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nur
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Kunstgewerbe.
E. S.
braucht uran einen Kopierrahmen. Derselbe besteht aus einem festen es unmöglich gewesen sein. Die Skizzen, die hier gesammelt find, Holzrahmen, in welchem sich eine herausnehmbare dice Spiegelglas offenbaren die blanke Dhumacht. Sie verzichten auf jede fünstlerische scheibe befindet. Ferner liegt auf der Rückseite ein mit Filz Wirkung, um dafür durch andre Dinge die Nerven zu stacheln. überklebtes mehrteiliges Brett, in sich durch Charniere verbunden, In der Hauptsache wenden sie sich wohl an die Kokotten und welches mittels Holzleisten und Spannfedern fest gegen die alternde Lebemänner. Selbst aber bei diesem Publikum dürften Glasscheibe gedrückt werden kann. Zwischen Klappbrett und sie mäßiges Entzücken hervorrufen. Nicht etiva fie in allzu schüchtern der Scheibe wird beim Kopieren das Original und das präparierte weit Mittel Wahl ihrer Papier so eingelegt, daß das Original der Scheibe zunächst liegt wären im Gegenteil! Was irgendwie perverse Triebe entflammen und nun das Ganze dem Sounen- oder zerstreuten Tageslicht aus fanu, ist urbedenklich angewandt. Nur daß eben das Talent fehlt, gesezt ist. Das Licht scheint durch die hellen Stellen des Originals daß auch zu folchen Dingen nötig ist. Die gefchickte Mache, die hier So werden vers und wirft chemisch auf die darunter befindliche Schicht des Kopier- und da vorhanden ist, faut das nicht ersetzen. papiers, dieselbe derart verändernd, daß eine genaue Kopie resultiert. mutlich selbst Sokotten und alternde Lebemänner das Buch gähnend Bei den meisten Lichtpauspapieren würde man nach Belichtung aus der Hand legen. Ihr Geschmack kommt bei andern beffer auf unter dem Original nicht dunkle Linien auf Hellem Grunde, feine Rechnung, als bei Madame Jeanne Marni . Uebrigens: fondern umgekehrt, helle Linien auf dunklem Grunde erzielen. ob wirklich eine Dame die Schuldige ist? Vielleicht hat man den Da dies nicht augenehm ist, fo fertigt mau fich ein weiblichen Namen nur aufs Titelblatt gesetzt, um die Pifanterie zu Negativ als Original an, inden die Zeichnung oder Schrift mit erhöhen. auto- resp. lithographischer Lusche auf gutem dünnen Postpapier ge= fertigt und dann über das Ganze mit breitem weichen Binsel flüffige - Die Herstellung künstlicher Edelsteine aus schwarze Tusche gestrichen wird, natürlich nur auf einer Seite. Wenn Glas. Schon in früßen Zeiten suchte man, wie das„ Polytechnische dieser Austrich vollständig trocken ist, gießt man Petroleum oder Centralblatt" schreibt, Edelsteine auf fünstliche Weise herzustellen. Terpentin auf das Ganze und wischt mit einem alten Lappen darüber. Seneca berichtet, daß ein gewisser Dentofritos Smaragde fast täuschend Ju überraschender Weise treten plötzlich die Linien des Originals hell nachgeahmt habe und Heraclius und Theophilus erzählen, daß in aus dem dunklen Grunde hervor und ein tadelloses Regativ ist fertig. Stalien zu ihren Zeiten die Verwendung des Vleigafes zur Nach Vorausgesetzt ist, daß gute saftige Striche gezeichnet resp. geschrieben ahmung fünstlicher Edelsteine bekannt war. Im Mittelalter haben waren, weil sonst dieselben rissig unterbrochen erscheinen. Das Papier sich besonders die Juden mit der Herstellung der künstlichen Edelmuß bei allen diesen Manipulationen mit Heftzwecken auf ein steine befaßt. Im weiteren Verkauf der Zeiten tritt die Verwendung Reißbrett oder dergleichen gespannt sein. Mit diesem Karen Negativ, des Bleiglases immer mehr in den Bordergrund, bis es gegen welches eventuell noch mit Del oder einer Mischung von 32 Teilen Ende des 18. Jahrhunderts dem Wiener Juvelier Joseph Straßer Alkohol und 1 Teil Ricinusöl durchsichtiger gemacht werden kann, gefang, einen für diese Zwecke sehr geeigneten Glasfluß zu finden, werden die Kopien schön dunkel auf hellem Grunde erscheinen. Außer welcher späterhin nach ihm auch den Namen Straß erhielt. Seiner dem Kopierrahmen gebraucht man noch eine flache Schale von Zusammensetzung nach bildet der Straß ein sehr bleireiches Glas, ladiertem Blech oder Papiermachee, auch Celluloid ; doch kann man welches sich durch ein sehr hohes specififches Gewicht und großes auch eine ganz flache Holzkiste verwenden, welche gut ausgelittet ist Lichtbrechungsvermögen auszeichnet. Alle fünstlichen Edelsteine beund auf allen Seiten dick mit Asphalt oder Stellack ausgegoffen figen in der That einen außerordentlichen Glang, aber ein großer wurde. Ebenso ist eine Pincette von Hartgummi oder lackiertem Nachteil, der in den Eigenschaften des Glases begründet ist, wird die Holz empfehlenswert.- nuechten Steine niemals zu einer allgemeinen Verwendung fommen lassen, denn das bleireiche Glas ist zu tveich, es widersteht also nicht längere Zeit der Abnutzung. Außer den Edelsteinimitationen werden auch mndurchsichtige( Glaspaften her gestellt, welche nach den Steinen bezeichnet sind, denen sie gleichen, z. B. Aventurin, Lafmstein, Chrysopas, Türkis, Obsidian usw. Zu diesen Fabrikaten werden ganz besonders reine Materialien, wie sie zu den wesentlichsten Bestandteilen der Glasmassen gehören, verwendet, und man fetzt denselben noch bestimmte Mengen Mennige und Borag zu. Die Nohmaterialien zur Her ftellung von künstlichen Edelsteinen find reinfte Kiefelerde, und zwar in der Negel fein gemahlener Bergkrystall; auch weißer Sand und fönnen benutzt werden. Tent künstlichen Boray giebt man den Vorzug, da der natürlich vorkommende häufig organische Substanzen enthält, die das Glas färben. Kohlensaures Bleioryd oder Mennige müffen vollständig rein fein und kein Crydul enthalten, denn dadurch wird das Glas trüb grünlich gefärbt. Bleiweiß und Mennige müssen sich in verdünnter Salpetersänre vollständig lösen, ohne einen Nückstand zu hinterlassen; die möglichst mentralisierte Lösung darf durch Blutlaugenfatz nicht rot werden. Im ersteren Fall ist Zimm, im zweiten Kempfer vorhanden. Arsenige Säure und Salpeter müssen vollkommen rein fein und dienen zur Zerstörung der organischen Substanzen. Die Materialien ohne das färbende Oryd liefern die Ausgangsmenge zur Herstellung von fünftlichen Edelsteinen, und derartige Glasfluffe bezeichnet man, wie schon bemerkt, als„ Straß ".
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Japanisches Porzellan. Die Wochenschrift„ Mutter Erde" schreibt: Seit undenklichen Zeiten find die Japaner bemüht gewesen, ihren Kunstsin in besonderer Pflege der Keramik, der formung, Brennung und Bemalung von Vasen Ausdruck zu geben. Nach und nach hat sich aber hierbei ein derartiger spekulativer Geist bemerkbar gemacht, daß es nicht ohne Interesse sein dürfte, die alte gute Wave als echte von der Fülle der neuen Nachahmungen fennen zu lernten und zu unterscheiden. Jusbesondere kommen sechs Provinzen Japans in Betracht, welche noch von der Invasion der Massenprodukte frei find und nach altem Stil weiter fabrizieren. Bor allem ist es die Provinz Hizen, welche die berühmten Satsuma und Jmari", jene meist pompöfen, in tausend Farben schillernden, funft Quarz, die felbst bei höherer Temperatur rein weiß bleiben, vollen großen Vasen fabriziert. Ihr Ruhm datiert seit dem 16. Jahrhundert. Die Porzellanerde erhält einige uns unbekannte Mischungen, welche ihr nach mehrfach wiederholten Prozeduren der Reinigung und Trocknung eine große Homogenität verleihen. Einen besonderen Glanz erhält sie durd ein Bulver, das aus einer Art Bimstein, Kaseda genannt, mit Asche aus hartem Holz vermischt, gewonnen wird. Bewundernswert sind die wie mit bunten Glassorten aufgelegten Dekorationen und die scheinbar echt geformten Gold- und Silberstücke. Dabei sind die Farben so haltbar wie der Stein selbst, denn vor dem Kochen waren fie bereits der Maffe beigefügt. Die " Imari" waren von einem Koreaner um 1590 eingeführt und dann von einem Japaner aus Imari zur Blüte gebracht. Er benutzte namentlich Oryde von Eisen, Blei, Kobalt und Schwefel zur Farben tömung. Diejenigen Produkte, welche meist schablonenmäßig, immer hiu doch sehr funstvoll, mit Rot und Gold ausgestattet sind, stammen Der Smaragd , ein Edelstein von grüner Färbung, wird durch aus,& tatani", einer Stadt, deren Erde sich hervorragend zum Brennen das Einschmelzen von 1000 Teifen Straß , 8 Teilen Chromroxyd eignet. Die Anata" haben eine Zusammenfeßung aus 9 Teilen erzeugt. Anch durch Kupfer- und Eisenoxyd erhält man künstliche Silicium und 1 Teil Aluminium mit geringem Zusatz von Eisenoxyd; Smaragde aus 43,84 Gramm Bergkrystall, 21,92 Gramm trockenem fie sind zumeist mit Kupferoxyd und Goldchlorür dekoriert. Unter den fohlenfaurem Natron, 7,2 Gramm gebrannten und gepulvertent Specialitäten von Kioto verdienen die„ Naku"-Porzellane Erwähnung, Borag, 7,2 Gramm Menige, 3,65 Gramm Salpeter, 1,21 Gramm da sie das Monopol einer Töpferfamilie bilden, die seit 11 Generationen rotem Eisenoxyd und 0,6 Gramm grünemt fohlenfauvem Kupferihr Kunsthandwerk betreibt; einer ihrer Chefs erhielt einft von einem oryd. Achate ahmt man nach, indem man Bruchstücke von verschieden japanischen Kaiser einen goldenen Orden mit der Inschrift Raku", gefärbten Flüffen zusammenfließen läßt und während des Flusses d. h. Freude". Seitdem führen alle aus dieser Fabrit stammenden rührt. Ein Amethyst wird auf fünstlichem Wege hergestellt, indem Waren als Fabritmarke die vier Buchstaben raku. Zumeift beman 300 Gramm einer Glasfritte mit 0,6 Grant Graumanganerz stehen die Produkte aus sehr feinen, sich weich anfühlenden Thee- verfeßt, oder ans 300 Gramm Fritte, die 0,8 Proz. Manganorys tassen aus einer Porzellanforte, welche eine schlechte Wärmeleiterin erhält, 36,5 Gramm Salpeter, 15 Gramm Mennige und 15 Gramm ist. Ihre Paste wird aus einer roten Erdart, japanisch Alatsuchi", Borax. Aber einen schönen Amethyst erhält man durch Zusammens welche Eisen- und Kohlenoxyd enthält und mit weißer Erde ver- fchmelzen von 1000 Teilen Straß , 8 Teilen Manganogyd, 5 Teilen mischt wird, gefnetet. Aus der Provinz Kage stammen die Rutani", Kobaltoryd und 2 Teilen Goldpurpur. In letzter Zeit versucht man die sich durch rote und grüne Färbungen auszeichnen. Aus Mino auch, sehr harte Gläser zur Edelstein- Imitation aus Thonerde und und Owari find die Porzellansorten mit blauer Färbung auf weißem Borag mit den dazu gehörigen Färbemitteln herzustellen. Grunde. Mit dem 8. Jahrhundert blühte die Keramik in der Provinz Seto, wo sie heute noch am mächtigsten ist; in Japan fennt man die Produkte mit der einfachen Bezeichnung Setomone, d. h. Sachen aus Seto.-
Litterarisches.
Das sind nun die Kinder von Jeanne Marni . München bei Albert Langen . Eine ganz gewöhnliche Spekulation auf die schlechtesten Justinkte des Publitums. Es ist schwer zu sagen, was den angefehenen Verlag des Simpliciffimus" veranlaßt hat, dieses Buch in Deutschland einzuführen. Der litterarische Wert kann
ss. Die Wirkung der verschiedenen Farben auf die Nerven ist, einer Nachricht des Pharmaceutical- Journal" zufolge, durch genane Experimente untersucht worden. Seit langem schreibt der Sprachgebrauch den verschiedenen Farben eine bestimmte Wirkung auf das Empfinden des Menschen zu, man spricht von warmen Farben, worunter man besonders Not versteht, ferner von Blau als einer falten Farbe, von Gelb als einer belebenden Farbe usw. Eigentlich macht jeder feinempiindende Mensch täglich