Paris , 25. September. Kriegsminister Galliffet verbot in einem Rundschreiben den nach Deutschland , Destreich- Ungarn und Italien reisenden Offizieren, ohne die Erlaubnis der Behörden den dortigen Manövern beizuwohnen oder das Gelände von Truppenübungen zu betreten. Andererseits darf kein Offizier der drei genannten Mächte den französischen Manövern ohne schriftliche Erlaubnis beiwohnen.
statt.
England.
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Ich streite nicht ab, daß ich ganz gern einmal nach Ostasien reisen möchte, reisen möchte, aber daß ich die Reise jezt mache, nachdem ich gründlich genug in die Spannung der politischen Lage hineingesehen habe, ist wohl niemandem ernstlich in den Sinn gekommen, Ich könnte vor Mitte Januar nächsten Jahres nicht zurücksein, und bis dahin kann vielleicht mancher Topf zerschlagen sein. Ich halte es lieber mit den Worten unseres alten Windihorst: Man muß auf der Lokomotive sein und die Hebel fassen tönnen, sonst wird man überfahren. Also ich bleibe borläufig lieber noch in Europa .
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was, wie sie selbst rühmt, viel erörtert wurde, ist ihr völlig entschwunden! Die L. V." fährt fort:
„ Der„ Borivärts" zeiht uns ferner des Verbrechens der Vollmarschen Agrarpolitik", obgleich die Leipz. Boltsztg." in der Zeit der Agrardebatten steis den von Bebel und Liebknecht vertretenen Standpunkt in dieser Frage eingenommen und gerade dem schärfsten und rücksichtslosesten Kritiker der ganzen Agrarforderungen, Parvus, in einer großen Reihe von Artikeln ausgiebige Gelegenheit zur Aussprache verschafft hat."-
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Herr Chamberlain scheint in Schwulitäten zu sein. Die Lieber, der unentbehrliche Roßtäuscher! Es ist begreiflich, daß Aber die Resolution, mit der auf dem Parteitag in Frankfurt wachsende Opposition gegen seine Transvaalpolitik wird ihm un- ein solcher Diplomat" nur Stredit hat, so lange er die Macht hat. am Main 1894 die Agrardebatten in der Partei eingeleitet wurden, bequem. Vorgestern am Sonntag fand auf dem klassischen Aber selbst im Centrum begegnet man ihm mit Mißtrauen. Der trägt als Unterschrift engzusammengebunden die beiden Namen: Trafalgar Square eine Protestversammlung gegen die Jingo- Politit marinistisch militaristische Abfall von der alten Centrumspolitik hat Schoenlant, Bollmar. In jener Resolution heißt es u. a.; Wie Telegramme uns melden, ist diese Versammlung von vielfach verstimmt. Darum verlangt Herr Lieber Ablaß für seine Bauernschutz soll den Bauer als Steuerzahler, als Schuldner, dem Janhagel, der in England stets sehr patriotisch" ist, gesprengt Sünden. Man sollte nicht immer fragen, was Windthorst thun als Landwirt vor Nachteilen bewahren und ihnen den rationellen worden. Das nächste Mal werden die organisierten Arbeiter fich würde, sondern wie würde er unter den gegenwärtigen Ber- und genossenschaftlichen Betrieb durch Staatshilfe erleichtern." jedenfalls besser vorsehen. Während der Kriege mit Frankreich amhältnissen gehandelt haben: Schoenlant verstand dabei unter Bauernschutz feineswegs nur den Ende des vorigen und am Anfang dieses Jahrhunderts operierten Schutz der Klein bauern. Er warf die Frage auf:" Wie spacken die Tories auch mit dem Mob. Herr Chamberlain arbeitet also wir nun die Groß bauern? Am Geldbeutel. Wir weisen sie hin nach alten Mustern. auf die Steuern und den Militarismus." Er meinte damals auch gar nicht altbewährt revolutionär"" Die Medizin des
Aus Kairo meldet der„ Daily Telegraph " vom Sonntag, daß Borbereitungen zu einer sofortigen Expedition gegen den Kalifen getroffen werden. Der Sirdar und eine Anzahl von Offizieren sind nach Omdurmann abgegangen, woselbst die Einzelheiten bezüg lich der Expedition geordnet werden sollen. Der Kalif hat sich in der Nähe von Dfchebel Gedir festgesezt und hat eine große Gefolg schaft um fich. Die Expedition wird voraussichtlich nur aus ein: geborenen Truppen bestehen.-
Lieber bei den Seinen.
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it the Herr Lieber, der nicht mehr nach China reisen will, hat auf der Hessischen Katholikenversammlung in Mainz eine Rede über die politische Lage gehalten. Er sprach u. a. von dem Herkules der Staatsgewalt, des Liberalismus und des Socialismus eine Schmeichelei, die sowohl denen um Hohenlohe wie den liberalen Rüdenmärkern außerordentlich gefallen wird; auch ein Drittel Herkules ist für diese beiden Ohnmächtlinge ein wahrhaft chinesisch übertreibendes Kompliment.
Zur Belebung der Stimmung benutte er sulturkampf Erinnerungen:
" Je härter die Schläge tamen, um so fester wurde das Eisen unter dem Hammer. Und die Schläge thaten uns nichts, troßdem die Schläger eine wahre Wollust dabei empfanden, duns zu zu peinigen.( Pfuirufe.) Wir denken mit Entsetzen baran zurück, wie man unsere Bischöfe, unsere Ordensleute, unsere Priester behandelt hat. Weshalb ich daran erinnere? Nicht um etwa die Entrüstung zu wecken, die uns Alte beherrschte, als man unsere Seelenhirten und Stellvertreter der Apostel fortführte. Das sei ferne; ich erinnere daran, damit Sie es nie vergessen, Eie, die Jungen, was wir Alten nie vergessen können. innere daran, damit Sie eingedenk bleiben jenes Wortes: Was einmal war, tann wieder sein.( Stürmischer Beifall.)... Che der Todesengel ihn mit seinen Fittigen gestreift nhatte, ist der Mann, der uneingeschränkt das politische Leben in Deutschland beherrschte, vom Schauplaz abgetreten. Er ist es aber nicht, ohne vorher selbst die erste Hand zum Abbruch seines Gebäudes anzulegen, das er mit solchem Fanatismus- so müssen wir beinahe sagen aufgerichtet hat."
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Mit der heutigen politischen Lage des Centrums ist Lieber nicht unzufrieden. Mit Hohenlohe Herkules ist er fogar sehr zufrieden:
Seute stehen andere Männer an der Spitze der deutschen Neichsregierung, Männer ganz anderer Natur, Männer von ganz anderer Vergangenheit und der oberste unter ihnen ein Mann, der fein Bedenken getragen hat, bei der Uebernahme der Nachfolgerschaft des Nachfolgers unseres ersten Kangler im offenen Reichstage feiner kulturkämpferischen Vergangenheit Lebewohl zu sagen. Aber auch in anderer Richtung ist ein großer Wandel eingetreten. Das bis dahin politisch zur Ohnmacht verurteilte Centrum, dasselbe Centrum, das entweder nur im Startell wirksam sein, sonst aber schlechterdings nur die geborene Minderheit darstellen konnte, war dank der Ausdauer des katholischen Boltes zur ausschlaggebenden Partei in der ersten geset gebenden Versammlung des Deutschen Reiches geworden und diefer Wandlung der Dinge, die seitdem angehalten hat, und, wenn wir richtig berfahren, auch fernerhin anhalten wird ( Beifall), dieser Wandlung hat der alte und unscheinbare, aber boch flügere und zähere als vicle meinen Fürst Hohenlohe bei seinem Amtsantritt fich angepaßt und ihm die Regierung des Deutschen Reiches und mit ihm der Bundesrat. Und so ist haben wir auch sonst noch viele Beschwerden boch die Gesamttemperatur völlig verändert und um viele Grade Celsius wärmer geworden.( Heiterfeit.)"
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Lieber schildert den alten Hohenlohe also gewissermaßen als einen Canoffa Büßer, der seine fulturkämpferische liberale Vergangenheit abgeschworen und nun seinen Ehrgeiz darin bethätigt, bor dem Triumphwagen des Centrums zu trotten.
Daß dieses gepriesene Ministerium Hohenlohe auch das Mini fterium ber 8uchthausvorlage ist, scheint den Bortänger des Centrums nicht zu genieren. Seine Stellung zur Suchthaus vorlage darf unter diesen Umständen nicht verwundern. Denn Herr Lieber hat die Richtigkeit des Berichtes vorausgefeßt- unter dem heuchlerischen Vorgeben, seinen früheren Erklärungen treu bleiben zu wollen, den Umfall unzweideutig angekündigt: Wir stehen heute auf demselben Standpunkte, den ich im Namen der Fraktion bei der ersten Lesung darzulegen die Ehre hatte. Wir werden dieselben Verhaltungsmaßregeln innehalten und sind bereits an der Arbeit, positive Borschläge zum Schuße der Arbeitswilligen geschlich zu finden, ohne die der Mißbrauch des Koalitionsrechtes nicht getroffen werden kann.
Hier lündigt also Herr Lieber nicht die Ablehnung, sondern die Verbesserung" der Suchthausvorlage an. Das ist mit nichten der alte Standpunkt, sondern ein elender Rückzug. Denn bei der ersten Lesung hatte Lieber als Vorbedingung die völlige Koalitionsfreiheit gefordert. Damals erklärte Lieber wörtlich:
" Wir fordern als unerläßlich, wenn unsere Zustimmung verlangt werden will: auf dem Boden des gemeinen Rechtes gemeine Koalitionsfreiheit für alle, die dem deutschen Reichsrechte unterstehen, gemeine Koalitionsfreiheit für alle Zwecke, zu denen sich deutsche Reichsbürger vereinigen wollen. Und wir verlangen diese Koalitionsfreiheit außerdem nicht mur für den Einzelnen, in Bezug auf sein Recht, sich zu foalieren mit anderen Individuen, sondern wir verlangen sie auch für die Roalitionen untereinander.
In dieser Erklärung lag auch die Forderung des Koalitions. rechts für die Landarbeiter, und da die Regierung niemals diese Vorbedingung erfüllen wird, so lag darin die absolute Ber werfung der Buchthausvorlage. Jetzt spricht Herr Lieber nicht mehr von der erst zu erfüllenden und nicht erfüllbaren Borbedingung, sondern er kündigt wie ein Nationalliberaler oder Freikonservativer Bestimmungen gegen den Mißbrauch der noch gar nicht vorhandenen Koalitionsfreiheit an. Der große Thee- und Kuh händler hat die Flucht nach Acgypten nicht für nötig gehalten, um seine feierlich abgegebene Erklärung zu verraten.
Und diesen Preis der politischen Ehre bezahlt der Mann, um dem Centrum die Rolle der regierenden Partei zu bewahren. O, Herr Lieber, der selbstgefällige Schmalzredner, hält sich für die ausschlaggebende Person im heiligen, immer noch römischen Reich deutscher Nation. Darum ist er nicht nach China gereist, ja es scheint fast, als habe er selbst die Ente auffliegen lassen, um seine Rivalen im Centrum( die Bachem u. a.) herauszulocken:
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Das Interesse der Landeskultur richtig verstanden ist ein hohes Interesse der Menschheitskultur. Es ist zwar ein schweres Opfer für die Industrie Arbeiter, ihre Ideen nizuwälzen, aber es muß geschehen."
Sollen wir zu einer Beit, wo alles in der Umwälzung begriffen ist, stehen bleiben? Es ist ja unmöglich für eine politische Bartei, vornehmlich für eine führende, maßgebende Partei, in jedem Augenblick den Freunden die Karten offen auf den Tisch zu legen. Das Spiel wäre ja verloren, weil auch der Gegner Socialismus muß der Landbevölkerung in homöopathischen dann die Karten fennt. Die Lage im allgemeinen wird so Dosen beigebracht werden, sonst bringt sie den Bauern um". Und scheint es bedrohlicher für uns. Ich kann nicht alles sagen, am 29. Oktober 1895 meinte Genosse Schoenlant( nach dem Bewas ich weiß, ich kann aber wohl sagen, daß es einen sehr richt der Leipz. Volksztg."): einflußreichen Herrn im preußischen Staatsministerium giebt, der nichts sehnlicher wünscht, als das Centrum aus seiner ausschlaggebenden Stellung zu verdrängen, und der nichts mehr erhofft, als in der bevorstehenden Tagung des nur vertagten Reichstages gelegentlich der Zuchthaus- Borlage, der Militär Vorlage und was sonst noch, an der maß gebendsten Stelle des Reiches den Eindruck zu erwecken: Zwar haben wir Konservativen mit unuachahmlicher Kühnheit Dir Deinen Kanal verdorben, aber doch sind wir, wenn es darauf ankommt, die einzig sicheren Stüßen von Thron und Altar! Ich denke, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt; der Herr wird mich verstehen, von dem ich rede.
Das spreizt sich wie ein Staatsmann von allgewaltigem Genie und ist doch nur ein armseliger Advokat der Schliche und Kniffe, der in feiner Eitelkeit seine großartigen Ränke vorher ankündigt! Wir glauben, daß Herr Miquel, gegen den Lieber in den obigen Säßen den Fürsten Hohenlohe ausspielt, dem Kleinen Centrumsdiplomaten schließlich doch noch überlegen ist.
Inter allen Umständen hat Lieber mm offen erklärt, daß er für die Zuchthausvorlage und nenen Militärforderungen eintreten will, um ausschlaggebend" zu bleiben.
Die erbitterten Feinde, die Liberalen und die Centrümler im Bettlauf um die regierende Gunstein widriges Bild politischer Verwahrlosung.
Es gehört nur zum Ganzen, daß Herr Lieber wild auf die Socialdemokratie schimpfte.
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Wenn die Leipz. Boltsztg." fich darauf beruft, daß sie Artikel von Parvus über die Agrarfrage gebracht habe, so weiß sie aber auch, daß sie sich dessen nicht immer gerühmt hat, daß sie vielmehr wegen dieser Artikel die Beziehungen mit dem genannten Parteigenoffen abbrach und ihn bald darauf mit Lieblichkeiten traftierte, wie: schmiert, wie man Stiefel schmiert". Daß nur nicht die revolutionäre Verbindung mit Genossin Luxemburg bald einmal ein ähnliches Ende findet! In Personenfragen ist in Leipzig das Gedächtnis offenbar nicht länger als in sachlichen Fragen,
Schließlich nennt es die Leipziger Boltszeitung" eine kühne Unterstellung", daß wir ihr glühende Begeisterungsartikel für bürgerliche Socialreformer" nachgesagt hatten. In der„ Leipziger Boltszeitung" vom 16. November 1895 findet sich an hervorragender Stelle die Besprechung einiger Artikel des Professor Herkner in der Zukunft"; da ist zu lesen: Jedenfalls ist die Herknersche Betrachtung der Agrardebatte wohl zu beachten. Die Annahme der Resolution Kautsky nemt er einen Pyrrhussieg, der die schließliche Niederlage des revolutionären Dottrinarismus nicht aufhalten fönne. Die wirklich großen Theoretiker und Autoritäten der Partei, Marg und Engels, find dahin. Eine neue Beit stellt neue Aufgaben, zu deren Bewältigung es einer fruchtbaren weiteren Entwicklung der von Marr und Engels gegebenen und sicherlich überaus wertvollen Anregungen bedarf."
Der Kampf gegen die übrigen Parteien ist vollständig in den Sintergrund getreten durch den immer schärfer werdenden Kampf gegen den Todfeind des Centrums, die Socialdemokrate. Geben wir uns doch darüber keiner Täuschung hin, daß der letzte Also der bürgerliche Gelehrte Herkner als Wegweiser für bie Entscheidungskampf geschlagen werden muß zwischen uns Entwickelung der socialistischen Lehre über Marg und Engels hinaus! und ihnen. Dagegen werde man mit den Nationals Weben Herkner erfuhr Professor Sombart überschwängliches liberalen beffer stehen. Bei der bevorstehenden Landtagswahl Lob feitens der Leipziger Bolkszeitung". Es ist derfelbe Profeffor im benachbarten Kastel - Stoftheim haben die Socialdemokraten sich Sombart , den die" Leipz. Boltsztg." am 27. Mai 1899, als das nicht gescheut, während des Hochamtes Flugblätter in der Kirche proletarisch- revolutionäre Wesen in ihr stark geworden war, als zu verteilen. Er hoffe, daß kein Katholik aus der heutigen Ver-" Socialgigert" bespottete. Ganz anders klang es noch am 4. Defammlung gehe ohne den festen Borsay: Den Kerlen wollen wir gember 1896, wo Herr Sombart derselbe war, der er heut iſt. zeigen, wo Bartel den Most holt! Damals wurde feiner Schrift Socialismus und sociale Bewegung Herr Lieber wünscht eben an der maßgebendsten Stelle den üblen im 19. Jahrhundert" ein Reitartikel gewidmet, dem man nicht ans Eindruck vergeffen zu machen, den das Wahlbündnis des merft, daß es einem politischen Gegner, einem Socialgigerl, bayrischen Centrums mit den Todfeinden" und einem Manne galt, der etwa den National Sozialen zuzuerlen" hervorgerufen hat.
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Versumpfung.
Die Leipziger Volkszeitung" hatte in ihrer Erklärung, die wir in Nr. 222 wiedergaben, ihre legte Vergangenheit vergessen. Auf unsere Frage, ob wir ihre Erinnerung auffrischen sollten, fagt fie nun: " Der Borwärts" hat auf unsere Abfertigung feiner Späßchen leine andere Antwort als die Berufung auf das Breslauer Parteitagscitat von der Revision der Begriffe", das doch wirklich nun schon beinahe zu Tode gehezt worden ist. Wir halten auch heute noch daran fest, daß in der That revolutionäre" Politik nicht in geschwollenen Kraftphrasen bestehen darf",
rechnen ist. Damals war Her Sombart ein Gelehrter, ber mit tiefgründiger Sachkunde unbestehliche Objektivität verknüpft", feine Schrift zeigte vornehme Slarheit, Energie des Gedankens, tünstlerische Darstellung" und fo reiht fich spa tentang Lobspruch an Lobspruch. Zum Schluß des Artikels finden wir nichts davon, daß die Schrift Sombarts, obwohl sie die Ethisierung des Klaffenkampfes verlangte und das Nationale betont wiffen wollte usw., etwa geeignet fei, Berwirrung bei den socialdemokratischen Lesern hevorgur, fondern sie wird unseren Genossen als Lesebuch aufs beste e mpfohlen.' Bernstein führt in die Bersumpfung, aber Sombart unterrich gründlich und angenehm über den Socialismus und die soctaw wegung unseres Jahrhunderts."
Noch eine fleine Meminiscenz. Die bayrischen Parteidaß wir genossen haben sich nach der Leipziger Volkszeitung" durch das uns nicht durch pseudoradikale Ginwürfe beirren lassen Wahlbündnis mit dem Centrum eines principiellen Verstoßes gegen dürfen", da die von uns vertretene alte bewährte proletarisch die offizielle Barteitaktik schuldig gemacht. Gegen sie den Baunfluch revolutionäre Tattit unserer Partei durch Thaten ihre Erfolge zu fehlendern, wäre nach Genossin Luxemburg in der Leipziger erreicht und nicht durch Nedensarten. Volkszeitung" eine Pflicht des Borwärts" gewesen, Aber wie dachte dieselbe Leipziger Volkszeitung" im November 1805 über die bayrischen Genofien:
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Wenn es im übrigen dem Vorwärts" gar so leicht ist, die , absolute Richtigkeit" seiner Behauptungen aftenmäßig zu er weisen", so mag er nur aufs neue seine Fertigkeit im Citieren an den Tag legen,"
Die Leipziger Volkszeitung" fehrt also zur alt bewährten proletarisch- revolutionären Taktik zurück. Vorbei ist es mit der Mevision der Begriffe". Und welche große Zukunft schien doch vor wenigen Jahren aus diesen num beinahe zu Tode gehezten" Worten zu erblühen! 23ir blättern im Brotokoll des Breslauer Barteitags und lesen da( S. 152) in einer Rede des leitenden Redacteurs der Leipziger Boltszeitung":
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" Die Revision unserer Vorstellungen geht unaufhaltsam weiter und der verbissene Fanatismus der Parteidogmatiker in der Partei fängt bereits an zu bröckeln Der Dogmenfanatismus ist viel schlimmer als der Eigentumsfanatismus der Parzellbanern.
Jener Teil der Partei, der von Neuerungen nichts wiffen will, ist tonfervativ, der andere ist revolutionär. ( Sehr wahr! Gelächter.)..."
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" Wit einem glänzenden Erfolge, den niemand bestreitet, haben unsere boyrischen Genossen, die die Eigenart der Berhältnisse von Grund aus kennen, die Sache der Socialdemokratie gefördert. Ihre Tattit hat sich be währt, die Partei in Bayern ist damit einverstanden... Die Bayern haben eine praktisch revolutionäre Politik getrieben, die einzig richtige und die einzig mögliche. Und auf einmal sollten fie Jrrwischpolitik treiben?"
Warum wir die Erinnerung an all diese einstigen Aussprüche des jest unentivegt gegen die Versumpfung streitenden Leipziger Partei Organs erneuern? Wir geben die Citate nicht, um unser Leipziger Partei- Organ zu kränken oder jemanden zu ergößen. Unser Beweggrund ist nur der, handgreiflich zu zeigen, wohin die Bartei kommen würde, wenn sie den jezt in der„ Leipziger Boltszeitung" dem" Borwärts" gemachten Zumutungen in der Behandlung der Differenzen innerhalb unserer Partei folgen Wir müssen also die bedauerliche Thatsache hinnehmen, daß die würde. Dann hätte der„ Leipziger Volkszeitung" längst " Leipz. Volksztg." seit dem Jahre 1895 dem revolutionären Neuerungs- gefagt werden müssen: Wer so zahlreiche Verstöße gegen eifer entfagt und zur konservativen Barteigefimung zurückgekehrt ist. Programm und anerkannte Parteitaktit beging, wer so vielfach Da aber die Leipz. Volfsztg." von ihren neueren leberzeugungen so opportunistisch fündigte, was will der noch in unseren Reihen? Wer heftig ergriffen ward, daß sie von den früheren schon gar nichts so viel auf seinem Serbholz hat, dem steht es seltsam an, Lugem mehr im Gedächtnis behielt und uns, da wir sie leise an die Verburgische Schulmeistereien in die Partei zu senden. gangenheit mahnten, Unrichtigkeit und Unterstellung zumutete, so müssen wir wohl oder übel ein wenig in unsere VersumpfungsMappe greifen. Die Leipziger Boltszeitung" sagte:
Der Vorwärts" behauptet, daß die Leipziger Volkszeitung"
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Partei- Marhrichten.
Bum internationalen Socialistenkongreß.
die Berelendungstheorie verleugnet" habe. Unfer geehrtes Bruder- Der Berständigungsausschuß der französischen Socialisten, der blatt meint nämlich eine Stelle in dem viclerörterten Artikel: Ein die Vorarbeiten zu dem nächstes Jahr in Paris stattfindenden interholländisches Jodyll, der einfach das feststellte, was bei Marg schon nationalen Socialistentongreß auf sich genommen hat, hat soeben. längst zu lesen ist, daß es sich bei der Verelendungsfrage um an die Arbeiterorganisationen aller Länder die Einladungen zum etwas Relatives handelt, daß zwar die Lage der Arbeiter Kongreß versendet.( Wir ersehen dies aus der Petite République" dank ihrer Bewegung, dank dem Arbeiterschutz und der ganzen uns selbst ist die Einladung noch nicht zugegangen. Red. d.„ V.") Entwickelung, fich hebt, aber trotzdem der Unterschied zwischen der Selassenlage der Proletarier und der der Bourgeoisie immer größer wird."
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Die provisorische Tagesordnung wurde dementsprechend wie folgt festgefeßt: 1. Ausführung der Beschlüsse des Kongresses. Untersuchung und Anwendung der zur internationalen Verständigung.Organisation und Jedoch in der Nummer der 2. V." vom 10. April 1897 finden Aktion der Arbeiter und Socialisten geeigneten Mittel. 2. Internationaler wir bei aufmerkſamſtem Lesen nichts vom relativen" Glend. Es Arbeiterschutz durch gesetzliche Beschränkung des Arbeitstages. Disheißt dort sehr flar und unzweideutig: fuffion über die Möglichkeit eines Minimallohnes in den verschiedenen Deutschland wäre nicht der mit England wetteifernde In Ländern. 3. Notwendige Bedingungen der Befreiung der Arbeit: dustriestaat auf hoher Stufenleiter, wenn die holländischen Zustände a) Aktion des als Klassenpartei organisierten Proletariats; b) polibei uns die Regel bildeten. Eine großgewerbliche Volkswirtschaft, tische und ökonomische Expropriation der Bourgeoisie; c) Bergesellschaf die fich so normal und fapitalistisch entwidelt wie gerade die deutsche, tung der Produktionsmittel. 4. Internationaler Friede, Militarismus, bedingt ein höheres Eristenzmindestmaß der arbeitenden Selasse. Abschaffung der stehenden Heere. 5. Kolonialpolitit. 6. Organisation Die lange durch unsere Partei gelaufene, auch im ersten der Seeleute. 7. Der Stampf für das allgemeine Wahlrecht und die Teile des Erfurter Programms noch aufbewahrte Auficht direkte Gesetzgebung durch das Bolt. 8. Kommunalsocialismus. 9. Die von der sich stetig verschärfenden Verelendung ist nicht Eroberung der politischen Macht und die Bündnisse mit bürgerlichen mehr zu halten." Parteien. 10. Der erste Mai. 11. Die Trusts. Die Allemanisten haben zu dieser Tagesordnung noch folgendes Amendement vorgeschlagen:" Macht die fortschreitende Konzentration des Kapitals die
Fürwahr, das Gedächtnis unserer Leipziger Kollegin ift bedauer licher Schwäche verfallen. Was sie vor erst 2/2 Jahren schrieb und
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