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Mangel unfres Streichquartetts abhelfen erstens durch eine tiefere 3a, als sie deshalb fazungsgemäß in Theben durch das Vereinss Art von Cello, das Cellone, und zweitens durch eine tiefere Art von gericht verurteilt wurden, sind sie, gestützt auf ihre attischen Bratsche, die Biolotta, so daß jetzt in einem neuen Quintett die Freunde, zum Aeußersten geschritten, zum Austritt aus dem Grundtöne der Instrumente von dem G der Violine übers C der Verein und zur Gründung eines Konkurrenzunternehmens, nicht Bratsche hinabsteigen zum G der Violotta, zum C des Cellos und ohne eine Anzahl Vereinsbrüder in Theben und Böotien zum Mitzum Contra- G des Cellone. Der Komponist braucht nun nicht mehr austritt zu veranlassen. Dabei haben sie nicht unterlassen, sich an weder das Cello notdürftig hinabstimmen lassen, noch noch auch dem Vereinsarchiv zu vergreifen und von der Vereinskasse und dem auf fonorere Mittelstimmen verzichten. Für„ Stelzner Inventar allerlei mitgehen zu heißen, neben barem Gelde auch Instrumente" liegen bereits ein Quintett bont Draeseke andre Dinge, zum Beispiele goldene Lorbeerkränze. Ueberhaupt und ein Sextett von A. Krug vor; nin tommt noch haben sie den Opfern und Festen des Vereins möglichst zu Mieglers Sextett dazu, und zwar ließ es, zumal durch die in ihr schaden gesucht und troz wiederholter Verurteilung liegende Kunst eines allmählichen Entfaltens von einzelnen Stimmen entwandten Gegenständen nichts zurückerstattet. Es enthüllt zu allen, von jenen neuen Zuftrumenten einen recht guten Eindruck sich also vor unsren Augen ein Bild aus dem griechischen gewinnen. Künstlerleben: Konkurrenzneid, vereinsbriderliche Wichtigthuerei und Erweiterungen unsres Interesses für musikalische Instrumente Chikanen, die uns in mancher Weise ganz modern anmuten. Der Fülle über Klavier und Violine hinaus find immer mit Dant aufzu- von Vereinen entsprach in den dürren und friegerischen Zeiten des nehmen. Auch Harfe hören wir als Instrument geru. Nur müßte zweiten vorchristlichen Jahrhunderts durchaus nicht immer die Nachuns andres als die gewöhnliche Harfenlitteratur gebracht werden, frage. Die wichtigsten in Athen und am Isthmus sehen sich daher die einfach schauderhaft ist und die Harfe ebenso in Mißachtung setzt, zuerst veranlaßt, auf gemeinschaftliche Stasse zu spielen. Doch fam es wie es auch der Zither durch ihre Alltagslitteratur geschieht. Die auch damals schon dem leichtbeweglichen Künstlervolt gar nicht darauf vorläufig unerschöpfliche Aufgabe der Kunstkritit, Kunstwert und an, ein Engagement zu brechen, sobald sich bessere Aussichten boten. anderweitigen Wert zu unterscheiden, fehrt hier gerade Wie viel immerhin diese Vereine galten, das zeigt sich darin, daß wie so wieder wie gegenüber andren Gattungen von Kompositionen. sonst nur bei Grenzstreitigkeiten usw. zwischen den griechischen Staaten, Der Harfenist J. Snoer zu Leipzig foute in einem Ein- der ganze römische Instanzenapparat bis hinauf zum Senat in Bewegung gesandt an das Musikalische Wochenblatt( 22. Dezember 1898) gesetzt wurde. Und mit solchen Angelegenheiten mußte sich der Senat eine Menge tünstlerischer Harfenlitteratur aus der Gegenwart furz vor dem jugurthinischen Kriege befaffen! Seine Entscheidung andenten. Die Schwestern Karminsky aus Wien spielten neulich fiel natürlich zu Gunsten der besser empfohlenen Partei aus. Der unter einem halben Duhend von Vortragsstücken nur eins von einem alte Name Athen hatte seine Zauberkraft noch nicht ganz verloren. der dort genannten Komponisten: eine Mazurka von Edmund Auf die Klagen der Gegner wird mit keinem Worte geantwortet, die Schuecker, die denn auch thatsächlich wenigstens einigermaßen von attischen Künstler aber werden entsprechend der alten Freundschaft dem urat eines Bovio, Parish- Alvars, Oberthür 11. a. abstach. Um zwischen Rom und Athen geehrt und mit Gastgeschenken bedacht. die ersichtlich große Spieltüchtigkeit der Schwestern ganz zu wür Die Regelung der einzelnen Klagepunkte wird dem zuständigen digen, müßte man wohl freilich selber Harfenist sein. römischen Beamten überwiesen. Froh dieser offiziellen Anerkennung fuchten Schandernd blicke ich auf einen Haufen von Notizen, die ich mir später die Sieger im Streit das Ergebnis zu möglichst allgemeiner angesichts oder leider vielmehr angehörs verschiedener Klavieristen, Kenntnis zu bringen und ließen daher den Wortlaut der ProzeßViolinisten, Vokalisten gemacht habe. Immer wieder die alte Leier: aften auf vier riesigen Steinblöcken vor dem Schatzhause der Athener teils typische Mängel, teils dies oder das Point überm Durchschnitt, zu Delphi anbringen, die teilweise wohl erhalten wieder aufgefunden und jedenfalls kein mächtiges, meiſt nicht einmal ein llares Gestalten, worden sind. Dazu ein Ringen mit zu schweren Aufgaben, zu schwer manchmal auch für den Hörer. In Beethovens letzten Klaviersonaten steckt so biel Gewaltiges und Monströses und Ungefliges und Klanglojes, daß Herr Günther Freudenberg sich mit schlichterem, zumal uns ferner, aber ihm näher liegendem Konzertmaterial wohl besser gestellt hätte. Nochmal: selbst schwache Künstler können uns viel bieten, wenn sie unfre Kompofitionenkenntnis durch eine ausgleichende Gerechtigkeit ertveitern.-
sid
Kleines Feuilleton.
SZ.
Schauspielerzauk im Altertum. In dem neuesten Seft des„ Rheinischen Museums für Philologie" ist eine bei den frauzösischen Ausgrabungen in Delphi gefundene Urkunde behandelt, die ein allgemeines Intereffe beansprucht. Sie enthält die Aften über einen Schauspielerprozeß wegen unlanteren Wettbewerbs, verhandelt vor dem römischen Senat im Jahre 112 v. Chr. Der Sachverhalt ist etwa folgender: Kläger ist der Verein der Schauspieler oder dionysischen Künstler in Athen , eine jener großen Berufsgenossen schaften, die vom vierten bis zweiten vorchristlichen Jahrhundert die Städte Griechenlands , von denen selbst das allerkleinste Bergnest meist ein eignes Theater besaß, mit dem Bedarf an Schauspielern versorgte. Beklagter ist der Verein der Schauspieler vom Isthmus von Korinth , dessen Name herrührt von der Feier der isthmischen Epiele auf Korinthos Landesenge", bei welchen die Künstler dieses Verbands offenbar die erste Rolle spielten. Sie hatten nicht wie die attischen Kollegen einen festen Wohnsiz, sondern zogen im Land umher und gründeten in kleineren Laudstädten, wie Theben, Chaltis, Argos u. a. ihre Zweigvereine, weil dort ihre Vorstellungen noch neu und zugkräftig waren. Die attischen Künstler mun hatten zuerst vor dem zuständigen Prätor in Macedonien, sodann vor dem Senat in Rom als Berufungsinstanz Klage erboben darüber, daß sie von dem ifthmischen Verein in ihrem Geschäftsinteresse aufs schwerste geschädigt seien, weil dieser entgegen einem zwischen beiden Vereinen bestehenden Vertrag einen neuen Zweigverein in Sifyon gegründet und mit gewiffen Künstlern im Peloponnes besondere Geschäftsverträge geschlossen hätte, während er vertragsgemäß zur gemeinsamen Arbeit mit den Klägern verpflichtet sei. Bei diesem Anlaß hätten die vom Isthmus auch die gemeinsame Kaffe, die zwischen beiden Vereinen bestand, erheblich geschädigt, und trotz aller Beschwerden sich geweigert, Genugthung zu geben. Auf alle diese Klagepunkte waren die Gegner die Antwort nicht schuldig geblieben, sondern hatten die Gegenklage erhoben, die uns ebenfalls in Wortlaut erhalten ist. Sie geben zu, einen neuen Verein in Sityon gegründet zu haben und berichten, daß sie auf die Anzeige der Athener bin eine Gesandtschaft von vier Abgeordneten zum Prätor von Macedonien gesandt hätten, um sich zu rechtfertigen. Diese Gefandtschaft ist aber der Grund neuer schlimmerer Verwicklungen geworden. Denn die vier Künstler haben, wohl infolge von Bestechung durch die Athener , so sehr ihre Pflicht vergessen, daß sie, anstatt ihren Mutterverein zu vertreten, vielmehr einen Vertrag mit den Gegnern abschlossen zum Schaden des isthmischen Vereins.
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Theater.
oe. Das Carl Weiß- Theater nimmt unter den Schaus bühnen Berlins eine einzige, in ihrer Art beneidenswerte Stellung ein. was die Direktion auch bringen mag, fie ist immer sicher, ein Publikum vor sich zu haben, das kein Ende im Beifallklatschen findet. Ob ein amerikanisches Schauerstück aufgeführt wird, ob Schulze und Müller fich auf der Pariser Weltausstellung austoben oder ob die Transvaalboeren unter bengalischer Beleuchtung die Engländer zum Lande hinausjagen: Der Zuschauerraum hallt unterschiedslos vom Beifall wieder. Bisher glaubten wir, daß das Parkett dieses Theaters dank der Erziehung, die ihm die Direktion Weiß gegeben, eine besondere Neigung für Stücke habe, in denen es entweder ungemein schauerlich oder ungemein spaßhaft zugeht. Aber der gestrige Abend hat uns gezeigt, daß das Applaudieren im Carl Weiß- Theater geradeso als Anstandspflicht gilt, wie gekämmtes Haar und weißer Kragen, daß man die Hände rührt selbst bei Schauspielen, die sich auch auf andren Bühnen sehen laffen fönnen. Es wurde den bisherigen Gepflogenheiten zum Trotz ein Volksstück von Francis Stahl gegeben: Der rechte Stahl it ise 1". Vor elf Jahren schon soll es am Wallner Theater einigen Erfolg gehabt haben. Der Verfasser fühlt sich schlicht und recht als Handwerker und führt uns mit derben, wirksamen Handwerksmitteln die oft behandelte Geschichte von dem Sohn des durch Arbeit reich gewordenen Handwerkers vor Augen, der höher hinaus will als sein Vater, einen adligen Fragen heiratet und zum warnenden Erempel, für das Publikum natürlich, elend Schiffbruch leidet.
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Auch diese im Carl Weiß- Theater neue Richtung gefiel, man flatschte zwar nicht stärker- das wäre faum möglich aber auch nicht schwächer als ehedem im Anblick des Ohm Krüger. Sollte die Direktion aber mit Energie und gutem Willen sich nicht auf solchen Erfolg stigen und durch Aufführung halbwegs erträglicher Stücke ihr zuthunliches Publikum allmählich an etwas besseren Geschmack gewöhnen können? Es geht uns durch Mark und Bein, wenn wir an das Genre denken, das bisher im Carl Weiß- Theater gepflegt wurde.
Das Volksstück wurde von dem bewährten Personal der Bühne so brav gespielt, daß seine Figuren beinahe als wirkliche Menschen vor uns standen. Nur wenige der Mitwirkenden gefielen sich in der geschraubten Sprachweise, die immer noch an kleinen Bühnen als vornehm und wirkungsvoll gilt.
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Physiologisches.
Der Wiener Wochenschrift„ Die Wage" wird geschrieben: Im Verein der Aerzte zu Halle a. S. fam vor kurzem von mehreren Seiten die Thatsache zur Sprache, daß viele Aerzte( das Gleiche gilt auch von Schriftstellern) trotz jahrelangen Gebrauchs einer Schreibmaschine nicht im stande sind, damit gerade so gut wie mit der Feder wissenschaftliche Arbeiten abzufassen. Für diese Beobachtung wurden zwei Erklärungen abgegeben. Die einfachere Erklärung rührt von C. Fraenkel her. Nach ihm gelingt es ganz gut, einfache Briefe mit der Schreibmaschine au foncipieren. Die Schwierigkeiten beginnen erst, wenn erhöhte Anforderungen an den Wortlaut gestellt werden, weil bei Benützung der Maschine vor