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Medizinisches

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fernen, geheimnisvollen Scheinen, die sich wenig rühren und nur durch ihre falte Starrheit hindurch eine tiefliegende Wärme vermuten es. Heilträftiger Mustelfaft. Der Barifer Gefehrte­laffen, eine Wärme, die denn auch jener Gastin in irgend einem Charles Richet   hat vor der dortigen Akademie der Wissenschaften Hintergrund eigen sein und das ersichtlich etwas befremdete Publikum einen Vortrag über die heilfräftige Wirkung eines Stoffs gehalten. zu einem verhältnismäßig geringen, aber wohlgemeinten Beifall den er als Muskelsaft oder eigentlich als Mustelierum bezeichnet. veranlaßt haben mag. Es ist der Saft, der dadurch erhalten wird, daß man frisches Fleisch Bon den gar gewaltigen Schritten und Mienenzügen dieser bis zum äußersten zusammenpreßt, eine rote Flüssigkeit, die in der Margarete wäre ein gut Teil an Frl. Brackenhammer ab- Wärme gerint. Außer Mineralstoffen erhält sie auf jedes Kilo­zugeben gewesen, welche die männliche Figur des Sybel, des Lieb- gramm etwa 50 Gramm Eiweißstoffe. Dieses Muskelserum iſt, habers der Margarete, gar zu weiblich und weichlich, aber sonst recht venn es unter die Haut oder in die Adern geimpft wird, in einer ausdrucksvoll gab. Sie und Frl. Detschy als Warthe zeigten jedenfalls Dosis von 5- Rubifcentimetern pro Kilogramm des Gewichts für Tiere wieder, wie viel das Theater des Westens an diesen beiden trefflichen äußerst giftig, es veranlaßt eine beträchtliche Herabsetzung des Blut­Altistinnen besitzt. Albin Günther erweiterte als Mephistopheles Brucks, und es erfolgt der Tod des Tiers unter starkem Erbrechen. den günstigen Eindruck, den wir von dieſem ſtimmbegabten Bassisten Die Sektion ergiebt eine starke Blutausfüllung der Eingeweide und bereits gewonnen haben. Ueber den Theaterbösewicht kommt freilich der Leber. In fleineren Mengen dagegen hat es sich als einziges auch er nicht weit hinaus, und eine einheitliche und individuelle Heilmittel gegen die Tuberkulose bei Tieren erwiesen. Frisches Auffassung des Teufels gab auch er nicht. Allein manche Einzel- Rindfleisch giebt unter einem Drud von 25 Kilogramm pro heiten waren glänzend, und schon seine reiche Beweglichkeit brachte Quadratcentimeter etwa 33 Proz. Muskelsaft, gefrorenes Fleisch bis eine erfreuliche Abwechslung in eine Gesamtleistung des Theaters, zu 50 Proz.­die trotz aller guten Regie und ungerechnet zahlreiche äußerliche zu 50 Proz. Zwischenfälle doch langweilig war. Herr Desider Aranyi fingt Man muß sich zu helfen wissen. Gin Stadtwirt besser, als die vielen Vorwürfe eines Tremolierens es erscheinen Lassen; doch seine stille Tenorlyrik reicht nicht einmal für diese blasse hatte an einem reizend gelegenen Punkte im Hochgebirge das Wirts­Faustrolle aus. Trotz aller einzelnen und allgemeinen Opernhaus zur schönen Aussicht" eröffnet. haftigkeiten( Tanzrhythmus an unrichtiger Stelle, Hervorkehren des Aeußerlichen) würde diese in der Hauptsache vernünftige" Oper eine Künstlerisch gründliche Durcharbeitung verdienen.-

Geographisches.

SZ,

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Sumoristisches.

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Notizen.

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( Meggend. Hum. Bl.")

Björnsons Drama Laboremus" wird ini Stutts garter oftheater seine Premiere erleben. Arthur Schniglers bisher noch nirgends gegebene Plauderei Episode"( aus Anatol") wird im unten Theater aufgeführt werden.-

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- Das Wiener Burgtheater verhandelt mit Gregori vom Schiller- Theater. Gregori soll noch im Laufe dieser Saison in Wien   gastieren. Das Pachtverhältnis des Direktors Langkammer int Wiedener Theater in Wien   ist gelöst worden, doch verbleibt Langkammer bis zum Saisonende als Direktor, wobei die Eigen­tümer die verfallene Kaution mit 22 000 Gulden zu Gunsten des Personals in täglichen Raten zur Verfügung stellen.-

Troß vorzüglicher Küche, guter Bedienung und mäßiger Preise blieben die Gäste aus; die Touristen nahmen ihren Proviant vom Thal aus mit und suchten sich schöne Aussichten" nach eignem Geschmack. Der Wirt ward Kleinmütig; bevor er jedoch zusperrte, wollte er en. Flußmündungen unter dem Meere. Vor einigen es noch mit einem letzten Mittel versuchen: er strich im Schilde die Zahren wurde man durch ein überraschendes Ereignis an der Küste schöne Aussicht" und nannte fein Wirtshaus 3um gefähr= des nordwestlichen Afrika   auf eine merkwürdige Naturerscheinumglichen Absturz". Seit dieser Zeit war es immer voll.­aufmerksam, die bisher ganz unbeachtet geblieben war. Das zwischen - Besorgnis. Patient: Darf ich denn Wein triufen?" dem Grünen Kap( Kap Verde  ) und der Brasilianischen   Küste eben Arzt: Ja, aber eßlöffelweise!" erst vollendete Kabel aus ganz neuem und vorzüglichen Material Patient: Herr Dottor, wenn mir da nur nicht der versagte mehreremal hintereinander den Dienst, und die Unterarm müde wird!"- suchung stellte fest, daß es immer ungefähr an derselben -Druckfehler.( Aus einer Vereinszeitung.) Mit fchönent­Stelle geriffen war. Man prüfte munmehr den Meeresboden auf das genaueste, 11117 die Ursache dieser Strömung zu Torten ist uns nicht geholfen", sagte der Präsident zum Bäcker­erfahren, und fand, daß sich dort am Meeresboden die meister Strause, wir wollen Thaten sehen!" Quelle eines Flusses befand, der das Kabel mit seinen Schuttmassen überschüttet und zum Neißen gebracht hatte. Die Herkunft dieses unfermeerischen Süßwasser Stromtes blieb nicht lange int unklaren, denn man fand, daß sich an der afrikanischen Küste gerade in gleicher Höhe mit der frag lichen Meeresstelle ein Fluß in die Sümpfe von Yof ergießt und sich dort in dem Sand des Bodens verliert. Es fonnte faum ein Zweifel darüber obwalten, daß es das Wasser des Flusses war, das sich in einer Entfernung von 24 Kilometern von der Küste unterirdisch ins Meer ergießt und zum Neißen des Kabels Veranlassung gegeben hatte. Diese Vermutung wurde dadurch noch wahrscheinlicher, daß sich das mit der Reparatur beschäftigte Schiff eines schönen Tags plöglich mit einer Menge von Orangeschalen, Stalebaffen, Zeug stücken usw. umgeben sah, die wohl feinesfalls von der 140 Stilo­meter entfernten Mündung des Senegal   kommen konnten, sondern wahrscheinlich aus der unterirdischen Flußmündung in die Höhe ge­stiegen waren. So merkwürdig diese Thatsache erscheint, steht sie doch keineswegs beispiellos in der Erdkunde da. Eine ähnliche interirdische Finßmündung befizt z. B. der Rowuna an der oft­afrikanischen Küfte, der sich gerade auf der Grenze zwischen deutschem und portugiesischem Gebiet dem Meere zuwendet, und ein gleiches findet nördlich des durch ein furchtbares Erdbeben seiner Zeit altbekannt gewordenen Orts Arica   in Chile  , früher zu Peri gehörig, statt, wo ein Fluß plöglich im Sande verschwindet und un­sichtbar dem Meere zueilt, um einen breiten unterseeischen Fluß zu bilden. Ein andrer Fall entsprechender Natur ist auch westlich des pernanischen Hafens Talora zu beobachten, wo sich auf dem Meeres­boden in 18 Kilometer Abstand von der Küste ein echtes Flußbett gebildet hat. Im Hinterlande der Küste befinden sich dort eine Reihe von Seen, deren Gewässer in eine Felsspalte abfließt und wahr scheinlich am Meeresgrunde erst wieder den Boden verläßt. In der Nähe der Insel Saba in den Kleinen Antillen   entdeckte Kapitän Luger mitten im Meere das Vorhandensein einer beträchtlichen Süßwassermasse, die in konzentrischen Kreisen vom Meeresgrunde aufzuquellen schienen. Man braucht aber gar nicht so weit zu gehen, um auf solche Launen der Natur zu treffen. Es giebt z. B. etivas Aehnliches an der Atlantischen   Küste von Süd- Frankreich  , wo fich das Wasser des großen Sumpfs von Osiegore durch die Sand massen des Gestades in einen unterirdischen Kanal, der wahrscheinlich einer alten Mündung des Adour entspricht, in das Meer ergießt und intter dessen Oberfläche austritt. Wenn ein Geograph eine Kur in Biarrig benutzt, so hat er Gelegenheit, diese Verhältnisse in nächster Nähe zu studieren. Wir finden aber auch in andren enropäischen-- Eine der gewaltigsten Brücken der Welt Seestaaten noch weitere Beispiele, so an dem Meerbusen des Humber wird demnächst den Meeresteil zwischen der City und North- Sidney in England und weiter südlich an der St. Margaret Bai, wo große überspannen. Mit dem ersten Preis von 20 000 m. ist der Entwurf Süßwassermassen durch Spalten des Erdbodens interirdisch ins Meer von Crutwell( London  ) gekrönt worden, der zweite( 10 000 M.) geleitet werden. Zum Schluß sei der berühmteste Fall dieser Art wurde dem von Norman Selfe eingereichten Plane einer deutschen genannt, die Katabothren des Stopais- See in Mittelgriechenland, die Firma zuerkant; der begleitende Kostenanschlag für den Brücken schon im Altertuin als, unterirdische Ableitung des großen Binnen bau beläuft sich im ersten Falle auf 58%, im andren auf 26½ Mil­wassers zum Meere bekannt waren. lionen Mark.

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Rudolph Lothars Komödie, Harlekin  " errang bei seiner Aufführung am Dagmar- Theater in Kopenhagen   einen großen Erfolg.

-Alfred Lichtwarfs Plaudereien: Balastfenster und Flügelthür" find in zweiter umgearbeiteter Auflage bei Bruno und Paul Cassirer   in Berlin   erschienen. Von demselben Verlag ist auch ein neues Buch Lichtwarks: Die Erziehung des Farbensinus" ausgegeben worden.

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Professor Dr. Thilenius wird mit Erlaubnis des Kultus­ministeriums an der Berliner   Universität ein ethnologisches Museum errichten. Dieses Institut wird das erste seiner Art in Verbindung mit einer preußischen Universität sein.

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s-Katharina Schratt   ist fürzlich vom Papste empfangen worden. Die Gallmayer hatte es bloß bis zu einer Wallfahrt nach Maria Zell   gebracht.

- Die Gesellschaft der Freunde des Louvre hat diesem einen Wandteppich, der das Jüngste Gericht darstellt und im 15. Jahr­hundert in Brüssel  , sehr wahrscheinlich nach Kartons von Quentin - Die Arbeit kommt aus der Massys ausgeführt ist, geschenkt. spanischen Sammlung des Herzogs von Alba und gehört bei diesem zu einer Reihe von fünf Stücken, von denen heute zwei Privat befizern, zwei andre dem Museum von Amsterdam   gehören. Die seltene Arbeit hat 70 000 Ft. geloftet.-

Verantwortlicher Medacteur: Nobert Schmidt in Berlin  . Druck und Bertag von May Bading in Berlin  .