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Theater.
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Das
und deutsche Sachverständige haben in legter Zeit dieses Gebiet nach zwei Männchen, die ein Pariser ganz jung geschenkt erhielt und auf weiteren Schäßen an Eisen und andren Mineralien durchsucht und seinem Hofe unter dem übrigen Geflügel umberfliegen ließ. Nach sollen zum Teil wichtige Funde gemacht haben. In Norwegen ist 3/2 Jahren brachte er sie nach dem Périgord und hielt fie einen eine besonders günstige Gelegenheit zur Schaffung bergbaulicher ganzen Monat gefangen, damit sie nicht nach Paris zurückfliegen Unternehmen gegeben, da der Finder eines Minerallagers, so weit möchten. Sie paarten sich daselbst, ihre Weibchen hatten Eier es sich auf öffentlichem Grund und Boden befindet, zu dessen Aus- und Junge, aber sobald sie freigelassen wurden, verschwand nugung ohne weiteres berechtigt ist, er hat nur die Pflicht, seinen erst das eine und bald darauf auch das andre Männchen, Anspruch anzumelden und sich bescheinigen zu lassen. und sie kamen nach zwei resp. drei Tagen in ihrem Pariser Schlag wieder an. Es war also ihr erster Versuchsflug, den die 31/2 Jahre alten Brieftauben, ohne dazu besonders erzogen zu sein, Deutsches Theater . Der Sieger" von Mag mit solcher erstaunlichen Sicherheit, noch dazu nach längerer EinDreher. Es handelt sich wieder um ein Künstlerstück. Wieder sperrung, vollführten, während man sonst bei der regelmäßigen Zucht ist der Held ein Künstler, der weder leben noch sterben noch schaffen mit Entfernungen von 2-3 Kilometer anfängt. Handelte es sich fann. Er fämpft eine Weile mit ehrlichen Mitteln, giebt dann aber um einen Fall, so würde man von einem Wunderkinde sprechen, den Kampf und die Ehrlichkeit auf und wird Hoflieferant. Es ist da es aber gleich zwei Tauben waren, die den Weg zu verschiedenen auf die Dauer sehr schwer, derartige Stücke zu ertragen. Wenn ein Beiten zurüdfanden, so scheint ein Ueberschreiten verbreiteter Fähig Künstlerschicksal uns interessieren soll, muß es bedeutend sein, und keiten ebenso wenig wie ein Zufall obgewaltet zu haben. eben damit Hapert es. Man wird bei Dreher das Gefühl nicht los, genannte Journal sucht zur Erklärung einen sechsten Sinn herbeidaß im letzten Grunde ein Dilettant von Dingen der Kunst spricht zuziehen, den Bonnier im inneren Ohr, Chon in den Nasenhöhlungen und so feierlich thut, eben weil er ein Dilettant ist. Der erste Aft ist sucht, allein es läßt sich in Wirklichkeit kaum ein andrer Schluß noch am frischesten geraten, vielleicht weil er an der Ostsee spielt; machen als der, daß bei guten Raffen der Orientierungsfinu audie Menschen, die wir hier kennen lernen, find aivar fonventionell geboren sein muß, worin er auch bestehen möge. gezeichnet, aber sie haben wenigstens den Vorzug, daß sie keine ( Prometheus.") Stünstler find. In einem Stüd, in dem fortwährend von Kunſt gesprochen wird, ist es erfrischend, auch einmal einem Seemann zu begegnen. Wenn man den Künstlerdramen glauben wollte, hat in der Welt nur die Kunst Bedeutung; alles dreht sich um sie, alles hängt von ihr ab, alles wird durch sie entschieden. Das wirkt im Baumeister Solneß" bedeutend, bei Dreher wirkt es affettiert. Ich glaube nicht an seine Künstlerschmerzen und an seine Künstlerzweifel. Er hat im Probekandidaten" eine so gefunde Banalität gezeigt, daß ich im Grunde erstaunt bin, ihn so gewissenhaft und ernst zu finden. Er kann unmöglich je den Ernst der Kunst empfunden haben, weil er ihn sonst nicht auf gegeben hätte. Dann aber sollte er sich auch von Stücken fernhalten, echt wirken sollen. foll im Hause Gehenkten nicht vom ist!" Strick reden, und in einer Premiere von Dreyer sollte möglichst wenig von der Verwerflichkeit des fünstlerischen Kompromisses gesprochen werden. Den Schauspielern des Deutschen Theaters bot das Stück keine Aufgaben, in denen sie sich von einer neuen Seite hätten zeigen können. Daß sie gut spielten, versteht sich ja schließlich von selbst. An ihre Gestaltungskraft und Phantasie hatte Dreher sehr bescheidene Ausprüche gestellt.- E. S.
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Humoristisches.
Goethe als Retter. Schauspieler( zum Schusteringen, der ihm eine Rechnung bringt):„ Kennst Du das Land, wo die Citronen blühen? Nicht?! Na, dann schau, daß D' naustommst 1"-
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Der Prop. Bankier( zum Buchhändler):„ Ich möchte mir eine Bibliothek einrichten; fagen Sie, was fosten so 400 Bücher?"
-Unbeholfen. Da geht ja der Tanzlehrer Bärentritt, was hat er denn da für einen jungen Menschen bei fich?" Ach, das ist ein ganz besonders ungeschickter Schüler, dem giebt die den ganzen Ernst her unft enthalten müssen, wenn sie stark und er die Tanzstunde draußen vor'm Thor, weil da mehr Blas
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Erziehung und Unterricht. -Mittelalterliche Schulstrafen. Stock und Rute gehörten zu den unentbehrlichsten Hilfsmitteln des mittelalterlichen Unterrichts und Schläge waren das tägliche Brot der Jugend. Das Siegel der Schule zu Hörter stellt einen Lehrer dar, der die Rute über einem fnieenden Knaben schwingt. Thomas Blatter fam mit neun Jahren zu einem Pfaffen in die Schule.„ Der schlug mich grausam übel, nahm mich vielmale bei den Ohren und zog mich bom Herd auf, daß ich schrie, wie eine Gels, die am Messer stecket, daß oft die Nachbarn über ihn schrien, ob er mich wöllte morden." Ja noch Schlimmeres drohte den Schülern, fie mußten fogar Spülwaffer trinken oder mußten an den Hundetrog! Johannes Butz bach erzählt in seiner Selbstbiographie, daß er wegen hartnäckigen Schulschwänzens und Betrügens seiner Eltern an eine Säule angebunden, und während seine Kameraden ein Lied fangen, jämmerlich gepeitscht wurde. Aber auf Klage der Mutter ward der Lehrer zum Büttel degradiert. Brave Kinder sollen es gewesen sein, welche die Nute nach der Strafe füßten...
Außer Rutenstreichen gab es noch eine große Zahl andrer Strafen. Die Kinder wurden an den Schulpranger gestellt, mußten unförmliche Müzen auffezen, den Kopf durchs Schandmäntelchen stecken, auf Erbsen Inien, fnieend Abbitte leisten, fich im hintersten Winkel stellen, Strid und Noẞtette um den Hals tragen, als wären sie schwere Verbrecher. Sehr verbreitet war die Strafe mit dem Schulesel. Entweder mußten fich die Kinder auf einen lebensgroßen geschnigten Esel fezen, mit einer Eselskappe angethan und mit einer Rute in der Hand, oder es wurde dem Verbrecher eine Tafel, darauf ein Esel dargestellt war, um den Hals gehängt. Mit dieser wurde er vor die Schule gestellt oder mußte fie sogar nach Haufe tragen.
Einfichtige Obrigkeiten nahmen sich aber manchmal der armen Kinder an. Der Nat von Eßlingen verordnete 1548, daß der Lehrer seine Schüler nicht an den Kopf schlagen, sie weder mit Tazen, Schlappen, Maultaschen und Haarrupfen noch mit Ohrumdrehen, Nasenschnellen und Hirnbagen strafen, teine Stöde und Stolben zur Züchtigung brauchen, sondern allein das Sitzfleisch mit Ruten streichen solle. Aehnlich lautet eine furpfälzische Verordnung aus dem Jahre 1766.( Aus: Hans Boesch:" Kinderleben in der deutschen Vergangenheit". Leipzig . Eugen Diederichs .)-
Aus dem Tierleben.
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Notizen.
(„ Luft. Bl.")
Frau Agna", der neue Roman Heinz Tobotes, ist soeben bei Fontane u. Co., Berlin , als Buch erschienen( Preis 3,50 M.)- -Max Dreyers neues Schauspiel Der Sieger" ift foeben als Buch im Heimatverlage bei Georg Heinrich Meyer in Berlin erschienen.-
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Zwischen Emanuel Reicher und Direktor Brahm schweben Verhandlungen über einige streitige Bunkte. Sollten die Verhandlungen zu einer Einigung führen, so dürfte Reicher dem Verbande des Deutschen Theaters erhalten bleiben.
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Dr. Martin gidel ist vom Residenz- Theater engagiert worden. Er soll die Bühnenwerke neuer und unbekannter Autoren in Mittagsvorstellungen, meistens Sonntags, in Scene sezen. Das Schiller Theater bringt am 11. März Ernst Wicherts Lustspiel Ein Schritt vom Wege' zur Aufführung. Die Premiere von Käthe Wandel" im BelleAlliance Theater( Secessionsbühne) ist auf den 4. März verschoben worden.-
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c. Die mit so großer Reklame in Scene gesezte Tournee der Sarah Bernhardt und Coquelins durch Amerika scheint mit einem entschiedenen Fiasto zu enden. Das Ende aller reifenden Größen. Jm Metropol Theater geht am 2. März die Poffe " Man lebt ja uur einmal" zum erstenmal in Scene. Der Familienlump", ein Wiener Volksstück von Oskar Franz, hatte bei der Erstaufführung jam Wiener StadtTheater einen starken Erfolg.
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Die Direktoren Hofpauer vom Theater des Westens und Anger haben die Absicht, im Luisen Theater billige Opern vorstellungen zu geben. Mit Lorkings Waffenschmied" wird heute, Donnerstag, der Anfang gemacht. Von dem Erfolge dieser Oper wird es abhängen, ob zweimal wöchentlich bis Ende Mai regelmäßig volkstümliche Opern gespielt werden sollen oder nicht.
t. Eine wichtige astronomische Entdeckung ist dem Wiener Astronomen Oppolzer gelungen. Sie bezieht sich auf den Planeten Eros , der von allen kleinen Planeten der Erde am nächsten steht. Oppolzer hat mun beobachtet, daß der Eros innerhalb weniger Stunden seine Helligkeit nicht unerheblich verändert. Es wäre dies eine höchst merkwürdige und zunächst noch unerklärliche Erscheinung, und darum find alle Astronomen aufgefordert worden, möglichst viele Beobachtungen des kleinen Planeten mit Bezug auf feine Lichtstärke anzustellen.
- Die IX. Allgemeine Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft findet am 1., 2. und 3. April in Stuttgart statt.-
- Orientierungssinn der Brieftauben. Die in Tourcoing erscheinende" Revue colombophile" veröffentlicht den außerordentlichen Fall zweier Tauben, die, ohne dazu besonders Petroleumquellen in Persien . Deutsche Bergtrainiert zu sein, den Weg zu ihrem 360 kilometer entfernten ingenieure sollen in der Nähe von Astarabad am Kaspisee reiche Schlage unter erschwerenden Umständen zurück fanden. Es waren Naphtalager entdeckt haben.
Berantwortlicher Redacteur: Wilhelm Schröder in Wilmersdorf . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .