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GOVO
Nich' n Stüd Brot hat er da jehabt fing die Portierfrau Iwohl wegbleiben fonnten! Es foll ferner fein Undant gegen wieder anan sein'm Bette stand bloß de Taffe, wo die Zuder- diese ganze schöne Gabe sein, tvenn wir darauf hin
säure drin war."
Wo er die man blos hergehabt hat?"
" Na die hat er sich doch von Möhridens geborgt, er hat doch gefagt, er wollte was pußen und darum is's doch auch die Möhriden gleich aufgefallen, als er nich wiederkam."
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Da is ja die Möhriden!" rief ein Mädchen. Eine große schlanke Frau trat aus der Hausthür und warf einen fuchenden Blick nach allen Seiten. Die andern umdrängten fie: Was sagen die Schußlente?"
Wird er bald abgeholt?"
" Kommt er nach'm Stirchhof oder erst ins Schauhaus?
Jus Schauhaus natürlich ins Schauhaus.
Die Frau beantwortete die letzte Frage zuerst, dann schluchzte fie plötzlich auf: So'n armer Kerl, fo'n armer, alter Kert. Und fo freundlich wie er immer war und so gefällig. Vorige Woche hat er mir noch Fenster puzen helfen und nu liegt er da Ja, gut war er," stimmte die Portierfrau bei. Wo
fonnte, hat er einem' n Gefallen gethan." Sie übereiferten sich, Gutes von dem Toten zu erzählen.
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Da kommt der Leichenwagen 1 fchrie ein fleiner Junge, fein Nachbar gab ihm einen Rippenstoß Schafslopp, bet is doch teen Leichentagen, der fahrt doch man bloß nach's Schauhaus." Das schwarze Gefährt hielt vor der Hausthür, die Neugierigen bildeten eine Gaffe, schweigend faben fie auch die schmale Zint wanne, die die Männer nach oben trugen. Der dicke Budite has zuerst wieder das Wort; er war etwas fleinlaut geworden:" Re das hätt er einen aber doch auch sagen fönnen, daß's ihm so ging, denn hätt man ihm doch geholfen. Ja id hab' ihm ja allerdings nichts borgen wollen, aber wenn's ihm so ging!" Ne, Geld hätten Se nicht bekommen von ihm!" sagte die Bäderfrau. Mir hat er nich mars Frühſtüd bezahlt- ne sechs Groschen- ja das hat man von seine ganze Woche nich Gutmütigkeit!" Na, da wer'n fe ja woll drüber weg kommen." Die Stimme der Portierfrau nahm einen grollenden Ton an, auch die andren begannen zu murren. Sie bringen ihn!" rief das junge Mädchen. Aus der Hausthür tam der Leichenzug. Der Este lag in der Bink wanne, nur mit einem Laten zugedeckt. Durch die Decke fah man feine mageren, abgezehrten Formen. Einige Franen begannen zu weinen, als man ihn vorübertrug. Ohne darauf zu achten, schoben die Träger die Wanne in den schwarzen Wagen. Und er war so gut fo gut!" schluchzte die Möhride wieder. —
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Nur die Bäderfrau warf dem Wagen einen wütenden lid nach: Ja, eine ganze Woche Frühſtüd, ein Skandal ist es- eine ganze Woche Frühstüd sechs ganze Groschen- frieg ich noch Frühstüd- sechs von ihm!"
weisen, daß neben einer Geschichte des Schulwefens als noch wich tigere Aufgabe die der Unterrichtskunst selber verbleibt. Wie im dortigen Konservatorium unterrichtet wurde und wird, welche Be finnungen über Unterrichtsdinge dabei Geltung fanden und finden, davon schweigt die Schrift; die Citierung des( hier auf die Frau Viardot- Garcia zurückgeführten) Sages: es giebt feine guten Lehrer, es giebt mir gute Schüler 1" ist doch wohl lein Ersatz für jenen Mangel. Schließlich darf den gegenwärtigen und fünftigen Autoren solcher Beiträge zu einem noch beinahe ganz neuen Gebiet doch mal Pflege der Schul- und Unterrichtsgeschichte und speciell der Geschichte des Kunstunterrichts Fühlung zu nehmen; das Nebeneinanderhin gehen einzelner von einander nicht befruchteter Bemühungen führt nicht weit und läßt außerdem zu viel Kraft verschwenden.-
empfohlen werden, zunächst mit den bisherigen Bestrebungen zur
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Bergban.
SZ.
Diamanten in Brasilien berichtet Scientific American". Ueber die Gewinnung der schwarzen Diamanten auch im brasilianischen Bundesstaate Bahia gefunden. Außer in der südafrikanischen Kapkolonie werden die schwarzen Das Fundgebiet liegt etwa eine Tagereise von der Stadt Bahia Bandeira do Mello. Das ergiebigste Gebiet befindet sich ungefähr auf dem Dampfboot nach San Felix oder auf der Eisenbahn nach zwei Maultiertagsmärsche weit am Paragasonfluffe. Wahrscheinlich tritt das Mineral im ganzen Gebiet allgemein auf, aber es lohnt sich bei den primitiven Gewinnungsmethoden feine Ausbeute nur in den Flußbetten des Paragason und dessen Nebenflusses, des San Antonio , und an den Hängen der Sierra des Levras. Die schwarzen Diamanten werden dort in Konglomeraten gefunden, die hauptsächlich aus Quarzförnern und eifenhaltigem Thon bestehen und die Carbons" und die„ Borts". Jene sind unregelmäßige, harzig auf einer Thommterlage liegen. Man unterscheidet zwei Sorten: glänzende, graue oder schwarze Krystalle von förniger Struttur, Diamanten, deren Dichte sie aber infolge einer geringen Borofität ohne entschiedene Spaltbarkeit und von der Härte gewöhnlicher tugelförmig und zeigen auf ihrer rauben Oberfläche bisweilen eine nicht erreichen. Diese hingegen sind minder unregelmäßig, mehr verworren frystallinische Struttur. Diamanten fucht man eine Stelle im Flusse aus, wo das Waffer Zur Gewinnung der schwarzen nicht über 6 Meter tief und die Strömning nicht zu start ist. In den Boden des Flußbettes wird eine lauge Stange gefteckt, die den Die Tancher, die sehr geübt sind und länger als 1/2 Minuten eingeborenen Tauchern zum Eintauchen und Emporsteigen dient. durch einen eisernen Ring aufgesperrt ist. In diesen Sad wird auf unter Wasser bleiben fönnen, tragen einen Sad, dessen Deffnung dem Flußbettboden der Kies gefragt, um dann an die Oberfläche getragen, ans Ufer gebracht und an einer gegen Hochwasser geIn den letzten Tagen feierte das Sternsche Konservatorium, das sicherten Stelle aufgeschüttet zu werden. Diese Gewinnungsarbeit älteste Berlins , fein 50er Jubiläum. Die reichen musikalischen Dar dauert während der sechs trockenen Monate an, wird aber mit Bebietungen seiner Lehrer und Schüler, die es dabei veranstaltete, find ginn der Regenzeit, die Hochwasser und starte Strömung bringt, troß ihres Werts und festlichen Gepränges, das sie ornamentierte, abgebrochen. Während der nassen Periode wird der aufgestapelte nicht eben Gegenstand einer journalistischen Kritit. Um so lebhafter Sand durchwaschen und die Diamanten ausgesucht. Die tieferen tann sich unsre Aufmerksamkeit einer fleinen Schrift zuwenden, die Flußbettstellen bleiben überhaupt unberücksichtigt, obwohl hier bei dieser Gelegenheit erschienen ist: 8ur Geschichte des Bagger- Apparate vorteilhaft angewandt werden könnten. Bei der Sternschen konservatoriums ber Musit in Berlin Gewinnung der schwarzen Diamanten aus dem Sande an den Berghängen 1850-1900. Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum von Ernst werden Stollen angelegt, aus denen in der trockenen Jahreszeit der Eduard Taubert, Königlicher Profeffor. Berlin Sand gefördert wird, um während der Negenperiode in Trögen verDr. Richard Stern, Musikverlag." Die Bedeutung dieser be- waschen zu werden. Die Größe der schwarzen Diamanten schwankt scheiden auftretenden Schrift liegt weniger in ihren reichischen der Größe eines Sandtorns und der eines 975 Karat haltigen Aufschliffen zur Geschichte des Berliner Mufillebens als in schweren Krystalls. Der bisher größte wurde 1894 gefunden and der Seltenheit von Arbeiten zur Geschichte Künstlerischer Lehranstalten erzielte in Paris einen Preis von 81 000 M. Im allgemeinen überhaupt. So üppig auch sonst nicht nur Geschichtliches, sondern werden aber Steine von 1-3 Rarat am meisten für technische gerade auch Schulgeschichtliches behandelt wird: eine Geschichte der Zwede zum Besetzen der Bohrkronen an drehenden GesteinsSchulen für die bildenden und gar erst für die redenden Künste be- bohrapparaten verlangt. Man zerbricht deshalb die größeren fizen wir noch durchaus nicht. So gut wie alles, was dazn bisher tros des dabei entstehenden Berluftes. Der Sis des Handels ist doch noch geliefert worden ist, find einige Gelegenheitsfchriften zur Bahia, die dort lebenden Händler find durch Agenten im FundGeschichte einzelner Anstalten. Tauberts Broschüre ist also schon gebiete vertreten. Der wachsende Bedarf hält die Preise hoch, die durch die Erfaffung des Gegenstands selber verdienftlich. Daß dabei zwar schwanken, fich aber im Durchschnitt auf etwa 93 M. für ein nicht eben sehr viel herausgelommen ist, liegt wohl an der Dürftig- Karat stellen.- stjöldin( Prometheus.") feit des Materials, das ihm zur Verfügung stand. Immerhin forollon that sumsriftisajes, si de tonnte auch unter solchen Umständen etwas mehr gegeben werden. Vor allem wäre es nötig gewesen, Erinnerungszeichen. Dame: Wie alt ist denn
Erziehung und Unterricht. sic
1900.
uns in
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Frau: Fünf Jahr is er!"
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Kenntnis zu setzen, wie weit hier überhaupt folche Materialien Ihr Bubert?" borliegen. Der Verfasser erwähnt als Beweis für Bülows Frau: Ja warten' amal Du, Xaver, wann haben wir Bflichteifer im Unterrichten die sehr detaillierten Bengniffe", den roten Regenschirm eingetauscht?" die er den Schülern zum Schluß der Schulsemester ausarbeitete. Genauer:„ Ja, das wird zu Ostern fünf Jahr' 1" wäre unterrichtsgeschichtlich und unterrichtssystematisch von hoher Wichtigkeit, solche Zeugnisse lennen zu lernen. Bo find folche auf pünktlich. Schreiber( der fofort seine Feder hinlegt, bewahrt? Ebenso ist die Rede von dem furzen Bericht Bülows über den von ihm im Konservatorium erteilten Klavierimterricht, welcher Bericht ein hochinteressantes Exposé" bilde, mit Gefichts punkten, die fich jeder Klavierlehrer fest einprägen follte". Barinn fagt uns der Verfasser nicht, wo dieser Bericht gedruckt oder m Im Eifer. Borsigender( die Versammlung schließend): gedruckt zu finden ist? Ueber furz oder lang werden fich dann Seien vir einig, meine Herren, wie uns der Herr Vorredner foeben doch Forscher finden, die solche Materialien brauchen: warum ihnen ermuntert hat, denn wenn wir einig sind, bilden wir eine Macht, also nicht zur richtigen Zeit vorarbeiten? zumal manche Aus- gegen welche selbst die Götter vergeblich fämpfen!" führungen vorübergehender Ereigniffe in diefer Schrift doch
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als die Uhr anfängt, 8wölf zu schlagen, mit einem Seitenblic auf seinen Stullegeu): Der Sterl bleibt inuner fizen, bis die Uhr ausgeschlagen hat der Streber!"
( Flieg. Bl.")