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Sie beruhigte fich ein wenig. Aber diese Frage, die ihr Kavallerie dargethan, und er hatte den Befehl erteilt, um fich feinen fo plötzlich gekommen, wollte doch nicht wieder gerade so plöglich verschwinden.

Unsinn, sagte sie sich im stillen zwar immer wieder, ich bin ja eine verheiratete Frau.

Als wenn das ein Hindernis wäre, fagte eine Stimme in ihr, daß sie fast erschrat.

Als man aufbrach, war Magda nicht mehr so unbefangen wie sie hierher gekommen...

Sie rückte so weit wie möglich von Schäfer ab, als er zu ihr in den Wagen stieg. Den Belz, der vorhin über den Knien beider gelegen, schob sie ihm sofort allein zu, ohne sich aber über das Motiv klar zu sein.

Schäfer merkte davon nichts. Durch sein Gesicht huschten Kobolde mit spöttischen Zügen. Diese Forsthausgesellschaft gäbe wirklich keine üble Scene für eine Posse ab.

Was ihn wohl beschäftigt, dachte Magda, ohne sich zu regen. Frau Roth, sagte etwas in ihr. Wie thöricht, er­widerte eine andre Stimme. Eifersüchtig, kicherte eine dritte. Sie sah Schäfer forschend von der Seite an. Das war ein andrer Mensch, der jetzt neben ihr saß; nicht mehr der selbe, der vorhin mit ihr durch den toten Wald gegangen. Sonderbar! War er wirklich anders? Oder hatte sie nur andre Augen? an od

VII.

Magda gab sich Mühe zu vergessen, was mit ihr im Forsthaus und auf der Rückfahrt vor sich gegangen. Aber so ganz wollte es nicht gelingen.

Es war von diesem Augenblick an nun doch kein rein geschwisterliches Verhältnis mehr; wenigstens von ihrer Seite nicht.

Doktor Schäfer freilich zeigte sich nicht berändert, so genau ihn Magda auch daraufhin beobachtete. Nur daß er zur Ab­wechslung seit gestern nicht mehr an den focialen Roman dachte, sondern an eine Posse: Die Kleinstädter.

Daß er so unbefangen blieb, half Magda, daß sie nicht noch mehr befangen wurde. Aber fie gefiel ihr gar nicht so redyt, diese Unbefangenheit. Etwas weniger devon bei Schäfer wäre ihr im Augenblick lieber gewesen. sand

Lublinadlid

( Fortseyung folgt.)

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( Nachdruck verboten.)

abdides the Etliche hervorragende Kriegslügen.

ein.

von allen Seiten anrückenden Reserven zu nähern, die Armee fo lange in einer tonzentrierten Stellung vorwärts est au bereinigen. Bei dieser Bewegung, welcher der eins mit großer Gile folgte und fich vorzüglich auf das erste bei Isaszeg   aufgestellte Corps warf, während er das vor Gödöllö   aufgestellte dritte Armeecorps zu beschäftigen vermeinte, tam es am 6. zu einem Gefecht, bei welchem die Brigade Fiedler den Feind zwang, den Rüdzug anzutreten, den er später durch einen großen Reiterangriff zu decken fuchte, der aber durch einen Flankenangriff von drei Schwadronen ebenfalls vereitelt wurde, bei welcher Gelegenheit dem Feinde Kanonen abgenommen wurden und er viele Tote auf der Wahlstatt   ließ. Auch der und nahm Banus   griff den Feind lebhaft an dann die für ihn bestimmte Stellung Der Feldmarschall ist entschlossen, in derselben seine Verstärkungen abzuwarten, und da seine Armee bollkommen toncentriert ist, bietet ihm dieses Gelegenheit, nach allen Richtungen mit derjenigen Kraft zu operieren, welche die Ereignisse erheischen können." Dies ganze Bulletin ist nichts als ein Lügen gewebe von Anfang bis zu Ende. Nach dem Bulletin müßte man annehmen, die Koncentration" auf Best sei von Windischgrätz aus wesen, als die Ungarn   angegriffen, die Bewegung aber nicht hätten strategischen Gründen schon beschlossen und in der Ausführung ge­stören können, sondern im Gegenteil zurückgeschlagen worden seien: während in Wirklichkeit die Sache so lag, daß erst der durchaus erfolgreiche Angriff der Ungarn  , der vor allem auf die Brigade Fiedler und den Banus Jellachich fiel, zu dem flucht­bann freilich auch bei dem Vertrauensseligsten nicht mehr berfangen, artigen Rückzug nach Pest zwang. Der offizielle Trug konnte als ein paar Wochen später Best in die Hände der Ungarn   fiel: von da an waren Windischgräß und feine Koncentrationen nach rückwärts" der Lächerlichkeit verfallen.

Auch im fiebziger Krieg hat es an Kriegslügen nicht gemangelt. Deutscherseits freilich war zu ganz gröblichen Erfindungen begreif licherweise kein Anlaß, obschon man auch hier im Verschweigen und Beschönigen unliebsamer Einzelheiten Erkleckliches leistete. Dent unglüdlichen Frankreich   dagegen wurden wiederholt ganz unverschämte Sachen geboten. Den 6. August, also am nämlichen Lage, wo Mac Mahon  bei Wörth  , Froffard bei Spichern geschlagen wurde, wurde in Paris   von der Börse aus die Nachricht verbreitet, die Deutschen   seien bei Landau   total geschlagen, der Kronprinz verwundet oder gefangen worden. Im Justizpalast wurden die Verhandlungen eingestellt, die Präsidenten verkündeten den Sieg, großer Jubel in ganz Paris  , die Stadt bes deckte sich mit Flaggen. Erst allmählich merkte man den Schwindet, auf den man hineingefallen war, und am folgenden Morgen fam der hinkende Vote in Gestalt einer Depesche Napoleons  : Mac Mahon  hat die Schlacht verloren, Frossard ist gezwungen, sich auf die Saar  zurückzuziehen. Dieser Rückzug wird in guter Ordnung bewerk ftelligt. Alles kann wieder gut werden." Hier rückte also die Regierung mit der Wahrheit herans, sobald sie ihr selber bekannt war, und jener fabelhafte Sieg bei Landau  " war nicht von ihrer Mache. Bald aber zeigte die Regierung des Dezembermanns, daß fie fich auch darauf verstand, das Kriegsglück durch falsche Nachrichten zu verbessern. Am 18. Auguft, dem Tage der Schlacht bei Gravelotte, er­Härte Graf Balitao in der Kammer: Die Nachrichten vom Kriegsschau­plage lauten gut. Die Breußen haben einen Waffenstillstand nachgesucht, um ihre Toten zu beerdigen, sie haben auch ihren Vormarsch auf Bar le Duc eingestellt. Endlich ist es auch gewiß, daß ein ganzes Schlettstadt hat ein kleines Engagement stattgefunden. Endlich spricht eine preußische, durch Belgien   beförderte Depesche nur von einem Stampfe, nicht aber von einem Siege; schon daraus folgt, daß die Preußen einen Schlag erlitten haben." Tags darauf ließ Balikao fich dann also vernehmen: Die Preußen haben Gerüchte verbreitet, denen zufolge fie am 18. den Sieg davongetragen hätten. Ich muß diese Gerüchte Lügen strafen: die Wahrheit ist, daß am 18. drei preußische Corps vercint den Marschall Bazaine   angegriffen haben, und daß der Feind in Wenige Tage später tam natürlich doch die Wahrheit zu Tage, was dann nicht wenig dazu beitrug, dem französischen   Volke den Rest von Vertrauen zu der kaiserlichen Regierung zu benehmen. Es ist eben eine alte Erfahrung, daß Kriegsligen im allgemeinen furze Beine haben und gewöhnlich rasch aufgedeckt werden, es sei denn, daß wirklich eine plögliche Wendung zum bessern eintritt.")

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Die letzten Jahre haben wieder einmal den Beweis geliefert, daß das edle Handwerk des Lügens nie so wohl gedeiht, als in Beiten friegerischer Berwicklungen. Die Engländer in Südafrika  , die Amerikaner auf den Philippinen, die Verbündeten" wie ihre gelben Widersacher im asiatischen Osten haben in offiziellen Bulletins, in offiziösen Mitteilungen und in unabhängigen Beitungsmeldungen, von zahllosen Börsenerfindungen zu schweigen, solche Meisterschaft in Rüraffiercorps, daß des Grafen Bismard, vernichtet ist. Auch bei der Kunst des Lügens bewiesen, daß ihre Leistungen gar nicht so weit zurüdstehen hinter den hervorragendsten Erzeugnissen vergangener Beiten auf diefem Gebiete. Das will freilich nicht wenig besagen, wie ein Rückblick auf einige der kräftigsten Kriegslügen, deren die Geschichte gedenkt, zur Genüge darthun wird.

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Jedermann weiß, daß die Redensart Sich rüdwärts Konzen trieren  " die Bedeutung hat: einen mehr oder minder geordneten Rückzug oder auch eine ganz ungeordnete Flucht antreten. Um diesen Ausdruck wurde der deutsche Sprachschap bereichert durch ein famoses Bulletin der Oestreicher im Jahre 1849. Damals wütete die Steinbrüche von Jaumont zurückgeworfen worden ist." in Ungarn   der Strieg zwischen den Heeren der östreichischen Realtion und den magyarischen Revolutionsarmeen. Zu Beginn des Monats April war der Vorteil allenthalben auf feiten der Ungarn  , und der östreichische Oberbefehlshaber Fürst Windischgrätz  - der nämliche, der die Wiener   Oktoberrevolution erwürgt und Robert Blum   standrechtlich gemordet hatte vereinigte seine Truppen östlich Best zwischen Gödöllö   und Isaszeg  , um den Angriff der Ungarn   abzuwarten. Dieser fand am 5. April statt und endigte mit*) Dies lettere war der Fall des Marschalls Roberts im Februar einer blutigen Niederlage der Oestreicher, die so vollständig war, daß dieses Jahrs. Dieser General   besaß die Unverfrorenheit, während ihre Flucht erst unter den Wällen von Best zum Stehen kann. Anstatt der Kämpfe mit Cronje am 21. Februar ein Telegramm nach nun dies militärische Fiasko offen und ehrlich einzugestehen, ver- England zu senden, worin es hieß:" Ich hatte mich durch eine sorg­öffentlichte die oberste Heeresleitung in Wien   folgendes erstaunliches fältige gewaltsame Refognoscierung der feindlichen Stellung über Bulletin:" Der Feldmarschall wollte sich selbst von der Stellung zeugt, daß ich sie nicht ohne sehr schweren Verlust stürmen und Stärke des Feinds überzeugen und traf deshalb am 4. April in komite, den ich eifrigst bemüht war zu vermeiden." Thatsächlich Gödöllö ein. Die vorgenommene Refognoscierung zeigte die ganze war die angebliche Refognoscierung" ein Sturmangriff, der total Stärke des Feinds, der mun, einen Angriff vermutend, zuerst seine abgeschlagen worden und nicht weniger als 1200 Tote und Verwundete Hauptfräfte gegen das 3., endlich gegen das 1. Armeecorps foftete. Diefe ganz ungewöhnliche dummdreiste Lüge des Herrn entwidelte. Eine Bewegung mit dem 3. Corps in des Roberts blieb damals in der Aufregung über Cronjes wenige Tage Feindes rechle Flanke( bei latvan), ein rühmliches Gefecht, später erfolgende Kapitulation beinahe unbemerkt; sie ist aber darum welches Jellachich bei Tapio- Vieste bestand, hatten dein nicht weniger Thatsache und verdient, von der Geschichte festgehalten Feldmarschall die Ueberlegenheit des Feinds vorzüglich an leichter zu werden.