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da es nicht regnete, war der weite Platz trocken und gangbar.[ weiteren Eindringen in die Eigenart der musikalischen Objekte auch Drüben, schrägüber, aber war etwas Besonderes im Gange. das Interesse der Beteiligten. In die Oeffentlichkeit trat die Akademie Denn von da tönte aus einem Wirtsgarten prächtige Blech- einstweilen mit fremden und zwar instrumentalen Kräften. Das erste Sinfonie- Konzert" fand am 17. November 1900 statt. Sein musik. Das war der Sterngarten. Ich weiß nicht, ob je ein bayrischer Landmann, seit der Programm, historisch aufgebant, war eine im ganzen geschickte und nicht übel abgerundete Auslese aus Haydn , Mozart , Beethoven , Sterngarten existiert, in München angelangt ist, ohne dies Weber und wurde ergänzt durch eine bescheiden gehaltene und doch feuchte Fleckchen zu betreten, ehe er sich in die tieferen Ge- für ein erstes Eindringen genügende Erläuterung, die im Preis der heimnisse der Großstadt verliert. Kundige behaupten zwar, Eintrittskarte zu 25 Pf. einbegriffen war. Der Verkauf der Karten daß im Königreich eine ziemliche Partei existiert, die, vom lediglich durch Arbeitervereinigungen sicherte vor einem Ergebnis wie Bahnhof hervortretend, sofort irgend einen Passanten anredet: jenem im Hoftheater zu Weimar , in welchem neulich zu einer für ,, Sie, wo ist denn da der Schimmelwirt?"- die also diesem Arbeiter bestimmten Vorstellung die Karten auf dem Wege des Wirtshaus den Vorzug geben. Aber die Majorität zieht in öffentlichen Verkaufs in ganz andre Hände gekommen waren. Der den Sterngarten, gegenüber dem Bahnhof, wo die ver- Erfolg des Dresdener Konzerts scheint, nach den etwa 2500 Nachtrauenerweckende Musit unter den Bäumen hervorschmettert; fragen, von denen nur 1700 befriedigt werden konnten, und nach den uns vorliegenden Zeitungsberichten zu urteilen, imponierend gewesen das ist sicher und konstatiert. Das Blechgetön ist eine der zu fein; die vornehme Ruhe, die speciell gerühmt wurde, ist ja von besten Ideen dieses Jahrhunderts, denn es zieht unwidersteh solchen Veranstaltungen her bekannt. Das zweite Konzert foll ans lich jedes Herz an, das unter einer grauen oder roten fangs Februar 1901 stattfinden und Mozarts Es- dur- Sinfonie bis Guldenknopfweste schlägt. Jm Begriff, den brandenden Ocean zu einem Schumannschen Quartett eine Auswahl aus klassischen und den Großstadtlebens zu betreten, zagenden Fußes und mit un- romantischen Werken bringen. Im April will endlich die" Volks sicherer Haltung des langen Steckens, tritt man auf den Plaz. Da Singakademie" selber mit einer Aufführung der Jahreszeiten" hervortreten. Barallel plärrt von drüben vergnügt das harmonische Blech, und unter von Haydn jedenfalls eine gute Wahl der Singakademie werden bon einent den grünen Zweigen klappern die Krüge: da soll einer wider eigenen Komitee dort„ Volkstümliche Dichterabende" veranstaltet, stehen! deren erster am 8. Dezember stattfand und freilich mit einer Staftl machte gar keinen Versuch zu widerstehen; nachdem weniger runden Einheitlichkeit und Klarheit als beim Akademieer entdeckt, daß die Musik nicht einem Hochzeitszug angehörte, tonzert Deklamationen und Gefänge enthielt. sondern festsaß, und nachdem er besonders scharf beobachtet, Interessant ist die Uebersicht über" Voltstonzerte", die einer jener daß Eintretende kein Entreegeld entrichteten, faßte er den Zeitungsberichte bei dieser Gelegenheit giebt. Danach sind solche weltmännischen Entschluß, sein Mittagbrot einmal unter Stonzerte bereits seit Jahren, zuerst in den großen Konzerten des rauschender Musikbegleitung zu verzehren und sich den rheinisch- westfälischen Industriebezirks, dann in Mainz , Frankfurt , nötigen Mut zu holen für alle weiteren Fahrten. Diese In Nürnberg bewilligte die städtische Verwaltung vor zwei Jahren Nürnberg , Berlin , Leipzig und an andren Orten veranstaltet worden. weiteren Fahrten waren ja ohnedies etwas schwieriger 12 000 m. für diesen Zwed. In Berlin hat das Komitee für voltsNatur. Denn daß nicht jedermann in dieser sakrisch großen tümliche Konzertaufführungen in den Jahren 1894-98 12 große Stadt wissen konnte, wo der Ohm Ringelmann wohnt, Konzerte veranstaltet, darunter 8 kirchliche mit einem Gesamte das hatte er schon einsehen gelernt. Und dann hatte er nur besuch von über 22 000 Arbeitern. In Dresden haben sich der Verein noch ein zweites Ziel: die Brauerherberge, von der er ein- Vollswohl durch seine Volksunterhaltungsabende", der Stadtverein mal vor Jahren zufällig den Namen gehört hatte; na, die für innere Mission durch Volkstümliche Komponistenabende", die wäre am Ende zu finden, denn den Namen der Gasse Dreyßigsche Singakademie" durch billige Oratorienaufführungen in dieser Richtung hohe Verdienste erworben". Diesem Bericht können wußte er auch. wir aus unsrer, freilich auch wieder nicht allumfassenden Kenntnis noch folgendes hinzufügen. In Berlin hatte der Ausschuß zur Veranstaltung von Boltsaufführungen", der mit dem oben erwähnten Komitee identisch sein dürfte, am 1. Oftober 1900 bereits sein achtundzwanzigstes Konzert gegeben; seither ist uns allerdings von diesen Bestrebungen nichts Neues untergekommen. Dagegen war fchon mehr als einmal die Rede von einer beabsichtigten Eingabe an den Magistrat, nach dem Vorbild andrer Städte eine Stadtkapelle zu gründen, nachdem dieser bereits eine frühere Petition abgeschlagen hatte; ein solches, aus Mitgliedern der Vereinigung der Berliner Musiker AU bildende Stadt Orchester solle dann im Rathausiaal populäre Stonzerte geben. Zu München waren im Jahr 1892 vom Verein für Volksbildung" volkstümliche Konzerte veranstaltet worden, die zugleich ein Muster für eine ideale Konzertform überhaupt geben wollten( Bericht darüber in der„ Neuen Mufit- Zeitung", 5. und 12. Mai 1897). In Wien sind bereits zahlreiche Anläufe zu verschiedentlichen Popularkonzerten gemacht worden, anscheinend ebenfalls nur mit teilweisem Erfolg; die jüngste ums vorliegende Nachricht meldet die Absicht der Attiengesellschaft Wiener Musikverlaghaus, ein Voltsopernhaus zu gründen, mit dem Programm der Pflege volkstümlicher alter und neuer Meister, der Aufführung von Oratorien, Kirchenfestspielen, Vokal- und Instrumentalkonzerten, der Förderung junger Talente und der Hebung des Gefchmads. In Zürich besitzt die den weitesten Erziehungsanfgaben dienende Pestalozziwie das neue gesellschaft eine eigne Konzerttommission, die " Centralblatt für Volksbildungswesen" unterm 15. November 1900 be richtet bisher im ganzen 19 Gratis- Volkskonzerte und verschiedene sonstige Produktionen mit lebhaftem Erfolg veranstaltet hat, allerdings mit zerfahreneren Brogrammen, als nach dem Muster jenes Dresdner Konzerts wünschenswert wäre. In London haben während des vorigen Winters die zu Battersea eingerichteten Volkskonzerte so gute Erfolge erzielt, daß ihre Zahl für die jetzige Wintersaison vers doppelt werden sollte.
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Aber jetzt vor allem hinein! Und essen! Eben wollte er das Thor zum Garten betreten, als er hinter sich eine Stimme hörte, die ihm so bekannt vorkam. Er horchte darauf. Es war eine weibliche Stimme und plößlich stand ihm die vorjährige Hopfenernte zu Haus vor Augen! Dort mußte er, in jenen fröhlich- ausgelassenen Tagen, dies Gerede schon einmal gehört haben.
„ No, mir war's gnua!"
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Zum Teufel nochmal- das Wort kannte er doch, Stimme tannte er ja
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die
Und, ehe er sich zum Umwenden ermannt hatte, um die Sprecherin zu sehen, tönte die alte sonderbare Phrase wieder:
,, No, mir war's gnua!"
( Fortsetzung folgt.)
Aus der musikalischen Woche. Eine musikalische Neujahrsbetrachtung" findet faun eine gewichtigere Frage vor als die: wie weit steht es jetzt mit der Heranbringung der Tontunst an die größeren Voltskreise? Dafür scheint nicht bald ein Unternehmen so aussichtsvoll angelegt zu sein, wie die Volks Singatademie" zu Dresden . Schon ihre Zusammensetzung ist bemerkenswert. Angeregt durch das Gefühl des Mangels jedes künstlerisch- musikalischen Einflusses auf die Arbeiterschaft bildete sich im Herbst 1900 jene Akademie und zwar ohne feste Vereinsformen. Eine größere Zahl aktiver( mufizierender) und eine fleinere Zahl passiver( hörender) Mitglieder, deren jedes 10 Bf. Wochenbeitrag zahlt, haben einen fünfgliedrigen Vorstand gewählt, der sämtliche fünstlerischen und geschäftlichen Angelegenheiten selb ständig besorgt. Von allen gesellschaftlichen Beziehungen, von Fest lichkeiten u. dgl. wird vollständig abgesehen, dagegen das Erscheinen zu den Uebungen mit auffallender Strenge überwacht. Eine eigent liche Förderung von Parteiseite ist dem Unternehmen bisher nicht zu teil geworden, wohl aber haben sich künstlerische Kräfte für die Sache interessiert, und in dem früheren Mitleiter des Nicodé- Chors, Johannes Reichert, hat die Volts- Singakademie" ihren Dirigenten und überhaupt ihren fünstlerisch leitenden Geist gefunden.
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Mit dem Gedanken an solche Fortschritte suchte ich an einem der letzten Abende nach einem Konzert, das wenigstens einigermaßen über engste Interessen hinaus der Vermittelung der Kunst an weitere Kreise dienen könnte. Allein das Joachim- Quartett , das ich ans gekündigt fand, war ausverkauft, und von dieser Seite her ist denn auch das allerwenigste zu erwarten. Das nächste Konzert, in das ich geriet, war wieder eins von denen, die der Vorführung eines Solisten vor die engen Kreise der Liebhaber diente. Elisabeth Gerasch besitzt eine sympathische, geschmeidige Altstimme, mit einer guten Vokali Die aktiven Mitglieder bilden einen gemischten( aus Männer- und fierung und Aussprache überhaupt und mit einer sonoren Tiefe, in Frauenstimmen bestehenden) Chor, dessen Leistungen also doch wohl der die Töne auch fizen. Um so dürftiger ist die Mittellage; in die Hauptthätigkeit einer folchen Singakademie" bilden werden. diefer und zum Teil in der Höhe sind die Töne großenteils unfeft, Vorläufig aber scheint man einer öffentlichen Produktion noch ein zitternd und im Zusammenhang damit nicht immer ganz rein gründliches Einüben vorangehen zu lassen. Wie ich höre, befürchtete beispielsweise Klang in dem Lied Angedenken" von B. Cornelius man anfangs, daß manches noch Fremdartigere in den zu studierenden der Anfang der von der Höhe herabsteigenden Hauptmotive wie zer Chören abschreckend wirken werde, doch steigerte sich mit jedem brochen. Indessen verbindet sich das Innige und Ausdrudsvolle