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Man kann, indem man das Spektrum eines Sterns zugleich mit dem einer irdischen Lichtquelle z. B. eines elektrischen Funtens, photogra- Post" phiert, nach einer zuerst von Vogel auf dem Astrophysikalischen Ob­servatorium in Potsdam angewandten Methode ermitteln, um wie biel Kilometer in der Sekunde der Stern sich uns nähert oder sich von uns entfernt. Derartige Messungen von Geschwindigkeiten der Sterne in der Gesichtslinie hat nun Campbell seit einigen Jahren mit Hilfe des Fernrohrs der Lid Sternwarte gemacht, und die gewonnenen Daten geben ihm die Möglichkeit, auch die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung der Sonne im Weltraume zu bestimmen. Er folgert aus seinen Messungen, daß fich unsre Sonne und mit ihr natürlich unser ganzes Planetensystem mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer in der Sekunde nach einem Punkte im Sternbilde des Herkules hin bewegt. Dieses Er­gebnis stimmt gut mit früheren, auf andren Methoden beruhenden Forschungen überein, nur liegt nach Campbell der Punkt des Himmels, nach welchem die Sonne sich hinbewegt, etwas füdlicher, als man bisher annahm.

Die Untersuchungen Campbells haben noch andre, ebenso be merkenswerte Ergebnisse gezeitigt. Bei einigen dreißig der von ihm untersuchten 325 Sterne ist die Geschwindigkeit in der Gesichtslinie veränderlich. Um diese Thatsache zu erklären, muß man annehmen, daß diese Sterne in Wahrheit aus je zwei Sonnen bestehen, die sich um ihren gemeinsamen Schwerpunkt bewegen und so nahe bei einander stehen, Saß sie auch in den stärksten Fernrohren der Jetztzeit nicht getrennt werden können. Zu diesen merkwürdigen Doppelsternsystemen, von denen einige auch schon früher bekannt waren, gehört z. B. auch der Polarstern . Die Geschwindigkeit der Sterne in der Gesichtslinie ist bei einigen derselben sehr bedeutend, und zwar bewegen sich die schwächeren Sterne im allgemeinen schneller als die helleren. Ein ziemlich schwacher Stern im Sternbilde der Cassiopeja nähert sich uns nach Campbell um fast 100 Kilometer in der Sekunde, ohne daß deshalb ängstliche Gemüter für die nächste Zeit einen Zusammen­stoß zu befürchten brauchen. In( Tägl. Rundsch.")

Technisches.

ie. Eine neue Art der Photographie, die für gewisse Zivede nüzliche Dienste verspricht, wird von Jervis- Smith in der Londoner Nature" beschrieben. In vielen Bibliotheken gilt die Ver­ordnung, daß kein Buch ausgeliehen oder auch nur vorübergehend aus den Räumen des Instituts entfernt werden darf. Nun kann es aber zuweilen erforderlich sein, daß aus irgend einem Werke teils eine Seite des Textes, teils eine Abbildung reproduciert werden soll und es ent­stehen bedeutende Schwierigkeiten für die Herstellung solcher Wiedergaben. Zeichnungen find langwierig und unvollkommen, die Anwendung der gewöhnlichen Photographie wird behindert durch das übliche Verbot der Benugung fünstlicher Lichtquellen, die zur Aufnahme so feiner Bilder nuumgänglich feien würde. Da solche Abbildungen vorzugs­weise aus alten und seltenen Werken gewünscht werden, diese aber

Die Hauptstadt von Baden. In der Straßburger finden wir ein lustiges Stüdlein aus der Schule: Wie heeßt," so frogt e Lehrer letscht, p

Die Hauptstadt dann vun Bade?" d Unn denkt, wie des nit Eeni weeß, SE Noochhilf könnt' nig schade.

Die Antwort," sächt er, isch nit schwer

For g'scheidte Mäd' zu finne,

Dann vorne isch e Name drinn Unn' s schteht e Hauptwort hinne. & weltberiehmter Kaiser hot

Den Name do getrage,

Unn's Hauptwort braucht mer in de Nacht, Wer kann jetzt Antwort sage?"

Do hebt e Mäd' die Finger uff,

' s war eens vun dene brave,

Unu' s tummt die klassisch Antwort raus: " Die Schtadt heeßt Ludwigshafe."- a mist

Notizen.at

- Ostar Hofmeister von der Secessionsbühne ist an das Deutsche Theater engagiert worden.

Jm Deutschen Theater hat die Einstudierung des fürzlich angekündigten Schauspiels von Rudolf Rittner be gonnen. Die erste Aufführung wird in der zweiten Hälfte März stattfinden. - Wolzogen schließt sein Buntes Theater am 10. April und geht sodann nach Leipzig und Breslau .

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Die erste Geige", ein dänisches Lustspiel von Jens Petersen und Gustav Wied , wird im Laufe des Sommers im Lessing Theater durch das Jarno- Ensemble aufgeführt werden. Auch das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg hat das Stück acceptiert.

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- Otto Sommerstorff ist an das Hamburger Stadttheater engagiert worden. Seine Frau, Therefina Geßner, wird vorläufig fein Engagement annehmen.

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Arthur Schniglers Spaß, Marionetten" geht Freitag im Bunten Theater" in Scene.

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Die Premiere von Georg Engels Ein Ausflug in 3 Gittliche" findet am 13. März im Neuen Theater mit dem Ensemble des Leffing- Theaters statt. Dora Dunkers Schauspiel Schatten" ist die nächste Novität des Berliner Theaters, die Anfang April mit Frau Prasch- Gravenberg in Scene gehen wird.- Gumppenbergs Schauspiel„ Die Verdammten" hatte bei der Erstaufführung am Münchener Schauspiel­Das neue Theater

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von feiner Bibliothek ausgeliehen zu werden pflegen, so dürfte in hause einen starken folder in Wien , das durch den„ Verein

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der That der fragliche Mißstand recht häufig zu Tage treten. Durch diese Erwägung hat sich der genannte Physiker dazu zur Gründung einer Boltsoper" ins Leben treten soll, wird veranlaßt gesehen, eine neue Art der Photographie aus- 1 200 000 m. foften. Der Fassungsraum ist auf 1800 Personen be­zudenken, die für die Abbildung einzelner Blätter aus rechnet. Das Programm wird Oper und komische Oper unter Aus Büchern vorzüglich geeignet zu sein scheint. Er überzieht schluß der Operette bieten. Für das Orchester sollen hauptsächlich ein Stück Karton mit einem phosphorescierenden Körper, Wiener Musikkräfte und zwar preisgekrönte Schüler des Wiener setzt es dem Licht der Sonne oder einer Bogenlampe aus und legt Konservatoriums verwendet werden. es dann auf die Rückseite desjenigen Blatts im Buche, das ab­Darmstädter Spiele 1901. Unter diesem Namen gebildet werden soll. Auf dessen Vorderseite wird dann eine photo- wollen die Darmstädter Künstler ein Theater eröffnen, das nach Art graphische Trockenplatte gelegt, das Buch geschlossen und je nach der des Ueberbrett!" vorwiegend Scenen lyrischen Charakters bringen Beschaffenheit und Dicke des Papiers der Buchblätter eine gewiffe wird. Das Theater wird im Anschluß an die diesjährige Ausstellung Beit fich selbst überlassen. Die Zeit der Aufnahme be- Abendunterhaltungen nach dem Besuch derfelben bieten. Die künft­trägt zwischen 18 und 60 Minuten. Dann wird die Platte lerische Leitung hat Prof. Olbrich, die litterarische Wilhelm herausgenommen und sofort in eine mit schwarzem Papier Holzamer übernommen. überklebte Schachtel gelegt. Zur Vorsicht bedecke man das Thuilles Oper Gugeline", mit dem Text von Buch mit einem schwarzen Tuche und nehme auch unter Bierbaum, gefiel bei der Aufführung am Stadttheater in deffen Schuß die Platte heraus, so daß sie gar nicht mit dem Tages- Brement außerordentlich. ficht in Berührung kommt. Die Ergebnisse einer solchen Photographie- Der Unterricht für das Sommersemester 1901 beginnt in der find für die meisten Zwecke günstig. Ist das Papier des Buchs ochschule für bildende Kunst und in den Meisterateliers fehr fafrig, so erscheinen die Fasern auch auf dem Bilde, und stören am 15. April. - in etwas deffen Klarheit, jedoch ist dieser Uebelstand nicht bedeutend. Eine Beschädigung des Buchs findet nicht im geringsten statt, weder durch das Blatt mit dem leuchtenden Stoff, noch durch die Trocken­platte; das Verfahren kann also auch bei den wertvollsten Büchern- Der Verein für Erdkunde in Leipzig verlieh gestattet werden. Wenn statt der Platten Films benutzt werden, so anläßlich seines 40 jährigen Jubiläums zum erstenmale die zum fann eine große Zahl verschiedener Bilder oder Druckseiten in dem- Andenken an den Leipziger Afrikareisenden Eduard Vogel gestiftete felben Buch gleichzeitig photographiert werden. Die zur Aufnahme goldene Eduard Bogel- Medaille, und zwar aut Profeffor Schwein­nötige Zeit wird bedeutend verkürzt, wenn die phosphorescierende furth in Berlin und ernannte zu Ehrenmitgliedern Professor Benck Pappe vorher auf eine warme Fläche gelegt wird, deren Temperatur in Wien , Professor 2. v. d. Steinen in Berlin und Dr. Alphons aber bei Anwendung von Films nicht über 20 Grad betragen darf. Stuebel in Dresden . Smith hat übrigens in seinem Laboratorium festgestellt, daß man Der deutsche Geographentag wird nach vier­die phosphorescierende Substanz auch durch die Funken einer jähriger Bause in Breslau vom 28. bis 30. Mai zusammen­Teslaschen Induktionsmaschine ins Leuchten versehen kann, während treten. eine gewöhnliche Induktionsspule diese Wirkung nicht besigt.-

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Sumoristisches.

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Im adeligen Klub. Sie wundern sich über unsre ge ringe Mitgliederzahl? Ich sage Ihnen, die Kavaliere sterben aus. Einmal hatten wir das Ideal eines solchen aber das war ein Hochstapler."

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- Die Internationale Kunstausstellung Dres den 1901" wird am 20. April eröffnet werden und bis zum 20. Oktober dauern.-

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- Altrömische Thongeschirre, etwa 40 an der Zahl, find in Walmer Gastle( Kent ) in England ausgegraben worden.

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- Heinrich und Julius Hart und ein Kunstmaler Jädel in Spandau haben in Falkenhagen bei Seegefeld ein größeres Terrain täuflich erworben, auf dem die Neue Gemeinschaft („ Simpl.") der Gottseligen" ihre Hütten und ihren Kohl bauen soll. Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Ströbel in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .