-

Aber bitte, das war doch selbstverständlich!" Martha wehrte ab. Wir hätten fie morgen nach dem Fundbureau geschicht", pflichtete die Mutter bei. Der Zug! Der Zug!" weitere Rede ab.

781

In der Nähe wurde man aufmerksam; aus einer Gruppe, die belästigt wird. Der glänzende neue Bahnhof wird lange weiß dicht am Schalter stand, kam eine Dame: Ach eine Boa, die Damen und rein, bleiben. Das ist der wahre Bahnhof für das reden von einer Boa, verzeihen Sie, haben Sie eine Boa uene Jahrhundert. Von der alten Hauptstation, draußen an der gefunden? Drüben am Grunewaldsee. Schwarz und weiß, aus Austerlitz - Brücke, hier herein und ebenso bis dort hinaus wird alles echten Straußfedern." elektrisch befördert. Am Gebäude draußen strahlen zwei Transparent­" Ja, hier ist sie!" Martha nahm sie unter dem Cape hervor. uhren, deren Zifferblatt so riesig ist, daß der längere Zeiger, der in Mit einem Freudenfchrei riß die Dame fie ihr aus der Hand: einer Stunde herum nuß, feinen Augenblick ruhig bleibt. Inwendig Das ist sie! O, ich danke Ihnen Sie haben sich damit getragen aber ist, vou dem prachtvollen Restaurant abgesehen, alles nur eine ich. einzige Riefenhalle. Zu den Zügen steigt man hinab, auf jeden Quai mittels besonderer Treppen. Aber nicht allein die Reisenden gehen ab und zu, auch das Gepäck bewegt sich selbständig. Ein sogenannter rollender Teppich" ist da, wie ein ähnlicher im Magasin du Louvre" den Kundschaften zur mühelosen Erreichung der oberen Elagen dient. Hier ist er aber nicht für die Menschheit, sondern für deren Bagage bestimmt. Ein Bug langt an, sogleich steigen da in langer Reihe Koffer und Kolli in allen Größen empor. Das ist ein drolliger Anblick. Oben, in der Ausgangshalle an= gelangt, zerteilen sich die Gepäcksmassen auf zehn riesenlange Tische, die sofort ebenfalls zu rollen anfangen. 10 Tische deshalb, weil die Einrichtung getroffen ist, daß die Gepäcksausgabe in 10 Abteilungen geschieht, je nachdem die Nummer des Gepäckscheins mit der Ziffer 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 0 endet. In einer Minute hat jeder seine Sachen.

"

-O

Der einfahrende Train schnitt jede Es ist erst der nach Charlottenburg ", sagte Frau Reinhard. " Ja, Sie warten noch auf die Potsdamer Bahn! Ich möchte doch nach der Stadtbahn hinüber gehen." Wollen Sie uns verlassen? Aber bleiben Sie doch!" Die beiden andern sagten es fast einstimmig.

" Nein, nein, ich bin da schneller zu Haus. Ach, sehen Sie, da drüben kommt schon mein Zug." Sie riß sich los und eilte nach dem Tunnel. Martha sah ihr nach, die freundliche Miene war plößlich von ihrem Gesicht verschwunden. Dann wandte sie sich zu ihrer Mutter: Oller Neidhammel, wenn sie sie man gefunden hätte!"

mi Aus dem Pflanzenleben.

Der Frühlings- Safran. Arthur Harder schreibt in der Wochenschrift Nerthus"( Altona Ottensen. Chr. Adolff): Einer der ersten Frühlingsboten ist der Frühlings­Safran( Crocus vernus All.), furzweg auch Krokus genannt. Oft deckt noch Schnee das Erdreich, wenn dieser Frühlingsverkünder seine hübschen Blüten der Somme zukehrt und Nachtfröste und Frühlings­stürme suchen ihm seine Blütenpracht zu vernichten. Der Frühlings­Safran ist in Südeuropa heimisch, kommt aber auch noch in der Schweiz , in Süddeutschland und selbst in England vor. Er ist die Stammart aller im Handel befindlichen und in den Gärten gepflegten Krokusarten.

"

-

-

-

Humoristisches.

Beim Antiquitätenhändler.

... Hier habe ich

ein paar Strümpfe der unglücklichen Maria Stuart !" Sind die Löcher in den Fersen historisch?"- Kulturfortschritt. Städter:" Nun, seid Ihr in Eurem Dorfe auch mit der Zeit fortgeschritten?" Bauer: Ja freili! Einer von uns hat sogar schon a' 11 11= verstand'ne" Frau!"

"

"

Naiv. Junge( dessen Schwester in der Zauberflöte " als Statistin mitwirkt, zu einer aus dem Theater tretenden Sängerin): Entschuldigen Sie, haben Sie meine Schwester nicht gesehen?" Sängerin: Ich kenne ja Deine Schwester nicht was ist sie denn?" Junge: An Aff!"- ( Flieg. Bl.")

"

Notizen.

-Die Gesellschaft" foll als Heimatsorgan" nach München verpflanzt werden.

-

Der Krokus ist infolge seiner großen Anspruchslosigkeit und Teichten Kultur eine allgemein beliebte Frühlingspflanze: in jedem Garten ist er zu finden und selbst als Zimmerpflanze hat er sich das Feld erobert. Fehlt ihm auch der Luft, der uns andre seiner Ge= noffent so angenehm macht, er gleicht diesen Mangel wieder aus Die deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart giebt durch eine große Blütenfülle und durch den Farbenreichtum und den von Mitte Februar ab eine Monatsschrift 8eitlegiton" heraus. Glanz seiner Blumen. Jeder kennt den prächtigen Frühlingsblüher Jedes heft wird 100 bis 125 Seiten Legitonformat start sein und und deshalb erübrigt es sich auch, auf den Krokus näher einzugehen. 1 M. fosten. Seine Blüte ist entweder weiß, gelb, blau, violett, rot oder bunt und im Verhältnis zur Pflanze sehr groß. Die Pflanze ist sehr hart und kann im Freien unbedeckt bleiben. Besonders schön machen fich Rosa Bertens scheidet mit Schluß dieser Spielzeit aus Rasenplätze, in die man Krokuszwiebeln eingesetzt hat. Sie stören dem Ensemble des Lessing Theaters . dort nicht im geringsten, haben sie abgeblüht, so werden sie bei dem Das Gastspiel des Bunten Theaters" an der nächsten Rasenschnitt mit abgeschnitten und kommen erst im nächsten Secessionsbühne wird über den 1. Februar hinaus ver Frühjahre wieder zum Vorschein, durch Zwiebelbrut reichlich verlängert werden. Das Ensemble des Secessionstheaters mehrt. Der Frühlings- Safran ist mit jedem Gartenboden zufrieden, wird während dieser Zeit im Belle Alliance Theater besonders aber liebt er einen gut gedüngten Sandboden und eine seine Vorstellungen geben. freie Lage, wohin die Sonne gut fommt. Ist die Pflanze auch nicht empfindlich, so soll man doch in schneearmen Wintern mit Laub oder dergleichen decken, die Schutzdecke muß aber zeitig im Frühjahr wieder entfernt werden.

-

-

- Carlot Gottfried Neulings Schauspiel Der Retter" wird Mitte Februar im Schiller Theater zur Erstaufführung gelangen.

-

Der blaue Stein", ein Einafter von Paul Alexander, wurde bei der Erstaufführung im Hamburger halia Theater freundlich aufgenommen.

-

August Bungerts Naujitaa" geht Mitte Februar zum erstenmal im Dresdener Hoftheater in Scene. Amen", ein einattiges Operndrana von Bruno Heydrich , wurde bei der Premiere im Stadttheater zu alle a. S. freundlich aufgenommen.

Robert Planquettes Operette Quatre sous" kommit im Münchener Gärtnerplay Theater zur Erst­aufführung.

=

Zum Treiben der Krokus nimmt man nur die stärksten Zwiebeln. Man rechnet auf einen 10 Centimeter im Durchmesser haltenden Topf bis 6 Zwiebeln, die man von August bis Oktober in sandige Mistbeeterde pflanzt. So lange teine stärkeren Nachtfröfte auftreten, bleiben die Töpfe im Freien stehen, erst dann werden sie in die Ueberwinteringsräume gebracht. Sind die Zwiebeln bewurzelt, so wird reichlicher gegossen, immer aber wird darauf gehalten, daß der Standort möglichst fühl sei. Bei einem zu warmen Stand gehen die Zwiebeln zu sehr ins Kraut und ersticken die sich bildenden Blüten. Da im Wohnzimmer meist eine trockene Luft herrscht, empfiehlt es sich, die Töpfe mit Glasgloden zu bedecken, was die - Perosis neues Oratorium, Natale"( Weihnacht") ex­Entwicklung der Blätter und Blüten wesentlich beschleunigt. Die zielte bei der Erstaufführung in Rom einen großen Erfolg. Vermehrung der Krokus geschieht fast nur durch Brutzwiebeln, wohl Die Volkstümlichen unstausstellungen" im aber auch aus Samen, was aber nur dann Wert hat, wenn man Gewerkschaftshause werden beschicken: 2. Corinth. O. Eck­neue Sorten zu züchten beabsichtigt. Die Zwiebelbrut wird nur alle mann, O. H. Engel, R. Engelmann, Otto Feld, Haus Hermann, drei Jahre abgenommen. Man pflanzt dieselbe einzeln im Freien Dora Hiz, Käthe Kollwig, W. Leistikow, M. Liebermann, P. Mehers in Abständen von mindestens 10 Centimetern und bringt die heim, F. Starbina. Auch einige Privatsammler haben hervorragende Zwiebeln 12 bis 15 Centimeter tief in gut gegrabene und gedingte Werte aus ihrem Besitz für die Ausstellung zugesagt.

Beete.

Technisches.

-

-

"

-

Die Neuerwerbungen der Nationalgalerie werden dieser Tage im Corneliussaal ausgestellt werden. Es sind Ein neuer Pariser Bahnhof. Im Neuen Bester Gemälde und plastische Kunstwerke, die für die Galerie auf der Journal" berichtet J. Sitlofy aus Paris : Wenn man, vom letzten Kunstausstellung und der Pariser Weltausstellung angekauft Balais Bourbon kommend, nach dem Quai d'Orsay geht, leuchtet wurden. einem ein riesiges weißes Gebäude wie ein Feenpalast entgegen. Das Königsberger Bernstein Museum, das Es ist auch ein Palast, und das ein gewaltiger Brachtban: Der bisher im Privatbesig war, wird vom Staat für 305 000 m. au­nene Orleans- Bahnhof! Mitten in der Stadt, mitten unter andern gekauft werden. Die einzelnen Stücke der Sammlung sollen nach Häusern ist er errichtet worden. Das war aber ganz einfach: Berlin , Danzig und Königsberg kommen. das momimentale Stationsgebäude braucht eben nicht mehr

Bei der am 10. Jamuar stattgehabten internationalen Blaz, als es selber einnimmt; die Züge fahren auf unter- wissenschaftlichen Ballonfahrt erreichte ein in Wien irdischem Weg heran, sämtlich von elektrischen Lokomotiven aufgelaffener, unbemannter Ballon, soweit jegt zu fchäßen ist, befördert, so daß die Nachbarschaft nicht einmal durch auch 12000 Meter Höhe. Die tiefste Temperatur betrug circa- 70 Grad. Verantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin .