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Wieder saß sie allein am Abendtisch. Wieder überfam sie| arbeitete er in opfervoller Weise für die Bekanntschaft der Oeffent die Empfindung großer Oede und Verlassenheit. Sie tämpfte lichkeit mit den großen Chorwerken, zumal denen Liszts. Als Hof­tapfer dagegen an. Die Hauptsache ist, daß Schäfer wieder musikdirektor an der Münchener   Oper und als Mittelpunkt eines im Haus ist. Sie mußte nur Geduld haben. Auch ihn würde weiten Streises von Künstlern und Kunstfreunden war er seit mehr schon wieder die Kraft sich zu beherrschen verlassen. Er würde als einem Menschenalter mit dem dortigen Musikleben trok trennender Gegensäge innig verwachsen. gewiß bald wieder seine Liebe zeigen.

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Von seinem Andenken zurück zum Alltag unsres Konzert­Und doch fröstelte sie. Draußen immer noch der Sturm, treibens führt fein leichter Weg. Denke ich daran, welche Darbietungen Urteil legten Zeit seinem der durch das Thal fegte und wider die Fenster stieß. meiste Wenn er doch aufhörte, wenn es doch wieder Ruhe Wärme erwedt hätten, so steht jedenfalls Hans Pfigners gäbe! Ach ja, Ruhe, Friede! Ein heißes Verlangen danach noch veröffentlichte Oper Die Rose vom Liebesgarten  " voran. ergriff fie. Daß doch all diese Qual der Ungewißheit vorbei wäre! Ein Zufall hinderte mich, die Aufführung des Trauermarsches aus So saß sie lange Stunden, lauschte auf den Sturm dem Nachspiel dieses Werkes anzuhören, die vom Berliner Tone fünstler- Orchester" unter Kapellmeister Bruno Walter   geschah; draußen, auf den Sturm in ihrer Brust und wartete, denn ich muß mich auf die Wiedergabe des Berichts beschränken, daß der sie wollte aufbleiben, bis die beiden wiederkämen. Und Genannte hervorragend dirigierte, daß aber das Publikum sich wenn es Tag darüber würde. Sie konnte nicht so zu Bett apathisch verhielt, wohingegen es den nachher wirkenden Solisten in gehen. Sie mußte Schäfer vorher noch einmal sehen. Es der bekannten lauten Weise zu ungezählten Wiederholungen ver­war ihr, als müsse das Gewißheit geben. Warum, wußte sie leitete, die zu einer Ungerechtigteit gegen die das Programm abs nicht. Sie litt sonst nicht an Ahnungen. Die Stille um sie schließende Leistung des Dirigenten wurden. Der Eindruck, den ich her, die um so deutlicher war, je mehr es draußen und in seiner Zeit von dem dortigen Publikum erhalten hatte, stimmt mit ihr färmte, diese Stille des mur matt beleuchteten Zimmers, bloß konventioneller, nicht aber wesentlich anders sein dürfte. Es diesem Bericht allerdings überein; mur daß unser sonstiges Publikum in dem sie noch nie des Abends so lange allein geseffen, das ist höchste Zeit, immer und immer wieder zu sagen, daß die gegen ihr daher ganz fremd vorkam, gab ihr wohl so fremdartige wärtige weite Verbreitung des Mufitintereffes über die ehemaligen Empfindungen. fleinen Liebhaberkreise hinaus eine endliche wahrhafte Erziehung des Volts zum musikalischen Hören, Genießen und Verstehen verlangt. Auf welchen Wegen dies zu erreichen sein wird, kann am aller­wenigsten hier erörtert werden. Indessen scheint es doch, als habe Herr Mag Battle mit feiner Hochschule für angewandte Musik­wissenschaft" einen der anssichtsvollsten Wege dahin eröffnet. Seine Absicht, der musikalischen Halbbildung und dem Handwerkertum in der Musik, dem gedankenlosen Mufitmachen und Musikhören ent­gegenzutreten", und seine Ueberzeugung, daß es vor allem auf den entsprechend gebildeten Lehrer ankommt, treffen jedenfalls den Nagel auf den Kopf.

Plötzlich fuhr sie mit einem leisen Schrei auf. Das Thor war gegangen, ein Mensch war ins Haus gestürmt. Bligartig schossen ihr tausend Gedanken durch den Kopf, Es war Schäfer ein Unglück zugestoßen. Der Sturm hatte den Wagen umgeworfen. Die Pferde waren durchgegangen. Schäfer lag verwundet auf der Chaussee. Sie sah es deutlich. Blut rieselte über seine Stirn. Wie tot lag er. Grade wie jener Arbeiter, der kürzlich den Arm verloren. Sie beugte sich über ihn. Da schlug er noch einmal die Augen auf und lispelte: Jch liebe Dich. Und sie füßte ihn und weinte.

In einem Nu spielten sich diese Vorgänge ab. Gleich darauf, als sie auf die Uhr sah, mußte sie sich sagen, daß das alles Thorheit war, denn es ging schon auf Mitternacht. Da saßen sie noch ruhig im Klub. Aber nein, vielleicht hatte es Schäfer nicht länger ausgehalten ohne sie, vielleicht hatte er nach Hause gedrängt und Otto dahin ge­bracht, früher aufzubrechen.

Sie war totenbleich, als auf das Schrecklichste gefaßt. Marie Jung vor ihr stand. fie etwas! " Sagen Sie schnell, was ist geschehen?!" rief Magda griff sie am Arm.

die Thür aufging, denn sie war Sie begriff gar nicht, daß da Aber die weinte. Gewiß weiß

und

Die Marie sah auf, schluchzte noch ein Weilchen, um dann endlich zu sagen:

"

"

" Ich halt's nicht mehr aus zu Haus! Die Mutter mich geprügelt, weil ich den Kranz nicht heiraten will. Der hat gedroht, er würde jetzt. Sie stockte. Das wollte sie doch nicht sagen. Schrecklich hat er getobt, ganz schreck­lich! Und weil ich nicht will, nicht kann, hat die Mutter wieder nach mir geschlagen. Da bin ich fortgelaufen. Ich halt's nicht mehr aus! Lieber Gott im Himmel, das kann ich nicht!"

"

Ein erfreulicher Idealismus ist es auch, der den, Verein zur Förderung der Kunst" antreibt, sich verkannter, insbesondere äußerlich hilfloser Komponisten anzunehmen. Eine Matinee am letzten Sonntag sollte das Ihrige thun, den blinden Komponisten Ernst wiegler- geboren 1865, in einem ostpreußischen Dorf lebend wenigstens dem einen Dunkel, das ihn umgiebt, zu entreißen." Sein Streicher- Segtett ist eine intime Musit, ein Wert von Innerlichkeit, das auf leichte und auf gewaltige oder gar gewaltsame Wirkungen, freilich auch auf eine besondre Höhe der motivischen Erfindung, verzichtet. Es nebelt" viel, hält sich aber auch fern von dem Hinundherwerfen aus Rythmus in Nyth­Musik eigen ist. Das bißchen mühseligen Beifalls, das es erzielte, mus, aus Stimmung in Stimmung usw., das sonst modernster galt wohl ganz den sechs Spielern. Jedenfalls ist es tein Popular­werk. Dazu fehlt ihm schon das, was man furz die formale Brägnanz" nennen könnte. Diesen Vorzug besigen jedenfalls zwei Werfe, die vor und nach dem Mieglerschen gespielt wurden. Das erste war, ein Klavierquintett von Friedrich ( 1821 bis 1885). Obschon Kiel   jahrzehntelang hat Sier so dürfte doch ein Hauptmann der Musik in Berlin   war, der Verein zur Förderung der Kunst" recht haben mit seinem Bedauern, daß Kiel   noch lange nicht seinem Wert entsprechend gewürdigt wird. Er gehört zu der Gattung derer, die man als Epigonen im besten Sinne des Worts bezeichnen kann, derer, die das beste unsrer Slaffiter, insbesondere ihre Kunst des Wohlflangs, weiterzuführen verstanden, und gegen die das gegenwärtige Musik­treiben vielleicht am ungerechtesten zu sein pflegt. Jenes Quintett ist eine durchaus erfreuliche, im zweiten der fünf Säße auch zu ge= waltiger Wirkung ansteigende echt fünstlerische Arbeit. Auch die Schluß­älteren Weisen nahe und hatte gegenüber dem Wert von Miegler Novität jenes Konzerts stand trotz der Jugend ihres Autors den einen leichten Stand. Dr. Walter Rabl  , in Wien   geboren, jetzt in Dresden   thätig, stellt in seinem Klavier- und Klarinett- Quartett den Hörern keine Aufgaben des Grübelns, sondern tummelt sich in gemütlicher, vorwiegend idyllischer Sprache, zum Teil recitativisch, zum Teil mit Gelegenheit für die Klarinette, sich in einer Art Aus der musikalischen Woche. Hirtengesang zu ergehen, im ganzen mit Erinnerung an Schubert. Zwei Todesfälle hat der musikalischen Welt die letzte Beit ge- So viel ich hörte, blieb denn auch ein lebhafterer Beifall nicht aus. bracht, so verschieden an Bedeutung, daß ihr Nebeneinanderstehen Das Mieglersche Sertett hat aber noch eine besondere Be­faft wie ein gegenseitiger Spott aussieht. Der eine Verstorbene ist deutung für die Geschichte der Kammermusik und für die der In Arthur Sullivan  ( geb. 1842), der wohl ruhmvollste englische   strumente. Erinnern wir uns, daß die Ensembles musikalischer In­Operettenkomponist, den Deutschen   in seiner vollen nationalen Be- strumente nach dem Muster menschlicher Stimmen aufgebaut find. deutung für England nicht recht zugänglich, doch als Schöpfer des Wie hier hohe und tiefe Frauenstimmen und hohe und tiefe Männer­Mikado" aller Welt und Unwelt bekannt. Der andre ist Heinrich stimmen( Sopran, Alt, Tenor, Baß) zusammenwirken, so hier hohe. Borges( geb. 1837), einer der Paladine Richard Wagners  , einer mittlere, tiefe Instrumente. Unser übliches Streichquartett, aus zwei der idealistischesten Kunstpropheten. Als Schriftsteller und Musit- Biolinen, Bratsche und Cello bestehend, wird jedoch dem Umfang tritifer war er ein extremer Anhänger einer innerlichen, meta- des musikalisch zu verwertenden Tonbereichs insofern nicht gerecht, physischen" Auffassung der Musit, einer von denen, die das als es etwas zu hoch liegt. Es fehlt ihm ein richtiger Baß, eine hie musikalische Gras wachsen hören." Trotz dessen und trotz seines modernen und da gemachte Erweiterung durch die Baßgeige entspricht nicht ganz Barteistandpunkts war er ein durch Sachlichkeit und durch um- dem feinen Kammermusikcharakter. Die Quintette, Segtette, Octette, fichtiges Mitfühlen hervorragender Kritiker, dem es vor allem aufs die wir haben( und freilich noch mehr pflegen sollten), beschränken Bofitive antam und der durch sein warmes Herz sowie durch seine fich fast immer auf die Verdoppelung von Instrumenten aus jener fachmufifalische Bildung und durch sein philosophisch- ästhetisches Reihe. Eine naturgemäßere Vervollständigung dieser Reihe hat nun, Interesse auch einem nicht eben einseitigen Gegner Freude machen seit etwa 1891, Dr. Adolf Stelzner versucht. Abgesehen von fonnte. Als Dirigent des nach ihm benamiten Gesangvereins Bemühungen um bessere Resonanz der Geigen wollte er jenem

Diagda war ganz erleichtert. Daß Schäfer nichts Uebles zugestoßen, tonnte sie leicht ersehen, wenn vor dem Schluchzen der Marie Jung zuerst auch nicht viel von dem, was sie vor brachte, zu verstehen war.

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