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Aus dem Tierreiche.

Eisen und Bronze, das ist der gewaltige Preisunterschied. Damals fiftchen vergleichbar, an denen die beiden Schmalfeiten fehlen). Sie war zunächst das Eisen noch teurer, als die übliche Bronze, es find entweder als einzelne Famine in den Ecken oder aber in größerer wurde erst langsam verbilligt und dadurch zur Berdrängung der Anzahl nebeneinanderstehend in den Wänden des Zimmers eins Bronze befähigt durch die Berbefferung der technischen Hilfsmittel, gebaut; sie waren in der Regel mit Berputz überzogen, der die Farbe deren heutige moderne Entwicklung ja erst dem Eifen jenen Stempel des gimmers bekam, so daß sie sich von außen nicht bemerkbar aufdrückte, der es als den gewaltigen Allbeherrscher unsrer ganzen machten"( Jacobi, Römerkastell Saalburg ). Die Feuerung geschah heutigen Kulturepoche fennzeichnet. höchstwahrscheinlich meist durch Holzkohlen, nicht durch Holz; erstere fegen sehr wenig Ruß ab, und thatsächlich zeigen die erhaltenen Heiz­tanäle einen sehr kleinen Rußanjah. Daß die Römer sehr wohl sich ie. Ein für Deutschland äußerst seltener Vogel ist der auf Holzkohlen verstanden, beweisen z. B. die zahlreichen Kohlen­Schopfreiber( Ardea comata), der mir gelegentlich bis nach meiler, die sich den ganzen Limes entlang finden. Uebrigens haben Norddeutschland vordringt und ein einziges Mal in der Umgegend fich Holzkohlen selbst mehrfach vorgefunden, z. B. in der Saalburg . Ueber­von Bremen brütend beobachtet worden ist. Seine eigentliche haupt war man im Altertume, wie mehrfache Schriftstellerzeugnisse Heimat ist das südliche Europa vom mittleren Ungarn au, also be befagen, bemüht, rauchschwaches Feuer zu schaffen. In Italien fouders die Mittelmeerländer, dann einige Gebiete des westlichen dienten die Hypokauften( Heizgewölbe) naturgemäß mehr zum Ge­Aften und schließlich ganz Afrika . Er ist ein rechter Wandervogel, branch der Bäder, als der Wohnräume. Im Rheingebiet find das der schon im Juli füdwärts bis in das Nil - Land zieht gegen Heizungsspuren bei allen nicht gänzlich zerstörten Villen ohne und sich von dort über den ganzen Schwarzen Erdteil ver- Ausnahme gefunden. Auf ganz ähnlichen Grundsätzen beruhte breitet. Die Aufmerksamkeit der Wissenschaft wurde auf ihn übrigens die Heizungsanlage der mittelalterlichen Kloster- und auch fürzlich wieder durch ein schönes Exemplar gelenkt, das Schloßanlagen. Besonders eingehend ist dies für das Deutsch­fich in einer Entfermmg von über 300 Kilometern ordenshaus in Marienburg nachgewiesen worden. Die römischen vont der afrikanischen Küste auf ein englisches Schiff Heizungen waren auch mit einer finnreichen Ventilation versehen, nieder gelassen hatte. Die Gewohnheiten des Schopfreihers ganz wie dies bei den heutigen Centralheizungen der Fall bieten manche merkwürdigen Züge. So hält er sich z. B. immer ist; die römischen hatten übrigens den Vorteil, daß bei der gern in der Nähe größerer Säugetiere auf wie auch der nach dieser Erwärmung des Heizraums Ziegel oder Steinpfeiler mitwirkten, und Gewohnheit geradezu benannte Kuhreiher. Er weiß sich den Schutz, nicht, wie es jetzt geschieht, eiserne Platten und Röhren, die bei einer den das Vieh seitens der Menschen genießt, zu nutze zu machen und starken Feuerung leicht überhitzt werden, so daß die Luft verdorben stellt sich z. B. in Ungarn , wenn ihm Gefahr droht, mitten in eine wird. Außer diesen Pfeilerhypokauften gab es auch sogenannte Stanal­der dort in ungeheurer Zahl gehaltenen Schweineheerden. In Ungarn heizungen. Bei diesen ist der Boden des zu erwärmenden Raums ist er überhaupt ingemein häufig und brütet dort in der Nähe von nicht hohl und mit fleinen Pfeilerchen untermauert, sondern es Sümpfen in ganzen Kolonien von oft ungeheurer Bahl. Man hat ziehen in Form eines Andrenstrenzes Heizkanäle unter demselben schon 30 000 Bögel in einer einzigen Niederlassung gezählt, und wenn her, deren Mittelpunkt mit einem nach dem Fenerraum führenden ein solcher Reiherhorst aufgestört wird, so verursacht das Flügelschlagen, Kanal in Verbindung steht. Sie findet sich in Trier bei ver­mit dem sich die Vögel in die Luft erheben, einen geradezu betäuben- fchiedenen Bauten, z. B. in Kaiserpalast und besonders auch auf der den Lärm. Der Schopfreiher ist ebenso wie seine Verwandten zu Saalburg , sowohl bei der bürgerlichen Niederlassung als in Kastell. den vorwiegend nützlichen Bögehr zu rechnen, da er sich haupt- u letzterem find nach Jakobi bei einer Anlage die Kanäle aus sächlich von Mäusen, Insekten und Mollusken, daneben allerdings Quarzitnauerwerk hergestellt, das mit Lehm verputzt war; sie haben auch von kleinen Fischen und Fröschen nährt. Die Besuche, die der einen Querschnitt von 30 auf 40 Centimeter und sind mit Ziegel­fchöne zierliche Bogel in den Ländern Mittel- Europas abstattet, find platten überdeckt gewesen, welche, ebenso wie der zwischen den wie gesagt überaus felten, jedoch sind in England im ganzen etwa sanälen liegende Boden mit Estrich überzogen waren. Von den 50 Eremplare gefangen worden, soweit sich Nachrichten erhalten Enden der Kanäle gingen Heizröhren, ähnlich wie bei allen haben. Die Federn des Schopfes, von dem der Vogel feinen Namen Hypokauften, senkrecht in die Höhe. Endlich gab es auch Heiz­bekommen hat, find gelblichweiß und schwarzbrann gefäumt, der Halssysteme, bei denen Pfeiler- und analhypokausten kombiniert waren; ist hellgelb, Schultern und Mantel rötlich, die übrigen Teile des Ge- bei diesen befand sich unter der Mitte des zu heizenden Naums ein fieders weiß gefärbt. Die Federn dieses Vogels werden ebenso ge- fleines Pfeilerhypokauftum, von dem aus die Heizkanäle strahlen­fchätzt wie die der übrigen Reiher, und daher hat der Schopfreiher förmig ausliefen. Auch diese Art ist auf der Saalburg vertreten. besonders in Ungarn , wo er viel unter Nachstellungen zu leiden hat, In einem Feuerraum hat man auch Schwefelstückchen gefunden; fie feine Butraulichkeit gegen Menschen und Haustiere schon vielfach ab- dienten jedenfalls beim Feuerauzünden, vielleicht auch schon zur gelegt.­Herstellung einer Art von Zündhölzchen .- Aus dem Tierleben.

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Die Blutwärme der Wale. Ji dem zu Christiania erscheinenden Nenen Magazin für Naturwissenschaft" veröffentlicht Dr. G. Guldberg einige Beobachtungen über die Körpertemperatur der Wale, wobei er hervorhebt, wie unvollkommen unfre Kenntnis dieses Gegenstands ist. Die Temperatur lebender Wale zu messen, ist äußerst schwierig, obwohl man es bei einem lebenden Delphin und einem Weißwal, die man lebend eingefangen hatte, vollführt hat. Bei den größeren Walen ist das aber ganz unmöglich, und wir sind auf Beobachtungen nach dem Tode angewiefen. Die dicke Fettschicht unter der Haut, welche die Wale gegen die Kälte schützt, verlangsamt auch die Abkühlung des Bluts nach dem Tode mehr als bei andren Säugetieren, fo daß Messungen an unlängst verendeten Walen einen höheren Wert beanspruchen dürften, als sonst. Thatsächlich betrug die Blutwärme bei einem vor drei Tagen getöteten Riefentval ( Sibbaldius borealis) noch 34 Grad, und es wurden an frisch ge­töteten Walarten folgende Temperaturen beobachtet: Beim Cachelot 40 Grad, beim Grönlandwal 38,8 Grad, beim Meerschwein 35,6 bis 37,8 Grad, beim Buckeltval 35,4 Grad und beim Delphin 35,6 Grad. Die mittlere Blutwärme des Menschen beträgt 37 Grad, diejenige einiger andrer Säugetiere steigt bis 39 Grad, aber der Cachelot oder Potwal mit 40 Grad scheint alle Säuger zu übertreffen, während die Bhttvärme der Vögel bekanntlich bis auf 42 Grad steigt. Mit dieser hohen Blutwärme erklärt sich unter anderm auch der große Wasserdampfgehalt des Atemstrahls.

Technisches.

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( Prometheus.")

Sumoristisches. 15

- Bon Serenissimus. Serenissimus besucht die Sigung einer Spiritistengesellschaft. Kindermann," fagte er, ah lassen Sie mal den Geist meines hochfeligen Herrn Vaters erscheinen!" Den Geist hochdero Herrn Vaters?"

Ja.

Unmöglich! Ganz unmöglich!" erwiderte sein treuer ( Simpl.")

Begleiter.

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- Gute Auskunft. Besuch: Ist Deine Schwester zu Hause, Frizchen?" das Stubenmädchen Fritchen: Bitte. länten Sie doch lieber an und fragen Sie die weiß, was sie sagen foll!"

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Notizen.

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Mit dem 1. Oktober ist die Herausgabe und Redaktion des Magazins für Litteratur" von den Schriftstellern Johannes Gaulte und Franz Philips übernommen worden.-

Absicht, einen vollständigen se atalog der psychologischen t. Die Philosophische Gesellschaft der Universität Wien hat die Litteratur zu veröffentlichen, die in den letzten 50 Jahren ers fchienen ist.­

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Die Butterseite", Schwant von Pserhofer. wird demnächst im Neuen Theater zum erstenmal in Scene gehen. Die Sandro c ist unter die Dichter gegangen. Mit dent Schriftsteller Robert Eysler hat sie ein Schauspiel Vergeltung" verfaßt, daß sie bei ihrem Gastspiel am Theater an der Wien Mitte Oktober zur Aufführung bringen tvill.-

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- Nömische Heizungsanlagen. Die römische Zimmer Heizung beruhte auf der Zuleitung von Warmluft, die außerhalb der zu heizenden Räume erzeugt wurde. Diese Heizungsart entspricht also im wesentlichen der heutigen Luftheizung". Unter dem Fuß boden des zu heizenden Zimmers befand sich ein Hohlraum. In diefem standen parallele Neiben von Biegelpfeilerchen( 0,60 bis 1,15 Meter hoch), welche den aus Ziegelplatten oder Estrich bestehen den Zimmerboden trugen. Neben diesem Hohlraum befand sich ein Die nächsten Novitäten des Schauspielhauses Herd oder Feuerraum, von dessen Feuer aus die heiße Luft in den sind Der wilde Reutlingen " von Moser und Thilo von Trotha, Hohlraum drang. Für den Abzug des Gafes und des Rauchs dann folgt Ma bru", unter dem Titel Meine Schwiegertochter." forgten schmale Schornsteine, die an den Wänden des zu heizenden Der Neubau des Théatre Français wird am Raums emporgeführt wurden. Sie bestanden aus aufeinander- 25. Dezember vollendet sein. Die Eröffnung des neuen Hauses soll gesetzten Thonfacheln mit rechtwinkligem Querschnitt( Cigarren- I am 29. Dezember erfolgen.-

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Verantwortlicher Redacteur : Heinrich Wekker in Groß- Lichterfelde . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .