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wurde lebendig weitergepflegt, doch nicht eben eng an den jeweiligen Baumgott, sich auf Kopf und Hände stellte und mit seinen Füßen Beitgeist anschließend. Eine Geschichte dieser weiteren Pflege ich gegen den Himmel preßte, gab Rangi nach. Bis auf den heutigen nenne aufs Geratewohl nur Mendelssohn und Rheinberger wäre Tag blieben die Bäume, die Kinder Tanés in derselben Stellung. noch zu schreiben. Einen Versuch, ihn mit modernen Ausdrucks- So war also die Trennung zwischen Nangi und Papa bewerkstelligt, mitteln neu zu beleben, wird sie an Paul Ertels Präludium Himmel und Erde waren für ewig geschieden. Doch die Thränen des und Doppelfuge für Orchester und Orgel finden, die Himmels träufeln immer noch als Thautropfen herab auf das legten Dienstag die Philharmoniker zum überhaupt erstemmal Antlig der Gattin und von ihrem Busen steigen allabendlich Sehnaufgeführt haben. Das Präludium beginnt mit einer wirbelnden suchtsgefühle als Nebel empor. Der sechste Sohn, der von der VerOrchestererregung und führt durch ein langsam feierliches Mittelstück schwörung fern geblieben war und seinen Vater begleitet hatte, ver( mit gedämpfter Baßtuba) und durch ein weiteres lebhaftes Thema sprach, furchtbare Rache an seinen Brüdern zu nehmen. a hindurch. Es ist auf diese Weise thematisch reichhaltig, obschon die war Tawhiri- Matea, der Gott der Winde und Stürme. Er entMotive selbst nicht so eigenartig sind wie ihre Behandlung. sandte alles zerstörende Orkane zur Erde gegen die bösen Frevler. Brägnanter treten die zwei Themen der Fuge hervor, das erste Der Seegott flüchtete sich in das Meer, wo seine Kinder bis auf rhythmisch verzwickt, das zweite dazu kontrastierend durch einen ganz den heutigen Tag als Fische leben; die zwei Götter der Pflanzeneinfach gewichtigen Rhythmus. Wie dann die beiden zusammen- früchte verbargen sich in der Erde, welche als barmherzige Mutter gebracht und später mit Figurationen ausgestaltet werden, die in ihre Kinder schützte. Nur Tu, der Gott der Menschen, trotte dem allen Reichtum moderner Instrumentierung getaucht sind und in Austürmen seines feindlichen Bruders, darum geschieht es auch, daß einer Regierung zur" Engführung" weiterleiten, das ist durchaus bis in unsre Zeit Wind und Wetter dem Menschen Fallen stellen, interessant anzuhören, anzuhören, und der der Eindruck des Gesamten ist ihre Schiffe zertrümmern, Häuser und andre Werte beschädigen. jedenfalls gewaltig, wenn auch mehr das Gefühl der Be- Nicht aber allein, daß der Mensch standhaft gegen den Windgott ans wunderung einer meisterlichen Konstruktion als das einer kämpft, zur Strafe für das treulose Verlassen von Tu, macht er auch erwärmenden Innigkeit und weltvergessenen Hoheit erzeugt wird, die Jagd auf die Fische und verzehrt Pflanzen und andre Beute als ja auch in solchen strengsten Formen ganz wohl möglich ist. Auch tägliche Nahrung.( Aus: Aus meiner Wanderzeit" von Curt hier wird doch immer die erste Frage die nach der Bedeutendheit der Craemer. Berlin . Dietrich Neimer.)- Motive sein, und dafür wird unser Komponist noch auf eine weite Bahn der Fortentwvidelung angewiesen sein. Der ehrenvolle Beifall war freilich nicht so, wie ihn leichtere Ware zu finden pflegt. Kehren wir das historische Problem um, indem wir nach Teich- Georg F. L. Sarauw im 23. Bande der Kopenhagener teren Formen in der Vergangenheit des strengen Stils" fuchen, so haben wir die Couperin und andre, mit denen Edouard Risler den ersten seiner fünf historischen Klavierabende eröffnete. Mehr davon thäte unsren Konzerten not, und dem Interesse unsres Bublifums thäte not ein weniger an Neugierde, wie der und der auf dem Klavier spielt, wie viele Seelen jeder in seiner Brust hat, usw. Bei Risler genügt uns die eine, die er hat. SZ.
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Kleines Feuilleton.
Von Verdi. Verdi, der Kleinbanernsohn, hatte im Anfange seiner Laufbahn schwer zu kämpfen, und es ging ihm finanziell nicht allzugut. Es war im Jahre 1839. Der sechsundzwanzigjährige Maestro speiste täglich in der Volkskneipe Gelbe Rose" in der Bia San Raffaele zu Mailand . Zwischen fünf und sechs tam er, meist nachdenklich und betrübt, und verzehrte sein bescheiden Mahl. Eines Tages war er trauriger den je, stützte den Kopf auf seine Hände, die Ellbogen auf den Tisch und überließ sich trübem Sinnen. Endlich faßte er einen Entschluß, sprang auf und ging zum Wirt Sur( Gevatter) Pedrin und bat ihn, ihm für einige Tage Kredit zu gewähren. Der Augenblick war ungünstig gewählt, da Sur Bedrin gerade einen Streit mit einem Bechpreller gehabt hatte, und so wies er den demütigen jungen Mann brüst ab. Verdi schwieg und verschwand. Nach einiger Zeit las Sur Pedrin den Namen des jungen Künstlers auf den Theaterzetteln als Verfasser einer Oper. Ta er sich auf Theaterdinge verstand, dämmerte es in seinem Philisterschädel allmählich auf, was er verscherzt habe, während er doch durch kleine Großmut die Anwartschaft auf Freibillets hätte erkaufen und seiner Osteria zu neuem Glanz hätte verhelfen können. Er suchte sich dem Meister zu nähern, wurde aber abgewiesen. Als der Ruf Verdis stieg, wurde der Wirt grüblerisch und schwermütig, ja er soll fogar, wie einige Künstler, behaupten, am gebrochenen Herzen" gestorben sein.
-3ur Geschichte einiger Weizenrassen liefert Botanist Tidsskrift" einen Beitrag. Der Binkelweizen, welcher in botanischen Kreisen erst bekannt geworden ist, nachdem ihn Host 1809 als Triticum compactum aus Steiermart beschrieben hatte, war schon von Linné in Upsala beobachtet und 1748 im Anhang zum Hortus Upsalienfis" ale Triticum typhinum beschrieben. Schwedisch heißt er fubbhvete. Später hat Linné die Nasse mit dem englischen Weizen zusammengeworfen und beide zusammen Triticum turgidum genannt. Im Aufang des 19. Jahrhunderts war der Binkelweizen in Upland, Westmanland und andren Gegenden Schwedens die häufigste Weizenrasse. Man unterschied die grannentragende Form unter dem Namen borrhvetez von den grannenlosen Formen, welche man im engeren Sinne fubbhvete nannte. Beide Formen werden dort als Winterkorn gebaut, während der identische Binkelweizen in der Regel als Sommerforn gezogen wird. Auch in Norwegen baut man Binkelweizen, und zwar hauptsächlich in den nördlicheren Gegenden, z. B. Hedemarken. In Dänemark dagegen ist diese Rasie gegenwärtig unbekannt, aber in vorgeschichtlicher Zeit auch dort gebaut gewesen. Der Binkelweizen ist nämlich die älteste Weizenrasse Mittel- und Nordeuropas . Bu ihm gehören nicht mur diejenigen Funde aus stein und bronzezeitlichen Pfahlbauten Norditaliens , der Schweiz und Deutschlands , welche Heer schon als Triticum compactum bestimmt hatte, sondern auch, wie Körnide nachweist, die von Heer als Trit. turgidum und Trit. vulgare antiquorum bestimmten Reste. Ebenso gehört zum Binkelweizen das in einem Depotfunde der jüngsten Bronzezeit auf Lolland gefundene, von Rostrup 1898 als Trit. vulgare antiquorum bestimmte Korn.
Der englische Weizen, welcher von Linné und Heer mit dem Binkelweizen verwechselt wurde, ist eine verhältnismäßig jüngere Kulturrasse, welche von den Nordküsten des Mittelmeers ausgegangen zu sein scheint. Plinius kennt schon den zu dieser Rasse gehörigen Wunderweizen. In Deutschland hieß der englische Weizen früher Welscher Weizen( Hieronymus Bock , 1539), in den Niederlanden Römischer Weizen( Dodonaeus , 1569), Tabernaemontanus nannte ihn Triticum typhinum, jegt wird er von den Botanifern Triticum turgidum genannt.(„ Globus.")
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Völkerkunde.
Wie schnell Verdi arbeitete, darüber berichtet ein andrer wie folgt: In der Karneval- Stagione von 1853 sollte Werdi zwei Opern liefern, die eine für das Apollo- Theater in Rom , die andre für die danischen Ländern sprach Dr. Eugen Mittwoch unUeber die Lage der Juden in den mohamme " Fenice" in Venedig . Die Libretti ließen auf sich warten, und so konnte er erst am 1. November 1852 den„ Trovatore " beginnen, längst im Hamburger Verein für jüdische Geschichte und Litteratur". der aber am 29. November schon fertig war. Die Komposition Der Hamb . Korresp." berichtet über den Vortrag: In den der zweiten Oper verzögert sich. Zu Weihnachten ist Verdi mohammedanischen Ländern bilden nicht die alteingesessenen Juden den überwiegenden Teil, sondern die sephardischen spanischen Juden, in Genuta, um nach Rom zu reisen. Er muß warten, die mit Stolz auf ihre Vergangenheit zurückblicken und ihre spanische denn die Dampfer gehen erst nach den Festen ab. Drei Tage verloren! Am dritten Tage der unwillkommenen Wartezeit liegt der Heimat noch heute nicht vergessen haben. Sie sprechen und schreiben erste Aft der" Traviata " schon fertig da. Dann ging Verdi nach pagiolisch, drucken in dieser Sprache ihre Zeitungen und bedienen Rom , bereitete bis zum 19. Januar die Aufführung des„ Trovatore " fich ihrer auch in der Liturgie. vor, tehrte nach S. Agata zurück und vollendete in 13 Tagen den Rest der" Traviata ". Am 15. März 1853 ging diese Oper über die Bretter der„ Fenice" und fiel durch, durch die Schuld der Sänger, wie Verdi selbst dem Bariton Baresi fagte, als dieser sein„ Beileid" ausdrückte:„ Beileidet Euch selbst, Euch und Eure Kollegen; denn Ihr habt meine Musit nicht verstanden."
auch die aschkenafischen Juden sich noch das Andenken an ihre Heimat bewahrt; fie stammen hauptsächlich aus Böhmen bekannten Jargon; sie stehen im übrigen auf derselben Bildungsstufe und Rußland und sprechen zwar deutsch, aber nur in dem in ihrer Lebensweise nur wenig von den Arabern; in ihrer Majorität wie die polnischen Juden. Die spanischen Inden unterscheiden sich halten sie noch streng an den religiösen Gebräuchen fest; ihr geistEine Maori Sage. Am Anfang der Schöpfung Tagen liches Oberhaupt ist der„ Chacham Baschi", der denselben Rang wie Himmel, Rangi, und Erde, Papa, dicht bei einander. Leben existierte der toptische und armenische Patriarch in Kairo einnimmt. Vor ihm wohl und die Söhne aus der Che des Himmels und der Erde ver her schreitet, wie vor einem Konsul, ein Kawaß" mit filberschworen sich, dieser ewigen Dunkelheit ein Ende zu machen und sich beschlagenem Heroldsstab. Das Schulwesen wird von einem„ Chacham" durch gewaltmäßiges Auseinandertreiben ihrer Eltern Licht und geleitet, in Bezug auf Lehrplan, Methode und namentlich betreffs Naum zu verschaffen. Sie schnitten große Stämme ab und ver- der hygienischen Einrichtungen lassen die Schulen fast alles zu fuchten damit, den Himmel nach oben zu schieben; doch trog wünschen übrig. Eine Ausnahme bilden
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die von der