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Winzer das vorzügliche Mittel des Sprigens mit Kupferkoffbrühe Anschauungskreis, der noch eine ganze Anzahl von Ausdrücken halb an die Hand gegeben, und nur der rückständige Winzer macht noch ernster, halb scherzhafter Art gerade zur Bezeichnung der Frau keinen Gebrauch davon; in den meisten Jahren wird er zur Ernte- hergegeben hat. Kommt vom Zimmerhandwerk auf den Mann zeit bereuen, es nicht angewendet zu haben. Die Wissenschaft hat wohl nur das alte fidèle Haus", so auf die Frau das auch den großen Wert zahlreicher gut entwickelter Blätter nachgewiesen. stattliche Gebäude"," das gute Gestelle", „ das gute Gestelle", die aufgetakelte Ihnen fällt die Funktion der Zuckerbildung zu, und die alte Winzer Fregatte" und zu guterlegt die alte Schachtel", wobei der ansicht auch die des Laien die ungeschützten Trauben müßten letzte Ausdruck in Verbindung zu bringen ist mit der Burg, die den möglichst viel Sonne haben, ist eine durchaus falsche: der Pflanze Volte schachtelan" für schatelân" hieß und auf die Uneinnehmbarkeit werden durch Entziehung der Blätter die Atmungswerkzeuge entzogen. berechnet war. Bimmer" ist in diesem Sinne mit„ Bild" gleichWir sind in den Sommer eingetreten, heiß brennt die Sonne zusehen, das früher vielfach zur Bezeichnung für Mann und Frau auf die meist bergigen Rebhalden herunter, wenn in der Zeit zwischen bennzt wurde. Wie die Thätigkeit des Zimmermanns in ihrer that Entwicklung der Blütentnospen und der Blüte wiederum der Weinberg sächlichen Ausübung, so hatte entsprechend auch das Wort„ zimmern" ruft. Das Ausbrechen aller unnügen Zweige muß das Beschneiden früher einen viel bedeutenderen Juhalt: es umfaßte nicht nur das vervollständigen und alles, was der Rebe noch nuglos Saft und Zusammenfügen der Hölzer zu einem Bau, sondern auch das Arbeiten Kraft entzieht, beseitigen. Und wie das einmalige Beschneiden am Holze, das bildhauermäßige Gestalten; es war ein Ausdruc des nicht genügt, so muß auch dem Anbinden, wenn die jungen Volts, des Arbeiters. Fragt man nun, was die Bildhauer- ZimmerZweige nach dem Ausbrechen sich entwickelt haben, das Heften leute mit dem Worte bezeichnet haben könnten, so weist Heidenhain folgen, sie müssen aufgebunden werden. Ist das beste Bindematerial, daraufhin, daß Frau in Zusammenseßungen häufig einen ganz be die Weide, in ihren verschiedenen Abstufungen von der starken sonderen Simn hat, nämlich die Jungfrau Maria bc= Hanfweide bis zur zarten Steinweide, so bietet sich für das Heften zeichnet. Solche Bildungen find in Menge vorhanden: Frauen das billigere Material von Stroh und Binsen. glas"," Frauentage"," Frauenkirche " usw. Ebenso bedeutete Frauenzimmer" gleich Frauenbild" für die Kreise des Handwerks Marienbild". Ist aber dies der Sinn des Worts, so wird seine Verwendung in allen ihren Verästelungen flar. Das Holdfelige, Anmutige, Freundliche, zugleich aber auch das Erhabene und Königliche war damit bezeichnet, und zwar bezog sich dies auf die äußere Erscheinung. So erklärt es sich auch, daß die Frauen die Bezeichnung Frauenzimmer" gebrauchten, aber nie von sich selbstSo hat sich der Kreislauf des Jahres fast vollendet, die Ernte die Bescheidenheit verbot es ihnen, sich unter die Schönen zu rechnen naht heran, und wenn diese Zeilen in die Hände der Leser ge- und verlangte wir Weibsbilder". So erklärt es sich auch, daß wir langen, ist die Traubenernte wohl schon überall im Gange. Ein zwar Mannsbild" neben Weibsbild", aber nicht Herrenzimmer" ungewöhnlich warmer sonniger Herbst hat in diesem Jahr das neben Frauenzimmer" zur Bezeichnung des Einzelnen haben. Siegel auf die Erfüllung all' der Forderungen gedrückt, die der Unfrer Muttersprache wäre so für eine berbildete Ausdrucksweise, Weinbauer an das Wetter stellt. So wird die Ernte überall mit für ein Urwort eine zierliche, aus ihrem innersten Geiste heraus Frende eingebracht, der Schweiß, der auch hier fließen muß, wird geborene Bildung gewonnen.- gern vergossen werden. Denn auch die Ernte ist kein poetisches vergnügliches Winzerfest a la Maskenball, lebendes Bild oder Opern scene, sondern faure Arbeit. Jm heißen Sommer dieses Jahres ist es bei den Weinbergsarbeiten in unfrem Schwarzwalddorf vorge kommen, daß die rodenden Dorfjungfrauen sich ein zweites frisches Hemd in den Weinberg kommen ließen, denn das erste glich einem Bade- Anzug beim Verlassen des Bads. Das ist nicht etwa ein Histörchen, sondern bittere Wahrheit. So schlimm kann's bei der Ernte im Oktober ja nie werden, aber harte Arbeit ist das Schneiden der tief hängenden Trauben, ihr Sammeln in Körbe, deren Beförderung in Bottiche und deren Transport zum nächsten fahrbaren Weg, wo der Wagen hingelangen kann, doch auch.G. von Greiff.
Der Herbst ist herangekommen, die Trauben beginnen durch sichtig zu werden und sich zu färben, der Rebstock steht in vollem Laub, und noch einmal erwartet er die helfende Hand des Menschen: das Ausblatten muß die überflüssigen Blätter entfernen. Daß es hier heißt, zu viel ist ungesund", daß jeder Traube ein schützendes grünes Dach belassen werden muß, ist nach dem Vorher gejagten klar.
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Kleines Feuilleton.
Kulturgeschichtliches.
- Ueber das erste Auftreten des Eisens hielt der schwedische Archäologe Prof. Ostar Montelius in der 31. Versamm lung der deutschen anthropologischen Gesellschaft zu Halle einen Vortrag. Früher war ganz allgemein die Ansicht verbreitet, daß das Eisen im Norden, also in Standinavien und Norddeutschland, erst sehr spät aufgetreten sei, etwa erst 900 11. Chr. und selbst noch vor 30 Jahren nicht vor 300 n. Chr. datieren zu dürfen. Im Gegensatz hierzu meinte man das Erscheinen des Eisens in Standinavien jedenfalls sollte das Eisen in den Kulturländern des Südens schon außerordents lich früh bekannt gewesen sein, namentlich in Aegypten , denn man vermochte sich nicht vorzustellen, wie solche Riesenbauten wie die Pyramiden ohne Anwendung eiserner Werkzeuge errichtet werden fonnten. Montelius vertritt denigegenüber nunmehr die bestimmte Ansicht, daß das Eisen selbst in Aegypten nicht vor Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. Eingang fand. Durch ganz neue Aufdeckungen -hl. Franenzimmer". Die Ableitung dieses Worts ist noch des Aegyptologen Flinders Petrie wird diese Ansicht in gewissem immer start umstritten. Eine bemerkenswerte ganz neue Erklärung Sinn gestützt. Das eine Gräberfeld gehört allerdings in das dritte giebt Professor Friedrich Heidenhain in einem Aufsatz, den er Jahrtausend v. Chr., das zweite aber in die Zeit der 18. Dynastie, im Oktoberheft der" Preußischen Jahrbücher" veröffentlicht. Die also in die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. An beiden übliche Herleitung, wie die Wörterbücher sie geben, ist folgende: Punkten sind nicht die geringsten Spuren eiserner Beigaben zu ents Frauenzimmer bezeichnet erstens am Ausgang des Mittelalters das decken gewefen. Eine weit wichtigere Stüße der Monteliusschen Auffürstliche Frauengemach, zweitens die Gesamtheit der darin wohnenden fassung ergiebt sich auf dem Wege der vergleichenden Betrachtung. Frauen, drittens, feit etwa 1620 nachweisbar, eine Gesamtheit von In den alten Kulturstätten Griechenlands findet man erst im Frauen überhaupt, und viertens, seit 1730, die einzelne, insbesonders 14. Jahrhundert v. Chr. die allerersten Anfänge des Eisens. Ein so die vornehme Frau. Ueber das erste und zweite ist nichts weiter zu spätes Auftreten wäre daselbst bei den nachbarlichen Beziehungen zu sagen. Der follektive Gebrauch des Worts" Frauenzimmer" Aegypten ganz undenkbar, wenn das Eisen in Aegypten schon etwa für Frauenvolt" ist uns heute fremd, aber steht in Jahrtausende lang bekannt gewesen wäre. Wo das Eisen nun überengem Zusammenhang mit der ursprünglichen Bedeutung des haupt zuerst aufgetreten ist, läßt sich im Augenblick noch nicht überWortes, und er läßt sich, wie Heidenhain in einer ganzen Reihe von sehen. Aber sicher darf man behaupten, daß es weder in Aegypten Beispielen zeigt, in älteren Schriftstellern, besonders imSimplicissims" noch in den Kulturländern des Mittelmeers und im südöstlichen oft nachweisen; Frauenzimmer ist danach so gut ein Sammielname wie Europa 1500 v. Chr. Eingang fand. Dann freilich verbreitete es Heer, Wolf. Die schwersten Bedenken erheben sich dagegen gegen sich schnell über alle Gebiete, die mit den Kulturländern in Ver den Uebergang von der dritten zur vierten Bedeutung: aus dem bindung standen. Was Italien betrifft, so wurde es im Süden Sammelnamen Frauenzimmer" soll sich die einzelne Gattungs- früher bekannt als in Mittel- und Nord- Italien. Nach Montelius bezeichnung entwickelt haben. Eine solche Bildung wäre ganz wider tritt das Eisen in Mittel- Italien gleichzeitig mit den Etruskern auf. den Sprachgebrauch; der Verfasser weist auch die verschiedenen Daraus schließt Montelius , daß sehr wahrscheinlich die Etrusker Analogien, die man zur Erklärung hat beibringen wollen, entschieden um 1100 v. Chr. zur See nach Toskana tamen und das Eisen zurück. Ferner zeigt er auch an Beispielen, daß das Wort in beiden mitbrachten. Nicht viel später treffen wir im nordischen Europa auf Bedeutungen, als Gattungsname und als Sammelname, in Opitz' das Eisen. Wir finden es z. B. schon in den Pfahlbauten der Schiveiz Zeit neben einander gebraucht wurde, während die Sprache zu gleichzeitig mit Bronze, und danach kann man für die Schweiz und einer regelvidrigen Bildung doch Zeit nötig gehabt hätte. Heiden- Süddeutschland das 10. und 9. Jahrhundert v. Chr. als Anfangszeit hain meint daher, daß die beiden Worte nichts miteinander zu thun für das Eisen ansehen. Nördlicher findet man das Eisen auch schon haben, er will den Ursprung dieser Bezeichnung für die einzelnen im 5. und 4. Abschnitt der Bronzezeit, ja, in einem Grabe auf Frauen auf eine ganz andre sprachliche Bildung zurückführen. Bornholm , das zweifellos dem dritten Abschnitt, also der Zeit um Bimmer" bezeichnet im Mittelalter und ebenso noch im 1200 v. Chr. anzurechnen ist, fand sich bereits eine Beigabe aus Anfange des 19. Jahrhunderts nicht nur das Gemach, Eisen, die unter allen Umständen gleichzeitig mit dem Toten in das fondern auch den ganzen Bau." Frauenzimmer" konnte demnach Grab gelangt ist. Betont muß werden, daß ein großer Unterschied nicht nur wie bei der ältesten Verwendung des Worts den Bau für zu machen ist zwischen dem Auftreten des ersten Eisens und die Frau, sondern ebenso gut den Bau der Frau, ihren Aufbau, der Eisenzeit selbst, d. h. der Zeit, in der das Eisen die Kultur ihre Gestalt bedeuten. Das ist eine einwandsfreie Bezeichnung für vollkommen beherrschte. Bunächst standen sicher für den Norden dem die einzelne Frau, und daß es diese Bedeutung haben kann, wird Einzuge des Eisens im letzteren Sinne nicht unerhebliche Schwierig für unser Empfinden sofort flar, wenn wir, wie Schiller für das feiten entgegen, denn im Norden wurde zur Bronzezeit gegossen, früher einfache Bild" zur Verdeutlichung Gebild" setzte, für während das Eisen geschmiedet werden mußte. Zudem bestand Bimmer ebenso Gezimmer" sagen. Das Wort führt in einen damals noch nicht der für uns allerwichtigste Unterschied zwischen