der staatsanwaltschaftliche Funktionär, Polizei- der ersten Arbeitsversäummis erklärt worden sei, entweder er komme" Norddeutschen Lloyd "," Wittekind", nach dem La Plata unterwegs, tommiffär Ladislaus Pokorny, meldete wegen zu geringen Straf- arbeiten, oder er bleibe ganz zu Hause. Der Beklagte wurde von war hier auf Grund geraten; die Passagiere und die Post waren ausmaßes die Berufung an. der Kammer V mit folgender Begründung verurteilt, die bean- Igelandet. Heute ist der Dampfer wieder flott geworden. Verantwortlicher Redacteur: t Schmidt in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzu 3 Beilagen und Unterhaltungsblatt.