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Heut kam der Tao- Tai an und machte ein Edikt des Bogdychans bekannt. Ich bekant 100 Stockschläge auf die Ferfen aufgezählt. Das Edilt des Bogdychans war, wie sich heute herausstellte, ge­fälscht. Man gab mir 200 Stockschläge auf den Rücken.

Eine Abteilung regulärer Truppen zog durch unser Dorf. Die Soldaten nahmen alles Vieh und allen Reis weg und ich bekam 125 Stockschläge auf die Schultern.

Eine Abteilung Soldaten des Prinzen Tuan brannte heute mein Haus nieder und ich erhielt 3 Lanzenstiche.

Heute wurde ich von Soldaten auf dem Felde aufgegriffen, Sie fragten mich, zu welcher Partei ich gehöre: ob ich es mit den Bogern halte oder mit den Fremden oder mit der Mandschu- Dynastie? Ich wußte nicht, was ich antworten sollte und bekam 200 Stockschläge auf den Rücken.

Heute wurde ich verhaftet, vor den Mandarin geführt, dann in den Block geschlossen und in eine tiefe Grube geworfen. Soldaten zogen mich aus der Grube heraus, befreiten mich und gaben mir 100 Stockschläge auf den Rücken, die Schultern und die Fußsohlen Usw.

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Geographisches.

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Versuche etivas weiter ausgedehnt, zunächst auf die übrigen Nadt famter, von denen die einzige noch in Europa   einheimische Gattung, das schon in der Schweiz   vorkommende, schafthalmartige Meer­träubchen( Ephedra  ), ebenfalls in Dunflen ergrünende Keimlinge lieferte, die schon bei 5-10 Grad Farbe bekamen und bei 15 bis 20 Grad kräftig grün wurden. Anders dagegen verhielten fich Reim linge von Cycas und Zamia( und wahrscheinlich diejenigen aller Cycadeen) wie Ginkgo  , mit dem sie ja auch die männlichen Keimfäden und andres gemein haben, und ergrünten selbst bei den ihrer Keimung günstigsten Temperaturen im Dunklen nicht. Bei manchen Koniferen, be­fonders aus den Gattungen Abies   und Cedrus  , enthält der Keim ling schon im ruhenden Samen Chlorophyll, oder dasselbe erscheint beim Keimen schon, bebor das Würzelchen die Samenschale durch bricht, darin oder gleich nachher, in allen Fällen, bevor der Keim ans Licht kommt. Von den andren Koniferen ergrünen die Lärchen am schwächsten im Dunklen, und hier bleibt der Keimblätterträger weiß. Dagegen bildet bei den Araucarien sogar der aus der Vegetationsspige hervortretende junge Stamm selbst bei wochenlanger Lichtentziehung zahlreiche grüne Blätter aus. Bei den länger im Dunklen gehaltenen Koniferen und Ephedra  - Keimlingen streckt sich ebenso, wie bei den Angiospermen der Keimblatt- Träger stärker als die Würzelchen und Keimblätter.- Humoristisches.

k. Ein verschwindender See. Ein bekannter See in Südafrika   ist im Verschwinden begriffen. Vor kurzem wurde erst das Eintrocknen des Lobnorsees gemeldet, und jetzt erzählt der süd-- Phlegmatisch. Herr Lehmann, kommen Sie schnell, afrikanische Pionier B. Wilson, der unter dem Namen Matabel- Wilson Ihr kleiner Sohn Paul hat sich arg mit dem großen Brotmesser ge­bekannt ist, nachdem er soeben eine fünfzehn Monate dauernde Erschnitten."

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Lehmann: Unsinn, er kann ja gar nicht schwimmen!"

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- Feierliches Geleite. Der Kapellmeister: Maestoso! Maestoso! des is doch a Trauermarsch! Ihr spielt's ja Vivace, als wollt Ihr a Schwiegermutter be graben!"

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-Doch! Fremder: Habt Ihr denn hier am Ort gar keine Sehenswürdigkeiten?" den Schustersepp sei Resi, die hat an ald@( Lustige Blätter.")

Bauer: Dös schon Schnurrbart!"

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Notizen.

pedition durch die große Kalahariwüste gemacht hat, daß er den Lehmann: Na, na, so schlimm wird es wohl nicht sein." Ngamisee vollständig trocken gefunden hat. Er berichtet über " Ja, ja, er schwimmt in seinem Blute." seine Reise: Ich verließ mit zwei weißen Gefährten, zwei Ein­geborenen und einem Wagen mit sechzehn Ochsen im April 1899 Shaniatstown in Balachwe. Bald tamten wir in die Wüste, und da während der ersten 130 Meilen mir drei Wassergruben sind, mußten wir mit größtmöglichster Schnelligkeit vordringen. Der erste Brunnen war so trocken, daß wir jedem Ochsen nur anderthalb Eimer Wasser geben konnten und dies nur, nachdem wir zwei Tage darauf warteten, bis das Wasser sich in der Grube sammelte. Nach einer Reise von 71/2 Tagen bei fürchterlicher Hige durch schweren Sand, fanden wir in einer zweiten Grube einen etwas größeren Wasservorrat. Dann kamen wir durch ein Land, das ein Paradies für Jagdliebhaber ist, und erreichten fünf Wochen nach dem Aufbruch von Balachie den Botletlifluß und den Ngamisee. Bis zu diesem Punkt waren die uns begegnenden Eingeborenen vollkommen freund lich und wir hatten wenig Mühe mit ihnen. Die große Wüste wird hauptsächlich von nomadischen Stämmen und Buschleuten bewohnt, Die Buchausgabe von Gerhart Hauptmanns   neuem die wie die Tiere leben. Sie haben tveder Dörfer noch Drama Michael Kramer  " erscheint ani 22. Dezember bei Häuser und durchstreifen in Kleinen Banden das Land. Sie S. Fischer in Berlin  . halten sich hauptsächlich in der Nähe der Wassergruben-Der Oberregisseur der Secessionsbühne Dr. Martin gidel in der Wüste und erivarten dort die Tiere, die fie scheidet am Schluß der Saison aus seiner bisherigen Stellung aus dann mit ihren vergifteten Pfeilen töten. Es ist ein harmloses Volt, und macht den Uebergang der Secessionsbühne in das Neue Theater das von den die Wüste umgebenden, mächtigeren Stämmen in Ab- nicht mit. hängigkeit gehalten wird. Selten kommen sie mit den Weißen in Berührung. Am Abend sizzen sie um ihre Feuer, fingen Zauber­lieder und klatschen dazu in die Hände. Die Frauen tragen den ganzen Haushaltungsbesitz und die Kinder in einem Kleinen Bündel auf dem Riden. Die Buschleute sind hellfarbig, schrecklich schmuzig und sehr abgezehrt. Den Ngamisee fanden wir bei unsrer Ankunft völlig troden. Es mag einst ein See gewesen sein, aber jetzt ist es nur ein großer Sumpf. Während meines Aufenthalts überschwenmte der Okavango  , der den See speist, feine Ufer, und nach acht Jahren der Dürre war der sogenannte See, der 30 zu 15 englische Meilen mißt, eine feichte Wasserfläche. Die ungeheuren Giraffenherden in der Nähe des Sees werden von den Eingeborenen ausgerottet; einmal töteten sie bei einer einzigen Jagd 105 Tiere. Vom Ngami gingen wir nördlich und nordwestlich den Olavango entlang, durch ein thatsächlich unerforschtes Land. An seinen oberen Wassern, 300 Meilen nördlich vom See, waren die Leute auf deutschem und portugiesischem Gebiet sehr gut bewaffnet, fogar mit Marlini- Henry Gewehren. Auf Befragen fagten sie, daß sie Pulver und Gewehre von portugiesischen Händlern bekämen. Die ganze Gegend ist voll von Nashörnern, Flußpferden, Löwen, Elefanten und andrem großen Wild. In einer Nacht griffen zwei Löwen mein Lager an, nahmen eine Geis und töteten eine große Bulldogge. In dem ganzen Gebiet traf ich keinen Europäer, und die Eingeborenen sagen, daß sie außer bei einer Gelegenheit niemals einen deutschen   Beamten gesehen hätten." Da es fortgesetzt an Wasser fehlte, mußte Wilson auf dem felben Wege wieder nach Palachwe zurückkehren.-

Aus dem Pflanzenleben.

Die vierte Aufführung der Orestie" durch den " Akademischen Verein für Kunst und Litteratur" findet am 28. Des zember statt.

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- Lothar Kempters Oper Die Sans culottes", Text von Hans Hochfeld, erzielte bei der Erstaufführung im 8üricher Stadttheater großen Erfolg.- Das National Theater in Christiania   hat in feinem mumehr abgeschlossenen ersten Spieljahre 70.000 kronen Betriebsüberschuß gehabt.- Richard Wagners Walküre" wurde bei der Erst aufführung am Petersburger Hofoverntheater in russischer Sprache mit großem Beifall aufgenommen. Bei Bruno und Paul Cassirer   find 40 Delbilder, Radierungen und Lithographien des Frhrn. v. Gleichen Ruß wurm bis Ende Januar ausgestellt.

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- Heute wird im Lichthof des Kunstgewerbe- Museums die Ausstellung der Schülerarbeiten aus föniglichen Kunstschule und der Unterrichtsanstalt des Museums eröffnet. Die Ausstellung wird bis Ende Dee zember dauern.

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Das Dresdener Kupferstichkabinett hat von feinen Hand­zeichnungen moderner Meister dreißig Blätter in mustergültigen Nachbildungen veröffentlicht. Neben Studien von Menzel, Leibl, Feuerbach, Liebermann, Geyger und Greiner sind ein Selbstbildnis von Stauffer- Bern   und zwölf Zeichnungen von May Klinger hervor zuheben. Kolo Moser  , das Mitglied der Wiener Secession, hat die Bilder für eine östreichische Boltsschulfibel gezeichnet; das Buch ist im t.t. Schulbücherverlag in Wien   erschienen.-

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t. Eine botanische Expedition nach Brasilien  wird die Wiener Akademie der Wissenschaften im nächsten Jahre entfenden.

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- Das Ergrünen der Nadelholz Keimlinge im Dunklen gegenüber dem gewöhnlichen Verhalten der Keime, die farblos aus der Erde fommen und erst im Lichte grün werden, ist ein seit langer Zeit bekanntes Phänomen, welches auf eine leichte Verschiedenheit des Chlorophylls bei diesen Pflanzengruppen hiu­Der Ingenieur Cedale hat einen Plau ausgearbeitet, um die, deutet. Schon Molisch hatte bemerkt, daß eine einzige Konifere, der Eisenbahnlinie im Thale   von Aosta   durch einen Tunnel von in uufren Parken prächtig gedeihende japanische Ginkgo, welcher eine 13 Kilometer unter dem Mont Blanc   her mit den in das hinfällige laubholzartige Belaubung befigt, eine Ausnahme macht und Chamounigthal geleiteten franzöfifchen Bahnen bei St. Didier   zu dadurch, wie in andren Verhältnissen, andeutet, daß er ein andres Blut verbinden. Die höchste Erhebung würde nur 1000 Meter über dem besitzt wie diese. A. Burgerstein hat nunmehr, wie der Prometheus" Meere betragen und der Bahnbetrieb durch elektrische Kraft bewirkt den Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft" entnimmt, diese werden, die durch die dortigen Wasserkräfte leicht zu beschaffen ist.- Verantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

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