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( Boffische Zeitung".)
Aus dem Tierleben.
nach der Einführung des Chriftenfuns üblich geworden fei, da sich rwälder dieser Zone eigentlich mir im Winter durchquert werden in der Nähe weder ein Kreuz noch eine Kapelle vorfinde. tönnen, wenn Schnee und Eis die Flüsse und Moräfte bedecken. Man müsse vielmehr int heidnische( teltische) Vorzeit Der fibirische Goldbergbau geht in seinen ersten Anfängen auf zurückgehen, um den Ursprung der Sitte zu finden. Daß fie etiva die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, wenn die Bearbeitung allgemein verbreitet war, geht daraus hervor, daß sich der gleiche der ersten Goldadern im Ural hinzugerechnet wird. Vor etwa Aberglaube noch vor nicht langer Zeit auch an mehrere andre 20 Jahren wurden dann zunächst goldhaltige Quarzriffe in dem GeDolmen knüpfte. In Billers- Saint- Sépulcre( Oise ), wo ein biet des Jenissei Stroms und in Transbaikalien entdeckt, vor fünk Dolmien mit einer runden Oeffnung vorhanden ist, bewahrt man Jahren erst weitere Goldlager in dem Gouvernement Tomst. Int sogar in der Kirche einen wahrscheinlich von diesem Dolmen her Jahre 1871 wurde das erste Gold in der Provinz des Amur- Flusses stammenden Stein auf, unter dem man die kranken Kinder hindurch gewonnen. Die Amur- Bergbau- Gesellschaft zog g aus ihren Goldgehen läßt. Besonders merkwürdig ist aber, daß man auch in feldern im Jahre 1897 794 Pfund und die Argun- Gesellschaft aus Cornwall folche zu Dolmen gehörige durchbohrte Steine tennt, denen den ihrigen, die besonders in dem Gebiet des Quellstroms Argun in früherer Zeit die gleiche heilsame Wirkung zugeschrieben wurde, gelegen find, 2145 Pfund. Bor vier Jahren hat dann die russische wie in Nordfrankreich. Man kann darin einen Beweis für die Ueber- Regierung eine sorgfältig zusammengefegte Expedition nach östlichsten Sibirien einstimmung der religiösen Gebräuche bei den alten keltischen Be- dem entsandt, um das Küstengebiet wohnern Galliens und Britanniens erblicken. am Ochotstischen Meere auf Gold untersuchen zu lassen. Es wurden in der That reiche Lager im Schwemus landboden gefunden, und die Russisch- Chinesische Bank begann alsdann mit der Einfuhr moderner Maschinen und mit der HeranVerbreitung der Maul- und Klauenfeuche ziehung erfahrener Bergleute aus Kalifornien , um die Ausbeutung durch Rehe. Der„ Tägl. Rundsch," wird geschrieben: In manchen der neuen Goldschätze in Angriff zu nehmen. Während die goldFällen von Maul- und Klauensenche unter dem Rindvich bleibt es haltigen Schichten Kaliforniens und Kanadas von verhältnismäßig ganz rätselhaft, wo und wie die Tiere zu dem Seuchenkeim ge hohem Alter find, gehört die Bildung des goldführenden Schwemm kommen sind. Die Tierärzte haben darum schon angenommen, daß landbodens in Eibirien einer recht jugendlichen Zeit der Erdgeschichte Hunde und namentlich Ratten, die von einem Stall zum andern an. Er liegt in Thälern von gewöhnlich geringem Gefälle und von wandern, in ihrem Pelz den Keim verschleppen können. Auch durch sumpfiger Beschaffenheit. Der Abbau wird weiter dadurch erschwert, die Gräser der Weiden kann sicher die Krankheit übertragen werden, daß die goldführende Schicht durch eine andre unproduktive wenn etwa auf sie mit dem Speichel franker Rinder auch Bodenlage bedeckt ist. Außer Gold werden in diesen sibirischen Seuchenteime gebracht worden sind. Derartig infizierte Weiden anden noch Echivefelfies und die damit meist verbundenen. sverden auch manchem Wild gefährlich, das sie nachts zur Alesung Mineralien wie Maqueteisenstein, Thoneisenstein usw. gefunden. betritt. Sicher erwiesen ist, daß Rehe an der Maul- und Klauen An verschiedenen Pläßen hat man auch Kupfer, Blei, Wismuth , Seuche erkranken können; und damit ist mun wiederum eine neue Granat, Turmalin und andre verwertbare Wineralstoffe entdeckt. Hebertragungsmöglichkeit auf Haustiere gegeben. So beobachtete Die Sande sind nicht frei von organischen Resten, unter denen die Bezirkstierarzt Ehrle in Oberndorf in zwei Fällen das Vorkommen Sfelette des Mannuth vorwiegen. Auch menschliche lleberbleibsel von Maul- und Klauenfeuche unter Nehen. Das Wild streift nachts find darin gefunden worden, sowohl ein Schädel als auch alte Fener meilenweit umher, betritt dann Weiden , wo tagsüber Rindvieh pläge und Steine mit Zeichnungen. Viele der Goldfelder liegen in weidet und kann solche Weiden mit Seuchenteimen befeßen. Solche einem Boden, der fortdauernd gefroren bleibt und im Sommer nur Seuchen Zwischenträger unter dem Wild würden jene rätsel- bis zu sehr geringer Tiefe auftaut. Jedenfalls also wird der Berghaften Fälle von der Entstehung der Maul- und Klanen ban hier mit ganz eigentümlichen Verhältnissen zu rechnen haben. fenche unter dem Rinovich in Ortschaften erklären, die untereinander Leichter wird die Bearbeitung vielleicht noch im Gebirge sein, z. B. in feinem Verkehr, ja nicht einmal in Wegverbindung stehen. Das im Altai , wo Gänge von Blei, Silber und Kupfer bekannt sind und Wild tennt auf feinen Streifzügen feine Landesgrenzen. Diese Fälle in den aus der Mandschurei nordöstlich nach Sibirien sich erstreckenden von Maul- und Klauensenche bei Rehen zeigen, wie selbst trop der Bergmassent. Strengsten Grenzfperre die Seuche von Land zu Land getragen Top Humoristisches. werden kann. Ob und wie schnell derartiges Wild eingeht, darüber Scheinen Beobachtungen noch nicht vorzuliegen; jedenfalls weist die Chrlesche Beobachtung auch auf die Notwendigkeit hin, jegliches Wild des Handels, bevor es zum Genusse für Menschen zugelassen wird, tierärztlich untersuchen zu lassen.-
M
bish Aus dem Gebiete der Chemie.
Der fürzeste eg. Sie:„ Wollen wir unsre Ver lobung unsren Freunden telegraphieren oder telephonieren?" Er:„ Wir wollen sie einer Dame mitteilen."
( Ingend".) Galgenhumor. Schmierendirektor: Sie sind ein Schafskopf!" Schauspieler:„ Wenn ich jetzt nicht sofort fünfzig Pfennig Borschuß erhalte, vertlage ich fie!"-
Blasiert. Wie hast Du Dich auf Deiner Hochzeitsreise
unterhalten?"
" Fad ich mach' nie mehr eine!"
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Notizen.
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wird
Pariser Naturwein". Der Chemifer- Beitung" wird. aus Baris berichtet: Demnächst beginnt ein großer Prozeß, welcher den Weinproduzenten D. betrifft, der Jahre hindurch außerordentlich große Quantitäten gefälschter Weine dem Konsum zuführte. Er wendete große Reklamefosten auf, ut als Naturwein" zum Preise von 85 Frant angeblich eine Qualität abzufeßen, die von reellen Weinhändlern nicht nuter 105 Frank abgegeben werden konnte. Es ist erwiesen, daß D. täglich 250 Fässer seines Kunstprodukts als Naturwein absetzte. Das städtische Laboratorium entnahm -Otto Ludwig & Jugendwerk Hauns Frei" virb ca. 2000 Proben bei dem„ Weinfabrikanten" in feinen Magazinen, nach munnehr einem halben Jahrhundert in einer Bearbeitung im fowie bei seinen diversen Kunden, Weinhändlern und Privaten. Das Dresdner Hoftheater noch vor Weihnachten seine Erstauf= Ergebnis aller in dent Laboratorimm ausgeführten Analyfen war fol- führung erleben. gendes: Alle von D. unter dem Namen„ Naturivein" verkauften Sorten Grad a Todsünd wert" heißt die nächste Novität find gefälscht. Ihre Herstellungsweise ist folgende: Eine gewiffe der Tegernsee'r, die am nächsten Sonnabend im Belles Quantität von Breßrückstand Flüssigkeit, die für den menschlichen alliance- Theater vor der geladenen Presse aufgeführt werden Konjum absolut unzulässig ist, wird mit einer ganz geringen Menge wird. eines Naturweinis gemischt, um den Geschmack zu imitieren. Es Die Oper, Das Mädchenherz", ein Werk des jungen werden sodann bis zu 40 Prog. Wasser zugesetzt. Die bei der Stalieners Ereszenzo Buongiorno, wird im Februar zum Analyse gefundenen Wengen von Botasche, Salt und Bacht werden erstenmal am tasseler oftheater in Scene gehen. zugefeßt, in dem Gemenge die widerliche Säure verdorbener Weinforten zu benehmen. Die Refonftituierung der durch den großen Wasserzusatz zu schwach gewordenen Flüssigkeit wird mittels Weinfäure, Citronensäure und Phosphorsäure bewirkt. Auch schieflige Säure konnte darin nachgewiesen werden, sowie in einzelnen Fällen Tannin und sogar künstliche Veilchenessenz! C
Bergbau.
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Das erste große Orchesterkonzert der WagnerVereine findet am 3. Dezember in der Philharmonie" statt. Zum erstenmal werden u. a. Gejänge mit Orchester von Richard Strauß und Barbarossas Erwachen" von S. Hausegger aufgeführt werden. Eine Ausstellung neuer Arbeiten Otto Edmanns: Teppiche, Tapetent, Möbelstoffe, Schriftproben usw., wird heute im Lichthofe des Kunstgewerbe Museums eröffnet.
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Bei Keller u. Reiner wird in diesem Monat der leber die Zukunft der sibirischen Gold- Märkische Künstlerbund den fteben Schüler Engen Brachts gewinnung ist ein neuer russischer Bericht erschienen, aus dem bilden, seine zweite Ausstellung veranstalten. Die Times" die bemerkenswertesten Angaben wiedergeben. Es Borhaltige Steintohle. Während man schon früher scheint danach, daß sich der goldhaltige Boden in Sibirien über ein in der Afche mancher Steinkohlen einen gewiffen Banadingehalt weites Gebiet ausdehnt. Im besonderen nimmt er eine Zone ein, nachgewiesen hat, andre Kohlen sich sogar als goldhaltig erwiesen die sich in nordöstlicher Richtung von den Gehängen der Bergkette haben, hat, wie der„ Promethens" der belgischen Zeitschrift innerhalb der Steppen von Turlestan bis nach dem Ochotstischen Industrie" vom 9. September entnimmt, in jüngster Zeit ProMeer erstreckt und in der Länge fast 7000, in der Breite nahezu fenor Mahençon in der Kohle aus dem Schachte Ferrouillat zu 650 Kilometer mißt. Bei dieser ungcheuren Ausdehnung des für Saint- Etienne einen merklichen Borgehalt nachgewiesen. den Goldbergbau in Frage kommenden Lands ist vorläufig mir eine oberflächliche intersuchung möglich gewesen, die noch besonders durch Die nächste Nummier des Unterhaltungsblatts erscheint am die Umvegfamkeit des Gebiets erschwert wurde, indem die sibirischen Sonntag, den 11. November, Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Weyker in Groß- Lichterfelde . Druck und Berlag von May Bading in Berlin .
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