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Für größere Gebäude und Anstalten, wie Verwaltungsgebäude, I bahnkarte zahlen," erwiderte Beöthy. Wir Freimaurer fahren gratis. Schulhäuser, Spitäler usw., eignet sich sehr gut die kombinierte Wir geben dem Stationstaffierer das Freimaurerzeichen und er folgt Dampfwafferheizung. Da fich der Dampf mit großer Schnelligkeit uns unentgeltlich ein Billet aus." Auf endloses Flehen und Bitten auf weite Streden verteilen läßt, lassen sich die entlegenften Oefen des Sparmeisters verriet ihm Beöthy das Geheimnis. Du gehst eines weitläufigen Gebäudes ebenso start erwärmen, wie die dem zum Schalter und klopfft dreimal mit dein Zeigefinger sauf Steffel zunächst liegenden; auch geht in den Zuleitungsröhren, die die rechte Seite der Nase." Eine halbe Stunde vor Abgang des gut eingehüllt find, nur eine Minimalmenge Wärme verloren. Es Bugs stand der Geizhals beim Schalter und gab das verabredete Der Eisenbahnkassierer, dem laffen sich bei dieser Heizung sehr einfach einzelne Zimmer und Beichen. Beöthy die Kosten Defen oder einzelne Stockwerke von der Heizung abschließen, einer Fahrkarte erster Klasse bereits entrichtet und den er ents auch können die Dampffefsel oberhalb oder außerhalb des Gebäudes sprechend informiert hatte, folgte wortlos das Billet aus, und hochliegen. beglückt bestieg der Sparmeister den Budapester Bug. Die Hochdruck- Dampfheizung erfordert polizeiliche Konzession, Ridfahrt wollte die Sache natürlich nicht flappen. Der Budadie an gewisse, in Privathäusern felten zu erreichende bauliche Be- pester Eisenbahnkassierer sah mit Erstaunen einen Herrn am Schalter, bingungen geknüpft ist, und besondre Kesselwärter. Zur Vermeidung der eine Fahrkarte 1. Klaffe nach Großwardein verlangte, sich verdieser und noch sonstiger diesem System anhaftenden Mängel ging zweifelt auf die Nase tippte, jedoch keine Miene machte, die man zum Dampfniederdrucksystem über, dessen Anlage fonzeffionsfrei Fahrtare zu bezahlen. Die nachdrängende Menge murrte, der ift. Soll eine folche Heizung rationell betrieben werden, so bleibt Staffierer fluchte, der beim Schalter wachhaltende Konstabler interfie Tag und Nacht im Betrieb, doch ist alsdann eine Regulierung venierte, und mit Ach und Weh mußte sich der Großwardeiner dazu der Wärme- Abgabe vorzusehen. oh bequemen, sein Billet zu bezahlen. Zu Hause angelangt, machte er Beöthy die heftigsten Borwürfe über den Aufsizer". Auffiger?" erwiderte Beöthy mit der unschuldigsten Miene von der Welt. Der Teufel hat Dich auffigen lassen, nicht ich. Wie hast Du denn die Fahrkarte verlangt?"
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Sehr wesentliche Annehmlichkeiten bietet die Gasheizung, und man hat seit längerer Zeit versucht, sie im großen Maßstab einzuführen. Neben den in Deutschland in neuerer Zeit bemußten Gasfaminen ist es besonders der von Meidinger u. Neichard konstruierte Karlsruher Schulofen, der besondere Erfolge erzielt hat. Durch Vor- Ganz einfach," war die Antwort, ich tippte dreimal, was wärmung der Verbrennungsluft ist es gelungen, eine Steigerung der sage ich, dreimal dreißigmal dreimal auf die rechte Nasenseite Verbrennungstemperatur zu erzielen, wozu die Wärme der ab- Jet, Schafskopf, sehe ich klar," bemerkte Beöthy ernst. Du ziehenden Rauchgase benugt wird. Bei den nach diesem Princip weißt ja, auf der Hinreise ist die rechte Nasenseite zu tippen. Auf fonstruierten sogenannten Regenerativöfen soll eine geruchlose Ver- der Rüdreise hättest Du die linke Seite der Nase berühren brennung und starke Erwärmung des Bodens erreicht werden. müffen..."
Das Jdeal aller Heizungsarten ist die Elektricität. Aber auch nur ein Ideal und das scheint sie fürs erste auch zu bleiben. Troß ihren unbedingten Vorzügen: Bequemlichkeit, Ungefährlichkeit, Reinlichkeit, Wegfall aller Verbrennungsprodukte usw., hat sie noch wenig Eingang gefunden. Sie ist zu teuer; alle vorhandenen Brojefte zur elektrischen Zimmerheizung kranken an diesem Uebel. Doch giebt es zahlreiche Gebiete der Wärmeverwendung, wo die Kosten feine ausschlaggebende Rolle spielen. Für solche ist der elektrische Strom schon heute ein ganz bedeutendes Hilfsmittel. In dem Augenblid aber, wo es gelingt, die Elektricität zu verbilligen, d. h. die Energie der Kohle direkt in Elektricität überzuführen, ein Broblem, das die wissenschaftliche Techuit beschäftigt, wird das Gebiet der Heizung sowohl als auch der Beleuchtung und Kraftüber tragung mit einem Schlage ein andres sein..
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( Kölnische Boltszeitung.")
Kleines Feuilleton.
- Chinesischer Wit. Der Kölnischen Zeitung " wird ge schrieben: Kaum auf die Gräber seiner Ahnen hält der Chinese so viel, wie auf seine litterarische Bildung. Auf Grund seiner litterarisch ästhetischen Kenntnisse fühlt er sich allen andren Menschen überlegen. Daß sie au dieser Geistess und Gefühlserziehung feinen Teil haben, das ist der Hauptgrund für ihn, sie zu verachten. Es ist ein eigenes Ding um den chinesischen Geift. Wie ein Hauch aus einer andren Welt mutet er den Abendländer an. Verschiedene Gesellschaftsschichten erfreuen sich an Witzen der verschiedensten Art; aber auf welche eigne Weise der Chinese wißig sein kann, wissen wenige. Ein chinesisches Scherzmärchen, wie es deren viele giebt, erzählt ein Abenteuer von zwei Fröschen:„ Die beiden Frösche Ling und Sing wohnten in einer Stadt mit Namen Lingfu. Sie hatten dort die Gräber ihrer Ahnen, fetten Schlamm, reines Wasser, grüne Blätter und blauschillernde Waffer fliegen, genug, um in Wohlfein zu schwelgen. Aber wie das fo geht, wenn es den Fröschen zu wohl wird, sie wurden beide immer unzufriedener. Die Stadt wuchs, und das Wasser ward immer schmutziger. Erst entristeten sich die beiden Frösche nur im stillen, dann schimpften sie laut und schließlich gelangten sie zu dem Entschluß der That. Sie beschlossen, auszuwandern, falls das Wasser noch schmutziger werde, und sich lieber von ihren Ahnengräbern zu trennen, als solch ein froschunwürdiges Dasein weiter zu ertragen. Und das Wasser ward noch schmutziger, und an einem plätscherte, warfen sie ihrer Heimat noch einen Scheideblid schönen feuchten Morgen, als der Regen nur so floß und
Ein Fürstenegamen. Alexander Büchner , der Bruder des verstorbenen Ludwig Büchner , erzählt in feinem Buch„ Das tolle Jahr" das folgende schuurrige Erlebnis, das sich 1848 in Gießen zugetragen hat. Büchner kam um 1 Uhr in der Nacht mit einem Studierenden der Medizin etwas augefäufelt" aus dem Wirtshause. Gegenüber lag die Bost, eine Postchaise wurde dort umgespannt, und die Studenten erfuhren, daß der und wanderten in die Ferne. Aber die beiden Frösche waren vor neue Kurfürst von Hessen , auf der Reise von Frankfurt nach Staffel fichtige Leute. Sie hatten gehört, daß jenseits des großen Bergs begriffen, im Wagen saß. Sie hielten es für billig, ihm die eine Stadt liege, die förmlich von Sauberkeit wiederstrahle. Dorthin Beit zu vertreiben, und so öffneten sie den Wagenschlag; zwei Herren Bergesgipfel aus vergewiffernt, ob die Stadt auch wirklich so rein wollten sie ziehen, sich aber doch vorher durch einen Blick vom faßen im Fond. Königliche Hoheit", sagte der Mediziner, Sie stehen im Begriff, ein deutsches Land zu regieren; wollen" Sie ei, wie die Sage fie mache. Eine volle Woche hüpften sie täglich uns daher erlauben, Ihnen einige Examenfragen zu stellen, deren achtzehn Stunden. Da war nach vieler Milhsal der Bergesgipfel erreicht. Sie hüpften auf den höchsten Stein. Hoch auf Beantwortung uns beweisen würde, daß Sie jener Aufgabe ge- richteten sie sich auf die Hinterbeine, redten die Störper fo wachsen sind?" Keine Antwort." Erste Frage", begann Büchner, hoch sie nur konnten, und schauten und schauten. Und siehe ,, wer lacht über Griechenland ?" Keine Antwort. Da Sie das nicht zu wissen scheinen, so muß ich es Ihnen sagen: Ein ewig Heimat an Schuh nicht nach. Hier wie dort starrte alles von Unrat. da, es war kaum glaublich: die Stadt, die sie sahen, stand ihrer Heiterer Himmel."" Sweite Frage", fiel der Mediziner ein, von Da wurden die beiden Frösche traurig, saben sich wehmütig an und was find die Sterne nicht?" Keine Antwort. Gi, ei", rief der Fragende," Sie bestehen schlecht, Herr Kandidat," Sterne sind nicht Bogen geknicien Gemüts in ihre Heimat zurück." Nicht wahr, eine geistvolle Geschichte, verehrter europäischer Leser? Aber die Gevon Goldpapier."" Dritte Frage", fuhr Büchner fort, warum schichte hat doch ihre Spize. Du siehst sie bloß nicht, weil Dir leider sollte das Meer nicht salzig sein?" Keine Antwort. Es schwimmen ja so viele Heringe drein", rief Büchner in den einmal einen Frosch gesehen? Weißt Du, daß er seine Augen auf die tiefe litterarische Bildung des Chinesen abgeht. Hast Du schon Wagen. Inzwischen stieg der Begleiter des Kurfürsten, ein General- der oberen Seite seines Körpers hat und rückwärts schaut, wenn er major von Habelschwerdt , auf der andren Seite aus
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sich hoch emporrichtet? Die beiden Frösche hatten ihre alte Heimat watch whineſe, ſo hättest Du in der Jugend gelernt:„ Die wiedergesehen und gar nicht die Stadt jenseits des großen Bergs. Ribe hat ihre Krone in der Erde und der Frosch hat seine Augen auf dem Rücken." Also Hut ab vor dem chinesischen Geiste!
Theater.
deni Wagen, schritt auf die Studenten zu und zog den Degen. Einer der Boſtillone warnte ihn jeboch und sagte, wenn er die Studenten angreife, würden diese den Nuf„ Burschen heraus" erschallen lassen, und dann würden Hunderte von Studenten kommen und die Herrschaften tüchtig durchprügeln. Der General steckte den Degen wieder ein, und zwei Pedelle, die auf den Lärm herbeieilten, scheuchten die Studenten nach Hause. Die Sache machte Aufsehen und wurde mit Berliner Theater: Der Rebell. Schauspiel von Buthaten und Uebertreibungen in den Beitungen besprochen. Der Hugo Gang. Der Rebell" ist ein furchtbar braver Mann. Surfürst erhob am Bundestage und in Darmstadt Klage wegen Be- go leidigung, aber eine in Hinblick auf die Februar- Revolution erlaffene Offen gestanden: er wäre mir lieber, wenn er weniger brav und Amnestie schütte die Studenten. Er figt in einer Gemeinde dafür etwas intelligenter wäre. bertretung, die fich mit allen möglichen Schmußereien befleckt hat - Das Freimaurerzeichen am Eisenbahnschalter. Von und zwar fibt er gerade in der Fraktion, die am befledteften dem unlängst verstorbenen ungarischen Steichstagsabgeordneten ist. Sein Kindergemüt hat keine Ahnung von den Gemein Algernon Beöthh erzählt der Bester Lloyd" folgendes Ge- heiten, bei denen er Helfershelfer gewesen ist. Schließlich schichtchen: Ein reicher Großwardeiner Geizhals bemerkte einmal, gehen ihm die Augen aber doch auf, und er wird nun ach er würde sich gern die Herrlichkeiten der Hauptstadt ansehen; es sei herrjeh 1 zum Rebellen." Er nennt einen Magistratsrat einen thm jedoch um die Reisespesen leid. Wer wird aber auch eine Eisen- Schurken, lehnt ein Duell ab, läuft in langen Stiefeln ins Kasino
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