38

richten, für Feuer und Geschirr zu sorgen und daneben noch durch einen roten, eisenhaltigen Meteorstaub erzeugt, wogegen No­im hintersten Hof die Gesellschaft Hühner und Tauben zu pflegen, die dort von Malzabfällen reichlich gedieh.

"

die roten

-

mond annahm, daß die Färbung durch Glimmer hervorgerufen werde, der von den durch Sonne, Wasser und Luft zersetten Felsen her= Sie war ein langes schlankes junges Ding mit raben- rühre. Damit stand aber die Beobachtung von Roß im Widers schwarzen Haaren, lebhafter Farbe und sprechenden Augen, etwas Glimmerfelsen vorhanden sind, den roten Schnee fand. Selbst die spruch, der in einer Gegend im hohen Norden, wo gar keine fnochig noch, aber kräftig und weitausschreitend, wie sich's gehört. Untersuchung der von Roß mitgebrachten roten Kügelchen, welche Ihre Wiege hatte irgendwo am Türkengraben gestanden, zweifellos die rote Farbe dieses eigenartigen Schnees verursachten, mittwegs zwischen der Stadt und Schwabing; Eltern hatte brachte nicht sogleich völlige Aufklärung, da man sich nicht über ihre fie nie gehabt; als Rostfind für ein paar Mark monatlich er- Natur einigen fonnte. Während einige Forscher fie zum Tierreiche nährt, war sie lang und lustig aufgeschossen zwischen den zählten und dieselben Gelatine enthalten sollten, wurden Nees niederen Häuslein und den kleinen Gärtchen, bis sie als von Eisenbeck und Ramond darüber einig, daß Magd in die Stadt verzogen" war. Denn der echte Türken- Rügelchen nichts andres seien, als in oxydierten Schnee grabler reist" nach München  , wenn's auch nur zehn Minuten der den roten Schnee zuerst mit dem Mikroskop untersuchte und die organisch gewordenes Glimmerpulver", wogegen Franz Bauer weit ist. färbenden organischen roten Kügelchen darin erkannte fie für die gestielten Köpfchen eines winzigen Brandpilzes, Wrangel aber für eine Flechte und Scoresby für eine Art kleiner braunroter Tierchen hielt, die in dem nördlichen Polarmeere häufig sind und zutveilen ganze Strecken der See rot färben, daher auch dem Eise und dem darauf liegenden Schnee eine rote, gelblichrote oder gelbe Farbe geben. Hooker entdeckte zuerst die Algenmatur des bezeichneten Organismus, die Agardh dann zweifellos erwies. Letzterer gab dieser neuen Alge außer dem poetischen Namen Schneeblüte" den wissenschaftlichen farmoifinfarbenes Schnee- Urkorn", während Ehrenberg, der ihre Entwicklung beobachtete, indem er aus den Alpen herrührende Proben auf Schnee ausfäete und sie zu tettenartig verbundenen, erst grünen, dann rotwerdenden Kügelchen fich entwickeln fah, sie Schneefügeldjen"( Sphaerella nivalis) nannte, wie sie noch heute heißen.

Jett trat sie aus der Thüre, warf diese ins Schloß und drehte den Kugelbeschwerten Schlüssel. Da sah sie quer vor gelagert die Schlappschuhe und Beine des Kastl   und Hemmte plöglich ihren Gesang.

" Du singst aber schön," meinte er da, seine Beine weg­ziehend, um Platz zu machen. Wie?"

"

"

Schön fingen fannst." Na freili, passiert.

-

Wann mer des bissel sing'n net hätt! Bei dera Arwet und Schinderei

-

Geht der d' Arbeit besser, wann d' fingst?" fragte er dagegen. Ich möcht selber sing'n könna, i fann's aber net."

"

-

Geh' zu! Probier's halt." Probier's halt." Damit wandte sie sich ab, ihn noch einmal freundlich mit ihren dunklen Augen an­fehend. Ihr Gewand flatterte im langen Schreiten, dann lief sie die Stufen zur Küche hinab, drüben jenseits des Hofs, und war fort.

-

( Fortsetzung folgt.)

( Nachdruck verboten.)

Farbiger Schnee.

"

Obgleich diese Alge auf den Schnee- und Eisfeldern wuchert, ist Bol, so auch im ewigen Schnee unsrer Gebirge stets im Sommer sie doch kein abgefagter Feind der Wärme. Sie erscheint, wie am bezw. bei milder Temperatur erst als leichter rosenroter Anflug, dann mit zunehmender Farbentiefe, und verwandelt sich schließlich in eine schwärzliche Masse, welche zum einen Teil aus absterbenden Teilen, zum andern aus eingekapselten ruhenden Sporen" besteht, in welche das Leben dieser winzigen Organismen fich zurüd­zieht, um so zu überwintern. Denn in dieser Form können sie, wie alle niederen Lebewesen, die stärksten Temperaturivechsel ertragen, wie durch Versuche festgestellt worden ist. Man hat derartige Organismen einer trodenen Hige von 100 Grad, sowie der höchsten tünstlich zu erzeugenden Kälte ausgesetzt, ohne ihre Lebenskraft zu zerstören. Selbst jahrelanges Lagern fann tann die Keimkraft dieser Sporen nicht zerstören; denn selbst die von verschiedenen Polarexpeditionen mitgebrachten eingetrockneten Ueberreste des roten Schnees wurden noch nach Jahren zu neuer Entfaltung gebracht. So können jene ruhenden Sporen auch ohne Nachteil die halbjährige Winternacht der Polarländer überdauern oder unter der Schneedecke mehrere bis Jahre ruhen der wärmere Sommer ihre Lebenskeime wieder weckt, denn auch unsre Schnee­Alge verlangt, wie schon erwähnt, eine über den Nullpunkt hinaus­gehende Wärme zu ihrer gedeihlichen Entwicklung, und diese bieten selbst die Polarregionen in ihrem furzen Sommer infolge der Klarheit und Trockenheit der Luft auch bei niedrigem Sonnenstande.

-

Obgleich der Schnee im allgemeinen eine blendend weiße Farbe hat, die dazu führte, daß jedes besonders reine und schöne Weiß als Schneeweiß bezeichnet wird, hat man doch öfters farbigen Schnee beobachtet. Schon im Altertum hatte man bemerkt, daß der Schnee zuweilen einen hell- bis scharlachroten Schimmer oder auch stroh­gelbe, grüne oder branne Farbentöne annimmt, so daß zum Bei­spiel der ältere Plinius   zu der Ansicht neigte, daß der Schnee durchs Alter rot werde. Auch später wurde öfters in Sammlungen auffallender Naturereignisse, zum Bei spiel in der Chronik der Seuchen" von Schnurrer, von farbigem Echnee berichtet, ohne über die Ursache dieser Erscheinung etwas mitzuteilen. In neuerer Zeit war es besonders de Saussure  , dessen Aufmerksamkeit bei seinen Alpenreisen auf den roten Schnee Falsch wäre es, anzunehmen, daß die Schneekügelchen in reinem hingelenkt wurde. Er entdeckte denselben im Jahre 1760 auf dem Schnee sich zu entwickeln und gedeihen vermögen; sie bedürfen Beben und fah ihn besonders schön 1778 auf dem St. Bernhard in vielmehr einer mineralischen Unterlage, wie schon aus einer der Schweiz   in Höhen bis zu 2800 Meter. Später fand ihn auch chemischen Analyse hervorgeht, die zahlreiche Mineralstoffe, Ramond auf den Spizen der Pyrenäen   und Kapitän Roß 1818 an wie Kalt, Kiefelsäure- lettere wahrscheinlich ein Bestand der grönländischen Küste, wo er die etwa 200 Meter über dem teil des bas Schleimkügelchen umhüllenden Häutchens Meere liegenden Scharlachklippen"( crimson cliffs) entdeckte, Eisen usw. in ihnen nachweist. Jene Stoffe entnimmt welche die Wände der Baffinsbai im schönsten Rot er diese Alge der Oberfläche des Schmees, der bekanntlich glänzen ließen und stellemveise eine Tiefe von 3 Metern und in bei längerem Liegen meist grau erscheint, infolge einer Der Nähe von Kap York   eine Ausdehnung von acht Seemeilen hatten. dünnen Schicht Staubs, der nach Nordenstjölds Untersuchungen Seit dieser Zeit ist der rote und rötliche Schnee öfters hier und da durchweg aus der Luft niedergeschlagen wird. Dabei ist dieser angetroffen und vielfach zum Gegenstand gründlicher Untersuchungen Forscher der Ansicht, daß es sich hierbei nicht bloß um einen von gemacht worden, wie z. B. von Parrey auf seiner Reise nach dem den Luftströmungen herbeigeführten irdischen Staub handelt, Nordpol  , besonders in den von den Schlitten gebildeten Fürchen, von sondern um einen Meteor Staub, da er eine beträchtliche Franz Bauer, von E. v. Carpentier( 1818); Hooker, Wrangel( 1823), Menge metallischer Bestandteile enthält, die sich mit dem Ramond, Ehrenberg( 1838) ind namentlich von Nordenstjöld und Magnet ansziehen lassen und wahrscheinlich, wie die metallischen Dr. Berggreen( 1870) sowie andren Forschern. Aber auch den Meteorsteine, vorwiegend aus Eisen, Nickel und Kobalt bestehen. Da grünen Schnee, den schon der Botaniker Unger untersucht hat er mithin von unsrem gewöhnlichen erdreichen Staub erheblich ver­und von welchem Dr. Kjellman Proben aus Spitzbergen und schieden ist, so hat ihn Nordenstjöld Kryokonit d. i. Eisstaub genannt. Dr. Berlin von Grönland   mitgebracht hat, sowie den braunen und Diefer Staub ist es aber, welcher der Schnee- und Eisflora zur Unter­strohgelben Schnee hat man öfters beobachtet. So fiel in und um lage dient. Stajan am 14./26. März 1865 bei ziemlich starkem Südwestwinde ein Außer den Schneekügelchen", der Alge des roten Schnees, fand gelber Schnee von der Farbe des Strohpapiers, der den Boden der Botaniker Dr. Berggren auf der von Nordenskjöld unternomm etwa 2 Centimeter bedeckte und eine große Verbreitung gehabt zu menen ersten Expedition nach Grönland   im Jahre 1870 eine zweite, haben scheint, da er auch zu Simbirst, etiva 30 Meilen von Kasan   der Schneeblüte" nahe verwandte Alge von rotbrauner Farbe, die entfernt, bemerkt wurde. Ein ähnlicher Schneefall fand am 22. Ja in großer Menge auftrat, aber nur auf mit Kryokonit befallenem nuar 1864 auch in Schlesien   statt. In beiden Fällen scheint jedoch Eise wucherte und demselben eine purpurbraune Farbe verlieh. der frisch gefallene gelbe Schnee dem Wesen nach vom anderivärts Da die Alge bis dahin noch unbekannt war, erhielt sie bemerkten roten, grünen   oder brannen Schnee erheblich verschieden den Namen Ancylonema Nordenskjöldii( Nordensfjölds Krumm­gewefen zu fein.

-

Wie fich denken läßt, hat dieser farbige Schnee das Nachdenken der Forscher herausgefordert, doch dauerte es eine geraume Zeit, bis man der wahren Ursache jener Färbung auf den Grund kam. Wäh­rend Saussure   meinte, sie stamme von einem vom Winde herbei­geführten roten Blütenstaube, obwohl er keine Pflanze kannte, die einen derartigen roten Staub erzeuge, glaubten andre, sie werde

"

faden).

Wunderbar. iſt es jedenfalls, daß in dieser kleinen dunklen Alge sich die Sonne geivissermaßen selbst ein Werk zeug schafft, um ihre in Polarregionen verhältnismäßig geringe Straft auf die starren Eisflächen mit Erfolg wirken zu laffen. Man fand nämlich auf genannter Expedition in Eise zahlreiche Löcher, die be sonders start mit dem Krummfaden besetzt waren, woraus man mit Recht den Schluß zog, daß die kleinen Algen mit ihren dunkelbraunen