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Strafprozeß verwickelt und verlor dabei die Erlaubnis zur Aus­übung des Hebammengewerbes. Seitdem bot sie durch Zeitungs­anzeigen ihren Rat und ihre Hilfe an. Donnerstagmittag wurde sie

Gerichts- Beitung.

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Streitberfahren. Die Gefellshoft tann jegt das Nad auf bauen; fie muß aber damit rechnen, daß sie es nicht in Betrieb Der Kampf für Religionsfreiheit hatte unferen Parteigenossen nehmen darf.

bon einem jungen Paare, das in einem hiesigen Hotel wohnte, in Adolf Hoffmann   am Sonnabend wieder vor das hiesige Auch ein Schuhmann. Die zweite Straffammer hiesigen Anspruch genommen und ging vom Essen weg dort hin. Erst am Schöffengericht geführt. Hoffmann, der Diffident ist, hält Landgerichts I   verurteilte gestern den früheren Schuhmann Freitagabend kehrte sie zurück und gab an, daß sie krant sei. feinen Sohn vom konfessionellen Religionsunterrichts der Schule Balzer wegen Sittlicheitsverbrechen zu neun Monaten Gefängnis. Als es später flingelte, ging sie hastig hinaus, und stellte fern, und ein Kammergerichtsurteil bom Jahre 1890 Der Angeklagte hatte mit einem noch nicht 14 jährigen Mädchen, fich dann so, als ob niemand dagewesen wäre. Nach einigen hat Hoffmanns Handlungsweise als rechtmäßig anerkannt. welches aus der Provinz zum Besuche bei seiner Wirtin gekommen Zeit aber nahm sie aus dem Briefkasten an der Thür ein Schreiben Ein am 14. September d. J. gefälltes Urteil des war, unfittliche Handlungen vorgenommen. heraus, zerknitterte es und steckte es mit dem Bemerken:" Ich weiß Kammergerichts hat damals das Urteil vom Jahre 1890 als einen

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nun

Berliner   Kranken Unterstütungs- und Begräbnis- Verein für Frauen und Mädchen, gegr. 1892. Heute, Abend- Unterhaltung im Kösliner Hof, Köslinerstr. 8.

Samariter Kursus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Den Mit:

gliedern wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß morgen, Montag, bie Generalversammlung stattfindet, und zwar in den Arminhallen", Kom­ordnung wird dieselbe präciſe 9 Uhr eröffnet. Der Vorstand. mandantenstr. 20( fleiner Saal). In anbetracht der reichhaltigen Tages­Vermischtes.

schon, was die wollen", in die Tasche. Das Schreiben war eine Vor- Rechtsirrtum bezeichnet und hoffmann für verpflichtet erklärt, seinen Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 24. September, vorm. 10 Uhr, ladung vor die Kriminalpolizei, vor der Frau Habermann am Sonn- Sohn in einer der vom Staate anerkannten Religionen unterrichten in Kellers großem Festsaal, Koppenstraße 29: Feier der Jugendaufnahme. abendmorgen um 91/2 Uhr erscheinen sollte. Sie ging jedoch nicht zu lassen. Während nun dieser Prozeß noch schwebte, die Rechts- Festvortrag des Herrn Dr. Bruno Wille." Gäste, Damen und Herren, sehr hin, schrieb vielmehr, nachdem ihre Wirtin weggegangen war, rasch frage also noch nicht entschieden war, hat Hoffmann selbstverständlich willkommen. einige Abschiedsbriefe und vergiftete sich dann mit Strichnin. Als seinen Sohn auch weiter vom Religionsunterricht Allgemeine Familien Sterbe- Kaffe. Heute Zahltag: Ackerstr. 123, die Wirtin am 11 Uhr wieder nach Hauſe tam, lag sie bereits tot zurüd gehalten, um erst die Entscheidung des Kammer- bei Dieke, und Oranienſtr. 185 bei Buckow  , von 3-6 Uhr. auf dem Fußboden. In dem Hotel hatte die Frau zu unerlaubten gerichts abzuwarten. Hoffmann wurde während dieser Zeit mit Dingen ihre Hilfe geliehen und das war zur Kenntnis der Kriminal- 21 neuen Strafmandaten bedacht, welche ihm Geldstrafen im polizei gekommen. Gesamtbetrage von 41 M. auferlegen. Um die Beurteilung dieser Ein Scherz", den sie in angeheitertem Zustande machten, Straftaten" handelte es sich in der gegenwärtigen Schöffengerichts­wird für zwei junge Kaufleute aus Moabit   recht unliebsame Folgen Sizung. Hoffmann führte zuſeiner Verteidigung aus: Wenn das Fern haben. Gestern morgen um Uhr begab sich der Kutscher Georg lung sei, so habe ihn das Kammergericht, welches ihn im Jahre 1890 halten seines Sohnes vom Religionsunterricht eine strafbare Hand­Schulz, der mit seiner Tarameterdroschke an fünfter Stelle in der Reihe am Grand Hotel Alleranderplay hielt, in die Schankwirtschaft wegen derselben Angelegenheit freisprach, gewissermaßen zur Be­von Marsch, um Kaffee zu trinken. Seinen weißen Hnt ließ er im gehung der strafbaren Handlung verleitet, und er könne für Wagen liegen. Als er nach zehn Minuten zurückkehrte, war seine einen Rechtsirrtum des Kammergerichts nicht bestraft werden. Nordpol   Expedition. Aus Christiania   wird gemeldet: Droschke verschwunden. Der Kutscher   machte sofort seinem Fuhrherrn tember dieses Jahres seiner das Kammergerichts- Urteil vom 14. Sep­Fischer in der Königsbergerstraße und der Polizei Anzeige. Während tember dieses Jahres seiner( Hoffmanns) religiöser Ueber- Ginem Specialtelegramm der Aftenposten" zufolge teilt Beary in Depeschen an alle Reviere abgesandt wurden, sah ein Schuhmann Sverdrup habe im Laufe des Winters Ellesmeresland durchforscht. Depeschen an alle Reviere abgesandt wurden, sah ein Schuhmann zeugung 3wang anthue, so habe er doch mit Rüdsicht auf seinem Bericht über die Expedition Sverdrups auf dem Fram" mit, zwischen der Neuen Friedrich- und der Kaiser Wilhelmstraße eine dies Urteil seinen Sohn vom 15. September an in den Religions- Er beabsichtigte im Sommer möglichst weit nordwärts vorzubringen. Tarameterdroschte, die ihm auffiel. Auf dem Bock saß ein junger unterricht geschickt. Die Strafmandate, welche, während der Prozeß wenn ein weiteres Vordringen zu Schiff ausgeschlossen sei, beab­Mann, der zu seiner bürgerlichen Kleidung einen weiß ladierten noch schwebte, gegen ihn ergangen sind, halte er durch das Urteil Hut trug, im Wagen ein zweiter Mann mit einer Dame". Dem bom 14. September für erledigt, denn die ganzen Versäumnisse des fichtige er mit einem Teile seiner Expedition ans Land zu gehen, Schutzmann tam dieser Aufzug verdächtig vor. Er hielt das Fuhr- Unterrichts feien eine einzige fortdauernde Handlung, die bereits um mit Hilfe von Schlitten den bis jetzt nicht besuchten Teil der Küste Grönlands   nordwärts und oftwärts bis zur Independance wert an und brachte es mit dem Kutscher   und den Insassen nach bestraft sei und daher nicht zum zweitenmal bestraft werden dürfe. Bai entlang zu fahren, wo er in einem bis zwei Jahren von dem der Wache des 14. Reviers. Hier war mittlerweile die Depesche Diese Auffassung spreche auch das durch das genannte Kammergerichts­Er beabsichtige alsdann vom Verschwinden der Droschke eingegangen, und es wurde auch in folgendem Saße aus: 27. Mai d. J. Gram" aufgenommen zu werden hoffe. Urteil bestätigte Urteil des Landgerichts vom " Die Strafthaten des Angeklagten im Herbst den Fram" südwärts um das Kap Farewell   herum und festgestellt, daß das angehaltene Fuhrwerk die vermißte Droschke stellen sich im Sinne des Strafgesegbuches nicht als mehrere die Ostküste hinaufzuschicken, wo er mit ihm zusammentreffen foll. war. Nach Feststellung des Thatbestandes wurden die Siftierten enn Sverdrup, den Fram" noch dieſen Herbst rund um Grön­fondern selbständige Handlungen, nur als eine bon der Wache, auf der sie drei Stunden zugebracht hatten, ent- einheitliche Handlung dar, denn sie find sämtlich Ausfluß des im land herumschicke, so müsse das Schiff jezt auf dem Wege nach laffen. Der Scherz" bringt den beiden jungen Männern eine An­laffen. Der Scherz" bringt den beiden jungen Männern eine An- voraus gefaßten einheitlichen Vorsages, das Kind fortdauernd dem Süden sein. flage wegen Diebstahls ein. Religionsunterricht fern zu halten, außerdem völlig gleichartig fort Am Rande des Grabes hat der achtzigjährige Schiffseigner laufend aufeinander gefolgt und gegen dasselbe Strafgesez ge­Wilhelm K. Hand an sich gelegt. K. war Witmer und betrieb schon richtet." feit 50 Jahren die Kahnschiffahrt mit seinem Sohn. Hauptsächlich Das Söffengerit trat der Auffassung Hoffmanns nicht lub er Ziegelsteine, die er hier an der Mühlenstraße und der bei, es hielt nur diejenigen Strafthaten für für erledigt, die Stralauer Allee zu löschen pflegte. Der alte Mann war daher in durch das vom Kammergericht bestätigte Landgerichts- Urteil vom jener Gegend eine sehr bekannte Persönlichkeit. In der letzten Zeit 27. Mai getroffen find. Die nach dieser Zeit begangenen Unter­hatte er das Unglück, mehrere Strafbefehle von der Polizei zu be- richtsverfäimnisse seien neue Strafthaten. Das Gericht verurteilte fommen, das eine Mal, weil sein Kahn kein Licht hatte, das letzte den Angeklagten zu einer Gesamtstrafe von 5 M. Mal, weil K. in Grünau   an verbotener Stelle Schutt ans Ufer Genosse Hoffmann will auch diesen Prozeß bis zur höchsten geworfen haben soll. Diese Wiederwärtigkeiten stimmten den Greis Instanz durchfechten. so trübe, daß er sich gestern an der Stralauer Allee mit einer Flaggen­schnur an der Kajütenthür erhängte.

gehen erkannt wurde.

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Die Botschaft von Andrée. Aus Sammerfest meldet der Telegraph: Wie fich nunmehr herausstellt, hat die Andréeſche Boje einen furchtbaren Stoß erhalten, welche eine derartige Ver änderung der Gestalt des Körpers herbeiführte, daß man in das Innere des Cylinders nicht hineinsehen kann, und dieser wahrschein­lich von der Seite geöffnet werden muß, damit die Untersuchung des Inhaltes des Cylinders erfolgen könne. Die Boje wurde am 12. Sep­tember bei einer Bärenjagd auf der Nordseite des König Carls­Rettung Schiffbrüchiger. Die Rettungsstation Bremerhaven  telegraphiert: Am 23. September sind von dem auf Meyers Legde ( Unterweser) gestrandeten Schooner" Hermine" 7 Personen, darunter Frau und Kind des Kapitäns, durch das Rettungsboot der Station gerettet.

Landes gefunden.

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Durch einen wolkenbruchartigen Regen wurden große Verheerungen angerichtet. Wein- und Obstgärten wurden verwüstet, Häuser be­schädigt, der Verkehr vielfach unterbrochen. Durch das Erdbeben in Vilajet Aidin( leinasien) sind Der Sultan   entsendete zahlreiche Menschen verwundet worden. Auch der angerichtete Schaden ist groß. 14 Aerzte. Marktpreise von Berlin   am 22. September 1899 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. 15,20 14,40 Schweinefleisch 1 kg

Neues zur Kennzeichnung der fächsischen Justiz und der sächsischen Arbeiterbehandlung. Wegen angeblicher Beleidigung Der unsichtbar gewordene Geldbriefträger Schwarz be- von Beamten der fgl. Steinkohlenwerte im Blauenschen Grunde Freude herrscht in Frankfurt  . Wie die Frankfurter   8tg." findet sich, wie vermutet wird, noch in Berlin   und ist eifrigst bemüht, durch eine Notiz der Sachs. Arbeiterztg." wurde deren verantwort schreibt, soll der vor einer Reihe von Jahren von Frankfurt   a. M. die der Postkasse unterschlagenen Gelder in Gastwirtschaften zu ver- licher Redacteur, May Beyer, am 19. Mai vom Schöffen entflohene Bankier St. Goar   der deutschen   Effekten- und Wechselbant ausgaben. Er soll in verschiedenen Wirtshäusern gesehen worden gericht in Dresden   zu 300 M. Geldstrafe ev. 60 Tagen Ge- die Summe von 350 000 M. zur Begleichung der von ihm hinter feilt, wo er sehr verschwenderisch auftrat, aber erst nach seinem Weg- fängnis verurteilt. In der betr. Notiz waren eine Reihe Mißstände laffenen Schulden übermittelt haben. Er sei im Auslande zu großem der Mannschaftsbäder der Kohlenwerfe. kritisiert. Erwiesen Reichtum gelangt und habe mit einer einzigen Spekulation 900 000 In die Straffache gegen den Bankier War Arendt ist, wurde in jener Verhandlung durch sechs Zeugen, daß das Wasser Dollar verdient. wie wir mitteilten, auch ein gewisser Bernstein verwickelt. Es zum Baden zum Teil aus der sogen. Sumpfftrede, wo alle Unwetter auf der Krim  . Aus Sebastopol wird berichtet: handelt sich um den Direktor Georg Bernstein vom Schiffbauer- Abfa II wässer( 1) der Gruben zusammenlaufen, entnommen wird. damm Nr. 12. Herr Bernstein ist zwar nicht, wie von anderer Seite Das Wasser ist speciell nach dem Hochwasser von 1897 längere Zeit berichtet wurde, verhaftet. Daß er, aber lediglich Arendt und Levy trübe, s ch mußig und übelriechend gewesen; es hat nach im Wege gewesen sei, wie ebenfalls behauptet wird, ist ebenso un urin, Teer und Petroleum gestunten. Es ist auch richtig. Bernſtein   ist in die gre se Affaire als Angeschuldigter ver vorgekommen, daß die Abortkästen überliefen, welcher Un wickelt. Was seine Vergangenheit betrifft, so war er früher Kutscher   rat dann ebenfalls in die Sumpfitrede läuft. Das Wasser ist auch in Cirkus Herzog. Wer thm später den Direktortitel verliehen hat, sehr hart gewesen, so daß sich davon die Haare verfilzt haben; wissen wir nicht. Vermittlerrolle gespielt. hat bei den Schwindeleien gegen Renz die einmal war es so dick, daß nichts mehr durch den Brausetrichter Von Bernstein wird übrigens schon länger lief und dieser abgenommen werden mußte. Alle diese an Arbeitern offen erzählt, daß er ein Physikatsattest über seinen Geisteszustand verübten Schweinereien wurden wie gesagt erwiesen, mehr stets in der Tase trage. us   for her hatte die Arbeiterzeitung" in thatsächlicher Beziehung nicht be- Roggen hauptet, trotzdem die Verurteilung. Am Freitag fand nun kenit errung. Die Linkstraße von der Eichhornstraße bis abermals Hauptverhandlung vor dem Berufungsgericht statt, Augusta- Brücke wird behufs Verlegung von Straßenbahn zu der nicht weniger als 20 Beugen, Bergleute und Beamte, darunter auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, des- der Leitende Direktor, anwesend waren. Durch 12 Zeugen wurden ie Waldemarstraße von der Manteuffelstraße bis zum abermals die Angaben der Arbeiterztg." bestätigt. Ja es wurde Play. noch mehr, noch drastischer ausgesagt. Es habe oft beim Baden oer 4. Fortbildungsschule, Heinersdorferstr. 18, find im letzten wie in einer Bedürfnisanstalt gerochen, auch die Räume zum An­re zwei neue Kurse im Englischen eröffnet worden. Der Unterricht und Auskleiden feien so eng, daß oft die noch schmutzigen Ar­toesonders Kaufleuten und Handwertern zu empfehlen, die später ins Aus- beiter die reinen bezw. deren Sachen besch mußten. Einige land gehen wollen, denn er beginnt sofort mit Konversation im Anschluß an Bilder, englische Fibeln und Lesebücher. Unterrichtet wird Dienstags und Bergleute haben infolgedessen gar nicht mehr gebadet. Nach der Freitag abends von 7-9 Uhr. Anmeldungen nimmt täglich Herr Rektor Notiz in der Arbeiterzeitung" ist endlich Abhilfe geschaffen worden, Luzenberger, Heinersdorferstr. 18, entgegen. so daß heute feine Klage mehr zu führen ist. Die übrigen Zengen, die Beamten und der sachverständige Werksarzt, konnten diese positiven Angaben nicht entfräften. Trozdem wurde die Berufung man höre und staune! weil die an verworfen, weil gegriffene Werksleitung von diesen Mißständen nichts gewußt(!) hat und man sich erst an diese hätte wenden müssen, und weil die Angriffe verallgemeinert seien, während es sich nur um vorüber gehende Mißstände gehandelt habe. Strafe muß eben sein!

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Auf der Treptow  : Sternwarte finden heute ausnahmsweise drei Vorträge ftatt. Direktor F. S. Archenhold spricht um 3 Uhr nachmittags über Die Erscheinungen in unserer Atmosphäre", um 5 Uhr über Die Weltuntergangs Prophezeihungen" und um 7 Uhr über Die Bewohnbarkeit der Welten". Bis 9 Uhr abends wird der Doppelstern Albireo", von von 9-12 Uhr nachts der Mond mit dem Riesenrefraktor betrachtet.

Aus den Nachbarorten.

Adlershof  . Montag ist im Lokal von Schmauser eine öffent­liche Wählerversammlung. Tagesordnung: Die bevor stehenden Gemeinderatswahlen; Aufstellung von Kandidaten. Zur Agitation für die Versammlung findet heute früh von 8 Uhr ab eine Flugblattverbreitung statt. Zu dieser Verbreitung sowohl wie zum Besuch der Versammlung fordert alle Parteigenossen auf

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Der Vertrauensmann.

Nieder Schönhausen  . Der nächste Leseabend des Arbeiter­bereins findet am Dienstag bei Settekorn, Lindenstr. 1 statt. Der Arbeiter Bildungsverein von Steglitz- Friedenau hält am Dienstag bei Grube, Kaiser Allee, seine Generalversamm: lung ab. Einer rohen That hat sich am Freitagnachmittag 3 Uhr der bei Engrosschlächter Otto in Stralau beschäftigte Kutscher   Kart Böse schuldig gemacht. Ohne Veranlassung überfiel er auf der Straße den zehnjährigen Knaben Ernst Kaufhold und schlug ihn mit einer Peitsche derartig über Kopf und Beine, daß das Kind beim ersten Schlage ohnmächtig auf der Straße liegen blieb. Der Knabe ist schwer verlegt und bedarf längerer ärztlicher Behandlung. Für den Kutscher dürfte die Roheit ein gerichtliches Nachspiel haben.

Auf längere Zeit unschädlich gemacht hat die Schöne berger Kriminalpolizei jegt einen gefährlichen Einbrecher mit dem füßen Namen Honigmann, der schon eine ganze Reihe von Vor­strafen erlitten hat.

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13,60 12,50 Sammelfleisch

14,50 13,70 Eier

13,60 13, Karpfen

3,82 350 Aale

Weizen Futter- Gerste Hafer gut nittel gering

15,10 13,70 Kalbfleisch

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15,20 14,50 Butter

Richtstroh Heu

6,80 4,-

Bander

40,

25,

Hechte

50,

25,

Barsche

70,

30,-

Schleie

7,

5,- Bleie

1,60

+) Erbsen +) Linsen Kartoffeln, neue Rindfleisch, Keule 1kg

Speiſebohnen

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1,60 1,10 1,60 1,

1,60 1,

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2,60 2,-

60 Stud

4,50 2,80

1 kg

2,20 1,20

2,80 1,20

2,60 0,90

2,20 1,-

1,80 0,80

2,50 1,20

1,40 0,80

1,20 Serebse per Schod 12,- 2,- 1,20 1,-

do. Bauch *) Ermittelt pro Tonne von der Centralftefte der Preuß. Landwirt schaftskammern Notierungsstelle- und umgerechnet vom Polizeipräsidium für den Doppel- Centuer. +) Kleinhandelspreise.

Produktenmartt vom 23. September 1899. Der Verkehr in Ge treide war lebhaft. In Roggen konnte sich der Preis für balbige Lieferung um etwa 1½½ W. erhöhen. Auch für Weizen war die Stimmung feſt, und zwar auf günstige Tendenzberichte aus Nordamerika  . Das Geschäft in Brot: getreide war zeitweise lebhaft. Guter Hafer begehrt und gut bezahlt. Rüböl behauptet, aber sehr still.

Auf dem Spiritusmartte waren Lieferungen behauptet. Loco 70er wurde mit 45,10(+ 0,10 M.) gehandelt. Am Martte waren 20 000 Liter.

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Ein netter Arbeitgeber. Ms geradezu unglaublich bezeichnete der Vorsigende der 130. Abteilung, vor welcher sich gestern die Städtischer Schlachtviehmarkt. Berlin  , 23. September 1899. Schlosser Dolling und Seeger wegen angeblichen Diebstahle zu verantworten hatten, die Verhältnisse, welche bei dem Schlosser- Amtlicher Bericht der Direktion. Zum Verkauf standen: 3853 Rinder, meister Urbaniak zu herrschen scheinen. Wie die Angeklagten be- 1080 Stälber, 10 422 Schafe, 7819 Schweine. Bezahlt für 100 Pfund oder haupteten und die Beweisaufnahme auch ergab, fällt es den Arbeitern 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Mart( beziehungsweise für 1 Pfund des genannten Meisters gewöhnlich sehr schwer, ihren sauer erworbenen in Pf.): für Rinder: Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Lohn ausgezahlt zu erhalten. U. soll als schlechter Bahler, der gern Schlachtwertes, höchstens 6 Jahre alt 60-66, b) junge fleischige, nicht einen über den Durst trinkt, bekannt sein. Ueble Erfahrungen sonten ausgemäſtete und ältere ausgemäftete 56-59; c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 54-45; d) gering genährte jeden Alters 52-53.- Bullen: auch die Angeklagten bei ihm machen. An einem Sonnabend er a) vollfleischige höchsten Schlachtwertes 58-62; b) mäßig genährte jüngere hielten sie ihr Geld nicht, da keins vorhanden war. 11. ver- und gut genährte ältere 53-57; c) gering genährte 48-52. Färsen und tröstete sie auf den Montag, aber auch dieser brachte fein Rühe: a) vollfleischige, ausgeniäftete Färsen höchsten Schlachtwerts 00-00; Geld; schließlich versprach u. mehrere eiserne Rippen, welche b) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren fertig geworden waren, zu liefern" und aus dem Erlös die An- 53-54; c) ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere e) gering genährte Stühe und gärjen geflagten zu befriedigen. Als er aber auch dieses Versprechen nicht stühe und Färsen 52-53; d) mäßig genährte Klihe und Färsen 51-52; erfüllte, sondern sich in die Kneipe fezte, meinten die Angeklagten: tälber( Bolmilchmast) und beste Saugtälber 71-72, b) mittlere Waftkälber Wenn er nicht liefert", können wir ja selbst liefern", nahmen die und gute Saugtälber 68-70, c) geringe Saugtälber 64-66, d) ältere, gering Schafe: a) Mastlämmer und jüngere Rippen, brachten sie zu dem Besteller und ließen sich das Geld dafür genährte Fresser 45-53. geben. Den Erlös teilten sie mit einem Dritten, der bereits seit Masthammel 62-65, b) ältere Masthammel 55-59, c) mäßig genährte Schafe( Merzschafe) 47-53, d) Solsteiner Niederungs­Wochen vergeblich auf Bezahlung wartete, obwohl er den U. täglich Hammel und darum mahute. Der Gerichtshof war zwar der Meinung, daß solche fchafe( Lebendgewicht) 25-31. Schweine für 100 Pfund mit 20 Pro3. Selbsthilfe nicht geboten sei, vermißte aber das rechtswidrige Be- Tara. a) vollfleischige, der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 11 Jahren 49-50, b) Räjer 48-49, c) fleischige 47-48, wußtsein bei den Angeklagten und erkannte daher nach dem Antrage d) gering entwickelte 45-46, e) Sauen 44-45. des Staatsanwalts auf Freisprechung.

Barometer

stand mm

Winds

Bunipa

Windstärke

Wetter

Temp. n. G.

Stationen

Kälber: a) feinste Mast

Barometer­

stand mm

Winds

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. 11. G.

Das Rindergeschäft wickelte sich langsam ab und hinterläßt Ueberstand. Der Kälberhandel gestaltete sich ruhig. Schwere Ware blieb vernachlässigt. Ein großes Rad nach Art der russischen Schaukel sollte am Bei den Schafen war der Geschäftsgang ruhig, es wird nicht ganz aus­Savignyplay in Charlottenburg   errichtet werden. Die Höhe des verfauft. Der Schweinemarkt verlief langsam, wird aber voraussichtlich ge­Rades sollte nicht weniger als 63 Meter betragen, die Baukosten räumt. Deutsche   Freiheit. Neun russische Arbeiter, die auf dem waren auf 430 000 Mart veranschlagt. Die Polizei verbot jedoch witterungsübersicht vom 23. September 1899, morgens 8 Uhr. Rittergut Marivit( Streis Osthavelland  ) beschäftigt waren und sich aus Gründen der Sicherheit das Unternehmen und der technische bis 1. Dezember fontrattlich verpflichtet hatten, verließen in dieser Leiter desselben, Ingenieur Roded flagte zuletzt in der Angelegen Woche heimlich den Ort, um nach der Heimat zurückzukehren; sie heit beim Oberverwaltungsgericht. Der Senat wies die Klage des Stationen waren wegen des Lohnes mit dem Besizer in Streit geraten. Auf Ingenieurs als unzulässig ab und der Vorsitzende Rommel  telegraphische Requisition wurden sie aber, als sie in Spandau   einführte begründend aus: Die Errichtung des Rades sei von trafen, von der Polizei angehalten und später nach Mariig zurück- feiner polizeilichen Genehmigung abhängig, gefegliche Vorschriften befördert. nach dieser Richtung existierten nicht. Das Nad könne also Swinembe. 755 SW Die Näubereien an der Oberspree beschäftigen auch die hiesige ohne weiteres errichtet werden, vorbehaltlich des Rechts der Hamburg  Kriminalpolizei  . Die Nachforschungen haben bisher noch kein Er- Polizei, gegen den Betrieb einzuschreiten, wenn ein polizeilicher Biesbaden 764 33 1 wolfen! gebnis gehabt. Siftierungen haben schon vielfach stattgefunden, die Anlaß vorliege. Wenn sich die Polizei jetzt schon auf die Anfragen München  Angehaltenen mußten aber sämtlich wieder entlassen werden. Leider geäußert habe und die höhere Verwaltungsbehörde darauf eingegangen Wien  sind auch in dieser Angelegenheit wieder Denunzianten bei ihrer sei, so ändere das nichts an der Rechtslage. Die Errichtung unsauberen Arbeit. Es find Leute verdächtigt und angezeigt worden, des Rades habe noch nicht begonnen, es könne deshalb auch nicht die sich, wie die Untersuchung ergab, eines tadellosen Rufes erfreuen von einer polizeilichen Verfügung im Sinne des Gesetzes die Rede und die mit den Räubereien nicht das geringste zu thun haben. fein und es fehlten somit die Voraussegungen für das Verwaltungs­

Berlin

Sheiter

756 WSW 5 bedeckt 759 WSW 5 heiter

10 Haparanda 7530 10 Betersburg 760 9 Cort 10 berbeen 766 S 2 Regen 10 Baris

A

1

12829° C.= 4° R.

6

4wolfig 6 SO 2Nebel 7642 5oltig 751 SW 3 moltig 766 SSO 1Dunst

Wetter Prognose für Sonntag, den 24. September 1899. Zeitweise heiter, vielfach wolkig mit etwas Regen, frischen südwestlichen Winden und wenig veränderter Temperatur. Berliner   Wetterbureau.