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„ Aber in der Ritterstraße..
Der andre tröstet:„ Na, vielleicht heute."
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„ Ja, vielleicht!" Seine Augen sehen verzweifelt zum grauen Herbsthimmel empor.
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Ansehen. Die Verschiedenheit erstreckte
bis
Stengel mit zahlreicheren Knoten, träftigen Blütenständen, mit " War auch nichts. Fünfzig Mark monatlich, wär' ganz schön ge- weniger zahlreichen, aber größeren Blüten und bon ganz wesen, aber französisch korrespondieren sollt ich können ach!" Er andrem sich fährt mit der Hand durchs Haar. auf die Früchte, die kegelförmig, fürzer und dicker waren als bei der Mutterpflanze und sehr große Samen enthielten. De Vries hatte die Blüten sofort eingehüllt, um jede Vermischung mit der Mutterform zu verhüten, und erhielt daraus 1897 gegen Ein Graubart erzählt:„ Durch die janze Stadt bin ich gestern 450 Pflanzen, von denen etwa hundert im folgenden Jahre( 1898) gelaufen, aber denken Se denn, einer will mir nehmen? Bu alt zur Blüte tamen und der Mutter völlig gleich, der Großmutter aber überall dasselbe Lied: zu alt. zu alt! Ja, zum Donnerwetter, so unähnlich waren, daß er sie als neue Art anerkennen mußte und soll man denn nich mehr arbeiten dürfen, wenn man an de fufzig Riesen- Nachtterze( Oenothera gigas) taufte. Gewöhnlich entstehen ran is? Denn soll'n se wenigstens auch davor sorgen, daß man neue Arten zuerst in Form einer leichten Abänderung, die erst im nich vor Hunger trepieren muß!" Laufe vieler Generationen eine so große Verschiedenheit gewinnt, daß sie als neue Art bezeichnet werden kann. Aber manchmal er= folgt eine sprungweise Entwicklung durch sogenannte Ungleichzeugung ( Heterogenesis), wie sie Stöllifer( wohl mit Unrecht) als die gewöhn liche Entstehungsweise neuer Arten betrachtete, und ein solcher Fall würde hier vorliegen. ( Prometheus.")
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Aus dem Pflanzenleben.
Zwei junge Mädchen gehen langsam auf und ab. Die Wangen den einen glühen in dunklem Not. Ihre Augen sehen geradeaus, ein starrer, entsetzter Blick:" Ich hab' ihm natürlich gesagt, daß ich davon nicht leben kann. Vierzig Mark im Monat, was soll man denn damit? Da kann man ja gerade verhungern! Und wissen Sie, was er mir geantwortet hat? Pfui Teufel! Ach es ist gar nicht zu sagen. Solch ein alter Lump solch ein" ihre Stimme bricht in verhaltenem Schluchzen. Maiblumen in Töpfen. Obergärtner A. Sliwa Die Frauen stehen in einem ganzen Kreis zusammen. Sie sind schreibt in der Wochenschrift Nerthus": Daß auch manche unsrer fast alle aus der Nachbarschaft und kennen einander. Die Stimme einheimischen Gewächse zu Ansehen und großer Beliebtheit gelangen der großen übertönt für einen Augenblick die der andern:" Ja, ich tönnen, bezeugen unsre Maiblumen in hohem Maße. Biele Millionen hab auch nich jedacht, daß ich noch müßte in Aufwartung jehn, aber derfelben werden in Gärten und auf Feldern fultiviert und deren wat soll man denn machen? Nu schon wieder die Lohn- Pflanzenteime im Herbst in Gewächshäuser, aber auch in Töpfe geabzüge und die Strafgelder in der Fabrit. Wissen Se, wieviel mein pflanzt, um für den Winter getrieben zu werden. Diese kultivierten Oller mir vorichten Sonnabend mitjebracht hat? Bare fünf Dhaler, Pflanzenteime find stets besser als die wilden, den Wäldern entund wir denken, er kriegt achte. Wie soll man denn davon leben nommenen. Sehr leicht laffen sich auch im Zimmer die Keime der mit drei Kinder?" Maiblumen treiben und auf folgende Weise schou Weihnachten zur Blüte bringen:
Und nu find de Kohlen auch noch so teuer", stöhnt eine andre. Wenn ich man bloß heut was finde, ich will wieder auf Wäsche arbeiten, das hab' ich vor meine Heirat auch jemacht."
Wäsche wird aber jetzt schlecht bezahlt", meint eine dritte. " Ich hab' gestern auch nachgefragt. In der Klosterstraße fuchten je Näherinnen auf Damenhemden und bei gute Preise. Wissen Se, was se mir jeboten haben? Fürs Dußend zwei Mark fufzig und denn noch pläften dafür. Und das nennt sich gute Preise!"
Wird ja jetzt alles so schlecht bezahlt." Die Große niďte. Ja, alles; man verdient kaum Salz aufs Brot." " Und schließlich muß man froh sein, wenn man überhaupt noch Arbeit findet", wirft eine andre ein. Die übrigen stinumen bei: " Ja, Arbeit... Arbeit 1" Und alle Blicke fliegen wieder nach der Thür.
Die Kinder haben sich in den nächsten Hausflur gedrängt. Sie sehen elend und jämmerlich aus. In dünnen Röckchen stehen sie da und frieren, aber die Not hat ihren Jugendfrohsinn noch nicht ganz niederdrücken können. Es ist ein Kichern und Lachen in ihrer Ecke. Sie reißen sich heimlich an den göpfen und treten sich auf die Fuß spiken. Dabei sehen sie neugierig auf ein kleines blasses Ding, das sich verschüchtert abseits in die Ede drückt.
Was suchst Du denn?"
Die Kleine wirft ihnen einen scheuen Blick zu:' ne Stelle." " Was denn für eine?"
Weiß nich'."
Man pflanze Anfang November fünf bis sechs Keime in einen Topf mit gewöhnlicher Erde und decke obenauf Moos, das man an gießt, damit die Keime immer recht feucht bleiben. Es ist nun durchaus nicht nötig, die bepflanzten Töpfe erst in einen Steller zu stellen, man bringe diefelben vielmehr sofort in ein geheiztes Zimmer oder noch besser auf eine Stelle des Ofens, die immer gleichmäßig warm ist, und forge dafür, daß der Untersetzer immer mit Wasser gefüllt ist. Die durch das Wasser von unten aufsteigenden Dämpfe und gleichzeitig ein öfteres Besprißen des Mooses vou oben, werden die Keime recht bald durchbrechen lassen. Nachdem diese eine Länge von ungefähr 15 Centimeter erlangt haben, bringe man sie aus Fenster, wo sie nach kurzer Zeit durch ihre herrlichen, angenehm duftenden Blüten die kleine Mühe reichlich lohnen. Will mau bis in den März hinein einen dauernden Flor haben, so sezze man in einem Zeitraumme von zwei bis drei Wochen immer wieder frische Reime auf.
Meteorologisches.
br. Die Zunahme der Blizgefahr in Württem berg. Im Schwabenland hat die Statistit ebenso wie in Preußen und Bayern ein starkes Wachstum der Brandfälle ergeben, ein Steigen dieser Zahl, das größer ist als die Zunahme der Gebäude. Während sich von 1871 bis 1897 die Zahl der Gebände nur um 18,2 Proz. vermehrt hat, ist die Zahl der Brandunfälle um der durch Bligschlag verursachten Brände; deren Zahl war
Ein leises Richern:„ Na, Du mußt doch wissen, was De fuchst." 76,5 Proz. gestiegen. Bemerkenswert ist vor allem die Steigerung
Der Kleinen kommen Thränen in die Augen:" Mutter fagt, wo ich viel verdiene."
Die andern lachen. Wieviel willste denn verdienen' 3 Monat,
zehn Mart?"
" Denn jeh' man nich bei Kindern, bei Kindern kriejt man bloß
alveie!"
im Durchschnitt der Jahre 1861--1870 87,2
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1871-1880 97,1
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1881-1890 152,5 1891-1897 186,3
In der ersten dieser Perioden stand diese Ursache der Brand
Auf de Nähstuben jiebt's auch man bloß' n Dahler." unfälle unter allen Ursachen an vierter Stelle, in der folgenden an dritter, in der vorlegten an zweiter und in der letzten an erster Stelle.
" Jeh' doch als Köchin: ,,
Alles häufelt um das Kind herum. Aber die große Vierzehnjährige scheucht sie zurück:
Und nun stimmen auch die andern bei:„ Ja Käthchen komm, wir zeigen Dir alles, Käthchen!"
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Humoristisches.
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Der freche ha s'. Der Herr Rat geht auf die Jagd. Pfui, Ihr seid ruppig, laßt doch det Kind in Nuhe. Jd tenn' ihr überhaupt, es is Brachts Stathe, sie soll jetzt mit verdienen, weil Sein Jagdaufseher Michl trägt ihm ein zweites Gewehr nach und der Wirt sie so jesteigert het. Komm, Käthchen, id sag' Dir Bescheid, führt den Hund an der Leine. Plöglich springt ein Hase auf. Der Käthchen. Weine nicht, Kachchen!" Herr Nat schießt. Der Hase läuft ein Stück und schaut. Der dasselbe Resultat. Grinsend Herr Rat feuert den zweiten Lauf ab reicht ihm Michl das andre Gewehr. Derselbe Vorgang wiederholt sich. Beim vierten Schuß macht der Hase sogar ein Männchen. wütend schreit jetzt der Herr Rat: Michl, laß den Hund los!" Endlich findet es der Hafe an der Zeit, das Weite zu suchen. n' Feldmann wenn ma' net g'habt hätt'n, Herr Rat," meint Micht schmunzelnd,„ dös Luada waar' rein nöt fort z'bring a g'wes'u!"
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Der Arbeitsmarkt! Der Arbeitsmarkt!
Mit lauter Stimme ruft es der Junge über die Menge. Für ein paar Minuten ein wildes Gedränge. Hundert Hände greifen Im Schein der Gaslaternen, zugleich nach dem ersehnten Zettel. unter den Lampen der Thorwege stehen sie herum und überfliegen mit gierigen Blicken das Blatt. Dann fluten die Massen auseinander. Wie viele von ihnen werden finden was sie suchen? Wieviel müssen morgen wiederkehren? Wieviele?
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Aus der Pflanzenwelt.
neuen
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Bosheit. A.:"... Und was thaten Ihre Kollegen, als Sie plöglich ins Wasser fielen?"
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B.( entrüstet): Wissen Se, was se haben gethan?... E' Stüd Seif haben se mehr zugeschmissen!" Bu respektvoll. Rittergutsbesizer: Nun, mein lieber Inspektor, wie geht's denn Ihrem Sohne auf dem Gymnasium?"
Die plößliche Entstehung einer Pflanzenart glaubt Professor Hugo de Vries in seinem Bersuchsgarten zu Amsterdam festgestellt zu haben. In einer Kultur von Lamards Nachtkerze( Oenothera Lamarckiana) trat 1896 unter mehreren tausend gewöhnlichen Pflanzen ohne allen Uebergang eine ganz verschiedene, sogleich zu unterscheidende Form mit viel größeren Blättern auf, namentlich in der Wurzelblatt- Rosette, einem stärkeren Verantwortlicher Redacteur : Heinrich Wekker in Groß- Lichterfelde . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
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Inspektor:„ O, Herr Baron, der hat die Ehre ge= habt, mit Ihrem Herrn Sohn zusammen fizen zu bleiben!" („ Flieg. Bl.")
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