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Jetzt hat die Stadtverordneten- Versammlung das Wort. Wir wollen sehen, was dieser der Schutz schulpflichtiger Kinder bor gewerblicher Ausbeutung wert ist.
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in der kommunalen Wirtschaftsordnung Berlins heilig ge- 1 Thun wurde sodann um 10 Uhr vom Kaiser in besonderer Audienz Ein schönes internationales Feft findet heute Sonntag, halten werden schulpflichtige Kinder im Winter morgens empfangen, und unterbreitete ihm in Ausführung dieses Be- den 24. September in Südfrankreich statt, und zwar in yor 62 Uhr, im Sommer morgens bor 51/2 Uhr schlusses die Demiffion des gesamten Kabinetts. Albi, einst dem Hauptquartier der glaubensstarken und kampfund abends während des ganzen Jahres nach 8 Uhr Viele Anzeichen deuteten bereits seit einiger Zeit darauf mutigen Albigenser, heute einem der festesten Bollwerke der geschütt ſein. Das nennt die städtische Schul hin, daß sich das Ministerium Thun im Zustande der Liquida- glaubensstarken und kampfmutigen Socialdemokratie. Die deputation ausreichenden Kinderschutz. Ebenbürtig dem Schul- tion befinde. Gleichsam knapp vor Thorschluß hat es die Glashütte der Arbeiter, die vor länger als drei Jahren, organ zeigt sich der Magiftrat, indem er diese Vorschläge Ernennung von 24 neuen Herrenhausmitgliedern verfügt, die nach einem hartnäckigen Kampf mit dem französischen Stumm, fanttioniert hat. Und die liberale Presse, mit einer oder zwei Errichtung der czechischen Technik in Brünn durchgesetzt, das dem großen Glasfabrikanten von Carmaux: Rességuier, rühmlichen Ausnahmen, giebt ihren Segen dazu, indem sie so oft angekündigte neue Aktienregulativ erlassen und schließlich gegründet ward, feiert feiert heute die Inbetriebsetzung ihres Bremsen herbeischleppt und sich einigt in der Mahnung ist noch der letzte Verfassungsbruch erledigt worden, die Ber dritten Hochofens. Umsonst hat Nességuier Himmel aber nur langsam, nur langsam. ordnung" der Bankaften und des Zollbündnisses. Damit hat und Hölle in Bewegung gesetzt, um das Zustandekommen der Mohr seine Schuldigkeit gethan und kann gehen. der Genossenschaft zu hindern, umsonst hat er die Behörden gegen Das Ministerium Thun , das seit März 1898 den östreichi fie gehetzt und durch käufliche Subjekte Zwietracht unter den Geschen Staat lentte", ift widerwillig gefchieden. Aber der nossen zu fäen gesucht die Glashütte der Arbeiter spottete aller legte Rettungsversuch, den Graf Thun unter Vorschiebung des Maßregelungen und Chicanen, trotte allen teils offenen, teils heim Reichsrats- Präsidenten v. Fuchs unternahm, ist gescheitert. lichen Angriffen des konkurrierenden Großkapitals, das um jeden Präsident v. Fuchs bemühte sich, für nächsten Montag eine Preis das Unternehmen der Arbeiter zu Fall bringen wollte. Es ist nicht Konferenz von Vertretern aller Parteien zu stande zu bringen, gelungen. Mit bewunderungswürdiger Ausdauer und Umsicht überdurch welche die Arbeitsfähigkeit des Parlaments vorbereitet wanden die Arbeiter, unterstützt von den Genossen ganz Frankreichs werden sollte. Aber die Opposition dachte nicht daran, sich alle Schwierigkeiten. Hundertmal wurde von der Bourgeoispresse der mit dem Ministerium der Verfassungsbrüche nochmals irgend Bankrott der verhaßten Arbeiter Glashütte angekündigt, und hundertwie einzulassen. mal war die Ankündigung eine Lüge. Das Vertrauen wuchs, der Der Socialdemokratische Verband lehnte rundweg ab. Abfah wuchs und die Glashütte der Arbeiter ist jetzt so fest begründet, Ebenso ablehnend verhielten sich die Radikalen, die Deutsche daß Herr Resseguier selbst seine Ohnmacht erfennen muß. Fortschrittspartei, die Deutsche Volkspartei; ja selbst die Arbeit es, bas gibt gefeiert Christlich- Socialen haben sich unter dem Drucke der Situation wird. Die meisten focialistischen Abgeordneten, Delegierte der genötigt gesehen, ihre Mitwirkung zu verweigern. Gemäß Gewerkschaften aus ganz Frankreich sind mit den Arbeitern von diesen Beschlüssen der einzelnen Parteien hat am Sonnabend- Albi , Carmang und der Umgegend versammelt, um in brüderlichem vormittag die Versammlung der Vertreter der deutschen Linfen - Verein mit Genossen des Auslandes das Fest der Arbeit würdig zu Parteien die Einladung des Präsidenten abgelehnt. In der begehen. Begründung der Ablehnung wurde erklärt:
Politische Nebersicht.
Berlin , den 23. September. Der Umsturzbund. Ueber die Situng des Staatsministeriums am Donnerstag erhalten die Münchener Neuesten Nachrichten" folgendes Telegramm:
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Die Regierung leidet entschieden an unglücklicher Liebe zum
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In der gestrigen Sitzung des Staatsministeriums stand, wie uns ein parlamentarischer Berichterstatter meldet, die Stellung der politischen Beamten zum Bunde der Landwirte auf der Tagesordnung. Angeblich soll ein Ministerial erlaß den politischen Beamten nicht nur jede Teilnahme am Verein untersagen, sondern auch jede Konnivenz( Sympathie) mit ihm ausschließen und den Aufsichtsinstanzen besondere Auf merksamkeit wegen der Geschesüberschreitungen der Bundesabteilungen zur Pflicht machen. Die Deutsche Tageszeitung", das Organ des Bundes der Landwirte, übernimmt diese offenbare Falschmeldung mit Mit allem Nachdruck und Ernst muß hervorgehoben Singer, Liebknecht, waren zu ihrem lebhaften Bedauern außer stande, großem Vergnügen und stellt sich, als ob sie an sie glaubt. werden, daß die vielen Enttäuschungen, welche die der Einladung zu folgen, allein wie wir hören, werden deutsche GeDer Bund möchte durchaus ein bißchen verfolgt sein, um an Deutschen Destreichs bei dem Bestreben, den nationalen Befiz- nossen anwesend sein. Belgische Deputierte haben ihr Erscheinen agitatorischer Kraft zuzunehmen. stand zu wahren und dem Staate die- notwendige Einheit und zugesagt, und auch aus Italien und England sind Besucher anAber die Regierung wird sich hüten, den Bund anders als Straft zu erhalten, erfahren haben, den Vertretern der deutschen gekündigt. mit eingezogenen Krallen anzufassen. Denn der Bund ist die Linken zur Pflicht machen, vor allem auf eine klare Wir wünschen dem Feste schönstes Gelingen und der Glashütte Organisation des Junkertums und das Junkertum ist die politische Lage hinzuarbeiten. Heute jedoch sind die der Arbeiter weiteren und vollsten Erfolg! Oberregierung. politischen Verhältnisse vollständig ungeklärt, und Unferen Gruß den französischen Brüdern!- Besonders reizvoll ist uns der Protest der Deutschen es besteht nicht die geringste Bürgschaft für eine Tageszeitung" gegen die Zumutung aufmerksamer Ueber- durchgreifende Aenderung der leitenden Grundsäße der wachung der Bundesabteilungen: Staatsführung, noch für eine Erfüllung der gerechten Was die Aufmerksamkeit der Aufsichtsinstanzen wegen der Ge- nationalpolitischen Ansprüche der Deutschen und insbesondere Nicht übelnehmerisch ist die Regierung. Die ministerielle febesüberschreitungen der Bundesabteilungen" für die von den Deutschen nach wie vor als Bedingung jeder Berliner Korrespondenz" schwingt sich wieder zu einer Extra- Ausanlangt, so halten wir einen solchen Ministerialbeschluß für ganz un Verhandlung verlangte Aufhebung der Sprachen- gabe auf, um zu versichern, es verstehe sich von selbst,„ daß die möglich, weil er etwas durchaus Selbstverständliches auordnen würde. verordnungen samt deren Wirkungen. Im Gegenteil, gegenwärtig noch bestehenden Meinungsverschiedenheiten in der Die Behörden sind verpflichtet, Uebertretungen des Bereins- die Vertreter der deutschen Linken müssen auf die in der der Regierung in anderen gesetzgeberischen Fragen nicht hindern gesetzes zu bestrafen, fet es, auf welcher Seite sie erlegten Zeit gefaßte Resolution der czechischen Abgeordneten, fönnen." Kanalfrage ein Zusammengehen der konservativen Partei mit folgen. Wenn also ein Staatsministerial- Beschluß den Befowie auf andere Aeußerungen hervorragender Mitglieder der hörden besondere Aufmerksamkeit bei etwaigen Gesetzesüberschreitungen des Bundes der Landwirte" zur Pflicht machte, heutigen Majorität verweisen, welche derartig schroffe und Junkertum. so könnte nur der Eindruck erweckt werden, daß der Bund der den gerechten deutschen Standpunkt vollkommen verkennende Landwirte" mit ausnahmsweiser Strenge behandelt Ansichten verraten, daß unter diesen Verhältnissen eine Be- Von der kapitalistischen Schamlofigkeit. Die Schweinburgs werden sollte. Das würde wiederum gegen die Gleichheir sprechung ohnehin gänzlich aussichtslos eranschlug an den Jahresbericht der deutschen Socialdemokratie fol schen Berliner Neuesten Nachrichten" schleudern im vor dem Geseze verstoßen und verfassungswidrig scheinen muß." sein. Sonach kommen wir zu der Annahme, daß ein derartiger genden Gedankenblig: Erlaß nicht beschlossen sein faun." Die Lage war also durch die Beschlüsse der Klubs bereits Wir erinnern uns, daß die Führer des Bündlertums zeigte es sich, daß der entscheidende Faktor der östreichischen vollständig geklärt, und das Wort hatte der Kaiser. Wieder über die ,, Gleichheit vor dem Gesetz " oft andere Ansichten befundet Bolitit allein die Krone ist, daß die Entwicklung der Dinge haben. Wenn im Reichstag die Anwendung eines doppelten wesentlich von dem Grade ihrer Erkenntnis abhängt. Gerechtigkeitsausmaßes, eines für Ordnungsbürger, eines östreichische Bourgeoisie kann eben nicht Die für Arbeiterfocialdemokraten, wie sie besonders gern in regieren, und wie sie regiert werden will, bestimmt nicht nicht selbst Iyrische Redacteur der„ Dt. Tagesztg." und sprach von der lobens- jährigen Kampfes zeigt an, wohin das Bürgertum kommt, Sachsen in Uebung ist, kritisirt wurde, dann erhob sich der sie, sondern die Krone. Dieses seltsame Resultat des drei- beiſteuern, so beweist das, nach Schweinburg, daß fte zu hohe Löhne werten" goldenen Rücksichtslosigkeit" der sächsischen Behörden. wenn es unfähig wird, seine Kraft zu gebrauchen. Wenn aber Kapitalisten aus den Mitteln, die ihnen die AusUnd als ein Berliner Gericht feststellte, daß der höchste beutung der Arbeiter verschafft, ihren Luxusgelüften fröhnen, wenn fächsische Gerichtshof die Angehörigen einer Partei als Denn der Sturz des Ministeriums Thun bedeutet keines- sie die von den Arbeitern verdienten Summen an Champagner, minderen Rechts beurteilt habe, da erklärte die D. T.", die Ministerium Thun war zwar eine sehr armselige Regierung; schwenden beweist das nicht, daß die Arbeiter ihnen noch bei wegs eine Aenderung der östreichischen Politik. östreichischen Politit. Das Dirnen, Starten, Zuchthausagitationen, Flottenvereine usw. versächsische Justiz habe wohl gethan und die Berliner Justiz trotzdem wird ihm wahrscheinlich nichts besseres nachfolgen. weitem nicht genug Lohn abgetrozt haben? lan zerstöre die Grundlagen des Rechts. Jetzt klingt es anders. Es flingt aus der D. T." fast wird fein Ministerium etwas zu ändern vermögen.mp Was das schlimmste ist: an den Zuständen Destreichs dhjet aplom socialdemokratisch. Aber es bleibt ein Unterschied: Für Streifpoftenstehen in England. die Junker kann ein derartiger Erlaß nicht beschlossen sein". janju Bei den Beratungen über die Zuchthausvorlage hat, wie er Für die Arbeiter brauchen solche Erlasse nicht gegeben innerlich, Graf Pojadowsky u. a. auch nach England telegraphiert, um Wie die Neue Freie Presse" meldet, vollzieht sich die Minister seine Behauptung bestätigt zu erhalten, daß dort das Streitposten werden, denn sie werden unbefohlen und ungeschrieben an- trise unter der Divise der Verständigung mit den stehen verboten sei. Die Antwort auf dieses Telegramm hat er gewendet. Deutschen behufs Beseitigung der Obstruktion. nicht verlesen; denn seine Behauptung war unrichtig. Die zunächst beabsichtigte Bildung eines flerifal fonservativen Kabinetts Alfred Liechtenstein scheiterte am Widerstand der & örber sei zum Minister des Jimern designiert und werde eventuell deutschen Linken. Es verlantet, der ehemalige Handelsminister den Vorsiz im Ministerium übernehmen, das den Charalter eines Beamtenministeriums haben würde.
Graf Thuns Ende.
Aus Wien wurde Sonnabendmittag telegraphiert: Heute 9 Uhr vormittags fand unter Vorsiz des Minister präsidenten Grafen Thun ein Ministerrat statt, in welchem die Demission des Kabinetts beschlossen wurde. Graf
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schon ganz blaß vor Angst. Als der Monteur ihn kalt lächelnd abwies, wandte er sich auch an mich.
Gleich bei meiner Einfahrt in den großen südöstlichen Zipfel Staatsanwaltschaft übergeben. des Deutschen Reiches hatte ich ein Erlebnis, das ich wegen seiner fymptomatischen Bedeutung als Einleitung geben will.
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Diese Einnahmen der Socialdemokratie stammen von den Löhnen, die wie aus der obigen Thatsache zu entnehmen die deutschen Arbeitgeber weit über das Bedürfnis der Arbeiter hinaus bezahlen; ein großer Teil der abgetrotten Lohnerhöhungen ist nur für die Füllung der socialdemokratischen Kriegstassen bestimmt."
Wenn also Arbeiter für ihre idealen Zwede brüderliche Hilfe
bekommen.
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Vor einiger Zeit wurde in London der Sekretär der Seemannsunion verhaftet, weil er sich als Streifpoften an Bord eines verhindern wollen, und weil er trotz Aufforderung das Schiff nicht Schiffes begeben und dort die Anwerbung von Mannschaften hatte verließ. Der Bolizei- Jufpeftor hatte die Haftentlaffung angeordnet, da der Polizist als Berhaftungsgrund angegeben hatte, daß der Verhaftete Arbeitswillige zur Nichtannahme von Arbeit überredet
Jezt sah ich, daß die Frauen und Mädchen ohne Ausnahme barfuß gingen. Auch viele der Männer schritten in bloßen Füßen einher. Nur einzelne hatten zertretene oder zerrissene Schuhe über das nackte Fleisch gezogen. Nach einer Weile, in der ich gleichen Schritt mit den stummen Gruppen gehalten hatte, fragte ich die Frau nach ihrem Verdienst. Anfänglich war sie mißmutig und mißtrauisch. Warum wollen Sie das wissen?"
Ich meinte, die Bant sei natürlich nicht für einen zum Schlafen uba; ob er nicht sehe, daß der Mann krant sei? Im übrigen hätte sich gehört, daß er mit Schlägen gedroht hätte; ob er es nicht schäze, daß er mit anständigen Menschen zu thun hätte, die ihn nicht der Auch das beruhigte ihn nicht. Er fluchte weiter und rief den Aber schließlich erzählte sie mir doch brodenweise, da sie Schaffner. Als der Ruhe bot, that der Gutsbefizer so, wie wenn zu erschöpft war und ab und zu Atem holen mußte, daß sie im In Sagan verließen die meisten Reisenden den Wagen. Ein nicht er, sondern die andern die Nuheftörer seien und rief fort- Sommer 60 Pfennige Tagelohn bekomme, im Winter aber nur Monteur, der in einem Berliner Krankenhause eine schivere Kur während nach Ruhe. Bulegt jagte er tuurrend: In die Schnauze 50 Pfennige. Früh um 5 Uhr müsse sie auf dem Gut ſein, überstanden hatte und nun wieder zurückreifte nach dem Orte seiner hauen! Backzähne spucken!" Thätigkeit in in Oberschlesien , nd abends um 7 Uhr solle Feierabend sein, aber meist werde es später. blieb allein mit mir im Mit diesem Eindruck marschierte ich am nächsten Morgen durch Zwei Stunden dürfte sie zu Mittag bleiden, aber der Weg sei so Abteil. Auf dem Bahnsteig Bahnsteig schwirrte es bon Marft die fruchtbaren Felder eines der Hauptführer und Erzieher dieser weit, daß nicht viel Zeit übrig bleibe. Teuten. Au vielen, in Gruppen stehenden, gedrungenen Ge Gutsbefizer durch die Klee - und Rübenäcker des Grafeit zu stalten in langen Mänteln, wie sie von Biehhändlern und Limburg- Stirum , der wenige Stunden von Breslan auf der Fidei Kleinstadtschlächtern getragen werden, war zu erkennen, daß heute tommißherrschaft Eberspart, Groß Peterwit regiert. Viehmarkt gewesen war. Im letzten Augenblick vor der Abfahrt Das ist ein prächtiger Herrenfig. Das von starken Türmen kamen denn auch noch mehrere dieser Marktleute zu uns herein. überragte Schloß ist von umfassenden, gut gehaltenen WirtschaftsZwei von ihnen segten sich auf die Bank, auf der ich saß. Der gebäuden umgeben. Jenseits der Rübenfelder zicht sich vom Schloß dritte betrachtete ebenso wie der Monteur, beim Ausfahren des in die Felder hinein ein gewaltiger Park. An seinem Rand, ein Ende vom Buges das Gewimmel der Menschen unter den Laternen der Bahn- Schloß entfernt, liegt die gräfliche Zuckerfabrik. Die zum Teil schon umhofshallen, die nach und nach verschwanden. gepflügten Felder mit ihrem fetten Boden, die mir begegnenden Blöglich warf der Mann, der wohl so starktnochig und fett- Wagen und Ochsengespanne, die große Schläge Viehbohnen in die bäuchig wie ein Viehhändler war, dessen reine Wäsche und sauberer Scheunen schafften, alles jah in seiner Ordnung, in seiner vorzügAnzug ihn jedoch als Klein- Gutsbefizer fennzeichneten, eine zu lichen Güte und Fülle aus wie eine echte Musterwirtschaft, die eine fammengewickelte Decke auf den Platz des Monteurs und legte sich immerwährende Quelle strogenden Reichtums ist. lang auf die Bank.
Der Monteur hatte das bemerkt, rasch die Decke des Gutsbesizers zur Seite geschoben und sich hingesetzt. Als der Gutsbefizer jeinen Kopf auf die Decke legen wollte, stieß er sich an den Monteur. Wütend drehte er sich um, wollte den Monteur hinunterschieben und drohte mit Ohrfeigen.
„ Na, das überlegen Sie sich doch noch!" antwortete der Monteur ruhig. Ich saß hier und bleibe auch fizen." nicht."
" Das ist mir Wurscht! Wie ich mich hinlegen wollte, faßen Sie ,, Bitte, wenn ich nicht gesessen hätte, hätten Sie sich ja un gehindert hinlegen können."
Auf diese logische Erwiderung wußte der Gutsbefizer keine beffere Antwort als:„ Wenn Sie noch ein großes Maul haben, stopf ich es Ihnen!"
Ein anderer Gutsbesitzer hette:" Jadoch; nicht erst lange fadeln!" Der Gutsbesiger war aufgestanden. Er schimpfte und meinte, man fche ja, mit wem man es zu thun habe; der Monteur sei ja
Ich fragte weiter: Dafür gebe ihr aber doch der Graf eine schöne Wohnung und ein Stückchen von seinen unübersehbaren Feldern als Gartenland?
" Hier, hier, das ist meine Wohnung!" fagte sie mit höhnischem Lachen und ging über einen Steg auf eine Ruine eines Lehmhauses zu. Die eine Hälfte des Hauses war teils eingestürzt, teils abgebrochen. Die Alte führte mich in die Stube, über der das Dach schief und krumm stand und einzubrechen schien. Eine andere Frau und ein zwölfjähriger Junge empfingen uns: Dar Harr will sich emol unsa Bude bejahn", meinte die Alte zu den mich neugierig und feindselig Austarrenden. Ju, vor das Luch misse mer zwölf Thaler an den Pauern zahlen."
Die Schäden der Wände waren mit Qumpen verhüllt. Auch die Als ich am Schloßeingang vorbei fam, läutete es zu Mittag. Betten waren nur mit lumpenartigen Bettstücken gefüllt. Stühle Von allen Seiten kamen die Kutscher mit ihren Pferden heran, große, und Tisch, alle.Geräte waren schadhaft und wackelig wie das ganze glänzende Arbeitstiere mit feurigem Gang. Die Männer und Haus.„ Bei uns armen Leuten is dos emal nich anders!" Frauen, die bei den Viehbohnen, in den Kartoffelfeldern und auf murrte die zweite Frau, während sich die Alte Mittagbrot bereitete. Sie dem Klee- Acker gearbeitet hatten, liefen hastig herbei und eilten am schüttete Kartoffeln in einen Topf, den sie in den Ofen schob. Daun Gutshof vorüber nach dem Dorf hinab. setzte sie sich ans Fenster und flickte mit ihren steifen Fingern ihren Neben mir ging eine alte Frau, gebeugt und ermattet. Ich Rock, durch den sich ein großer Riß zog: Ju, das halt nich lange fam bald mit ihr in ein Gespräch, das bis zur Ankunft bei ihrer bei uns, das Zeug. Bei der schweren Arbeet geht bale was kaput. Behausung währte, die weit unten in dem lang ausgedehnten Und denn kann man sich nich alle Jahr was Neues uff'n Leibe Dorf lag. schaffen. Da dauert's denn nich lange, dann sieht man aus, wie su a Lumpaweib. Was finden Sie denn fu a hibsch an mi, daß Sie mich a su besuchen? Sahn Sie, nig als Flicken. Und sie zeigte mir ihren Rock, von dessen Grundstoff nicht viel mehr übrig geblieben war, als ein gerfestes Gerippe für die awischengesezten Lumpen.
" Ja," fagte fie, die Felder des Grafen sind gut bestellt. Das giebt stets eine gute Ernte." " Und wie steht's denn mit Ihnen? Spüren Sie auch etwas von dem reichen Ertrag?"
„ Achach!" Sie schüttelte wehmütig ihren verwetterten Kopf; nich emial zu' n Paar Stibbeln reicht's."
Und sie zeigte mir ihre nackten Füße, mit denen sie dann schweigend auf der steinigen Chaussee vorwärts ging.
Unterdessen war ihr Mittag gar geworden. Sie goß die Kar toffeln ab und setzte sie auf den Tisch. Aus einem andern Topf goß fie eine Art Kaffeebrühe, die schon vom Morgen an im Ofen