sensorteden stage p
934
gänzlich unerwarteten Gefahren gegenüber nicht. Er fühlte] es ganz deutlich, es hätte ihm einer bieten können, was er wollte, er würde unter keinen Umständen jetzt schon fähig gewesen sein, zum Beispiel irgend jemand zu retten, der noch zurückgeblieben in so einem brennenden Haus. Hätte der Brand noch bis morgen gedauert, dann wäre er mit aller Willenskraft wohl so weit gekommen, daß er es morgen gewagt hätte. Aber jezt noch nicht. Das war es im Grunde, weshalb er hier auf seinem Zimmer blieb. Er fürchtete, er könnte sich da vorn blamieren, es könnte jemand merken, wie er zögern würde, irgendwie ernsthafte Hilfe zu leisten. Jeder Naturbursch springt instinktiv ins Feuer, wenn's zu retten gilt, und ich? Ich kann's nicht, noch nicht.
Es half nichts, er ärgerte sich sehr, und der Widerwille wurde stärker. Dieser Widerwille wäre unbedingt schon jetzt ganz Herr über Schäfer geworden, wenn Schäfer nicht beobachtet hätte, daß da drüben die Hauptgefahr offenbar vorbei. Das Feuer hatte nur noch Nahrung aus sich selbst, fand aber feine neue an neuen Häusern und Dächern mehr.
Siehst du nun, wie gescheit es war, daß du hier bliebst? sagte er sich. Du hättest dort nur im Weg gestanden. aid Da zog sich der Widerwille langsam wieder in sich selbst zurück.homed ris
9 516( Fortsetzung folgt.) disid
28
og ani dan stoot of ad du rid
lock sid
inter, aber its elders, as er ie md the ho
new
verführen lassen, aber ihn geheiratet, da er sie und sie ihn liebte. Um dieser Heirat willen ließ sie der Vater ihres Gatten meuchelmörderisch in der Donau ertränken, worauf Vater und Sohn erst miteinander balgten, sich dann aber im Namen der heiligen Staatsraison versöhnten. Wie herrlich es um die Staatsraison der damaligen bayrischen Herzöge bestellt war, schildert Droysen , ein konservativer Historiker, wie folgt: " Sieht man in die fürstlichen Häuser, so findet man da wahrlich nicht blos Unthaten des Zorns, der rohen Gewalt, der Leidenschaft, sondern Frevellust, Tücke, raffinierte Bosheit, wie sie die frühe Fäulnis Italiens nicht ärger erzeugt hat. Es fehlen die Beispiele nicht, daß der Bruder den Bruder gemordet, die Schwester ins Elend getrieben, daß der Sohn den Vater dem Hungertod preisgegeben, und der Arm der Gerechtigkeit erreicht sie nicht. Nichts grauenhafter als die Kämpfe zwischen dem alten Ingols städter Herzog Ludwig dem Bärtigen und seinem Sohn, dem flugen, frechen, boshaften Ludwig mit dem Höcker; der Sohn fing den Vater, warf ihn in den Turm, hielt ihn elendiglich, gab ihn als Pfand weiter; endlich in dem Kerker, seines Todfeinds, jenes längst in Haß und Geiz verwilderten Herzogs Heinrich von Landshut fie waren Söhne von Brüdern hat der Achtzigjährige seiner Beinigung Ende" gefunden, aber ob es ein finn= licher und vernünftiger oder ein genöther Tod gelesen, daß weiß Gott allein. Auch die dritte, die Münchener Linie des Hauses, hat in der Frevelthat des Vaters gegen feines Sohns heimliche Ehe, in des Entels Frevel gegen seine Brüder um der Alleinberrschaft willen ihre Tragödien." Drohsen spricht hier von Tragödien nicht im ästhetischen, sondern im übertragenen Sinn des Worts; die Er mordung der Agnes Bernauer ist ihm eine Frevelthat, wie sie denn auch nichts andres war; das Schicksal des Opfers war rührend, aber nicht tragisch; was wäre Tragisches daran, wenn ein harmloses Kind von einem berlotterten Strolch erschlagen wird! Die„ Tragit" bringt erst Hebbel in den Tod der Agnes Bernauer , indem sie gegen die Staatsraison im edelsten Sinne verstoßen haben soll, weil sie wohl die Gemahlin, aber nicht die Dire eines bayrischen Herzogs werden wollte, der sie und den fie liebte.
"
-
Hebbels Mangel an historischem Verständnis schützt ihn hinlänglich vor dem Verdacht einer verächtlichen Tendenzdramatik; auch sollen die dichterischen Vorzüge der Agnes Bernauer in feiner Weise verkannt werden. Aber wenn der heutige Litterarhistoriker über den Undank der Zeitgenossen gegen Hebbel flagt, so sollte er doch ein wenig mehr zu sagen haben, als ein paar Nedensarten über die deutsche Bourgeoisie. Diese Bourgeoisie hat gewiß sehr viel mehr auf dem Kerbholz, aber daß sie von einem Dramatiker, der sich zur verruchtesten und verrüdtesten Junterherrschaft so stellte, wie Hebbel in der Agues Bernauer, nicht viel wissen wollte, tann man ihr so sehr übel nicht nehmen."
" 1
"
"
Sims stad( Schauspielhaus.) soup RES Man wird jedesmal vom Jammer gepackt, wenn man bedenkt, was das Schauspielhaus sein könnte, und dann sieht, was es ist. Es ist in der beneidenswerten Lage, in der gegenwärtigen litterarischen Situation eine große fünstlerische Eristenzberechtigung zu befizen; aber es verscherzt dieses Recht und spielt Blumenthal, Kadelburg, L'Arronge und ähnliche Geistesgrößen. Es könnte indirekt allerdings für die moderne lebendige Dichtung eine große Bedeutung gewinnen, aber es verzichtet auf diese Bedeutung und verurteilt sich selbst zu einer traurigen und nichtigen Rolle. Dem modernen Drama ist die Sehnsucht nach Größe und tragischer Bedeutung eigentümlich. Im Schauspielhaus mm könnte der große Stil herrschend und heimisch sein und alles, was heute in der dramatischen Stunft lebendig ist, gleichgültig ob Dichter oder Schauspieler oder Kritiker, könnte sich hier im Anblick einer großen Vergangenheit für den Kampf um eine große Zukunft rüsten. Im Schauspielhaus Mehring meint dann weiter, daß es eine politisch ganz enttönnte alles reden, was in der dramatischen Litteratur groß und un nervte Zeit sein müsse, in der Agnes Vernaner" noch eine Zukunft ergänglich ist es könnte reden, ohne daß die Existenzbedingungen haben fönnte. Ich stimme ihm thatsächlich bei, ohne seine Motivierung einer of bühne verlegt würden. Wie gerne würden wir dann die ganz teilen zu können. Auch ich gehöre zu denen, die an die edle unvermeidlichen dynastischen Familienfeste mit in den Kauf nehmen! Staatsraison des bayrischen Herzogs nicht glauben fönnen. Auch ich Sie sollten uns so wenig fümmern, wie in einem gut geleiteten babe die peinliche Empfindung, vor einem allzu geschmeichelten Bild tapitalistischen Theater die unvermeidlichen Geschäftsstücke. Das Schau zu figen und sehe die verruchte und verrückte Junterherrschaft", die spielhaus hätte die verdammte Pflicht, die großen griechischen Tragödien hinter dem Ganzen liegt. Es versteht sich von selbst, daß damit zu geben. Herr Grube aber fist im ersten Rang und läßt sich die die Wirkung des Dramas aufhört. Nun aber haben wir mehr als Orestie , den Oedipus, die Antigone von den Berliner Studenten ein Beispiel, daß uns ein Held in der Dichtung lieb geworden ist, vorspielen- zum Teil mit seinen eignen Schauspielern. Das der in der Geschichte keineswegs bewunderungswürdig war. Wäre Schauspielhaus müßte Hebbel und immer wieder Hebbel spielen, Hebbels Agnes Bernauer" so groß und gewaltig wie sonst seine Tragödien wie das Deutsche Theater Hauptmann giebt. Das Glück ist so frei- find, ich glaube, wir würden über seinen unleugbaren Mangel an gebig gewesen, ihm den besten deutschen Hebbel - Schauspieler zu historischem Verständnis" hinwegkommen und uns naiv in seine schenten, nämlich Mattowsty. Es könnte die großen Tragödien Macht begeben. Wir würden im Theater an den bayrischen Herzog Hebbels in einer Besetzung geben, an die keine andre deutsche der Dichtung glauben, auch wenn wir uns nachher sagen müßten, Bühne heranzureichen vermöchte. Aber es thut es einfach nicht. Die daß er mit dem Herzog der Geschichte nichts gemein hat als den „ Nibelungen" erscheinen einmal auf dem Spielplan und verschwinden Namen. Mag sein, daß der Historiker, in dem das Bild der dann sofort wieder, um den Schwäßern und Spaßmachern Zeit in brennenden Farben lebendig ist, niemals über sein besseres Blat zu machen. Aber das Bublikum? Würde ein Wissen hinweg könnte. Das große Publikum würde es können. tünstlerisch vornehm geleitetes Schauspielhaus auch ein Rum aber kommt zu dem historischen historischen Einwand noch ein Publikum finden? Nach meiner festen Ueberzeugung-ja. ästhetischer, der allerdings der bereits bedrohten Zukunft Agnes So gut wie das Deutsche Theater" das seinige gefunden Bernauers" ein Ende macht. Ich werde ein unsäglich bitteres hat. Wenn jetzt etwa die Nibelungen vor leeren Bänken gegeben Gefühl nicht los, wenn Vater und Sohn fich schließlich doch werden sollen- mich würde es nicht wundern. Das Schauspielhaas versöhnen, nachdem die arme Agues ihren Tod in der hat ein Stammpublikum herangezogen. das sich bei Blumenthal und Donau gefunden hat. Ich traue diesem Liebhaber nicht, der weiter Fulda wohl fühlt. Was Wunder, daß die Sorte vom großen Hebbel leben will( und gewiß nicht wie ein Mönch), nachdem seine Seele nichts versteht. Wenn das Schauspielhaus so fleißig Hebbel gespielt mit der Verantwortung für eine schwere Schreckensthat belastet hätte, wie es wertlose Stüde gespielt hat, würde ihm heute ein worden ist. Arme Agnes! Sie ging in den Tod und ihr Liebhaber ganz andres Publikum zur Verfügung stehen. Und selbst wenn versöhnt sich in verdächtiger Erhabenheit mit ihrem Mörder! Wenn Bas Geschäft nicht gar so glänzend ausfiele das Hoftheater wird das nicht schnöder Berrat und Untreue ist, fenn ich mich nicht mehr fubventioniert und hat dafür mit einem noblen Spielplan zu aus. Der Herzog Albrecht handelt genau wie jene Jammerburschen quittieren. der Bourgeoisie, die etwa mit einer fleinen Schauspielerin Neuerdings hat es nun Hebbels Agnes Bernauer " auf ein Verhältnis unterhalten, unterhalten, vom Vater in der üblichen genommen. Wir freuen uns aufrichtig darüber, obwohl das Drama Weise verflucht werden, um schließlich doch aus Rück innerhalb der Produktion Hebbels zu dem weniger Bedeutenden ficht auf ihre Stellung" das Mädel zu verraten und gehört. Es ist immerhin von Hebbel , und das verleugnet sich nie eine reiche Partie zu machen. Mit blutendem Herzen" ganz. Der Stoff des Dramas ist der Geschichte entnommen und so natürlich! Wenit ich an diese„ blutenden Herzen" mur glauben könnte! wollen wir auch zunächst dem Historiker das Wort geben. Mehring Hatten Agnes und Albrecht an der Staatsraison gefrevelt, dann schreibt in den wertvollen Litterarhistorischen Streifzügen", die er mußten sie auch beide fallen. Mit andren Worten: Hebbels im März dieses Jahrs in der Neuen Zeit" veröffentlichte, folgendes: Drama ist nicht nur teine historische Tragödie, sondern im iAgnes Bernauer, die schöne und tugendfame Baderstochter legten Grunde überhaupt keine Tragödie. Er hebt den tragischen von Augsburg , hatte sich von einem bayrischen Herzog zwar nicht| Konflikt in einen höheren Gedanken" auf; er versöhnt", wo feine
-
"
-