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im sechsten Jahre, in ungünstigeren Lagen freilich später, trägt der giebt, da doch auch der bekannte Zustand der trockenen Kehle erklärt Strauch die ersten Blüten, die im Juni oder Juli zur Entwicklung werden muß. Keinesfalls ist das Gefühl der Trockenheit im Schlunde gelangen. Die Zapfen aber bedürfen zu ihrer Ausbildung mindestens als die Ursache des Durstes aufzufassen, sondern nur als eine Be zwei Jahre. Im ersten Jahre figen fie als graubraune, noch etwas gleiterscheinung, denn es ist versuchsweise erwiesen worden, daß der faftige Gebilde aufrecht an den Zweigen; im zweiten erscheinen sie Durst durch die direkte Einführung einer Wassermenge in die Adern fertig ausgebildet und stehen wagerecht vom Zweige ab, aber ge- gestillt werden kann und daß umgekehrt der Durst durch Befeuchtung wöhnlich erst im Frühjahr der dritten Vegetationsperiode öffnen die des Schlundes bei einem Tiere, das mit einer Magenfistel beZapfen ihre Schuppen und streuen die Samen ans. Im Herbst kann haftet ist, nicht gelindert werden kann. Der Durst ist also eine all man am Knieholzbusche ohne Schwierigkeit Zapfen aus vier ver- gemeine Erscheinung im Organismus, nach Stahl geradezu ein schiedenen Jahrgängen finden. Vorgang in den Bellen. Die Empfindungen des Durstgefühls zu untersuchen ist dann die Aufgabe der Psychologie, die zunächst das Durstgefühl in zwei wesentliche Elemente unterscheidet, den Schmerz und den Antrieb des Willens zu dessen Beseitigung. Um die Be deutung des Durstes für das menschliche Leben zu verstehen, muß man sich vergegenwärtigen, daß das Wasser den Hauptbestandteil aller Gewebe bildet und diese zu etwa drei Viertel zusammensetzt. Das Wasser ist geradezu das Hauptelement des Organismus, den man nicht mit Unrecht beseeltes Wasser genannt hat. Im Innern der Bellen, wie in den Geweben zwischen den Bellen erscheint das Waffer als die Flüssigkeit, die die festen Teile mit sich führt und löst. Diese Lösungen im menschlichen Körper gehorchen durchaus den physiologischen physiologischen und chemischen Gesetzen aller lehrten van t'hoff und Pfeffer sich hervorragende Verdienste er worben haben. Wie ferner Baget bewiesen hat, läßt sich ein nors maler von einem krankhaften Durst unterscheiden, und zwar wird der letztere durch eine Verlegung einer bestimmten Gehirnwindung veranlaßt. Das Durstgefühl besteht, in allem genommen, aus drei Empfindungen: einem allgemeinen Unbehagen, das sich in Schwäche und Reizbarkeit äußert, einem örtlichen Schmerz im Hals oder Magen, dem Antrieb zum Trinken, begleitet von einem besondren Unbehagen, das in der Empfindung des Zwangs zusammenhängt. Oft wird uns die Notwendigkeit nur durch das Gefühl im Mund und in der Kehle angezeigt, oft aber tritt auch das allgemeine Unbehagen hinzu, und die geistigen Störungen werden vorherrschend. Alle diese Erscheinungen hängen also mit dem Zustand des Bluts zusammen und zwar, wie die Gelehrten sich ausdrücken, mit der
Im mährischen Gesente fehlt das Knieholz als urwüchsige Pflanze, die dortigen Bestände sind Erzeugnisse der Forstfultur, in den Beskiden und Karpathen aber treten wieder alte Bestände auf. Das ursprüngliche Fehlen des Knieholzes im Gesente hängt augen scheinlich mit den Pflanzenwanderungen zusammen, die während der Eiszeit die Flora der mitteleuropäischen Gebirge so tiefgreifend modifizierten. Das Verbreitungsgebiet des Knieholzes erstreckte sich früher über die Ostkarpathen hinaus bis zur Moldau und Wallachei, im Westen verbinden die Standorte im böhmischen und bayrischen Walde das sudetisch- karpathische Verbreitungscentrum mit den Alpen. Jura und Schwarzwald bilden die Grenze der Verbreitung gegen Weften. Das ganze westliche Europa entbehrt der Krummholzliefer, auffälligerweise aber tritt fie in einem Teil der Abruzzen Lösungen, um deren Aufklärung in neuester Beit die deutschen Gewieder auf.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Knieholzes ist hervorragend; die Bewohnbarkeit des höheren Gebirgs läßt sich zum guten Teil auf das Vorhandensein des Knieholzes zurückzuführen, denn die ursprünglichen Siedelungen am Kamm unsres Gebirges wären wohl nicht entstanden, went dort nicht- das Knieholz sich reichlich als Brennmaterial dargeboten hätte. Das fefte zähe Holz des Strauchs ist Material für eine nicht unwichtige Hansindustrie geworden, und das aus allen Teilen des Strauchs. zu gewinnende Terpentinöl hat früher das nicholz zu einer wichtigen Nugpflanze für den Gebirgs bewohner gemacht.
Da aber der Zuwachs in der jährlichen Begetationsperiode nur ein geringer ist, erwächst schon hieraus eine ernste Gefahr für die Existenz des Strauchs. Es fehlt nicht an zahlreichen pflanzlichen und tierischen Schädlingen, die dem Knieholz zufegen, aber diese ver- Steigerung des osmotischen Blutdrucks".- mögen seine Existenz niemals ernstlich zu gefährden, wenn der Mensch es schont, wenn er eine rationelle Ausbeutung dieses Naturprodukts verlangt. Man hat schon darüber geklagt, daß das Habmichlieb und andre Standen in unstem Gebirge ernstlich gefährdet seien durch den Touristenverkehr. Von den verlangten Polizeimaßnahmen aber ist hier nicht viel zu erwarten, und es wird den Touristen auch niemals gelingen, das zarte Habmichlieb auszurotten, denn es wächst auch an zahlreichen Stellen, zu denen Touristen absolut nicht hingelangen. Alle wirklich geeigneten Maßnahmen zum Schutze der Gebirgsflora, so schloß der Redner, lassen sich zusammenfassen in die drei Worte: „ Schone das Knieholz!"
Kleines Feuilleton.
- Gelfords Eisenbahn ohne Lokomotive. In England ist, wie„ Die Umschau" mitteilt, eine Eisenbahn konstruiert worden, bei der die Bewegung weder durch Dampf noch durch irgend eine andre Zugkraft, sondern durch Gravitation hervorgerufen wird. Zu diesem ved ift die Linie in Abschnitte eingeteilt, deren Enden durch hydraulische oder andre Motore nach Belieben gehoben oder gesenti Bed werden können, um dem Wege das notwendige Gefälle zu geben. Es scheint, daß der Wechsel im Gefälle fast unbemerkbar ausgeführt wird. Das System Gelford. wird, wenn die praktischen Versuche die Hoffnungen des Erfinders verwirklichen, folgende Vorteile haben: Bei allen bisher gebräuchlichen Systemen vermindert sich die Ges schwindigkeit in dem Maße, wie sich die Ladung vergrößert, bei dem neuen System dagegen vermehrt sich die Schnelligkeit entsprechend der Vergrößerung der Ladung und es sind keine Aufenthalte mehr nötig, um Kohlen und Wasser einzunehmen..
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Theater.
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Boffe
ie. Die Wissenschaft vom Durst. In der Litteratur über den Durst streiten sich zwei Gegenfäße, die tragische und die komische Darstellung derart miteinander, daß man nach einer eigentlich Schiller Theater: Die Maschinenbauer. wissenschaftlichen Untersuchung seiner Erscheinung gar nicht zu fragen von Weihrauch. Der Abend war sehr harmlos und sehr lustig gewohnt ist. Auf der einen Seite eine Sintflut von guten und Die Maschinenbauer" stammen aus einer alten Zeit, die für die schlechten Wizen, auf der andren Seite die ergreifendsten Er- Berliner Posse allerdings zugleich die gute war. Bei aller Naivetät zählungen von den Leiden solcher, die, angefangen von Hagar und der Technik steckt in diesen Bossen Charakteristik und in einzelnen Ismael in der Wüste, an den Leiden des Durftes nahezu ver- Figuren auch komische Kraft. Wenn man von den heutigen Boffen schmachteten. Selbstverständlich haben auch die Gelehrten die Ur- zurückblickt, wird man unwillkürlich von Sehnsucht ergriffen, und es fachen und Folgen des Durstes zu studieren versucht und haben fich ist ganz begreiflich, daß ältere Kritiker ein wenig sentimental werden, ihre bestimmten Anschauungen darüber gemacht, aber es ist wenn sie jener Zeit gedenken. Die Stimmung schlägt aber sofort wenig darüber in leicht verständlicher Zusammenfassung ver- mm, ver- nm, wenn man die Dinge historisch betrachtet. Die neue öffentlicht worden. Die eigentliche Wissenschaft vom Durst Beit kündigte sich in Berlin bald als eine Zeit des Kampfs hat vor noch nicht hundert Jahren begonnen. Früher wurde an, und so mußte die alte Berliner Posse, die auf der einfach angenommen, daß ein verdicter, flebriger Zustand des Bluts naiven Freude an dem neuen Werden beruhte, allerdings zu Grunde die einzige Ursache des Durftes wäre, und man fragte sich gar nicht, gehen. Bereits in den Tagen, als die Maschinenbauer" zum erstenwie denn daraus die eigentümliche, allgemeine und örtliche mal auf der Bühne des Friedrich Wilhelmstädtischen Theaters erwie AI win Räder im Empfindung des Durstes zu stande kommen könnte. Erst im Jahre schienen, drängten sich die Arbeiter 1815 tam in dem bedeutenden Werke des Arztes Dumas aus Mont- Programmheft erzählt im„ Handwerker- Verein" in der Sophienpellier eine neue und wissenschaftlichere Auffassung des Durstes zum straße zu den Vorträgen Lassalles. Jm Rausch der Premiere hat Ausdruck. Nach einer Reihe verschiedener Experimente tam dieser man nicht gewußt, daß sich in der Sophienstraße bereits die neue Forscher zu dem Schluß, daß der Durst eine Folge aller jener Ur Beit des Kampfs ankündigte und hat so triumphiert sachen wäre, die dem Blut wäfferige Flüssigkeit entziehen. Wie der ohne zu ahnen, daß der Henker bereits ant der Thüre Hunger in Beziehung zu der Lymphe steht, so der Durst in Be- stand. Die Zeit nach dem Untergang der alten Boffe ziehung zum Blute, jener bedeutet einen Mangel der ernährenden war trist. Man hatte zwar die Naivetät, verloren, aber das Kapital Säfte, diefer einen Ueberschuß. Um die Empfindung des Hungers wollte sich doch amüsieren und so entstand der Kultus gefällig entoder Durstes zu erreichen, müssen nun selbstverständlich die Nerven fleideter Chormädel und der forrupte Börsenschwant. Auch diese einer entsprechenden Beeinflussung unterliegen, und diese geht Erscheinungen werden vergehen, sofern sie nicht schon geschwunden eben beim Hunger von den und Lymphgefäßen und beim find. Das Variété nimmt einen immer größeren Raum ein, Durst von den Blutgefäßen aus. Die Getränke dienen wenn es gelingt, das litterarische Variété ins Leben zu rufen, das dazu, die festen Bestandteile im Blute feucht zu erhalten, in verschiedenen deutschen Städten sputt, brauchen wir den Unterdie flüssigen zu verdünnen und überhaupt die Bähigkeit gang der alten Posse nicht mehr zu beweinen. des Bluts und die Bildung von festen Maffen zu zu ver
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Die Aufführung war gut. Schmasow hötte etwas mehr hindern. Das Durstgefühl geht schließlich aus dem Reiz hervor, vom Bonvivant haben können, aber sein Humor schlug doch den der Zustand des Bluts vermittelst der Nerven der Blutgefäße, fiegreich durch. Dann wären vor allem Holthaus und Wander die in diesem Falle übermäßig erhitzt und zu stark mit Blut gefüllt zu nennen, aber auch von den übrigen bot mancher eine gute find, auf das Gehirn ausübt. Diese Säge fönnen als die allgemeine Leistung. Es muß einmal darauf hingewiesen werden, daß auch Theorie des Durstes gelten, neben der es noch eine lokale Theorie schauspielerisch an das Schillertheater ungewöhnliche Anforderungen