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Nr. 228. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung.

27. Sigung vom Donnerstag, den 28. September, nachmittags 5 Uhr.

=

Freitag, 29. September 1899.

Dienste, welche der Bürgermeister im letzten Jahre der Verwaltung geleistet habe und beantrage einstimmig, den Antrag anzunehmen und den Magistrat zu ersuchen, diesem Beschlusse beizutreten. Einstimmig wird demgemäß beschlossen. Schluß 7 Uhr.

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bom Jahre

1888 Daher

von 13, 17 von 14, 18 von 15, 21 von 16 und 6/2 von über 16 Stunden! Und zu diesen Angestellten gehören auch die Lehr­linge, und man weiß doch, daß diese Angestellten viel fach in engen, schecht gelüfteten Räumen und in gesundheitsnachteiligen Betrieben ihrer Arbeit obliegen müssen! Hier muß die Versammlung aus Gerechtigkeits­Vor Beginn der Plenarsizung haben die Abteilungen 4 Aus- und Menschlichkeitsgefühl eingreifen und den Magistrat ersuchen, von fchüsse zu wählen. Es werden u. a. in den Ausschuß für die Frage seinem Recht endlich einmal Gebrauch zu machen. Wie auf fast allen Der 7. internationale Geographen Kongreß. der Krankenversicherung der Heimarbeiter auch die Stadtvv. Borg- Gebieten socialer Fürsorge marschiert auch hier Berlin wiederum mann und Bruns, in den Ausschuß für den Antrag Singer, be- hintenan. In Süddeutschland z. B. ist man sich der socialen Pflichten In Berlin verweilen gegenwärtig die hervorragendsten Geographen treffend die gewerbliche Beschäftigung von Schulkindern, Stadtvv. mehr bewußt als bei uns. Das Stuttgarter Orts statut der Welt, um die von allen Nationen gemeinsam zu lösenden Aufgaben Singer und Tolksdorf, in den Ausschuß für die Vorlage ber bietet ganz nach unserem nach unserem ersten Antrage ihrer Wissenschaft zu besprechen. Dahin gehören u. a. eine gleichmäßige wegen Aufnahme einer neuen Straße- Verlängerung der Lübeckerbie Sonntagsbeschäftigung überhaupt, und der und systematisch zu betreibende Seeenforschung, sowie die systematische straße bis zur Spree - in den Bebauungsplan Stadtv. Bernau Handelsstand ist dort gewiß deshalb nicht zurückgegangen; Erforschung des Südpolargebietes, beides Aufgaben, die in frucht entjendet. auch für die Detailgeschäfte existieren dort günstigere Bedingungen bringender Weise nur auf Grund internationaler Vereinbarung aus­Die Mandatsniederlegung des Stadtv. Dr. Bergmann macht als in Berlin , obwohl die dreistündige Arbeitszeit noch nicht ein- zuführen sind. die Neubesetzung mehrerer Stellen in der Verwaltung erforderlich. geführt ist. In Fürth dürfen die jungen Leute derselben Kategorie Als im Jahre 1870 der erste derartige Kongreß in Antwerpen Es werden gewählt in die Arbeitshausverwaltung Stadtv. mur 11/2 Stunden vormittags beschäftigt werden, Nürnberg hat zusammentrat, waren deutsche Gelehrte dort nicht vertreten, weil in Kluth, in die Waisen verwaltung Stadtv. Michelet . Die absoluten Schluß. Als ich unter dem Ausnahmegesetz vier Jahre dem Striegs- und Einigungsjahre Deutschlands naturgemäß die Erfazwahlen für die Deputation für die kranten anstalten und lang ausgewiesen war und in Sachsen wohnen mußte, hat mir dort Interessen friedlicher internationaler Bestrebungen zurücktraten, die öffentliche Gesundheitspflege und für die Park deputation, zu niemals etwas größere Freude gemacht, als der gänzliche Seitdem hat sich auch Deutschland in hervorragendem Maße an der welcher mehrfache Meldungen vorliegen, sollen in der nächsten Sigung Schluß aller Handelsgeschäfte am Sonntage. In Oestreich Mitarbeit an den geographischen Aufgaben beteiligt; wir erinnern stattfinden. ist für Wien eine Statthalterei Verordnung 111r an die internationale Polarforschung aus dem Winter Auf der Tagesordnung der geheimen Sigung steht als letter erlassen, wonach die Forderungen Plankton Expedition unseres 1882/83, Gegenstand der Antrag sämtlicher Frattionen auf Gewährung einer Antrages zu einem erheblichen Teile entsprochen und an die deutsche Tiefsee- Expedition des Jahres 1898/99. Entschädigung von 12000 m. für den Bürgermeister Kirschner. ist; im Sommer dürfen dort z. B. Lebensmittel- Geschäfte nur von war es nur natürlich, daß der sechste vor vier Jahren in London Stadtv. We yer stellt den Antrag, den Gegenstand als ersten 5-10 Uhr morgens offen halten; Comptoirarbeit ist gänzlich ver- abgehaltene Kongreß beschloß, den nächsten in Berlin zu ver in öffentlich er Sigung zu verhandeln. Wenn die Reichsgesetzgebung eine Reihe von Entscheidungen anstalten. Stadtv. Meyer: Alle Gründe, welche sonst für Verhandlung in das Erniessen der Gemeindebehörden legt, thut sie es doch, damit Derselbe wurde gestern vormittag um 1/211 1hr von dem in geheimer Sigung sprachen, treffen hier nicht zu. Es handelt sich auch Gebrauch davon gemacht werde; sie begiebt sich der eigenen Präsidenten Professor v. Richthofen eröffnet. Nach den üblichen Ant­hier um eine Anerkennung der umfassenden Leistungen und eminenten Entscheidung, weil sie die lokalen Verhältnisse nicht so genau tennt, sprachen der staatlichen und städtischen Behörden Fürst Hohenlohe, Verdienste des Bürgermeisters, um die Führung der Geschäfte feit legt aber den Gemeinden mit dem Rechte auch die Pflicht der neue Kultusminister Dr. Studt sowie der Bürgermeister Stirschner dem 1. Oktober 1898. Ich glaube nicht, daß überhaupt eine Debatte auf, den Gedanken des Gesetzes zur Ausführung zu bringen. Bleibt ließen sich vernehmen nahmi Prof. v. Richthofen das Wort, un fich an den Antrag knüpfen wird.( Allgemeine Zustimmung.) Wohl es bei der bisherigen Sterilität, so wird schließlich der Kommune zunächst seinen Dank an die Behörden abzustatten. aber müssen wir dringend wünschen, daß die Sache vor dem eine derartige Latitude nicht mehr gegeben, sondern von Gesetzes 19. Jahrhunderts für die Entwicklung der Erdforschung. Gerade Weitergehend schilderte er in fesselnder Rede die Bedeutung des 1. Oktober cr. zum Abschluß gelangt, und deshalb beantrage ich wegen das Entsprechende vorgeschrieben werden. Wer also die Verweisung an einen Ausschuß von zehn Personen, der sofort vom Selbstverwaltung erhalten und fördern will, muß dahin wirken, daß sie steht in engster Beziehung zu der Entwicklung der Völker Borstande zu ernennen ist und noch in heutiger Sizung Bericht zu diese Vollmacht der Gemeinde endlich Inhalt gewinnt. Wenn Sie und Staaten und hat infolgedessen im verflossenen Jahr erstatten hat. Zwar war die auch für diesen Antrag Ausschußberating beabsichtigen, wollen wir hundert die großartigsten Erfolge errungen. Entdeckungen großen Nahezu einstimmig wird dieser Antrag ohne weitere Debatte nicht dagegen sein, wünschen aber dringend, daß der Antrag damit Beit der Entdeckungen Stils schon am Anfange nicht begraben, sondern schließlich in der allein der Stadt Berlin unseres Jahrhunderts vorüber, da die Länder der Erde in ihrett Der erste Gegenstand der Tagesordnung für die öffentliche würdigen Weise zur Verwirklichung gebracht wird. Umrissen damals bekannt waren. Aber das Innere der Kontinente Sigung , die Angelegenheit betreffend die Ordinariate jüdischer Stadtv. Ist ein erkennt an, daß die Arbeitszeit der An- ist erst im Laufe unseres Jahrhunderts unserer Kenntnis erschlosseit Lehrerinnen an den Gemeindeschulen, wird wegen Abwesenheit gestellten eine sehr lange ist, hält aber Ausschußberatung für nötig, worden, das nördlichste Amerika , das Innere von Central des Referenten Hermes von der heutigen Tagesordnung abgesezt in die große Schwierigkeiten bietende Frage gründlich zu erörtern. asien , Stromgebiete Afrikas innere zuletzt das und soll als erster auf die nächste Tagesordnung gelangen. Der Antrag Singer gehe sehr weit. Die Hauptschwierigkeit biete Australien . Diese Forschungsarbeit fordert von dem Gelehrten Zur Verhandlung gelangt nunmehr der Antrag Singer die Lage der Stunden des Hauptgottesdienstes. Würde die Zeit bis 11 auch alle die Eigenschaften, die von je als männlich und und Genossen, dahinlautend: freigegeben sein, dann wäre diese Hauptschwierigkeit beseitigt. Wenn auch heldenhaft gegolten haben; daher wird die große Menge von der Die Versammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen: viele Geschäfte um 10 Uhr schließen, so hielten doch eine große Zahl Persönlichkeit dieser Forscher mehr als in andern Wissensgebieten int in Gemäßheit des§ 105b, Absatz 2, der Gewerbe- Ordnung auch nach 12 Uhr wieder offen, besonders die Lebensmittel und die ihren Bann gezogen, und so ihr Interesse an der Erdkunde geweckt. ein Ortsstatut zu erlassen, durch welches für Berlin Cigarrengeschäfte. Der Kleinhandel überhaupt befinde sich gegen­I. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen wärtig in einer Krisis, hervorgerufen durch die Konsumvereine und und Arbeitern im Handelsgewerbe an Sonn- die Großbazare. Auch die Lage Berlins , die unmittelbare Nachbar­Festtagen in Fabrik, Speditions, schaft von Stommunen, wo diese Veschränkungen nicht gelten würden, Engros und Bankgeschäften gänzlich untersagt sprächen gegen eine ortsstatutarische Regelung. Leichter werde eine

angenommen.

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Aber auch die andere Seite der Forschung, die wissenschaftliche Bertiefung der Kenntnisse, steht in Bezug auf die Summe der aufgewendeten Arbeitskraft und die Bedeutung ihrer Erfolge feineswegs hinter der ersten zurück, und zieht auch in immer höherem Maße die Aufmerksamkeit aller, die an dem Fortschritt der Berständigung über den ersten Teil des Antrages Singer sein. So Wissenschaften Anteil nehmen, auf sich. Dann würdigte R. eins radikal, wie der Antrag formuliert sei, werde man gehend die Naturwissenschaften, die in den letzten 30 Jahren die nicht vorgeben tönnen, aber ein Entgegentommen Grundlage der geographischen Forschung geworden sind, und schloß werde immerhin möglich sein. mit einem Ausblick auf die Aufgaben des Kongresses.

Stadtv. Wallach hält itach den Erklärungen des Bürgermeisters Ausschußberatung für überflüssig( lebhafter Widerspruch) und be­antragt, die Beschlußfassung über den Antrag auszusetzen, bis der Magistrat eine entsprechende Vorlage macht. Damit schließt die Debatte.

Fast einstimmig wird der Antrag Singer einem Ausschuß über­

wiesen.

Von dem Stadtv. Hugo Sachs ist beantragt:

Den Magistrat zu ersuchen, eine 8usammenstellung der Ortsstatute, Regulative, Verträge mit Gesell schaften, Tarife u. dgl. zu bewirken und dieselbe durch Drud ver­bielfältigen zu lassen.

Cie

Auf die weiteren Einzelheiten der interessanten Forschungsreise fönnen wir nicht eingehen. Ihre Ergebnisse decken sich vielfach mit denjenigen, die im nächsten Vortrage vom Fürsten von Monaco geschildert wurden; auch das ostgrönländische Meer, das seine Expedition befuhr, zeigte sich ebenso, wie die von der Valdivia durchforschten Meere, in allen Tiefen von Lebewesen bewohnt, die jeder Meeresschicht einen besonderen Charakter verleihen.

Die Unthat in der Luisenstraße.

b.

II. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe an Sonn- und Festtagen in Details geschäften und sonstigen Verkaufsstellen auf drei Stunden eingeschränkt wird mit der Maßgabe, Bürgermeister Kirschner: Es sind vor einigen Wochen Auf die bedeutsame Rede Richthofens folgten nach Erledigung daß die Beschäftigung vormittags 10 Uhr beendet Petitionen desselben Inhalts beim Magistrat eingegangen; sie sind einiger Formalitäten noch zwei Vorträge von Prof. Chun- Leipzig: sein muß. der Gewerbedeputation überwiesen, welche hoffentlich in der nächsten Die deutsche Tiefsee- Expedition der Valdivia, und vom Fürst Albert Eine am 20. d. M. in der Berliner Ressource stattgehabte Ver- Zeit darüber berichten wird. Die Materie bedarf auch nach meiner von Monaco : Ergebnisse seiner diesjährigen Expedition in die oftgrön­fammlung von Handlungsgehilfen und gehilfinnen hat den Beschluß persönlichen Auffassung einer eingehenden Prüfung; so gewisserländischen Gewässer. gefaßt, die Erwartung auszusprechen, daß die Versammlung diesem maßen mit einem Ruck und generell wird sich die Als erstes Resultat der deutschen Expedition gelangte schon vor Antrag Folge geben wird, und ihre Resolution mit einer eingehenden Sache nicht machen tasjen. Bei allem Wohlwollen gegen fast einem Jahre die Kunde von der Wiederauffindung der Bouvet­Begründung der Versammlung übersandt. die Beteiligten legt doch das Interesse der Handeltreibenden Insel zu uns. Professor Chun schilderte diese in anregender Stadtv. Singer: Schon in Januar 1892 haben wir einen und der Arbeitgeber die Prüfung nahe, ob man nicht in demselben Weise. Ivar 1739 von dem französischen Admiral analogen Antrag gestellt, über welchen im März 1892 ein Ausschuß- Augenblick, wo man einen Schaden heilen will, einen Schaden zufügt. Bouvet entdeckt worden, und im Anfange unseres Jahrhunderts von bericht erstattet wurde. Der Ausschuß wollte den Antrag ablehnen,( Sehr richtig! und Beifall.) zwei englischen Kapitänen wieder gefunden worden. Aber spätere dagegen sette unser Vorsteher Langerhans den Antrag durch, die Stadtv. Krause: Im Interesse der Angestellten und der Ge- Schiffe, die jene Gegenden besuchten, auch der berühmte James Roß , Sache zu vertagen, bis das Konsistorium dem Wunsche der städti- werbetreibenden muß diese Angelegenheit ernstlich erwogen werden; dessen antarktische Fahrten für unsere Stenntnis des Südpolargebiets schen Behörden, die Stunde des Sonntags- Hauptgottesdienstes von deshalb geben wir( die Fraktion der Linken) der Anregung einer grundlegend sind, fonnten keine Spur der Insel finden, von der mati 10 auf 11 Uhr zu verlegen, nachgekommen sei. Ich habe damals Ausschußberatung freudig unsere Zustimmung. daher annahm, daß sie der nimmer ruhenden Thätigkeit des Wassers schon bemerkt, daß das die Sache ad calendas graecas vertagen heiße, zum Opfer gefallen sei. Die deutsche Expedition, welche wider Cr und das ist eingetroffen: wir wissen weder, ob Verhandlungen statt­warten im äußersten Süden der Erdkugel eine Tiefsee von 5000 Meter gefunden haben, noch was ihr Resultat gewesen ist. Das kann uns und darüber fand, stellte Ende November in der Bouvet- Regioni aber nicht hindern, auf die Sache jetzt zurückzukommen. Nachdem einen unterjecifchen Rücken fest, der nur 200-300 Meter tief vom wir sieben Jahre gewartet haben, wird niemand heute noch ein­Wasser bedeckt ist, und sich schließlich in der Insel aus dem Wasser wenden wollen, daß die Sache nicht spruchreif sei. Die Bestimmung Stadtv. Singer( Schlußwort): Entgegen dem Antrage Wallach erhebt. der Gewerbe- Ordnung, wonach den Gemeinden das Recht zusteht, bitte ich nochmals um Ausschußberatung. Einmal wünsche ich nicht, durch Ortsstatut die Sonntagsarbeit noch weiter einzuschränken, daß die Sache abermals auf sieben Jahre vertagt wird; dann aber als sie vorschreibt, ist feiner Zeit vom Reichstag in und hauptsächlich wünsche ich, daß die Bersammlung in der Frage der Hoffnung und dem Vertrauen gefaßt worden, daß die von ihren Anfangsstadien an mitarbeitet und mit den Vertretern des Gemeinden, namentlich die großen, in umfassender Weise Magistrats tooperiert. Die Annahme des Antrages Wallach würde davon Gebrauch machen würden. Diejenigen Reichstags- Mitglieder, nur eine Verschleppung der Angelegenheit bedeuten, und das Schick welche den Mehrheitsstandpunkt dieser Versammlung vertreten, haben jal der Krankenversicherung der Hausindustrie- Arbeiter sollte uns damals direkt erklärt, daß für Berlin absolut kein Grund vorliege, warnen, wieder auf diesen Weg zu treten. an den fünf Stunden festzuhalten, so der Abgeordnete Dr. Hirsch. Dadurch, daß der Gottesdienst von 10-12 stattfindet, wird die Sonntagsarbeit in die Zeit von 7-10 und 10-2 zerrissen, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe wird dadurch ebenfalls zerrissen und geradezu illusorisch gemacht. Die jungen Leute müssen mehr­fache Gänge machen, sie sind genötigt, sich umzukleiden, und bei unseren Verkehrsverhältnissen dauert es auch noch eine gute Weile, bis sie am Nachmittag in den Genuß einer wirklichen Sonntagsruhe Der Antragsteller bezeichnet eine solche Zusammenstellung, tommen. In dieser Frage herrscht übrigens, wie in feiner anderen, die man Stadtbuch oder Bürgerbuch nennen fönnte und auch dem lebereinstimmung zivischen fast allen Arbeitgebern und den Arbeit Publikum durch den Buchhandel zugänglich machen müßte, als uns nehmern; die Schwierigkeit liegt nur darin, daß der einzelne bedingte Notwendigkeit und hat nur den dringenden Wunsch, daß Der Vorfall wird in folgenden Einzelheiten berichtet: Arbeitgeber nicht zu seinem Schaden eine Ausnahme machen dieselbe nicht auf so schandbarem Papier wie die Vorlagen und die Der junge Wegener, der Sohn eines Arbeiters aus Nixdorf, ist kann, während fein Nachbar und Konkurrent das Geschäft Sigungsberichte der Versammlungen gedruckt werden möge. ein arbeitsscheuer Bursche und schon zu wiederholten Malen aus der effen hält. In dieser Versammlung hier fizen ja auch Der Antrag wird angenommen. Lehre entlaufen. Seit einer Woche bereits trieb er sich wieder ohne zayiche Gewerbetreibende und auch solche, welche Groß- Den Jahresabschluß der städtischen Gaswerte für 1898 be- Beschäftigung herum. Als sein Vater ihm hierfür eine derbe Züch betriebe mit vielen Angestellten haben; sie werden beantragt der Vorsteher Langerhans dem Rechnungsausschuß zu tigung erteilte, lief der Bursche, dem der Hang zum Bagabundiereit stätigen, daß in den Großgeschäften mit der Sonntagsarbeit eigent überweisen. nicht auszutreiben war, zu seiner in der Luisenstraße 4 wohnhaften lich nicht viel los ist; die jungen Leute kommen hin, stehen zwei Stadtv. Singer: Ich möchte den Magistrat fragen, was Großmutter, der 83 Jahre alten Witwe Justine Friederike Kaps Stunden herum, und gemacht wird nicht eben viel. Die meisten an der Zeitungsnachricht ist, daß der Preis des Leuchtgajes verbilligt geborenen Barleben . Am Dienstagnachmittag traf er bei der alten dieser Großgeschäfte sind ja ohnehin heute schon Sonntags über werden und gleichzeitig eine Erhöhung des Preises des Koch- und Frau ein und beklagte sich bei derselben über jeinen Vater, der ihn haupt geschlossen. Sollen nun diese humanen Arbeitgeber noch Judustriegases erfolgen soll. Ich habe die dringende Bitte, die durchaus schlage, und bat um Reisegeld, damit er nach Hamburg und eventuell dafür bestraft werden, daß sie human find, indem man die geringe als notwendig ertannte Verbilligung des Leuchtgases nicht durch nach Amerika fahren könne. Die Großnutter, die durch das Halteit Zahl derer, die nicht schließen, noch besonders schützt? Erhöhung des Preises des Kochgases illusorisch zu machen. Die von Schlafburschen ihren Lebensunterhalt zum Teil erivirbt, schlug Diefem ersten Teile unseres Antrages dürften also gar keine Preise der städtischen Gasanstalten sind schon außerordentlich hoch; ihm indessen die Bitte ab. Nun fragte sie der Bursche, ob vielleicht Bedenken entgegenstehen; diese Art Art Geschäfte fönnen fein Privat- Gewerbetreibender dürfte sich darauf einlassen, bei ihre Schlafburschen schon Geld bekommen hätten. Die Frau gab geschlossen werden. Größere Geschäfte dieser Art, namentlich Bant- feinem Produkt mehr als 100 Proz. zu verdienen, er würde von darauf eine ausweichende Antwort und geschäfte, fangen ja schon an, ihren Angestellten am Sonnabend der öffentlichen Meinung mit einem Namen belegt werden, den ich Rede mehr von der Angelegenheit. Mittwochmorgen verließen nachmittag frei zu geben, wo dann von Sonntagsarbeit selbstver- hier aus Respekt vor dem Magistrat nicht ausspreche. Die Schaffung die beiden Schlafburschen Kirts und Wagendorf bereits standlich keine Rede ist. Viel wichtiger freilich ist der zweite Teil eines Einheitspreises ist außerordentlich wünschenswert.( Unterbrechung, 61/2 Uhr die im vierten Stock gelegene Wohnung. Frau Kaps blieb des Antrages, die Sonntagsarbeit in Detailgeschäften Rufe: Zur Sache! Der Vorsteher kann auch den Zusammen noch im Bette liegen, ebenso ihr Enkel, den sie bei sich behaltent auf drei Stunden zu beschränken. Wir halten die Zeit von 7-10 Uhr hang der Anfrage mit der Vorlage nicht erkennen.) Ich halte den hatte. Bald aber erhob sich der Bursche und fiel über seine alte für völlig genügend. Ob diese Zeit ausgedehnt werden soll bis 11 Uhr, Jahresabschluß eines solchen städtischen Unternehmens allerdings für Großmutter her. Mit einer Mangelrolle, die in der Stube tommt gar nicht mehr in Betracht, da keine Aussicht vorhanden ist, den Ort, derartige Wünsche zu äußern. stand, schlug er auf die wehrlos im Bette liegende daß die kirchlichen Behörden ihren Standpunkt ändern. Es heißt Vom Magistratstisch wird eine Antwort nicht gegeben. Vorsteher Greisin ein und versezte ihr zwei fräftige Schläge über den Kopf, imuner, man müsse den Arbeitern Gelegenheit geben, am Sonntag Langerhans erklärt dies damit, daß der Magistrat auf die An- einen quer über den Kopf, einen über das linke Auge. Dann griff er, ihre Einkäufe zu besorgen. Am Sonnabendabend halten ja die Ge- frage bei diesem Anlaß nicht vorbereitet war und teinen Kommissar als die Frau aus dem Bette gesprungen und unter neuen Schlägen zus schäfte bis spät in die Nacht offen, und wer dann noch nicht seine entsandt hat. sammengebrochen war, zum Messer, und versetzte seinen Opfer Besorgungen gemacht hat, tann mit den drei Stunden Die Vorlage geht an den Rechnungsausschuß. mehrere Stiche, einen in der Nähe der Schlagader in den Hals, des Sonntags früh sehr wohl auskommen. Die Arbeiter haben Nach Erledigung einiger fleinerer Vorlagen von untergeordneter einen zweiten durch das rechte Ohr und einen dritten in den Mund. ja in ihrer großen Mehrheit eine zehnstündige zehnstündige Arbeits- Bedeutung berichtet Stadtv. Meyer namens des zu Beginn der Dieser Stich durchbohrte die Zunge, so daß die Unglückliche nicht um zeit, zumal die organisierten und leistungsfähigen; für Sigung eingesezten Ausschusses( dem auch Stadt. Singer an- Hilfe rufen konnte. Eine Tochter des im dritten Stock wohnenden die Augestellten aber tommt eine Arbeitszeit fait gehörte) über den Antrag, betr. die Bewilligung einer Summe Tapeziers Meyen hörte turz nach 7 Uhr das Fallen der Frau, legte bis zu 17 Stunden in Betracht. Nach amtlichen Er- von 12 000 M. an den Bürgermeister. Der Ausschuß sei voll- dem Geräusch aber keine Bedeutung bei, da sie weiter nichts wahr mittelungen haben nur 15 Broz. eine Arbeitszeit von 12, 22 Broz. tommen einmütig gewesen in der Anerkennung der außerordentlichen nahm. Die Greisin lag nun regungslos am Boden und der Un­

Von nenem ist Berlin durch eine Blutthat aufgeregt worden, die an Abscheulichkeit alle Verbrechen ähnlicher Art in den Schatten stellt. Der fünfzehnjährige Laufbursche Franz Wegener aus Nigdorf hat seine 83jährige Großmutter, die Witwe Kaps, hier in ihrer Wohnung, Luisenstraße 4, zu ermorden versucht, fie beraubt und unters nahm dann mit erschütternder Gemütsruhe das Geld zu verjubelit. hierbei ist er ertappt worden.

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