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Bettentofer durch seine Arbeiten über den Lufiwechsel in Wohn- Izu musikalischen Höhepunkten einerseits von dem früheren Verdi, gebäuden( Ventilation), sowie durch die gemeinschaftlich mit Start andrerseits von Wagners Meisterfingern" übertroffen wird; daß Beit ansgeführten Untersuchungen über den Stoffwechsel. Ein großes Text und Komposition namentlich durch die Mannigfaltigkeit der Berdienst erwarb er sich durch seine Untersuchungen über die Ver- Unterordnung des Orchesters sowie durch die originelle An­breitungsart der Cholera, wobei er den Einfluß des Bodens und ordnung der spielenden und fingenden Gruppen das Stück des Grundwassers und deren Verunreinigungen in Betracht zog, die zu einem besonderen Fortschrittspunkt in der Geschichte der drama­Ansteckungsgefahr der Cholera sah aber Bettenkofer im Gegensatz zu lischen Musik machen usw. auf das alles brauchen wir gegen­Professor Koch nicht in der Batterienübertragung des einzelnen über einem bereits allgemein bekannten Stück nicht erst näher ein­Kranten auf seine Umgebung, sondern in der Choleralokalität, die zugehen. fanitäre Verbesserungen erheischte. Auf Antrieb Pettenkofers wurden| Die Aufführung war im Rahmen dessen, was unser Opernhaus 1865 an den bayrischen Universitäten eigne Lehrstühle für Hygiene darzubieten hat, sehr gut und zumal im besten Sime des Worts errichtet. animiert. Was das heißt, im Rahmen deffen" usw., wäre aller­

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Volkskunde.

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Die Wünsche Trute spielt noch gegenwärtig eine Rolle,

k. Die Anden als Goldland. Martin Conway, der in der dings gerade angesichts einer solchen Aufführung besonders ein­letzten Woche auf der" Oceanic" von seinen Forschungsreisen in Sild  - leuchtend auseinanderzusetzen, da die Leichtfüßigkeit" dieses un­amerika zurückkehrte, machte Londoner   Blättern zufolge über die fagbar heiteren Werks erst recht sehr das Schablonenhafte und hervorragenden Goldlager der Anden folgende Mitteilungen: Am Schwerbewegliche eines gewöhnlichen Operntheaters fühlen läßt. Oftabhang der Anden   in Peru   und Bolivia   giebt es eine ganze Die dargebotene Gesangskunst stand diesmal im Durchschnitt nicht Anzahl Flüsse, die sehr goldreich sind. Zu den Zeiten der Inkas und um viele Nuancen über der des Theaters des Westens. Im Durch­während der ersten Zeit der spanischen   Niederlassung wurde von den schnitt: denn es gab viel Ungleiches. Herr Bachmann in der Eingeborenen und dann von den Spaniern vielfach Gold aus dem Titelrolle war vorzüglich, ausgenommen, daß ihm der Glanz der Flußsand gewaschen. Die Arbeit war jedoch überaus mühsam, da Stimme fehlt, der insbesondere zum Durchdringen durch das meist die Dertlichkeiten sehr unzugänglich waren und infolgedessen große vorlaute Orchester nötig wäre. Fräulein Goe ze erwies sich wohl Schwierigkeiten beim Transport der Nahrungsmittel und andrer für als die beste Sängerin des Abends; auch Frl. Rothauser und die Goldwäscher nötigen Dinge zu dem Schauplatz der Thätigkeit einige der übrigen Sänger fangen lobenswert. Andere freilich, wie entstanden. Verschiedene Versuche sind seitdem gemacht worden, um besonders die Damen Hiedler und Dietrich, jene mit ihrem die Ablagerungen zu bearbeiten, aber obgleich auch alle zu dem gepreßten, diese mit ihrem quietschenden und detonierenden Singen, Bwed gebildeten Gesellschaften Gold fanden, haben sie doch fast fönnten recht gut noch einen Sturs bei Profeffor Hey vertragen immer ohne Nußen gearbeitet. In den letzten Jahren waren einige wie denn allen hiefigen Opern- und Operettentheatern ein eigener jedoch, die die Ausbeutung auf gefchidtere Art unternommen hatten, Gesangsmeister zu fehlen scheint. erfolgreich. Conway berichtete weiter, daß in der pernanischen Wahntrud von Rudolf. Alles das bleiben lassen, Provinz Saudia 290 bedeutende Goldentdeckungen gemacht worden wozu die Kräfte durchaus fehlen: das war auszurufen, als find. Die benachbarte Provinz Carabaya ist ebenso reich. Die Sonntag mittags im Thalia- Theater der Opern Probe­Goldbezirke find indessen nicht für arme Leute geeignet, die nur die bühne Verein" unter Direktor Mag Wigodati die Oper Ausrüstung eines Goldschürfers haben. Die Schwierigkeiten des" Wahntrud" von Ferdinand Rudolf, nach einer Transports, ferner das Fieber und der Widerstand der feindlichen dramatischen Dichtung von August Schmit, aufzuführen ver­Indianer, alle diese Umstände bereiten zu große Schwierigleiten, suchte. Wie gern hätten wir eine Spur selbst von einem noch so als daß sie von dem einzelnen Bergmann gelöst werden verfahrenen Können, von einer paradoxen Produktivität heraus­tönnten. Bedeutende Geologen sagen, daß diejes Gebiet gefunden! Allein angefangen von dem Text bis zum Chor und zum der Anden das reichste unentwickelte Goldland der Welt Orchester das lauterste Nichts an Können, höchstens ausgenommen ist",' schloß Conway diesen Bericht. Er selbst beabsichtigt eine Ex- die Leistung des Herrn Willy Frank als Rugin und die Mühe, pedition auszusenden, die seine eignen geographischen Untersuchungen die sich der Leiter des Ganzen gab, ein Umschmeißen noch vor dem beendet und in den vom Meere entfernten Gegenden botanische Finale zu verhüten! Dem Verein wird Geldgeschäft vorgeworfen; Sammlungen macht. Diese Expedition soll nur wissenschaftliche seine gegenteilige Versicherung' nehmen wir achtungsvoll zur Kenntnis; Zwecke verfolgen. Große Gebiete unter einem Niveau von 1500 Fuß allein wenn er durch solche Darbietungen zu jener Vermutung reizt, über dem Meeresspiegel gewähren ferner einen Artikel, der sofort so ist er insofern selber an dem Verdacht mitschuldig! nubbar gemacht werden könnte, nämlich Kautschuk. Der Entwicklung des mineralreichen Lands würde wahrscheinlich die Entwicklung der Kautschukwälder folgen. Höher hinauf ist der Boden sehr fruchtbar und erzeugt Kaffee und Kakao. Die landwirtschaftlichen Gebieten verborgene Wafferadern in der Erde nachzuiveisen. Der Direttor könnten jedoch solange nicht entwickelt werden, als es an leidlichen der norwegischen geologischen Untersuchung, Dr. Hans Reusch  , Wegen fehlt. Zum Schluß betonte Conway noch einmal nachdrück- hat( nach" Naturen") durch eingehende Experimente mit einem der lich, daß das Land nur mit Hilfe verbesserter moderner Methoden Norwegen   dient als wünschelrute ein v- förmiger gegabelter Zweig artigen Wasserkünstler dieser Auffassung den Garaus gemacht. In von irgend einem Laubholz; in Dänemark   muß es nach eilberg ( Dansk Bondeliv), ein Zweig von einer Weide sein, die am Wasser wächst. Beim Gebrauche werden die beiden Enden derart mit den Händen angefaßt, daß eine gewisse Spannung entsteht und die Rute horizontal liegt. Baffiert der Träger der Wünschelrute eine unter irdische Wasserader, so biegt die Rute sich aufwärts, und die neue Stellung der Rute kann zur bisherigen eine Neigung von 90, ja 120 bis 140 Grad haben. Man müßte erwarten, daß die Rute wieder in ihre frühere Lage zurückkehren würde, wenn die Wasserader passiert lei; dies ist jedoch nicht beobachtet worden. Die Wünschelrute dreht sich nicht in der Hand des Trägers, sondern infolge der durch die Biegung hervorgerufenen Torfion. Wie diese entsteht, ist noch nicht untersucht. Wie Neusch bemerkt, ist es zwar inöglich, daß der Träger die Rute bewege, ohne daß unbefangene Zuschauer die Bes wegung der Hände wahrnehmen; er glaubt aber, daß die Drehung der Wünschelrute unbewußt erfolge. Der Glaube an die Wirksamkeit der Wünschelrute hat nach Reusch seine Grundlage in der Vorstellung des Volks, daß das unterirdische Wasser den Erdboden in der Form von Adern, den oberirdischen Strömen analog, durchfließe. Der häufige Erfolg derartiger Quellensucher in Norwegen   wird darauf zurück­geführt, daß einerseits infolge der klimatischen Verhältnisse in Nor­ wegen   überall, wo lockere Bodenschichten von nur einigen Metern Mächtigkeit das feste Grundgebirge überlagern, gute Aussicht auf die Erreichung wafferführender Schichten ist, daß andrerseits aber die Quellensucher es nicht an Aufforderungen und Ermunterungen zur Weiterarbeit fehlen lassen und der endliche Erfolg so zur Steigerung des Renommees beigetragen habe. Zudem untersuchen sie auch, auf ihre Erfahrung gestüßt, die Umgegend; es fehlt aber nicht an Bei­spielen, wie dem französischen   Abt Barmelle, der aus seinen geolo gischen Beobachtungen auf das Vorhandensein des Wassers fchloß, trotzdem aber bei den Bauern die Wünschelrute benutzte, damit dies felben vertrauensvoll und gewissenhaft seine Anweisungen befolgten.­( Prometheus.")

mugbar gemacht werden kann.

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Musik.

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Verdi Feier. Die Geduld des Publikums gegen das Schablonenmäßige leistet nicht bald irgendwo so Großes wie gegen über feftlichen Veranstaltungen, die sich als Künstlerisches und im Dienste der Kunst geben. Ein klassisches Trauermusikstück und eine flassicistische Huldigung mit einem Prolog, wie ihn vor so und so biel Jahren irgend ein im Deutschen  " geübter Gymnafiaft an­fertigen konnte: das war der Einfall unsrer Opernhaus Leitung zu einer Gedächtnisfeier für Verdi. Ob dann Fräulein Lindner diese Verse vom, grünen" Kranz usw. hätte weniger geschwollen sprechen können, mag einer Sonderbetrachtung über Vor­tragsfunst anheimgestellt bleiben. Jedenfalls gehört der Mangel an aller Produktivkraft, die Unselbständigkeit, wie sie hier in einem aller­dings wenig belangreichen Fall von jener Direktion bethätigt wurde, zum Widerlichsten, was es giebt. Produktivität, Fruchtbarkeit kann natürlich nicht so verlangt werden wie etwa Korrektheit; daß jemand jene nicht befigt, ist für ihn kein Vorwurf; daß er ohne sie etwas unternimmt, das ihrer bedarf, wird für ihn, zumal wenn die Sache auch hätte unterbleiben können, allerdings zum schweren Vorwurf. Und gerade nach jener bangen halben Brologstunde gab es wieder einmal den Genuß einer Produktivität, wie sie selten wieder vorkommt: eine Aufführung des Falstaff  " von Verdi. Der Komponist hatte jahrzehntelang Bedenten getragen, ein komisches musikalisches Wert zu schreiben, abgesehen von einem vorüber­gehenden Jugendversuch. Er fühlte und wußte wohl, daß man insbesondere in der Kunst ein Unternehmen lieber bleiben läßt, als daß man es ohne die entsprechende Produktivkraft beginnt; er hielt fich an die naheliegende Wahrscheinlichkeit, daß ein Komponist, der zwei Menschenalter lang sich in seiner seriösen und pathetischen Schaffensart bewährt, auf ganz andrem Gebiet minder kräftig schaffen werde; und erst die besonnenste Ueberlegung, vermutlich mit einem bald nicht mehr zu haltenden Produktionsdrang und gerecht­fertigt durch eine sowohl an fich produttive als auch fruchtbar machende Textdichtung von Arrigo Boito   brachte ihn zur-In der Münchener Biyologischen Gesellschaft" sprach un Komposition dieser lyrischen Komödie". Als sie heraustam, war der längst Dr. Fogt über die Untersuchungen der heidet. Meister 80 Jahre alt( 1893). Daß sie das Werk einer wirklichen berger Schule über Beeinflussung der psychischen Beugungskraft war und vielleicht nur in dem Mangel an Konzentration Vorgänge durch einige Genußmittel und Arznei­

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Psychologisches.